Der Aufstand wird zum Flächenbrand !

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neuester Beitrag: 26.10.06 19:52
eröffnet am: 05.11.05 08:00 von: satyr Anzahl Beiträge: 390
neuester Beitrag: 26.10.06 19:52 von: Karlchen_II Leser gesamt: 23141
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06.11.05 19:10

7521 Postings, 7857 Tage 310367aha, nach der 10 nacht machen die erst

mal einen krisengipfel. da waren sie alle da, die uniformierten obertrotteln.
werden sie schon angefressen sein, dass der schöne sonntag abend dahin ist, oder reagieren sie jetzt darauf, weil die innenstadt von paris jetzt schon betroffen ist.
ja ja, politik , wie immer zu spät und dann noch verkehrt.

der kampf wird politisch geführt und zwar der ministerpräsident gegen den innenminister. da kann man wieder mal sehen was rauskommt, wenn zwei sich streiten freut sich der dritte.




 

 

gruss

 

310367a

 

06.11.05 19:12

7521 Postings, 7857 Tage 310367aseit wann ist der eigentlich frankreich spezialist

 

 

gruss

 

310367a

 

06.11.05 19:19

7521 Postings, 7857 Tage 310367aich meine damit den cohn und seine aussagen

wieso hat er das nicht schon früher gewusst und gesagt, dass so was passieren muss.

über den seine aussagen muss ich nur lachen, besonders gut find ich das, warum die jugendlichen vor der polizei geflüchtet sind.



Cohn-Bendit: In diesen Stadtvierteln finden tagtäglich Polizeirazzien statt. Dabei werden überwiegend junge Nordafrikaner kontrolliert, sie werden schikaniert, sie müssen vier Stunden auf dem Revier bleiben und dann werden sie wieder freigelassen. Auch die Jungen gerieten in eine Kontrolle. An diesem Tag, um 16 Uhr, war Ramadan und sie wollten bei Einbruch der Dunkelheit essen und nicht vier Stunden in Polizeigewahrsam verbringen. Deswegen sind sie geflohen.


für solche dümmlichen aussagen gehört der cohn normal mal inhaftiert, der schaut doch alle für blöd an.



 

 

gruss

 

310367a

 

06.11.05 19:32

40576 Postings, 7858 Tage rotgrünDas sind halt unsere Politiker mit

Profilierungsneurosen! Sind nicht in der Lage die Probleme im eigenen Land zu lösen, aber nie um schlaue Analysen verlegen, dass lob ich mir.

Wann war nochmal die Bundestagswahl und haben wir schon eine funktionierende Regierung?
Politiker sind Possenreißer, mehr nicht!

Gruß RG

 

06.11.05 19:34

42128 Postings, 9095 Tage satyrCohn Bendit weiss wovon er redet und was

Strassenkampf bedeutet und jeder der sich in Paris mal ausserhalb der
Tourimeile bewegt hat,kennt das Pulverfass und wundert sich ,dass es
erst jetzt explodiert.

310367a  anhnungsloser Schwätzer-Tut mir leid aber man muss es so deutlich
sagen.  

06.11.05 19:34

564 Postings, 6804 Tage zorrocCohn-Bendit, auch einer von diesen

Traumtänzern.

Als Lösung schlägt er vor die Jugendarbeitslosigkeit zu vermindern. Haha, mit dem Problem der Arbeislosigkeit, egal ob es sich dabei um Jugendliche oder Erwachsene handelt, daran scheitern die meisten europäischen Staaten mit Migrationshintergrund. Hohe Arbeitslosigkeit ist nunmal mit eine direkte Folge hiervon. Man muß die Ursachen auch richtig benennen, wenn man Probleme lösen will.

Oder das Ding mit dem Schulsystem. Auch nicht schlecht. Ist schon merkwürdig, wenn einer wie Cohn-Bendit ganz offen zugibt, dass alle Staaten mit diesem hohen Migrationshintergrund auch Probleme mit ihrem Schulsystem haben. Das diese Probleme aber direkt auf hohe Zuwanderung zurückzuführen sind, zu dieser Aussage kann er sich natürlich nicht durchringen. Stattdessen wieder die alte Leier vom angeblichen Rassismus und Schuldzuweisungen an Stellen, die nichts weiter als ihren Job machen, in einem Umfeld, welches Traumtänzer wie Cohn-Bendit erst geschaffen und begünstigt haben.  

