Deutsche Rohstoff

Seite 5 von 7
neuester Beitrag: 08.06.20 19:50
eröffnet am: 30.05.19 10:21 von: tierparkdony Anzahl Beiträge: 160
neuester Beitrag: 08.06.20 19:50 von: MrTrillion Leser gesamt: 66051
davon Heute: 13
bewertet mit 3 Sternen

Seite: Zurück 1 | 2 | 3 | 4 |
| 6 | 7 Weiter  

27.03.20 11:15

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorVerkauft!

Letzten Freitag hatte ich 2024er-Anleihe zu 37,45 % gekauft. Ich hatte gestern eine Verkaufsorder zu 74,9 % reingesetzt. Eben dann aber doch zu 70 % vekaufen können. Gründe:

Bei 70 % liegt die Zinsrendite bei 8 %. Da bieten einige abgestürzte Aktien auf Sicht (!) mehr Dividendenrendite.

Die Erkrankungszahlen in New York an Covid19 sind regelrecht explodiert. Der Gouverneur sagt, das es ohne zusätzliche Krankenbetten und Beatmungsgeräte eine Tragödie werden könnte. Im Fernsehen waren gestern hinter einem Krankenhaus schon aufgebaute Kühlcontainer für die erwarteten Leichen zu sehen. Den Shutdown machen glaube ich die Staaten selbst - Trump kann das nicht befehlen - oder? Wenn er die Aufhebung befürwortet und es viele Tote gibt, ist sein Image kaputt. Ist er für weitere und längere Shutdowns, steigen Kosten, Arbeitslosigkeit weiter. Er kann eigentlich nur verlieren. Dieses Helikoptergeld bringt nichts. Wenn jemand gerade arbeitslos geworden ist oder befürchtet auch arbeitslos zu werden, wird der das Geld sparen oder für Lebensnotwendiges wie Miete verwenden.

Nächste Woche wollen die Saudis ihre Förderung um ca. 3 Millionen Barrel erhöhen. Die VAE wollen auch 1 Milllion Barrel draufpacken. Russland 0,3 oder 0,5 Millionen Barrel. In den USA geht die Förderung trotz der Shutdowns in vielen Staaten bisher nicht zurück. Exxon Mobil meint sie können auch für 15 USD profitabel Öl in den guten Lagen des Permian Beckens in Texas fracken.

Der Ölpreis tendierte gestern abend bereits schwächer. Es ist noch kein Ende der Krisen in Sicht. Wenn es nicht bald eine Einigung zwischen Saudis, Russen und den USA gibt, dann kann der Ölpreis noch einstellig werden.

Ich denke, das es die Anleihe im Laufe der nächsten Wochen/Monate nochmal günstiger gibt und 8 % Rendite waren mir zuwenig. Da gibt es im Aktienbereich besseres, wo die Kurschancen nach oben dann nicht so limitiert sind wie bei einer Anleihe mit 70 %.  

27.03.20 12:41

846 Postings, 3751 Tage WesHardinGratulation,

@korrektor. Ein schöner Trade. An Gewinnmitnahmen ist bekanntlich noch niemand gestorben. Gekauft bei 37 und verkauft bei 70, das sind 33% Gewinn :-))

Mit Prozentrechnen und Renditeberechnung hast du es scheinbar nicht so. Ist aber egal solange man Gewinne macht!  

27.03.20 15:36

2006 Postings, 2869 Tage Korrektor#102

Ist nur ein ganz kleiner Trost angesichts der großen Verluste mit Aktien. Und die üblichen Steuern musste ich vom Gewinn auch zahlen, da Anleihegewinne nicht mit Aktienverlusten verrechenbar sind. Aber immerhin zeigt es, welche Chancen auch in Panikaktionen zu finden sind.

Ich denke nicht, das die Anleihe wieder in den 30iger-Bereich zurückkommt. Das war die Spitzenpanik, die wohl nicht wieder erreicht wird. Jetzt sind auch andere schlauer und fangen vorher an zu sammeln.

