Ich gehe jetzt mal ganz explizit darauf ein.
Ja! Ich habe viele Themen, mit denen ich mich nicht auskenne, die hat jeder. Aber wenn ich mich mit etwas nicht auskenne, sage ich das klar und deutlich und offen, und behaupte, im Gegensatz zu Herr Klug-Schlau nicht, dass meine persönliche Meinung, wenn sie nicht durch Nachfragen bei Experten usw. bestätigt wurde, irgendeine Relevanz hat.
Ich sage: "ich weiß es nicht, aber ich denke, es könnte so und so und so sein, aber ich frag lieber nochmal nach" während er sagt, "ich weiß es nicht: Also weiß ich!".
Das Problem ist bei ihm für mich nicht gewesen, dass er etwas nicht weiß, sondern vorallem, dass er mit seinem Unwissen geprahlt und damit weiterargumentiert hat. "Ich weiß nicht, was Chemie ist: Ich weiß nur, dass sie böse ist!".
--------------- "Ich komme sehr gut voran ! Nach Deiner Theorie müssten Akademiker die erfolgreichsten Menschen überhaupt sein ! Ist das so ? Ich gehe eher davon aus das jemand der alles berechnet oder analysiert die meisten Chancen die das Leben bietet verpasst ! " Was definieren wir als "erfolgreich"? Finanziell ist das in der Mehrheit so. Weltweit können wir das auch beobachten. Die Länder mit den meisten Akademikern haben die längsten Lebenserwartungen, die niedrigsten Krankheiten, die wenigstens Hungertoten und allgemein die besten Leben. Aber natürlich gibts hier und da welche, die sich nur irgendwie durchmogeln und eigentlich totale Waschlappen sind. Keine Frage, die hat man überall. Genauso hat man Leute, denen man früher gesagt hat, sie würden nichts werden und die heute Milliardenschwere Unternehmen leiten.
Diese wenigen Ausnahmen sind aber nicht für das Gesamtbild relevant.
Außerdem: Welche Chancen? Und was berechnen?
Berechne ich als Akademiker die perfekte Anzahl an Salz nach Formel XYZ für meine Suppe und merke nie, wie toll doch Koriander wäre, weil das nirgends steht? Nein. Aber wenn ich mich um ein Gebiet in meiner Umgebung kümmere, z.B. wie du um deine Gesundheit, dann befasse ich mich damit und dann habe ich zusätzlich auch viel mehr Möglichkeiten, etwas zu tun, etwas zu finden, etwas zu entdecken und zu forschen.
Stelle dir vor, du hast einen Chefkoch, der nichts über Gewürze weiß. Ihm stünde alles frei, er hätte keine "akademischen Wissensblockaden", aber was er dann machen kann ist gewaltig beschränkt, weil er einfach keine Möglichkeit hat, die gesamte Tragweite zu sehen. Genau das bist du in diesem Moment: Du meinst, Vorrausdenken usw. schränkt die Möglichkeiten ein. Nein: Vorrausdenken sorgt für 2 Sachen: Man wählt mit höherer Wahrscheinlichkeit die bessere Wahl und: Man sieht viel mehr Wege, die man wählen kann.
Andere Menschen kommen mit deiner Methode auf die Idee, nach McDonalds zu gehen, sich 5 BigMacs und 2 mal Pommes zu bestellen, mit ihrem Fette-Leute-Rollstuhl wegzufahren und auf dem Schoß eine Diat-Cola zu haben, "weil man auf die Linie achtet". Du hast eben nur rein zufällig die richtige Variante genommen. Die Argumentationen sind bei dir und bei der fetten Person bei McDonalds mit der Diät-Cola aber exakt gleich.
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