Von Angela Maier
ARQUES Es wird eng [09 :52 , 19.07.10 ]
Die Münchner Beteiligungsfirma Arques stemmt sich gegen den Kollaps. Die Holding des einst im MDAX gelisteten Konzerns hatte Ende 2009 nur 4 ,2 Mio. Euro in der Kasse, geht aus dem Geschäftsbericht der Aktiengesellschaft hervor. Zwar gelang Arques mit Verspätung die Vorlage eines Jahresabschlusses. In dem am 9. Juli unterzeichneten Testat warnten die Prüfer aber, „dass durch möglicherweise auftretende Liquiditätsengpässe sowie der möglichen Inanspruchnahme aus Haftungsverhältnissen und Eventualverbindlichkeiten eine Bestandsgefährdung der Gesellschaft gegeben ist“. Ob Arques den Überlebenskampf gewinnt, hängt ab vom Ausgang des seit mehr als einem halben Jahr tobenden Streits mit Siemens um die Telefonfirma Gigaset. Arques leidet zudem immer noch unter den Spätfolgen der fast wahllosen Einkaufstour der Gründer Peter Löw und Markus Vorderwülbecke, die sich ab 2007 nach und nach zurückzogen. Siemens hat Arques auf Zahlung von 35 Mio. Euro verklagt, unter anderem weil Kaufpreisraten ausstehen. „Sollte wider Erwarten die Siemens AG im Schiedsgerichtsverfahren ihre Ansprüche vollumfänglich durchsetzen können, könnte dies eine Gefährdung des Fortbestands“ nach sich ziehen, heißt es im Geschäftsbericht. Siemens fürchtet, dass Arques Gigaset Gelder vorenthält und den anstehenden Stellenabbau zu Billigkonditionen abwickelt. Siemens ist in der Pflicht gegenüber der IG Metall. Die Gewerkschaft hatte den Verkauf von 80 , 2 Prozent der Gigaset-Anteile an Arques 2008 scharf kritisiert.
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