Aber wer weiss das schon sicher, wenn das Wirtschaftsleben in den kompletten USA für 6 - 10 Wochen stillgelegt wird, wie es Bill Gates geraten hat. Und gleichzeitig viele Millionen Barrel noch zusätzlich von Arabern, Russen und ... gefördert werden, bis wirklich jeder Eimer auf der Welt randvoll abgefüllt ist. Und sich die Wirtschaft auf Sicht mehrerer Jahre nicht wieder erholt, was anzunehmen ist.  

27.03.20 20:27
1

1634 Postings, 1795 Tage MrTrillionDeutsche Rohstoff AG und COVID-19:

Blicke ich das richtig, hat die Deutsche Rohstoff AG tatsächlich noch immer keine Pressemeldung oder Info auf ihrer Webseite ( rohstoff.de/ )veröffentlicht, wie sie mit der Corona-Krise umzugehen gedenkt? Ist ja nett zu lesen, dass der Oelpreis fürs erste Quartal zu 80% gesichert ist - aber wo geht die Reise in der zweiten Jahreshälfte hin? Haben die einen Krisenplan, wie führen sie ihre Geschäfte weiter, etc. etc.???  

30.03.20 08:13
1

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorWas soll man da veröffentlichen?

Der Ölpreis ist zu 55 % im Gesamtjahr zu 57,x € abgesichert. Die Förderung erfordert keine Menschenmassen und findet draußen statt. Die Förderung  ist strategisch wichtig.

Sollte der Ölpreis nicht wieder auf 55 USD steigen, bereitet man die Reduzierung der eigenen Förderung vor. Bei den Minderheitsbeteiligungen kann man das nicht selbst entscheiden. Da die Ölschwemme erst im April richtig los geht, wird man bald die Förderung zurückfahren.

Almonty Industries hat eine Meldung zu Covid19 in Südkorea herausgebracht.
 

30.03.20 16:28
2

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorBaldige Hoffnung durch Trump?

Trump will heute mit Putin sprechen

https://edition.cnn.com/2020/03/30/politics/...n-oil-trade/index.html

Andere Berichte sagen, das Trump meint, man müsste eigentlich miteinander auskommen können. Es sei ein verrückter Preiskrieg der Russen und Saudis mit schweren negativen Folgen für die US Öl- und Gasindustrie.  

01.04.20 16:43
1

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorKeine Hoffnung in Sicht

Öllagerbestände + 13,8 Millionen Barrel - bei Erwartungen von + 4 Millionen
Benzinlagerbestände + 7,6 Millionen Barrel - bei Erwartungen von + 1,9 Millionen

Aber es wurde weiter auf einem Rekordniveau von 13 Millionen Barrel gefördert. Keiner will weniger fördern! - Alle fördern vllt. auch noch dann, wenn sie nicht nur für Gas, sondern auch für Öl Minuspreise erzielen. Ein kollektives Lemmingverhalten in den Abgrund.

https://finanzmarktwelt.de/...-jetzt-4692-mio-oelpreis-faellt-162825/

Währenddessen startet die absehbare richtig große Pleitewelle unter den Frackern mit einem prominenten Opfer:

https://finanzmarktwelt.de/...laeubigerschutz-nach-chapter-11-162828/  

01.04.20 18:15

846 Postings, 3751 Tage WesHardin@korrektor Rekordniveau der Förderung

Den meisten Produzenten geht es wahrscheinlich wie DR: Sie haben Lieferverpflichtungen aus Terminkontrakten, die sie erfüllen müssen (und natürlich auch wollen zu z.B. 57,xx US$/Barrel !). Mit der abnehmenden Quote der per Termin verkauften Produktion in den nächsten Quartalen wird die Förderung bestimmt sinken.

 

01.04.20 20:10

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorFörderung nur auf Lager?

https://www.wsj.com/articles/...ankers-have-nowhere-to-go-11585742271

Saudi Arabien wird die Ölförderung im April auf ein Allzeithoch anheben. Über 2 Millionen Barrel pro Tag mehr als zuvor. Zudem wollen sie gelagerte Reserven auf den Markt bringen.

Allerdings gibt es Berichte, das das Öl auf Tanker geladen wird, für die es keinen Bestimmungshafen gibt. Weil es keine Käufer für das Öl gibt. Das dürfte weiter Druck auf den Ölpreis ausüben und ihn vllt. in den einstelligen Bereich treiben.

