Nach zwei Jahren mit einer Top-Performance bekommen die Aktionäre von LS Telcom 2014 ihr Fett ab. Um knapp ein Viertel verlor der Anteilschein des Spezialisten für die Nutzung des Funkfrequenzspektrums bereits an Wert. Momentan läuft es einfach nicht rund für die Gesellschaft aus Lichtenau in Baden-Württemberg. Immerhin: Der nun vorgelegte Neun-Monats-Bericht zeigt Besserungstendenzen gegenüber dem mauen zweiten Quartal 2013/14. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt nach neun Monaten mit 1,3 Mio. Euro zwar signifikant unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 4,6 Mio. Euro. Im dritten Quartal kam das Unternehmen jedoch – bei Erlösen von knapp 8,3 Mio. Euro – auf ein EBIT von gut 0,7 Mio. Euro. Das ist wohl mehr als man erwarten konnte. Für das Gesamtjahr bleibt LS Telcom bei seinem – bereits reduzierten – Ausblick, wonach bei einer geringen Erlössteigerung mit einem positiven Ergebnis zu rechnen sei. Sonderlich konkret ist das zwar nicht. Womöglich könnte das Abschlussquartal aber für weitere Schadensbegrenzung sorgen. Dabei zeichnet der Vorstand im Zwischenbericht kurzfristig kein sonderlich positives Bild: „Aufgrund der weltpolitischen Umstände und der Stärke des Euro im Vergleich zu anderen Währungen ist mit weiteren Verzögerungen bei Auftragsvergaben und teilweise auch Budgetkürzungen zu rechnen.“ Zur nächsten Hauptversammlung am 5. März 2015 müssen sich die Anleger wohl auf eine spürbare Dividendenkürzung einstellen. Soweit zu den negativen Faktoren für das laufende Jahr. Für boersengefluester.de zählt LS Telcom dennoch zur Gruppe von Nebenwerten, die sich durch eine überdurchschnittliche Qualität auszeichnen – bilanziell und von der Produktseite her. Die Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 40,5 Mio. Euro. Das entspricht gut dem Doppelten des Buchwerts, was sicher nicht zu hoch gegriffen ist. Das KGV auf Basis der 2015er-Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de ist mit knapp 14 ebenfalls akzeptabel. Eher gruselig sieht hingegen das Chartbild aus. Per saldo bleiben wir bei unserer Halten-Einschätzung. Gutes Unternehmen, aber momentan wohl nicht gerade der perfekte Zeitpunkt für einen Neueinstieg.
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