@cash, falls du devisen mit zertis handelst, würde ich dir empfehlen, den euro lieber direkt zu traden.
z.b. hier http://fxtrade.oanda.com/
spread 1,5 pip, diese woche schon mal bei nur 0,9 pip. habe da letzte woche einen tradeaccount eröffnet, ist der billigste anbieter, keine sonstigen kosten außer spread.
noch was zum thema ko:
unteren beitrag zum thema vorhin bei w:o gefunden. als kleine infolektüre, da grad flatline im daxl ist.
Fatale Anziehungskraft
von Michael Vaupel
Heute eine Warnung: Und zwar vor der " Anziehungskraft" von Knock-Out-Marken!
Um was es geht:
Um Turbo-Zertifikate. Die verfallen, wenn die Knock-Out-Marke erreicht wird. Einschränkung: Es geht hier um solche Zertifikate, die bei Erreichen dieser Marke WERTLOS verfallen.
Vielleicht haben Sie selbst auch schon diese Beobachtung gemacht: Ein Turbo Long-Zertifikat unterschreitet um genau einen Punkt die Knock-Out-Marke, wonach der Basiswert wieder deutlich steigt. Oder im Fall eines Turbo Short-Zertifikats wird die Knock-Out-Marke um einen Punkt überschritten, danach fällt der Basiswert wieder deutlich. In beiden Fällen ist das Turbo-Zertifikat aber verfallen, und zwar wertlos verfallen.
Einige Leser haben mich per Email (Sie erreichen mich unter info@investor-verlag.de) gefragt, ob da die Emittenten verantwortlich sein könnten (nun ja, die Fragen waren meist nicht so höflich formuliert).
Meine Antwort: Aber sicher sind die das!
Und zwar ganz legal.
Versetzen wir uns einmal in die Lage eines Emittenten. Also: Der Emittent muss sich für seine verkauften Turbo-Zertifikate absichern, das heißt im Börsenjargon " hedgen" (the hedge = die Absicherung). Vereinfacht gesagt funktioniert das so: Wenn der Emittent Allianz Long-Zertifikate verkauft, dann kauft er am Kassamarkt Allianz-Aktien. Und zwar in dem Umfang, dass er neutral positioniert ist. Wenn die Allianz-Aktie steigt, muss er zwar seine Allianz Long-Zertifikate für mehr Geld zurücknehmen, aber dafür hat er mit den Allianz-Aktien Gewinn gemacht. Und wenn die Allianz-Aktie fällt, hat er zwar mit den Allianz-Aktien Verluste, muss dafür aber weniger bezahlen, wenn ein Anleger die Allianz Long-Zertifikate zurückgibt. Der Emittent wird so vorgehen, dass er völlig abgesichert ist, also in Bezug auf den Kurs der Allianz-Aktie neutral positioniert ist (auf Börsendeutsch " perfect hedge" genannt).
Das Problem: Sobald die Knock-Out-Barriere erreicht ist, die Allianz Long-Zertifikate also verfallen, muss er auch seine Hedgeposition völlig aufgelöst haben. Denn ansonsten könnte der Emittent Verluste erzielen, wenn die Allianz-Aktien weiter fallen.
Und jetzt der entscheidende Punkt: Das bedeutet, dass der Emittent seine Hedgeposition (in diesem Fall also die Allianz-Aktien) nicht erst dann verkauft, wenn die Knock-Out-Barriere erreicht ist, sondern bereits etwas VORHER. Diese Verkäufe gehen gestaffelt vor sich (ich habe mit einem Bekannten gesprochen, der für einen Emittenten arbeitet und mir das bestätigt hat), d.h. je näher die Knock-Out-Barriere rückt, desto stärker wird verkauft.
Hier kann es nun zu selbstverstärkenden Effekten kommen: Denn durch die Verkäufe dieser Allianz-Aktien kann deren Kurs weiter unter Druck geraten, dann rückt die Knock-Out-Marke noch näher, der Emittent verkauft weitere Allianz-Aktien, die Aktie gerät dadurch noch weiter unter Druck ... bis die Knock-Out-Marke erreicht ist.
Das ist die Anziehungskraft der Knock-Out-Marken!
Und nun stellen wir uns folgende Situation vor: Die Allianz-Aktie hat sich der Knock-Out-Marke sehr stark genähert ... sie ist vielleicht nur noch 10 Cent von ihr entfernt. Der Emittent hat fast seine gesamte Hedge-Position (d.h. Allianz-Aktien) verkauft. Und nun passiert folgendes: Der Kurs der Allianz-Aktie stabilisiert sich. Er fällt nicht weiter, sondern klettert sogar einige Cent nach oben.
Aus Sicht des Emittenten bedeutet das: Er müsste sich jetzt umgehend neu absichern, das heißt wieder Allianz-Aktien kaufen. Das kostet Geld, und zwar möglicherweise mehr, als der vorige Verkauf erbracht hat. In dieser Situation ist folgende Verlockung groß:
Da die Knock-Out-Marke nur wenige Cent entfernt ist, würde es reichen, mit einem größeren Verkaufsauftrag für Allianz-Papiere dafür zu sorgen, dass die Knock-Out-Marke erreicht wird. Dann müsste der Emittent sich nicht neu absichern – und, noch besser: Die Allianz Long-Zertifikate wären verfallen. Und zwar wertlos. Das heißt, der Emittent müsste keine Rückzahlung für diese Scheine leisten.
Und an diesem Punkt frage ich Sie: Was meinen Sie, was der Emittent wohl tun wird? Genau. Er wird für das Auslösen der Knock-Out-Marke sorgen.
Um sich rechtlich abzusichern, finden sich in den entsprechenden Verkaufsprospekten Formulierungen, die eine solche Vorgehensweise möglich machen. Formulierungen wie diese:
" Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, dass die Anbieterin und mit ihr verbundene Unternehmen im Rahmen ihrer üblichen Geschäftstätigkeit bzw. zur Absicherung von Risikopositionen aus den begebenen Optionsscheinen Geschäfte in dem Basiswert bzw. in auf den Basiswert bezogenen Derivaten tätigen, und dass insbesondere unter ungünstigen Umständen (niedrige Liquidität des Basiswertes) ein solches Geschäft den Eintritt eines Stopp-Loss-Ereignisses auslösen kann."
Nun wissen Sie, was mit solchen Formulierungen gemeint ist. Und nun wissen Sie auch, was ich mit der fatalen Anziehungskraft der Knock-Out-Marken meine!
Übrigens: Das gilt nur für Scheine, die bei Erreichen der Knock-Out-Marke WERTLOS verfallen. Denn bei Scheinen, bei denen bei Erreichen der Knock-Out-Marke noch ein Restwert ausbezahlt wird, löst der Emittent seine Hedgeposition auch erst bei Erreichen der Knock-Out-Marke aus (ich berücksichtige diesen Faktor bei meinen Empfehlungen in " Optionsschein-Profits" und " Rohstoff Signale" ).
Aus diesem Grund kann ich vor Turbo-Zertifikaten ohne Restwertauszahlung nur warnen, wenn die Knock-Out-Marke sehr nahe gerückt ist. Einige Trader setzen leider gerade auf solche Scheine, weil diese den höchsten Hebel haben. Das mit dem Hebel stimmt zwar – aber dafür wirkt die fatale Anziehungskraft der Knock-Out-Marke! Diese Anziehungskraft wird umso größer, je näher die Knock-Out-Marke rückt. Bitte denken Sie daran, wenn Sie mit solchen Scheinen traden möchten!
http://www.investor-verlag.de/
gruß trash
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