Es geht nicht darum, ob mir etwas gefällt oder nicht, ob ich etwas gutheiße oder nicht, denn auch ich lehne eine Burka ab, so wie ich Religionen allgemein ablehne.
Doch nur weil mir etwas nicht gefällt oder ich ablehne, muss ein Verbot gleichzeitig die passende Lösung sein.
Wichtig ist, seine eigene Meinung etwas in den Hintergrund zu stellen und pragmatisch zu überlegen, was ein Verbot zur Folge hätte.
Was nützt es mir, wenn ich etwas verbiete und dadurch das Problem ungünstig verlagere?
Indem man die Burka verbietet, drängt man die Frauen aus der Öffentlichkeit heraus ins Private hinein. D.h. jene Frauen bleiben dann eben daheim und verlassen ihre Wohnung nicht mehr.
Dies mag Freiheitsberaubung sein, doch was nützt ein solcher Tatbestand, wenn er die privaten Räume nicht mehr verlässt? Da ist eine Frau mit Burka, welche sich in der Öffentlichkeit bewegen kann, wesentlich näher an der Möglichkeit dran, diesen Zwang anzeigen oder sich aus der Gewalt des Mannes befreien zu können.
Warum nicht stattdessen mit jenen Frauen in Burka das Gespräch suchen, evt. mal Sozialarbeiter, Psychologen, usw. vorbei zu schicken um die Situation einschätzen und ggf. Strafverfahren einleiten zu können? Ich meine, es ist doch nichts leichter als jene auffällige Frauen ausfindig zu machen und im Zuge einer Fürsorge die familiären Umstände zu überprüfen.
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