Über Satellittenbilder kann verfolgt werden, wieviele Tanker beladen werden und wo sie hinfahren. Saudi-Arabien soll bereits große Mengen für den europäischen Markt in Ägypten zwischengelagert haben. Die Daten werden Anfang Mai erwartet. Möglicherweise kann Saudi Arabien große Mengen nach Indien und China liefern, wo sich diese Länder günstig eindecken. Konnte Saudi Arabien das Öl auch nicht mit großen Preisabschlag verkaufen, dann soll das Land in eine noch tiefere Krise stürzen.

Heute gab es auch eine Meldung, das China die Pläne für eine gesteigerte Elektromobilität aussetzen und die Zulassung von mehr benzingetriebenen Autos realisieren will. Das soll die Autoindustrie im Zuge der Covid19-Krise stützen. Vllt. haben die Chinesen oder die Inder ja noch große freie Lagerkapazitäten.
 

01.04.20 20:16

2006 Postings, 2869 Tage Korrektor#108

Nein. Dann könnten sie die Förderung ja jetzt schon auf das Mengenniveau der Absicherung reduzieren. Macht Whiting Petroleum nicht und vllt. auch kein anderer.

Denn wenn sie das machen würden, dann würden sie weniger einnehmen.
Dann würde der Cashflow noch weiter sinken.
Damit würden die Banken ihre Kreditlinien noch weiter kürzen und die Firmen würden noch eher in den Bankrott gehen müssen.

Da fördern sie jetzt lieber weiter soviel Öl wie es geht, um den Cashflow soweit wie möglich zu halten. Auch wenn das für die langfristige Profitabilität der Bohrplätze verheerend ist.  

01.04.20 21:35

846 Postings, 3751 Tage WesHardinDie Frage,

die ich mir stelle, ist, wieviel die Ölförderung kostet, wenn das Öl erstmal am Sprudeln ist. Ich vermute, der Löwenanteil der Kosten entfällt auf die Vorarbeiten. Zumindest bei "normalen" Bohrlöchern. Bei Fracking weiss ich es eben nicht.
 

02.04.20 14:47
1

2006 Postings, 2869 Tage Korrektor#111

Die Sache ist die, das die Deutsche Rohstoff AG relativ wenige Daten veröffentlicht. Wenn man sich die Berichte von anderen Frackern umschaut, dann bekommt man dort viel mehr detailliertere Daten.

Man findet dort z.B. Angaben zu den
Finding and development (F&D) Kosten,
Drilling and completions (D&C) Kosten,
den laufenden Kosten OPEX,
den Estimated ultimate recovery (EUR)

Ein Wettbewerber in Denver hat z.B. folgende Kosten veröffentlicht:
https://seekingalpha.com/article/...esults-earnings-call-presentation
Lease Operating Expense $2.75 - $3.25
Transp. & Marketing $2.00 - $2.50
Cash G&A ($ in millions) $50 - $60
Production Taxes 9% - 10%

Ich nehme mal ein schlechtes Beispiel. Für eine 2,5 Meilen Bohrung werden die Bohrkosten (D&C) z.B. mit 5,6 Millionen USD und die Entwicklungskosten mit 6,4 Millionen USD angegeben. Macht 12 Millionen USD insgesamt. Die erwartete Fördermenge über die Laufzeit wird bei 1,1 Millionen Boe gesehen.

Der durchschnittliche Erlöse je BOE inkl. Hedging lag 2019 bei 27,19 USD. an.

D.h. bei den oben angenommenen Kosten würden über die Laufzeit 27,19 * 1,1 = ca. 30 Millionen USD vereinnahmt bei 12 Millionen USD für D&C und F&D. Die nennenswerte Förderzeit beträgt vllt. 10 Jahre. In den ersten 3 Jahren werden ca. 50 % gefördert. D.h., nach ca. 3 Jahren hat man ca. 15 Millionen USD verdient und damit die Investitonskosten von 12 Millionen USD wieder raus. Diese Rechnung bezieht sich aber dann nur auf die Bohrung und das gibt auch immer die Deutsche Rohstoff AG an!