06.11.05 19:38

8970 Postings, 7570 Tage bammieGroße Koalition will mehr Integration

Die Unruhen in Frankreich haben die große Koalition alarmiert: Um ähnliche Krawalle in Deutschland zu verhindern, soll Zuwanderern verstärkt bei der Integration geholfen werden.

SPD und Union wollen Unruhen wie in Frankreich durch zusätzliche Anstrengungen bei der Integration von Zuwanderern verhindern. In der Vereinbarung zur Innenpolitik werde eine große Koalition Integration als Querschnittsaufgabe hervorheben, sagte der SPD-Rechtsexperte Dieter Wiefelspütz der "Welt am Sonntag". Dem designierten Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sei das sehr wichtig - "und er hat dabei meine volle Unterstützung".

Die Türkische Gemeinde warnte, in Deutschland gebe es angesichts der Bildungssituation und der prekären Lage für Einwanderer auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt einen "Nährboden für Proteste". An die Bundesregierung und die designierte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appellierte sie, Maßnahmen für die Eingliederung der Migrantenbevölkerung zu intensivieren.

Schröder und Erogan in Köln
Eine bessere Integration der sieben Millionen Türken in den EU-Ländern hat sich auch die Union Europäisch Türkischer Demokraten (UETD) zum Ziel gesetzt. Zur Eröffnung ihrer Europazentrale am Sonntag in Köln wollten auch der amtierende Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kommen.

Der CDU-Sicherheitsexperte Wolfgang Bosbach beurteilt die Situation kritisch. "Auch wenn die gesellschaftliche Realität bei uns anders ist, sollten wir uns nicht der Illusion hingeben, dass so etwas wie in Frankreich bei uns nicht geschehen könnte", sagte er der "Welt am Sonntag". Notwendig seien drei Schritte: Man müsse die Integrationsbemühungen verstärken, das Straf- und Ausländerrecht konsequent anwenden, "und drittens wird es Zeit, dass wir viel genauer hinsehen und hinhören, was sich da hinter verschlossenen Türen in den Moscheen abspielt".

Schönbohm sieht Anzeichen für Gettoisierung
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) warnte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es gibt auch in Deutschland Entwicklungen in Richtung Gettoisierung, weil wir die Integration lange Zeit nicht ernst genug genommen haben".

Der grüne Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck warf der Union "einen erheblichen Anteil der Verantwortung" für diese Probleme vor. "Weder mit einer Leitkultur-Debatte noch mit ausländerrechtlichen Sanktionen wird man das Integrationsproblem lösen", erklärte Beck am Samstag in Berlin.

DPA/AP
 

06.11.05 20:55

564 Postings, 6804 Tage zorrocDieses Thema war ja schon mal vor über

einem Jahr Teil einer größeren Diskussion hier, ohne dass aktuelle Ereignisse wie Krawalle dabei der Auslöser waren. Interessant zu lesen wie da schon Entsprechendes vorausgeahnt wurde. Und bezeichnend, dass engagierte User und Mahner gesperrt sind, bzw. einige Threads nicht mal mehr fortgeführt werden können. Ich denke, das sagt viel darüber aus, wie fahrlässig mit diesem Thema in unserer Gesellschaft umgegangen wird.

http://www.ariva.de/board/197728
http://www.ariva.de/board/197796  

06.11.05 22:23

42128 Postings, 9095 Tage satyrHilflose Staatsmacht Die Franzosen haben bewiesen

wie einfach es geht,ein paar Randalierer,ein paar Bullen,rechtes Stammtischgeschwätz

und schon hat man eine Intifada.

Das sollten sie sich patentieren lassen.

Oder sind das die Vorboten der Globalisierung,keine Arbeit kein Geld nichts mehr zu verlieren,

dann macht kaputt was euch kaputt macht.

Habe ich irgendwann schon mal gehört.

 

Frankreich-Krawalle
 
Wer Angst sät, wird bestraft werden

Nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates kündigte Präsident Jacques Chirac, der in Bezug auf die Krawallnächte bislang auffällig stumm geblieben war, einen harten Kurs gegen die randalierenden Jugendlichen an. Sie sollen verhaftet und vor Gericht gebracht werden.

