Je schneller wir in diese Debatte einsteigen, desto klarer signalisieren wir den Terroristen, dass wir keinen Deut anders sind als sie, dass wir keine weichen Eier haben und dass auch wir nur tickende Bomben der Extraklasse sind. So einfach ist das. Notfalls können auch wir im Eilverfahren Gesetze ändern, die das Land verändern.
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Für einige mag Foltern Spaß machen, weil sie Spaß daran haben, den Willen eines Menschen zu brechen, für die meisten ist Folter aber eine normale Arbeit, die sich kaum vom Telefonieren in einem Call-Center unterscheidet. Auch dort muss man etwas aus dem Anrufer herauskitzeln, mit anderen Methoden. Die Folter ist ein Kulturprodukt, der Ausdruck einer Zeit, die keine Zeit hat.
Es ist halt einfacher, das Kind mit ausgekugelten Armen an einen Haken in den Keller zu hängen, als lange auf dem PC zu suchen, was es wieder im Internet angestellt hat.
Die Folter ist einfach effizient, sonst würde sie ja nicht eingesetzt werden, und ja, sie ist natürlich ein Effekt der Globalisierung: Wer will sich denn noch vor Folter drücken? Folter hat natürlich mit knappen Ressourcen zu tun, denn ein Mensch lässt sich nicht ewig foltern, sondern stirbt.
quelle: news 25.12.2005 00:12
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