Das Problem ist, das in dieser Rechnung nicht die weiteren Kosten enthalten sind. Diese geben die Wettbewerber auch detailliert pro BOE an:
https://seekingalpha.com/pr/...rth-quarter-and-full-year-2019-results
Lease operating expenses 3.00
Transportation and gathering 1.64
General and administrative expenses 3.05
Cash general and administrative expenses 1.69
Stock-based compensation 1,36
Das macht in Summe 10,74 USD per BOE an Kosten. Zieht man die von den 27,19 USD ab, verbleiben noch 16,45 USD je BOE an Erlösen. Multipliziert man die mit den 1,1 Millionen BOE an erwarteter Fördermenge, liegt der Ertrag über die gesamte Laufzeit nur noch bei 18 Millionen USD. Bzw. bei angenommener Förderung von 50 % in den ersten 3 Jahren hätte man erst 9 der 12 Millionen USD Investitionskosten raus.

Und das sind die Angaben mit dem 2019er Ölpreis. Nimmt man den 2020er Ölpreis wird klar, das das ein großes Verlustgeschäft ist.  

02.04.20 15:04
1

2006 Postings, 2869 Tage Korrektor#111

https://www.ariva.de/news/...che-rohstoff-ag-von-first-berlin-8284535

Hier schreiben die Analysten von durchschnittlichen Cash-Betriebskosten von unter 15 USD je BOE.

Für die ersten 9 Monaten 2019 gibt die Deutsche Rohstoff AG in ihrem Bericht einen erzielten Preis von 24,53 Euro je BOE an. Davon sind die Produktionssteuern abgezogen und ebenso Gewinne/Verluste aus dem Hedging.

Es verhält sich also nicht wesentlich anders wie bei allen anderen Frackern in Colorado im Schnitt auch. Wie sollte es auch anders sein? Die Ölproduktion ist 2020 nur zu 55 % zu 57 USD abgesichert. Zum Gas wurde nichts mitgeteilt.

Nimmt man 57 USD * 0,55 und sagen wir 25 USD * 0,45 für 2020 an, kommt man auf einen Durchschnittspreis von 42,60 USD je barrel. Bei angegeben 51,60 USD in den ersten 9 Monaten 2019. Zudem ist der Gaspreis schwächer.

Zieht man diesen Mindererlös von der 9 Monate 2019er Durchschnittsangabe von 24,53 USD je BOE ab, dann bliebe auch bei der Deutschen Rohstoff AG im Jahr 2020 nicht mehr viel übrig.
 

02.04.20 15:50

1634 Postings, 1795 Tage MrTrillionFirst Equity Research über die DR

Original-Research: Deutsche Rohstoff AG - von First Berlin Equity Research GmbH

Einstufung von First Berlin Equity Research GmbH zu Deutsche Rohstoff AG

Unternehmen: Deutsche Rohstoff AG
ISIN: DE000A0XYG76

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 24.03.2020
Kursziel: EUR8,70
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Simon Scholes, CFA

First Berlin Equity Research hat ein Research Update zu Deutsche Rohstoff AG (ISIN: DE000A0XYG76) veröffentlicht. Analyst Simon Scholes bestätigt seine BUY-Empfehlung und senkt das Kursziel von EUR 18,10 auf EUR 8,70.

Zusammenfassung:
Der niedrigste Ölpreis seit 2001 hat den Aktienkurs von DRAG auf den niedrigsten Stand seit dem Börsengang im Jahr 2010 gebracht. Die aktuellen Cash-Betriebskosten liegen jedoch unter USD15/BOE (Barrel Öläquivalent). Angesichts der geringen Investitionen, solange der Ölpreis niedrig bleibt, erwarten wir, dass DRAG auch bei einem Ölpreis von USD20 freie Cashflows generieren kann. Wir schätzen, dass das Unternehmen derzeit eine Nettoverschuldung von EUR74 Mio. hat (EUR122 Mio. an Anleihen und Bankschulden; EUR49 Mio. an Bargeld und Wertpapieren). Das größte Element der Verschuldung besteht aus Anleihen im Wert von EUR115 Mio. Aber keine der Anleihen ist in diesem Jahr fällig, und 75% des gesamten Volumens werden erst im Dezember 2024 fällig. Der gewichtete durchschnittliche Kupon beträgt 5,2%. Die niedrigen Produktionskosten aus bestehenden Bohrlöchern sowie die langlaufenden Anleihen lassen darauf schließen, dass DRAG einer längeren Zeit niedriger Rohstoffpreise standhalten kann. Darüber hinaus stellen wir fest, dass der Terminmarkt auf dem Tiefpunkt der drei tiefsten Ölpreisrückgänge in diesem Jahrhundert in den Jahren 2001, 2008 und 2016 den durchschnittlichen Ölpreis in den folgenden vier Jahren um 92%, 46%
bzw. 37% unterschätzte. Wir haben dies in unserer aktuellen Bewertung berücksichtigt und gehen von einem durchschnittlichen Ölpreis aus, der ab Januar 2021 35% über der Futures-Kurve liegt. Unser neues Kursziel liegt bei EUR 8,70 (zuvor EUR 18,10). Wir behalten unsere Kaufempfehlung bei.

