dein Szenarion hört sich auch sehr ineressant an, gerade für die Telekom. Ob Orange sich aus Spanien zurück zieht wage ich noch zu bezweifeln. Voo und andere kleinere Unternehmen können die Franzosen auch so übernehmen, ihr Schuldenstand ist in der europäischen Telekombranche extrem niedrig (unter 2x Ebitda). Towergeschäft würde sehr sehr viel Sinn machen, da sich die beiden meines Wissens ja z.B. in Polen schon die Türme teilen (deshalb kann die Telekom diese Türme auch nicht in GD Towers übertragen, ebenso wie Orange). Das gemeinsame Unternehmen wäre dann auch größer als Vantage und würde an cellnex heran kommen.
Glasfaser-Unternehmen dann aber als reines Infrastrukturunternehmen ohne Kunden oder wie? Also da wäre ich skeptiscch, es würde einige Synergien bringen, klar, aber ein Vorteil aktuell sind halt die konvergenten Produkte (Glasfaser + Mobil) und ich weiß nicht, wie sich das dann auswirkt. In Italien gibt es ja in dieser Hinsicht auch schon eine Rückabwicklung.
Ich bleibe dabei: Telekom und Orange komplett zusammen macht viel Sinn (in meinen Augen aber noch mehr Vodafone + Orange): Abhängigkeit von USA würde auf 45% sinken, man hat über 420 Mio Mobilfunkkunden, 75 Mio Breitbandkunden, 20 Mio TV-Kunden usw. Man wäre der mit Abstand größter Telekomkonzern der westlichen Welt, wenn nicht sogar der ganzen Welt. Und dann ist die Verhandlungsbasis mit den ganzen US-Techs auch eine andere.
Ich sehe auch, dass sich massiv steigende Gewinne/Umsätze bei den europäischen Telcos in den nächsten Jahren einstellen können wenn dieses dämliche Netz-Neutralitätsgesetz endlich wegfällt. Im Kern ist es ja richtig, kleinen Anbietern sollte natürlich jederzeit die gleiche Chance eingeräumt werden. Was aber nicht geht ist, dass alle amerikanischen Mega-IT-Unternehmen (Netflix ist mehr Wert als Telefonica, Deutsche Telekom, Vodafone und Orange zusammen) die Infrastruktur nutzen ohne dafür zu zahlen. Neue Gesetze machen es den Telcos unmöglich zu wirtschaften, die EU ist hier viel zu bescheuert. Und irgendwelche Verbraucherschützer, CCC und ähnliche Vereine können nicht über den Tellerrand hinaus sehen. Beispielsweise aktuell die Rückerstattungsmöglichkeit bei nicht geleisteter Bandbreite. Im Prinzip OK aber stellen wir uns folgendes Szenario vor: Netflix bietet für 4 Euro Monatsbeitrag ein Sonderangebot zur PrimeTime um 20:15Uhr an. Sonderangebot (alle Filme in 4K) gilt immer nur von 20:15Uhr bis 23Uhr. Sie haben Null Mehraufwand, Millionen neue Nutzer + Milliarden neuer Umsatz und das Netzt der Telkos bricht zusammen. Und als Krönung müssen die Telcos ihre Monatsgebüren den Kunden rücküberweisen.
Aber hier macht sich ja zum Glück eine geschlossene Front auf, die Telcos arbeiten in dieser Hinsicht gerade an einer gemeinsamen Lösung.
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