Paris - Die Priorität seiner Regierung sei die Wiederherstellung der Sicherheit und der öffentlichen Ordnung in den Vorstädten, sagte Chirac der Sitzung des Rats für Innere Sicherheit in Paris. "Jene, die Gewalt oder Angst sähen wollen, werden gefasst, verurteilt und bestraft." Chirac betonte, er verstehe, dass die Lage auch "den Respekt jedes Einzelnen, Gerechtigkeit und Chancengleichheit" gebiete. Seine Regierung sei entschlossen, auch auf diesem Weg weiterzugehen. Voraussetzung sein allerdings zuvor die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung.

Premierminister Dominique de Villepin kündigte nach der Sitzung eine Aufstockung der Sicherheitskräfte an. "Wir können keine rechtsfreien Zonen akzeptieren", sagte Villepin. Außerdem sollten festgenommene Jugendliche künftig schneller vor Gericht gestellt werden. Der Premierminister will sich am Montag in einer Fernsehansprache an das französische Volk richten. Dabei will er einen Aktionsplan für besonders vernachlässigte Vorstädte vorstellen.

<!-- Vignette StoryServer 5.0 Sun Nov 06 11:51:03 2005 -->

FOTOSTRECKE: BILDER DER ZERSTÖRUNG
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Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (13 Bilder).


Für gewöhnlich werden Treffen des Sicherheitsrates in Frankreich nicht an die große Glocke gehängt. Mit der Ankündigung des Treffens am Sonntagabend wollte das Präsidentenamt offenbar den Handlungswillen Chiracs unterstreichen. Schließlich hatte sich der Präsident bislang nur einmal zu den gewalttätigen Ausschreitungen geäußert. Dafür war er auch in der eigenen Partei kritisiert worden. Zuletzt hatte Chirac den Rat für innere Sicherheit nach den Anschlägen auf die Londoner U-Bahn im Juli zu einer Sondersitzung einberufen.

Sozialistenchef François Hollande warf dem konservativen Innenminister Sarkozy vor, er trage durch seine "verbalen Provokationen" einen "großen Teil Mitverantwortung an der Eskalation". Sarkozy hatte die Randalierer als "Schurken" und "Gesindel" bezeichnet. Nach einem Krisentreffen mehrerer Minister bei Premierminister Villepin gestern bekräftigte Sarkozy den harten Kurs: "Der Staat kann die Gewalt nicht akzeptieren."

Ausschreitungen erreichen Pariser Innenstadt

In der Nacht zum Sonntag waren in Innenstadtbezirken nach Polizeiangaben 32 Autos in Brand gesetzt worden, landesweit waren es 1295 und damit nochmals mehr als in den vorangegangenen Krawallnächten. Autos wurden unter anderem in Toulouse, Bordeaux, Montpellier, Rennes und Nantes, Lille, Mülhausen und Straßburg in Brand gesetzt. Im Département Essonne im Großraum Paris wurden ein Kindergarten und eine McDonald's-Filiale durch Brandstiftung zu großen Teilen zerstört. Die Polizei nahm rund 500 Verdächtige fest.

Im dritten Pariser Stadtbezirk, nahe dem Platz der Republik, warfen Randalierer einen Brandsatz auf vier Fahrzeuge. Auch im 17. Arrondissement im reichen Pariser Westen gingen zahlreiche Autos in Flammen auf. Nach Angaben des Justizministeriums wurden seit Beginn der Ausschreitungen 20 Beteiligte zu Haftstrafen ohne Bewährung von einer Dauer bis zu einem Jahr verurteilt. Bei rund hundert ausstehenden Verfahren, von denen die Hälfte Minderjährige betraf, sollte den Beschuldigten zunächst Zeit für die Vorbereitung ihrer Verteidigung eingeräumt werden.

In der Pariser Vorstadt Aulnay-sous-Bois demonstrierten gestern mehr als 500 Einwohner mit einem Schweigemarsch gegen die Gewalt. Auch in Sevran, ebenfalls im Département Seine-Saint-Denis, protestierten 150 Menschen gegen die Unruhen. Russland und die USA haben ihre Bürger gewarnt, sich in Pariser Vororte zu begeben. Auslöser der Krawalle war der Tod zweier Jugendlicher in der Pariser Vorstadt Clichy-sous-Bois am Donnerstag vergangener Woche gewesen. Die Jungen hatten sich vor der Polizei in einem Transformatorenhäuschen versteckt und dort tödliche Stromschläge erlitten. Die Eltern der getöteten Jugendlichen riefen am Samstag zur Ruhe auf.
 


