Zum Thema NASH und Markt:
- Ocaliva (Obeticholsäure), Intercept Pharma, erwartete Zulassung NASH Q1/2020 US und Q3/2020EU. Bisherige Zulassung umfasst nur die Behandlung der primären biliären Cholangitis (auch unter der Bezeichnung primäre biliäre Zirrhose bekannt) in Verbindung mit Ursodesoxycholsäure (UDCA) bei Erwachsenen, die unzureichend auf UDCA ansprechen, oder als Monotherapie bei Erwachsenen, die UDCA nicht tolerieren können.
-Elafibranor, Genfit, erwartete Zulassung NASH Q3/2021 US, Q4/2021 EU
-Resmetirom, Madrigal, erwartete Zulassung NASH ~Q3/2022 US+EU
-Cenicriviroc, Allergan, erwartete Zulassung NASH ~Q2/2023 US+EU
Alle weiteren Substanzen, nicht vor 2024!
Das Marktpotenzial ist wie folgt einzuschätzen: In 2023 ~2 Milliarden US-Dollar. Geschätzte Marktanteile in 2023 40% Ocaliva, 40% Elafibranor, 20% Resmetirom. Cenicrivinoc wird nach Zulassung nahezu keine Bedeutung zugetraut, da die Wirksamkeitsdaten nicht gut aussehen, im Vergleich zu den anderen Substanzen.
Problem aller Substanzen ist die bisher gezeigte relativ geringe Effektivität, bedingt durch die Komplexität der Erkrankung. Daher wird die Entwicklung wohl in Richtung Kombinationstherapie gehen. Dies wird wahrscheinlich die Häufigkeit unerwünschten Arzneimittelwirkungen steigern.
Für mich spannend, dass die Fachkollegen die Entwicklung von FGF-Analoga langfristig positiv sehen, da die zu erwartende Wirksamkeit hoch und die Nebenwirkungen eher niedrig sein dürften. Spannender als die bisherigen Kandidaten in Phase 3 dürften die FGF-Analoga werden. NGM Biopharma (WKN A2N7B5) geht diesen Weg, habe mir ein paar Aktien zugelegt.
Übrigens sind insgesamt mehr als 60 Unternehmen mit dem Thema NASH befasst, die zusammen mehr als 80 Substanzen in der Entwicklung haben. Es ist also sehr schwer, das richtige Pferd zu identifizieren.
Aktuell haben nur 5 Unternehmen ihre Substanzen in Phase 3: -Genfit -Intercept -Allergan -Madrigal -Galmed
Noch ein Wort zu Genfit. Es ist völlig offen, ob die Phase3 gute Ergebnisse bringen wird. Bei Genfit ist dies aber besonders schwer abzuschätzen, da bei der Entwicklung die Phase2 Daten angepasst wurden. Dies erfolgte in Bezug auf die Definition des Endpunktes und die Patientengruppen, die berücksichtigt wurden. Bin wirklich gespannt, so richtig überzeugend ist das Vorgehen nicht.
Ich denke, langfristig wird sich ein möglichst physiologischer Ansatz durchsetzen. Dies spricht dann doch für GLP-1-Analoga und/oder FGF-Analoga.
Beste Grüße
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