Von Maydorn kommt nun nichts mehr.
In der Hypephase des Pushes kommentierte er jede kleine Cent-Bewegung und was dies charttechnisch zu bedeuten hätte.
Ging es von 1,03 auf 1,06 Euro hoch, gab es gleichmal einen Artikel, dass dieser Anstieg nun ein charttechnisches Kaufsignal generiert hätte.
Und nun, nach 50% Einbruch? Keinen Ton!
Das ist Kulmbach!
Kulmbach und ihre Ableger und Kollegen aus Bäckergefilden machen das mittlerweile viel geschickter als früher. Früher ging es nur um die Pushraketen. Man bejubelte nur den marktengen Dreck. Diese Raketen kollapierten später natürlich immer, sodass man mehr und mehr ein unseriösen Ruf bekam. Zudem interessierte sich nicht mehr nur die Öffentlichkeit mit Argwohn dafür, was man da so trieb, sondern natürlich auch die Bafin und die Justiz.
Es hatte sich bald rumgesprochen. Die hochgejubelten Tipps sind die Abzockraketen, jeder wußte mehr oder weniger Bescheid.
Nun macht man das anders. Das ganze Auftreten ist nun halbwegs seriös, auch wenn es vom Schreibjargon immer noch ziemlich marktschreierisch daherkommt. Die meisten Artikel informieren nur noch. Häufig sind es große, liquide Werte. Oder man schreibt über die Verfassung des Gesamtmarktes oder welche wirtschaftlichen oder politischen Themen anstehen.
Gegen die meisten Artikel und Einschätzungen ist nichts einzuwenden. Viele Artikel sind korrekt und informativ, über Nebenwerte schreibt man auch, aber nicht so konzentriert. In diesem Wald von vielen seriösen und informativen Artikeln, die häufig auch das aktuelle Geschehen an den Börsen beschreiben,
versteckt man nun die Abzocken, die Pushraketen.
Der normale Leser kann die unseriösen Sachen von den normalen Artikeln im Aktionär kaum mehr unterscheiden und daher werden die windigen Tipps auch nicht mehr von der Masse entlarvt. Sie werden einfach mit eingestreut. Und da ja die meisten Artikel ziemlich seriös sind, man viele Werte bespricht, die auch jeder kennt (Blue Chips), geht der normale Leser davon aus, dass auch der Rest seriös und gut recherchiert ist. Man nimmt an, dass die Empfehlungen im besten Wissen und Gewissen abgegeben werden und nicht deshalb, weil man damit andere, eigene Interessen verfolgt.
Also Fazit: Aufpassen!
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