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· Analyse: Frankreich brennt - Behörden reagieren hilflos (06.11.2005)
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· Fotostrecke: Bilder der Zerstörung (06.11.2005)
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06.11.05 22:31

42128 Postings, 9095 Tage satyrTaz

Brennende Gemeinsamkeiten

Kommentar von Dorothea Hahn

Bei uns, so heißt es in diesen Tagen häufig in Deutschland, kann so etwas nicht passieren. Während in Frankreich die Banlieues brennen, sprechen Berliner Politiker von dem "Erfolg" ihrer "Integrationspolitik". Und wollen glauben machen, dass Jugendliche aus dem Einwanderermilieu sowohl ein besseres Leben führten als auch weniger gewaltbereit wären.

Tatsächlich gibt es viele Unterschiede zwischen den beiden Ländern: Frankreich hat ein Selbstverständnis als Einwandererland. Immigranten werden spätestens in der ersten im Land geborenen Generation die Rechte als "citoyens" gegeben. Frankreich war bis in die 60er-Jahre hinein eine Kolonialmacht. Deutschland hat seine Kolonien zum Ende des Ersten Weltkriegs verloren. Frankreichs Städtebaupolitik parkt sozial schwache "citoyens" fernab der reichen Stadtzentren in Banlieues. In Deutschland leben sozial Schwache in den - oft heruntergekommenen - Innenstadtvierteln. Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Frankreich höher und hält schon länger an.

In Frankreich konnten die Immigranten schon als Staatsbürger auftreten, als die "Gastarbeiter" in Deutschland nichts weiter als eine geduldete, aber rechtlose Bevölkerungsgruppe waren. In Frankreich haben sie nicht nur formal gleiche Rechte, sie sprechen auch die gleiche Sprache. Der zivile Ungehorsam ist Teil ihrer politischen Kultur. Seit Ende der 70er-Jahre hat es immer wieder Bürgerbewegungen aus den Banlieues heraus gegeben. In Deutschland ist das selten.

Trotz dieser Unterschiede denken jene, die sich jetzt in Deutschland in Sicherheit wiegen wollen, zu kurz. Denn es gibt eine Parallele zwischen beiden Ländern. Und die ist zentral: Hier wie dort verarmen ganze Bevölkerungsschichten. Sie sind zunehmend politisch und sozial vom wohlhabenden Rest der Bevölkerung abgekoppelt. Diese Politik der sozialen Apartheid trifft nicht nur - aber ganz besonders - die Nachfahren der Einwanderer. Und sie ist gegenwärtig das politische Dogma in sämtlichen Ländern der EU. In Frankreich sind die Ghettos zwar besonders groß und isoliert, aber ihre Bewohner umso selbstbewusster. Darin könnten ihnen andere bald folgen.

taz Nr. 7813 vom 7.11.2005, Seite 1, 62 Zeilen (Kommentar), Dorothea Hahn

taz muss sein: Was ist Ihnen die Internetausgabe der taz wert?

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06.11.05 22:37

564 Postings, 6804 Tage zorroczu Posting 134

Gewagt, gewagt oder doch nur dummes Geschwätz?

Intifada im Zusammenhang mit Globalisierung gebracht ist sicherlich schon mal ein geistiger Vorschlaghammer. Und wenn dieser geistige Vorschlaghammer einen erst mal selber getroffen hat, dann ist mit Sichheit auch was kaputt gegangen.  

06.11.05 22:42

129861 Postings, 7517 Tage kiiwiiZiemlich dummes, vor allem geschichtsloses

taz-Gewäsch.
Dieses Land hat seit 85 Jahren keine Kolonien mehr.
Und die Herkunftsländer unserer ausländischen Arbeitnehmer (etwa die Türkei) waren zu keiner Zeit deutsche Kolonien.


MfG
kiiwii
 

06.11.05 22:47

42128 Postings, 9095 Tage satyrKiwi Verstehst du manchmal was du liest?

Wo steht dass die Türkei deutsche Kolonie war?
Steht das irgendwo?
Wiedermal rechtes dummes Kiwigeschwätz?  