[EN version deleted]

Bezüglich der Pflichtangaben gem. §34b WpHG und des Haftungsausschlusses siehe http://firstberlin.com/imprint/ oder die vollständige Analyse.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
www.more-ir.de/d/20331.pdf

Kontakt für Rückfragen
First Berlin Equity Research GmbH
Herr Gaurav Tiwari
Tel.: +49 (0)30 809 39 686
web: www.firstberlin.com
E-Mail: g.tiwari@firstberlin.com

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.  

03.04.20 14:47
1

2006 Postings, 2869 Tage Korrektor#111

Und die Besonderheit ergibt sich dadurch, das der Ertrag nicht gleichmäßig verläuft, sondern sehr hoch am Anfang und dann immer weiter abfallend. Es ist nicht wie eine übliche Maschine, mit deren Hilfe man kontinuierlich eine Produktion bzw. eine Marge über die Nutzungsdauer einfährt.

In dem Beispiel oben fallen 9 Millionen USD an Nettoerträgen in den ersten 3 Jahren an. Sagen wir 4,5, 3, und 2 Millionen USD. Dann fallen in den nächsten 7 Jahren die restlichen 9 Millionen USD an.  Also z.B. 2, 1,5, 1, 1, 1, 0,75, 0,75, 0,5 0,5 Millionen Euro.

Die Manager der US Firmen lassen sich in den ersten Erfolgsjahren aber sehr hohe Boni auszahlen und zahlen hohe Dividenden auf die Stammaktien ihrer Gründer. Die börsennotierten Publikumsaktien bekommen oft keine Dividenden. Wenn dann dieses Geld aus dem Unternehmen fliesst anstatt konsequent in die Kredittilgung, dann bleiben die Zinskosten in den Folgejahren gleichbleibend hoch. Aber der Ertrag aus den Bohrungen fällt im Zeitablauf stark. Es ist dann der Zeitpunkt absehbar, wo der Ertrag nicht mehr ausreicht, um Zinsen, Dividenden, Boni abzudecken.

Als vorsichtiger Kaufmann ist es eigentlich ganz einfach. Aber die meisten US Fracker arbeiten nicht nach diesem Prinzip. Es sind im Management Hasadeure, die in kurzer Zeit selbst reich werden wollen. Die Banken machen das mit, weil sie selbst auch gut mitverdienen. Verlierer sind die Publikumsaktionäre und auch die Anleihekäufer. Wer an das Gute glaubt, der wird eiskalt abgezockt.  

03.04.20 16:36

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorBloomberg berichtet von Insidern

https://www.bloomberg.com/news/articles/...-in-bid-to-stop-price-rout

Demnach sind russische Ölfirmen bereit zu Produktionssenkungen. Ob Putin das ist, das ist nicht klar.  Ziel wäre eine nachhaltige Anhebung des Ölpreises (Brent?) auf 30 USD, da die Russen nicht damit gerechnet haben, das der Ölpreis sooo weit fällt wie er gefallen ist.

Aber dafür ist es unabdingbar, das sich auch die USA an der Förderkürzung beteiligen. Trump trifft sich dazu mit Branchenvertretern. Er kann das nicht befehlen, nur appellieren, das die Branche sofort signifikant weniger fördert. Notfalls müssten große Förderer wie Exxon stark reduzieren, wenn man die große Zahl an kleineren Fördern in ihrer in Summe riesigen Kapitalvernichtung nicht bändigen kann.

