sich mittlerweile zeigt, daß das 1. eben doch nicht von Schröder gewonnen wurde:
SPIEGEL
Opposition empört über Schröders Liebeserklärung
Geschmacklos, plumper Wahlkampftrick, Istrumentalisierung. Der Opposition ist die Liebeserklärung des Kanzlers für seine Gattin beim TV-Duell übel aufgestoßen. Doris Schröder-Köpf kümmert das nicht. Sie legte bei ihrer Kritik an CDU-Chefin Merkel nach.
Schröder-Köpf (mit Gatten auf dem SPD-Wahlperteitag vergangene Woche): "Es musste sein"
Berlin - "Ich habe genau zu der Zeit, als Merkel Frauenministerin war, eine wirklich harte Zeit als allein erziehende Mutter gehabt", sagte Schröders Gattin dem "Handelsblatt". Was habe denn Angela Merkel in ihrer Zeit als Frauenministerin unter der Regierung von Helmut Kohl von 1991 bis 1994 wirklich bewegt, fragte die Kanzlergattin mit Blick auf frühere Aussagen, in denen sie die Familienpolitik der damaligen Ministerin Merkel kritisiert hatte.
Schröder-Köpf hatte in dem vor einer Woche veröffentlichten Interview auch gesagt, die CDU-Politikerin verkörpere mit ihrer Biografie nicht die Erfahrungen der meisten Frauen, die Kinder erziehen und sich gleichzeitig um ihren Beruf kümmern müssten. "Das ist nicht Merkels Welt", hatte sie erklärt. Im "Handelsblatt" erklärte sie zu diesen Äußerungen, sie habe Merkel nicht vorgehalten, keine Kinder zu haben: "Das ist völlig falsch. Natürlich würde ich einer Frau niemals Kinderlosigkeit vorwerfen - zumal dies oft auch mit persönlichem Leid verbunden ist."
Vorwurf der Instrumentalisierung
Kanzler Gerhard Schröder hat im TV-Duell mit Merkel die Einmischung in den Wahlkampf seiner Frau begrüßt und erklärt, er sei stolz auf ihr politisches Engagement. Allerdings traf seine Liebeserklärung an seine Frau am Sonntagabend ist bei Union und FDP auf Kritik. Die FDP-Politikerin Ulrike Flach nannte die Erklärung des Kanzlers in der "Bild"-Zeitung geschmacklos und sprach von einem "plumpen Wahlkampftrick". Auch die CDU-Abgeordnete Vera Lengsfeld warf dem Kanzler vor, seine Liebe zu seiner Frau Doris Schröder-Köpf für Wahlkampfzwecke instrumentalisiert zu haben.
Nach Ansicht des Chefs des Meinungsforschungsinstituts Emnid, Klaus-Peter Schöppner, wird die Liebeserklärung Schröder kaum Punkte bringen: "Viele Wähler könnten den Verdacht haben, dass es sich nur um einen Wahlkampfgag gehandelt hat." Richard Hilmer von Infratest dimap erklärte, die Liebeserklärung nütze dem Kanzler seiner Ansicht nach nicht, schade aber auch nicht. Eindeutiges Lob für Schröder kam dagegen von Brigitte Struck, Frau von Verteidigungsminister Peter Struck (SPD): Sie nannte die Liebeserklärung dem Bericht zufolge "mutig und anrührend".
Schröder selbst betonte, seine Frau sei gegen eine solche Liebeserklärung gewesen. "Sie wollte nicht, dass ich sie erwähne, aber es musste sein", sagte der Kanzler der Münchner "Abendzeitung". Schröder hatte in dem Duell die Kritik seiner Frau an den familienpolitischen Vorstellungen von Merkel verteidigt und dies mit einer Liebeserklärung verknüpft.
SPD für zweites Duell
Führende SPD-Politiker fordern inzwischen mit Nachdruck ein zweites direktes TV-Duell. "Wenn die CDU hier ein bisschen mehr Mut zeigen würde, wäre das gut für Deutschland", sagte SPD-Vorstandsmitglied Sigmar Gabriel den "Ruhr Nachrichten". "Ein zweites Duell würde den Menschen die Gelegenheit bieten, noch intensiver und tiefer in die Argumentation der beiden Kontrahenten einzudringen." Auch für die SPD wäre ein zweites Fernsehduell gut, "weil der Klassenunterschied zwischen Frau Merkel und Gerhard Schröder dabei noch einmal aufs Neue deutlich werden würde", betonte Gabriel.
Auch Michael Müller, SPD-Fraktionsvize und Vorsitzender der Parlamentarischen Linken, spricht sich für ein erneutes Duell zwischen Schröder und Merkel aus. "Nachdem dieses Gespräch eine derartige Zuschauerresonanz gefunden hat und so breit in der Öffentlichkeit diskutiert wird, halte ich ein zweites Gespräch für richtig", sagte Müller dem Blatt. Dies müsse, falls die Kandidaten Terminschwierigkeiten hätten, nicht unbedingt live ausgestrahlt werden: "Das kann man auch mittags aufzeichnen."
Johannes Kahrs, SPD-Bundestagsabgeordneter und Sprecher des rechten "Seeheimer Kreises" in der SPD, bedauert, dass sich Merkel lediglich zu einem einzigen TV-Streit mit Schröder bereit erklärt hatte. "Ich finde es schade, dass sie sich drückt", sagte Kahrs der Zeitung.
MfG kiiwii
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