06.11.05 22:49

69033 Postings, 7530 Tage BarCodeTaz-Gewäsch

von kiiwii? Genau das, was du schreibst, kiiwii, kann ich auch dem Artikel entnehmen...

 

Gruß BarCode

 

06.11.05 22:52

42128 Postings, 9095 Tage satyrBar Code auch zu dumm zum lesen?

Oder zu dumm zu vertsehen?
Oder beides?  

06.11.05 22:58

69033 Postings, 7530 Tage BarCodeIch fühl mich gnadenlos verstanden...

 

Gruß BarCode

 

06.11.05 23:00

42128 Postings, 9095 Tage satyrJa dann könntest du ja mal den Passus

zeigen wo du das gelesen hast.
Rauskopieren und reinstellen,ganz einfach.  

06.11.05 23:01

564 Postings, 6804 Tage zorrocDa bastelt sich der politisch Verblendete nun

einen Klassenkampf raus. Wie niedlich. Dabei handelt es sich wohl vielmehr um den "Kampf der Kulturen", der eben nicht wie verausgesagt auf irgendwelchen Schlachtfeldern stattfinden wird, sondern mitten in unserer Gesellschaft. Und Pustekuchen ist bei diesem Thema auch mit Stammtischparolen oder Nazi-Geschwätz (wobei zu befürchten bleibt, dass diese natürlich auch ihren Senf dazu geben werden), weil es hier nämlich nicht um nationale Ansichten im eigentlichen Sinne geht, sondern um das Bestreben in einem Umfeld (seiner Heimat oder wie auch immer) mit einem Gefühl der Sichheit und des Wohlbehagens leben zu können. Oder will man jetzt alle Europäer als Nazis abtun? Eigentlich stecken hinter dem Konflikt garnicht so schwer zu verstehende Gedankengänge innerhalb der Bewohner der jeweiligen Staaten und einer großen Gruppe von Nichtintegrationswilligen.  

06.11.05 23:06

69033 Postings, 7530 Tage BarCodeAlso:

kiiwii-Gewäsch: "Dieses Land hat seit 85 Jahren keine Kolonien mehr."
Taz-Gewäsch: "Deutschland hat seine Kolonien zum Ende des Ersten Weltkriegs verloren."
kiiwii-Gewäsch: "Und die Herkunftsländer unserer ausländischen Arbeitnehmer (etwa die Türkei) waren zu keiner Zeit deutsche Kolonien."
Taz-Gewäsch: "die "Gastarbeiter" in Deutschland" (im Gegensatz zu den Immigranten in Frankreich, die aufgrund ihrer "Kolok´nialländer"-Herkunft andere Rechte hatten).

Also: Kiiwii-Gewäsch=taz-Gewäsch (und nix von der Türkei...)

 

Gruß BarCode

 

06.11.05 23:13

42128 Postings, 9095 Tage satyrUnd was ist falsch an Deutschland

hat seine Kolonien zum Ende des ersten Weltkrieges verloren?
 

06.11.05 23:14

69033 Postings, 7530 Tage BarCodeEben nix, warum?

 

Gruß BarCode

 

06.11.05 23:14

129861 Postings, 7517 Tage kiiwii...jetzt komm mal aus der Waschküche raus...

06.11.05 23:17

42128 Postings, 9095 Tage satyrWie war -ist eigentlich der Status von Bewohnern

von Kolonien,konnten eigentlich die zb Algerier zur Zeit der Kolonialherrschaft
von Frankreich,nach Frankreich einreisen?
Und waren sie in Algerien Franzosen oder erst nach Einreise-bzw Einbürgerung.  

06.11.05 23:19

42128 Postings, 9095 Tage satyrMein Fehler-Kiwis Geschreibsel nicht als das

zu nehmen was es ist.Geblubber-Blubberblutsch-  

06.11.05 23:43

129861 Postings, 7517 Tage kiiwiiEs gibt Wege....auch in Frankreich...

Weinbau in der Cite


In einer französischen Kleinstadt wütete vor 15 Jahren der Mob. Heute gibt es dort Spielplätze, Sozialprojekte und Überwachungskameras. Die Menschen fühlen sich sicher.