Zwischenzeitlich soll Russland dazu übergangen sein, seinen Staatshaushalt unter den Bedingungen eines Ölpreises von 20 USD auszurichten, indem es die Neuverschuldung erhöht. Denn stimmen die Berichte von einem Nachfragerückgang von 15 - 20 Millionen Barrel, dann wird keine realistische Förderkürzung diese Höhe erreichen können.

Denn dann müssten z.B. die USA mit ihren 13 Millionen Barrel sicherlich unter 10 Millionen Barrel Förderung gehen. Und das schnell. Wichtige große Fraker sind aber weiter auf Wachstum der Förderung ausgerichtet.

Zur Wahrheit gehört auch, das Cub Creek Energy nicht zu den günstigen Förderunternehmen gehört. Ob der WTI-Ölpreis jetzt bei 10, 20, 30 oder 40 USD liegt, das ist für neue Bohrvorhaben relativ egal, weil sich keiner der Preise bei den Flächen von Cub Creek Energy rechnet. Und wahrscheinlich auch nicht bei den beiden anderen Förderunternehmen mit eigenen Flächenrechten.  

03.04.20 20:05

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorSchließung von Bohrinseln?

Neueste Berichte spekulieren, das aufgrund von Corona-Vorfällen auf Ölbohrinseln im Golf von Mexiko diese Plattformen zwangsweise geschlossen werden könnten. Die Produktion dort soll ca. 2 von 13 Millionen Barrel pro Tag ausmachen.

Ein anderer Vorschlag ist die Produktion auf bundeseigenen Flächen einzustellen - wieviel das bringt - ?

Und das Eingreifen der Regulierer in Texas, wo ca. 5 der 13 Millionen Barrel gefördert werden.

Irgendetwas an größerer realistischer Reduzierung werden die USA Russland anbieten müssen. Vllt. gibt es bereits in der Nacht Ergebnisse von den laufenden Gesprächen von Trump mit den Branchenvertretern.

Eine Alternative wäre die staatliche Festlegung eines Mindestpreises für importiertes Öl von z.B. 50 USD und die Einführung von hohen Importzöllen. Das könnte hohe Steuereinnahmen bringen oder den Ölpreis partiell nach oben hieven. Wäre aber auch Sozialismus pur wie die Festlegung des Brot- oder des Reispreises in kommunistischen Ländern.  

04.04.20 19:35

1634 Postings, 1795 Tage MrTrillionKonferenz OPEC/Länder am 9.4.2020:

www.finanzen.net/nachricht/rohstoffe/...uf-9-april-verschoben-8711151
bzw. Kurzlink: bit.ly/2wcGpXu

Putin signalisiert schon im Vorfeld Verhandlungsbereitschaft.

Hoffen wir mal, dass der Ölpreis danach wieder steigt und der Kurs der Deutschen Rohstoff zurück gen Norden geht.  

06.04.20 21:30

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorDer blanke Mangel zwingt vllt. zu

starken Einschnitten in der Förderung

https://www.n-tv.de/wirtschaft/...mit-Riad-nach-article21697441.html:

"Demnach suchen Ölhändler bereits in entlegenen Ecken der Welt wie Marokko, Malta und der Karibik nach Lagermöglichkeiten."

Auch die Deutsche Rohstoff AG schreibt heute von partiellen Engpässen in den USA. Normale Lagerbestände dort 470 Mio. Barrel. Das waren vor 2 Jahren aber auch schon mal 530 Mio. Barrel. Und die strategischen Ölreserven sollen zwischenzeitlich doch auch etwas abgebaut worden sein. Bzw. haben die sich in den letzten Wochen wieder stärker aufgebaut?

Irgendwann ist auch der letzte Eimer auf der Welt mit Öl gefüllt. Kürz man erst dann, dann dauert der Ausgleichsprozess um so länger. Wenn es so sein sollte, das die Lagerkapazitäten knapp und sehr teuer werden, dann ist das ein zwingender Grund zu weniger Förderung. Aber es heisst leider nicht, das der Preis gleich wieder steigt.  

