sehr guten Weg ist. War in den letzten fünf Jahre Libuda mit seinen Warnungen vor den Invesmentbängstern, worüber sich viele bis zum Beginn der Krise über Jahre lustig machten, ein einsamer Warner in der Wüste, so ist inzwischen vieles von dem schon seit Jahren von Libuda geforderten Mainstream geworden.
Zu nennen wäre da vor allem schon die seit Jahren von Libuda gefordert größere Unterlegung von Risikoaktiva mit Eigenkapital. Da sind wir, so meine ich, auf einem guten Wege. Wichtig ist dabei, dass ein bestimmter Grundprozentsatz der Aktiva ohne die Risikomodelle der Banken bestimmt wird - denn die können versagen, was immer uns Ackermann auch erzählt. Richtig ist es auch, nachrangige Anleihen und ähnliches Fremdkapital nicht mehr als Eigenkapitalersatz zu akzpetieren. Zu Zweckgesellschaften muss ich eigentlich nichts sagen, denn die sind schon immer verboten gewesen, nur haben das Aufsichtspflaumen wie der Sanio und andere in der Welt (vor allem die Bushkrieger) mutwillig ignoriert und geltendes Recht gebeugt.
Wenig Fortschritte macht allerdings in vielen Bereich die Transparenz. Kein Maßstab für die Transparenz kann sein, dass bei mehr Transparenz bestimmte Bängster weniger verdienen. Ziel einer Marktwirtschaft muss es gerade sein, die Transparenz herzustellen, dass diese Bängster weniger verdienen - denn das Verdienen soll auf Leistung beruhen und nicht auf dem teilweise künstlichen Herbeiführen von Intransparenz. Ein Beispiel für diese Intransparenz ist z.B., dass immer noch nicht zeitgleich im Internet zu sehen ist, wie hoch die Leerverkäufe in Aktien sind, sondern diese Zahlen erst mit Zeitverzögerungenen bekanntgegeben werden. Dann würden manche Hedge-Funds nicht mehr existieren können, hört man - eine schier unglaubliche Argumenation, denn es wird Zeit dass diese Wirtschaftsschädlinge mit Stumpf und Stiel ausradiert werden.
Gewisse Fortschritte gibt es bei der Haftung, die auch ein essentieller Teil des marktwirtschaftlichen Systems ist. Zum Beispiel will man bei der Weitergabe von Kreditrisiken einen Selbstbehalt von 5% einführen. Das ist meines Erachtens zu niedrig. Warum können das keine 10% sein. Geschäftsmodelle, die nur bei 5% klar kommen, haben eben dann nichts auf dem Markt verloren. Bedauerlich ist allerdings, dass eine sehr viel wichtigere Komponente offensichtlich wieder verwässert wird. Der entscheidende Punkt ist nämlich, dass es die ersten 5% bzw. 10% sein müssen, die der das Risiko Übertragende tragen muss.
Gut ist es auch, dass dem Wachstum einzelner Banken Einhalt geboten werden soll, obwohl es da einige Sündenfälle in der Krise gab. In Deutschland sollte man die Bilanzsummen der Landesbanken auf ein Viertel zusammenschrumpfen - das ist problemlos möglich, denn eigentlich sind sie überflüssig. Bei Banken, bei denen die Staaten noch beteiligt sind, sollten diese darauf dringen, dass alle nicht rentablen Bereiche eingedampft bzw. verkauft werden - erst Ansätze gab es hier ja z.B. bei der Commerzbank. Außerdem müssten die Kartellbehörden in Sachen Banken nach und nach eine härtere Gangart an den Tag legen - auch das würde zu Verkleinerungen führen. Am besten halte ich allerdings die Idee, die ihr bisher bei mir nicht lesen konntet (weil ich nicht darauf gekommen bin) ,für größere Banken höhere Eigenkapitalanforderungen zu stellen. Und hierbei sollte die Schraube von Jahr zu Jahr immer härter angedreht werden.
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