Von Michaela Wiegel

Sartrouville.
Autos brannten, es flogen Steine, Boule-Kugeln und Molotow-Cocktails. Begonnen hatte die nächtliche urbane Guerrilla mit dem Tod des 18 Jahre alten Djemel Chettou. Er war "einer von ihnen", ein Paßfranzose, der sich nirgendwo zugehörig fühlte, und ganz bestimmt nicht der heruntergekommenen Hochhaussiedlung "Cite des Indes", die als Anschrift in seinen Papieren stand.


Ein Wachmann des großen Supermarkts gleich neben den Wohntürmen hatte Djemel erschossen, vielleicht hatte er etwas gestohlen. So genau wußte niemand, warum die Schüsse gefallen waren. Aber für die Jungen aus der Cite war das Unglück Djemels Grund genug, sich immer von neuem stets nach Sonnenuntergang mit der Polizei anzulegen und Verwüstung und Angst in ihrer Siedlung zu säen.


Der Haß auf die Ordnungsmacht und der Wunsch nach Randale waren so groß, daß sie in Banden zündelnd durch die Stadt zogen, hinein in die "besseren Viertel", und auf ihrem Weg auch mal ein Wohnhaus in Brand steckten. "Ich habe jede Nacht mit einem Gewehr in meinem Geschäft geschlafen, aus Angst, die Randalierer würden kommen und alles kaputt- machen", erinnert sich der Besitzer einer Fahrschule im Stadtzentrum. Das war im Winter 1991, und ganz Frankreich entdeckte in Fernsehreportagen Sartrouville als Schauplatz ungeahnter Gewalt nur knapp zehn Kilometer vor den Toren von Paris.


Fast fünfzehn Jahre später hat sich vieles verändert. Einzig die Wohntürme in der "Cite des Indes" sind noch stille Zeugen der Ausschreitungen. Den windigen, zentralen Betonplatz, der als Schlachtfeld der Guerrilla diente, gibt es nicht mehr. Heute stehen dort Bäume, und ein kleiner Marktplatz wurde angelegt, wo zweimal in der Woche Händler Obst, Gemüse und andere Waren feilbieten. Es gibt Spielplätze und Bänke, die Parkplätze sind durch Mäuerchen abgetrennt, die Müllcontainer in kleinen Backsteinhäuschen versteckt. Bald werden drei der zwanzigstöckigen Hochhäuser abgerissen, ein letzter Schritt in dem großangelegten Sanierungsprogramm, das Sartrouville zwar nicht in eine großbürgerliche Stadt verwandelt, aber ein sicheres, besonders von Familien geschätztes Wohnumfeld geschaffen hat.


Der Bürgermeister der Stadt, der 42 Jahre alte Pierre Fond von der rechtsbürgerlichen Präsidentenpartei UMP, hat sich vor allem als urbaner Gestalter verstanden, der städtebauliche Maßnahmen geschickt mit soziokulturellen Angeboten und verschärften Sicherheitsvorkehrungen verbunden hat. Weinberge neben Sozialbauten, was wie ein billiger Werbespruch klingt, ist in Sartrouville bereits Wirklichkeit. Auf der Plateau genannten Anhöhe, unweit der "Cite des Indes", zieren Weinstöcke die Grünflächen, die einst als wilde Müllhalde dienten. Schulkinder kommen im Herbst zur Weinernte. Sie lernen ganz nebenbei, wie Wein hergestellt wird. Im Rathaus werden stolz die Flaschen gezeigt, die jedes Jahr aus eigener Produktion entstehen, wobei der Weißwein weit besser sein soll als der Rote. Kein hoher Zaun schützt dabei die Weinreben, sondern einzig der Respekt der Bewohner vor dem Projekt.


Der Erfolg hat die Stadtverwaltung ermuntert, einen für pädagogische Zwecke genutzten Bauernhof nach Sartrouville zu locken: die "Ferme de Gally" liegt nur ein paar Schritte von den Sozialbauten entfernt. Da auch die Kinder aus den anderen Wohnvierteln mit ihren Lehrern den Bauernhof besuchen, findet dort "soziale Durchmischung" spontan statt. "Unser Ziel ist es, eine Ghettobildung auszuschließen", sagt Raynald Godart, der stellvertretende Bürgermeister, der für die Stadtplanung und die Sicherheit zuständig ist.


