Hedgefond begreifen, dass ihre Erwartung, die Zinsen müssten (wegen Konjunkturschwäche) gesenkt werde, sich vermutlich nicht erfüllt. Deshalb bauen sie ihre große Position in US-Bonds (long) jetzt ab, was die Bondkurse sinken lässt (und die Bondrenditen erhöht).
Für Konjunkturschwäche spricht zwar immer noch Vieles: das kontinuierlich sinkende US-Wachstum und die Housing-Krise. Da aber gleichzeitig die Kerninflation mit 2,9 % auf einem Langzeithoch steht, wird der Fed trotz der Konjunkturschwäche nichts anderes übrig bleiben, als die Zinsen zu erhöhen, bis die Inflation wieder "erträglich" wird. Dies gilt umso mehr, falls der Ölpreis wieder anzieht. Im Zweifelsfall gibt die Fed der Inflationsbekämpfung die höchste Präferenz.
Es ist also nicht "im Busch", die Zinsen konstant zu lassen, wie Du vermutest, sondern es geht de facto um Erhöhungen. Hier hat sich seit Sept. ein Wandel gezeigt. Wie Du in # 1123 nachlesen kannst, ist die Chance für eine Zinserhöhung der Fed zum 31. Jan. 2007 gestern auf 12 % gestiegen. Freitag lag die Chance noch bei nur 6 %. Im September preisten die Zinsfutures sogar noch eine Zinssenkung der Fed mit 50 % Wahrscheinlichkeit ein. Dies ist ein klarer Uptrend, den Trendfolger wie Du nicht außer Acht lassen dürfen ;-))
Könnte mir vorstellen, dass die Fed bei der Sitzung diese Woche einige zähneknirschende Bonmots zum Besten gibt - und sei es als Verbalintervention. Dass die Aktien jetzt so hoch laufen, birgt die Gefahr eine Absturzes. Dies ließe sich mit einer Verbalintervention, die die notwendige technische Korrektur bringt, verhindern.
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