"Der in #1017 von potzblitzzz vorgebrachte reißerische Artikel ist ein Witz."
So witzig finde ich ihn nicht - es ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie hoch der Schutz religiöser Gefühle einzuschätzen ist.
Wenn alice meint, die Religionen seien alle von Menschen gemacht, ist das ihre Einstellung. Sie hat schließlich keinen Glauben mehr an irgendeine dieser Religionen.
Es gibt aber andere Menschen, die es nicht so sehen, und die an einen wahren Kern glauben. Das schreibe ich unabhängig von meiner eigenen Meinung, sondern rein objektiv.
Ich weiß noch, wie ich selbst als Kind aufwuchs (Kindergottesdienst, usw. - das volle Programm). Ich hab als Kind fest an Gott und die Bibel geglaubt, wie sie geschrieben steht. Das war für mich mehr als nur ein Buch.
Heute sehe ich es distanzierter - zu viele schlechte Dinge sind im Namen aller Religionen geschehen (und damit meine ich nicht das Beschneidungsritual oder eine Taufe, sondern ganz die weltlichen Dinge). Die Realität in Form von Kriegen, menschengemachten Hungersnöten, die damalige NS-Kooperation, bzw. das Stillschweigen, Korruption und neuerdings auch sexueller Missbrauch und extreme Prügeljahre bringt mich als Menschen sowieso ab vom Glauben an die Kirche. Da schaltet der Kopf dann auf Abstand und will von den Leuten nix mehr hören, obwohl die allermeisten Kirchenmenschen nicht so sind.
Deshalb habe ich sogar Respekt vor Menschen, die in diesen Jahren ihren Glauben nicht verlieren. Ich finde nicht, dass die Menschen Idioten sind, die nicht wissen, dass so ein Ritual eine temporäre Verletzung erzeugt und normalerweise bei fremden Personen nicht okay wäre.
Hier geht es aber um das Gegenteil als um Entfremdung, die mit Gewalt normalerweise einhergeht.
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