Wo es die Einkommensverhältnisse zulassen, werden Sozialbauwohnungen verkauft - denn Besitz schafft Verantwortung. Im engen Schulterschluß mit den Eigentumsgesellschaften des sozialen Wohnungsbaus wird überall renoviert und saniert. Doch manche in den sechziger und siebziger Jahren schnell gebauten Wohntürme sind entweder architektonisch so problematisch oder von so schlechter Qualität, daß oftmals der Abriß die bessere Lösung ist. "Wir bauen dann nicht am selben Ort neu, sondern anderswo. So schaffen wir es, die soziale Durchmischung zu verbessern", sagt Godart.


Das fragile Netz der Sozialbeziehungen in einer von hoher Arbeitslosigkeit und kultureller Identitätssuche geprägten Siedlung hat die Stadtverwaltung durch die nachdrückliche Förderung von Vereinen und Interessengruppen zu stärken gesucht. Die "Stadtviertelhäuser", von der Stadt finanzierte Zentren, werden von den Vereinen tatsächlich genutzt. Sie sind zu Orten des Austausches und der Solidarität geworden. Abdelkrim Medjaoui von einer muslimischen Vereinigung lobt den "fairen Umgang" der Stadtverwaltung mit den Muslimen. "Wir werden nicht diskriminiert, sondern als wichtige Gesprächspartner anerkannt", sagt er.


Anreize und Chancen, aber auch Härte gegenüber Straftätern gehen in Sartrouville Hand in Hand. So hat Bürgermeister Fond bei seinem Amtsantritt 1995 sofort begonnen, die kommunale Polizei personell aufzustocken und einen 24-Stunden-Dienst an allen sieben Tagen der Woche einzuführen. Über die mit den Unruhen im Norden von Paris aufgeflammte Debatte über die "bürgernahe Polizei" kann der Sicherheitsbeauftragte von Sartrouville deshalb nur schmunzeln. "Wir praktizieren das seit Jahr und Tag. Prävention und Repression schließen sich ja nicht aus, sie gehören zusammen", sagt Godart.


Die kommunalen Polizeistreifen arbeiten eng mit der Nationalpolizei zusammen. Als Vorreiter gilt Sartrouville inzwischen auch bei der Videoüberwachung. Auf allen öffentlichen Plätzen, in der "Cite des Indes" wie vor dem Theater oder dem Bahnhof, wird gefilmt. Die diensthabenden Beamten in der Polizeizentrale können auf ihren 28 Bildschirmen ständig das Geschehen in weiten Teilen der Stadt verfolgen. Die Investitionskosten waren zwar hoch, aber die Ergebnisse geben dem Bürgermeister recht.


Die Kriminalität etwa am Bahnhof ist rapide gesunken. "Vorher hatten wir jeden Tag drei Diebstahlsmeldungen. Jetzt haben wir eine im Monat", sagt der Polizeichef. Zugleich hat das Rathaus in Zusammenarbeit mit einer privaten Überwachungsgesellschaft eine umfassende Fernüberwachung für alle Schulen und öffentlichen Einrichtungen eingerichtet, bei der Alarmmeldungen direkt in der Polizeizentrale eingehen. Geschäftsinhaber und andere interessierte Privatpersonen können das Überwachungsangebot - gegen Bezahlung - ebenfalls nutzen.


Die Sicherheitsvorkehrungen haben in Sartrouville die Kriminalitätsrate sinken und das Sicherheitsempfinden steigen lassen. "Das muß schon lange her sein", sagen mehrere Mütter an einer Grundschule, nach den Ausschreitungen befragt. "Wir fühlen uns hier sehr sicher." Sartrouvilles zentrale Lage, die Nähe zur Autobahn A86 und eine direkte Vorortbahnverbindung - in 15 Minuten nach Paris - haben der Stadt bei ihrem Wandel zum Besseren ebenso geholfen wie der boomende Immobilienmarkt. Immer mehr private Immobilienfirmen bauen in der Stadt, was neue, wohlhabende Familien bringt.


Angesichts der steigenden Zahl von "schwierigen Zonen" im Umkreis der französischen Metropolen zeigt das Beispiel Sartrouvilles, daß der Teufelskreis aus Unsicherheit, Wegzug der Bessergestellten und weiterer Verarmung durchbrochen werden kann.


Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 06.11.2005, Nr. 44 / Seite 12



MfG
kiiwii
ariva.deWas hört man Neues von der SPD ?  

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