da alles offen auf dem Tisch liegt. Und dass es auf dem Tisch liegt, haben die Grünen ja befördert und keinesfalls behindert. Es geht allenfalls um die Frage der Bewertung dessen, was da auf dem Tisch liegt. Politisch und moralisch. Dass es zwischen 1969 und 1994 ein jahrelanges politisches Tauziehen um die Sexualstrafparagrafen (174-176) gab, kann jeder, der sich dafür interessiert, in den historischen Quellen finden. Insbesondere ging es um den Paragrafen 175, der Homosexualität unter Strafe stellte. Dessen nach und nach reformierten Reste wurden 1994 endgültig aus dem StGB gestrichen. Im Zuge dieser Diskussionen ging es auch um den Paragrafen 176 (Sex mit Minderjährigen) und inwieweit auch der reformiert werden müsse. Da gab es eben auch jene Positionen, und zwar bis weit in die FDP hinein, die es angemessen fanden, den Straftatbestand auf Gewaltverhältnisse zu reduzieren. Gestützt wurde diese Position von einer ganzen Reihe "Fachleuten" aus dem Bereich Sexualforschung und Erziehungswissenschaftlern (von denen einige tatsächlich später in Kindesmissbrauchsfälle verwickelt waren). Es gab aber eben auch in allen Parteien - auch bei den Grünen - Positionen, die das strikt abgewiesen haben. Das war in allen Parteien die Mehrheitsposition und deshalb wurde das auch (m.E. Gottseidank) nie Realität. Allerdings gab es bei den Grünen einige regionale Gruppen, wo diese Forderung der Reform des Paragrafen 176 es bis in die Programme geschafft haben. Angetrieben durch Pädophilen-Lobbygruppen und einigen vermeintlich besonders liberale Sexualforscher.
Dass alle, die für eine Abschaffung des Schwulenparagrafen schwul waren, würde keiner behaupten. Natürlich waren auch nicht alle, die die Reform von 176 für sinnvoll hielten, Kinderficker waren, ist genau so absurd. Aber es ist richtig, was karlchen sagt: Wer für die Reform war, hat definitiv Pädophilie unterstützt. Zumindest politisch. Die einen aus Gründen einer naiven Liberalität, andere aus vermeintlich sexualpädagogischen Gründen und wieder andere eben aus manifestem, persönlichem (sexuellem) Interesse an der Pädophilie.
Mit dem Vorwurf von letzterem sollte man eher vorsichtig umgehen. Da handelt es sich weiterhin zu Recht um einen Straftatbestand. Die ersten beiden Gründe sind anders zu bewerten. Sie unterliegen nämlich der Meinungsfreiheit, auch wenn einem das nicht gefällt. Da geht es dann aber um eine politische oder "fachliche" Diskussion. Die sich allerdings im Prinzip erledigt hat. Mir ist in der politischen Szene keiner aufgefallen, der diesen Scheiß heute noch vertritt. Auch bei den Grünen hat sich die Vernunft (bzw. die Mehrheitsposition) durchgesetzt, und zwar endgültig vor 24 Jahren, dass das gefährlicher Humbug ist.
Den Grünen kann man vorwerfen, dass sie etwas länger als andere dazu gebraucht haben, an diesem Punkt mit sich ins Reine zu kommen. Aber heute ist das politisch vollkommen eindeutig geklärt.
Wieviel Verantwortung man den heutigen Grünen zuschanzen kann, dass sie es in den 80er Jahren zugelassen haben, dass sich in ihren Reihen Pädophile offen und öffentlich bekannt haben und das auch offen praktiziert haben und damit auch zugelassen haben, dass Kindern übelst mitgespielt wurde, finde ich schwierig zu beantworten.
Ein Zeichen wäre es schon, wenn Trittin etwa - wie immer man die persönliche Rolle aufgrund dieses V.i.S.d.P.-Vermerkes unter das Programm, das o.g. Reform anstrebte, beurteilen will - sagen würde: Ok. Das war dumm und gefährlich und ich habe mindestens mittelbar dazu beigetragen, dass Kindern Übles angetan wurde. Ich trete zurück.
Als Zeichen gegenüber den Opfern wohlgemerkt. Nicht gegenüber denen, die nur fadenscheinig rumhetzen wollen. ----------- Vegetarier aller Länder verneigt euch! ONE BIG ONION!
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