07.04.20 20:14
1

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorNegativer Ölpreis möglich

... wenn es nicht zu einer baldigen Einigung auf starke Förderreduzierungen kommt. Weil dann die Lagerkapazitäten zu Ende gehen. Wer dann noch födern muss, weil er es technisch muss, der wird für die Abnahme von Öl vllt. sogar etwas zahlen müssen:

https://www.brn-ag.de/37201-Oelpreis-volatil-Eugen-Weinberg-Corona-

Das klingt verrückt. Aber wer hätte vor vielen Jahren geglaubt, das es einmal negative Zinsen gibt? Oder das wie vereinzelt aus Texas berichtet für die Abnahme von Gas bezahlt wird, anstatt das man noch etwas für die Lieferung bekommt.

Die USA müssen die Förderung reduzieren. Ob sich die Russen mit 10 % Förderreduzierung in Texas bzw. nur ca. 4 % bezogen auf die gesamte USA Förderung zufrieden geben?  

08.04.20 17:09

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorGemeldeter Rekordanstieg der Lagervorräte - ?

15,2 Millionen Barrel Lageraufbau beim Rohöl in einer Woche! 10,5 Millionen Barrel beim Benzin!

https://finanzmarktwelt.de/...el-lagerbestaende-mio-barrels-4-163553/

Immerhin ist die Produktion von 13 auf 12,4 Millionen Barrel gefallen. Da müssen noch einige mehr und nicht nur Cub Creek Energy die Förderung gedrosselt haben. Aber dieser Schritt reicht bei weitem nicht.

Und er ist ja unverbindlich ggü. den Russen und Saudis. Die Russen könnten sich sogar jetzt ermutigt sehen, da der Schritt die US Fracker in die Massenpleiten zu treiben, jetzt erstmals Resultate zeigen könnte.  

09.04.20 09:41

908 Postings, 7092 Tage CK2004Lagerbestände

Es gibt zwei Gründe, warum der Lagerbestand in den USA gestiegen ist.

Zum einen ist "dank" Corona die Nachfrage nach Ölprodukten sehr deutlich zurückgegangen und wird im April auch wohl noch weiter zurückgehen. Zudem importieren die Saudis derzeit jede Menge Öl in die USA - siehe Link. Folge wird sein, dass - wenn nichts passiert - die Rohölager in den USA in wenigen Wochen nicht mehr aufnahmefähig sein werden - was dann zu Abnahmekürzungen führen wird. Gut für den Preis aber nicht wirklich gut für viele Fracker, da damit die Amortisationszeit für die Investitionen jetzt sehr viel langsamer sein wird (dafür aber länger und nicht so stark abfallend).

Starke Unternehmen in der Fracker-Branche werden von dem Trend profitieren - finanzschwache Unternehmen wie z.B. Chesapeake werden wohl vom Markt verschwinden. oder günstig von den Großen aufgekauft werden. Da ist es sinnvoll, wenn die Deutsche Rohstoff aktuell in Fracking-Unternehmen und nicht in Bohrlöcher investiert, da bei starken Fracking-Unternehmen absehbar ist, dass der Return of Investment dank Kursteigerungen deutlich schneller sein wird, als wenn man nach Öl bohrt.

https://oilprice.com/Energy/Crude-Oil/...US-Ahead-Of-Oil-Meeting.html  

09.04.20 20:28

1634 Postings, 1795 Tage MrTrillionÖlpreis macht Sprünge...

"Schon heute früh und die letzten Tage brodelte die Gerüchteküche kräftig. 10 Millionen Barrels Kürzung pro Tag sollen im Gespräch sein. Vorhin kursierten aber schon größere Hausnummern. Hier nun die aktuellen Ereignisse im Live-Blog (Artikel bitte im Browser regelmäßig aktualisieren)."

