RadiosenderFlutwelle begräbt "Perfekte Welle" © Universal Sind derzeit eher selten im Radio zu hören: Juli mit ihrem Hit "Perfekte Welle" Als Konsequenz aus der Flutkatastrophe in Südostasien haben verschiedene deutsche Radiosender ihr Programm umgestellt. Einige Titel werden vorerst nicht mehr gespielt.Für die Gießener Band Juli ist das Jahr eigentlich ideal verlaufen. Ihr Hit "Perfekte Welle" belegte wochenlang Top-Positionen in den Charts und lief in den Radios rauf und runter. Doch kurz vor Jahresende ist der Titel von den Playlists der meisten Sender verbannt worden. Grund: Der Song mit dem Refrain "Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag" erscheint angesichts der Katastrophe in Südostasien geschmacklos und wird auf unbestimmte Zeit nicht gespielt. Neben öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wie dem NDR verbannten auch Privatsender wie Radio Hamburg den Titel vom Programm. Sender-Chef Marzel Becker sagte gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Mit Blick auf die entsetzliche Naturkatastrophe haben wir uns entschieden, den Song vorerst nicht zu spielen." Bettina Kübler, Sprecherin des Hessischen Rundfunks, äußerte sich ähnlich: "Das ist schon ein eingespieltes Verfahren bei uns: Wenn etwas Schlimmes passiert, wird das Musikprogramm gescannt." ');document.write('');//--> Auch Leonard Cohen wurde schon verbanntDerartige Änderungen im Radioprogramm gab es bereits in der Zeit nach dem 11. September, als bestimmte Lieder zeitweise nicht gespielt wurden. So hatten die Sender der ARD auf Lieder wie "First we take Manhatten then we take Berlin" von Leonard Cohen oder "Burning down the House" von Tom Jones and The Cardigans verzichtet. In den USA gab es gar eine etwa 150 Titel umfassende Liste von Musikstücken, die aus Pietätsgründen nicht gespielt werden sollten. Unter den aufgeführten Titeln befanden sich Klassiker wie "Highway to Hell" von AC/DC oder "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin. Die Liste war erstellt worden, weil viele Sender unsicher bei der Gestaltung ihrer Musikprogramme gewesen seien und Hörer nicht verärgern wollten. Vorwürfe, mit der Liste werde Zensur ausgeübt, wiesen die Radiostationen von sich. Carsten Heidböhmer
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