Quelle: finanzmarktwelt.de/aktuell-opec-oelpreis-live-blog-163717 bzw. Kurzlink unter bit.ly/2RofoIb  

14.04.20 19:56
1

908 Postings, 7092 Tage CK2004Sondergewinn für die Deutsche Rohstoff

Schon erstaunlich - aber die Deutsche Rohstoff dürfte wohl bald einen Sonderertrag in Höhe von rund 11 Mio Euro verzeichnen. Grund dafür ist die Ankündigung, dass der Hedge-Kontrakt für Cube-Creek aufgelöst werden soll, wenn der WTI-Preis unter 20 US$/Barrrel fällt und damit der Hedgekontrakt entsprechend im Wert gestiegen ist. Cube Creek wird im II. Quartal wohl vorläufig geschlossen (bisherhige Planung war Herabsetzungen auf 1.000-1.500 Barrel/Tag) werden, so dass die Ölreserven des Unternehmen konstant bleiben.

Zudem kommt, dass die Deutsche Rohstoff schon am 06. April angekündigt hat auch in Goldaktien investieren zu wollen. Wenn ein Teil des Investments bereits erfolgt ist, dann steht die Deutsche Rohstoff auch hier wohl schon dick im Geld, da der Aktienpreis für Goldunternehmen sich in dieser Woche deutlich nach oben hin entwickelt hat.

Derzeit scheint die Deutsche Rohstoff Geld zu verdienen, anstatt wie bei anderen Ol-Unternehmen Geld zu verbrennen. Das wird sich wohl auch kurz- bis mittelfristig im Aktienkurs widerspiegeln. So hat sich der Aktienkurs der Deutsche Rohstoff  heute gut gehalten und in Plus gehalten - im Gegensatz zu den ganzen Ölunternehmen.  

15.04.20 17:33

2006 Postings, 2869 Tage KorrektorLage wird immer aussichtsloser

Die Lagerbestände beim Rohöl in den USA sind in der letzten Woche um unglaubliche 19,2 Millionen Barrel (!!!) angestiegen:

https://finanzmarktwelt.de/...-192-mio-barrels-jetzt-5036-mio-164143/

Die Produktion lag bei 12,3 Millionen Barrel pro Tag - ein Rückgang von minimalen 0,1 Millionen Barrel ggü. der Vorwoche. Was ist, wenn es keine Lagerkapazitäten mehr in den USA gibt? - Dieser Umstand wird in einigen Regionen eintreten - so hat es die Deutsche Rohstoff AG für ihre Ölförderung um Denver/Colorado herum als Möglichkeit angekündigt.

Einige Firmen sollen ihr qualitativ schlechtes Öl auch bereits zu Minuspreisen verkauft haben - weil sie die Förderung nicht stoppen konnten. Die Branche ist schon lange in einen kollektiven Selbstmord übergegangen, aber jetzt wird der Exitus in schneller Abfolge kommen.

Die Prognosen der IEA für die nächsten Monate und das Jahr 2020 sind atemberaubend. Da nützen auch 10 Millionen Barrel Förderkürzung nichts - die Lagermenge wird die nächsten Monate rasant weiter ansteigen. Die vereinbarten Förderkürzungen der OPEC+ sind für 2 Jahre angelegt - solange wie nie zuvor.

Die Zinskosten durch die starke Verschuldung der Deutschen Rohstoff AG drücken sehr. Jetzt fehlen durch die Förderreduzierung oder die Fördereinstellung bei Cub Creek Energy die Einnahmen zur Rückzahlung der aufgenommenen Kredite - 44 Millionen Euro Bohrkosten waren es. Die Banken werden die vllt. vorsichtshalber fällig stellen und die Deutsche Rohstoff AG muss die aus ihren aufgenommenen Anleihemittel bezahlen.

Ob man angesichts der Tiefe und der erwarteten Dauer der Überproduktion mit Investitionen jetzt in Ölaktien oder Ölanleihen soviel verdienen kann, das kann man bezweifeln. Gold ist kein Schnellentwickler und Goldaktien haben sich vom Tief 2016 bereits vervielfacht, auch wenn sie vom Hoch von 2011 gesehen nochmal verdopplen könnten. Vllt. ist da etwas möglich - aber alles sehr riskant.

Ich denke wir haben die Tiefstkurse bei den Aktien noch nicht gesehen. Bei den Anleihen vielleicht.  

Seite: Zurück 1 | 2 | 3 | 4 |
| 6 | 7 Weiter  
   Antwort einfügen - nach oben