Der Aufstand wird zum Flächenbrand !

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neuester Beitrag: 26.10.06 19:52
eröffnet am: 05.11.05 08:00 von: satyr Anzahl Beiträge: 390
neuester Beitrag: 26.10.06 19:52 von: Karlchen_II Leser gesamt: 23132
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07.11.05 12:04
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33505 Postings, 7004 Tage PantaniJeder gegen jeden

Jeder gegen jeden

Warum Frankreichs Vorstädte nicht zur Ruhe kommen.



AULNAY-SOUS-BOIS. Jungs aus unserem Viertel haben meinen Bulli verbrannt", sagt Gri Belkacem. Der Fleischer wischt sich die Hände am blutverschmierten Kittel ab. Die Schatten unter seinen braunen Augen verraten Müdigkeit. "Ich kenne die Jungs. HabŽ auch Anzeige erstattet. Aber was bringt das schon." Belkacem packt die nächste Kiste mit Geflügel und wuchtet sie in den Kühlraum seiner Metzgerei. Gegenüber steht das ausgebrannte Skelett eines Ford Fiesta.

Seit dreieinhalb Jahren bietet der gebürtige Marokkaner nach islamischen Riten geschlachtetes Fleisch in Aulnay-sous-Bois am Stadtrand von Paris an. Die Geschäfte laufen gut. Belkacem ist das gelungen, was für die randalierenden Vorstadt-Jugendlichen in Frankreich wie ein Traum erscheint: Er hat sich erfolgreich integriert.

Schon elf Nächte in Folge brennen in Frankreichs "Cités" Autos, Schulen, Geschäfte. Was vor den Toren von Paris als Krawall von Einwanderersprösslingen gegen den verhassten Staat begann, breitet sich aus wie ein Flächenbrand über ganz Frankreich: Marseille, Lille, Cannes, Nantes, Avignon, Straßburg.

In Aulnay hat der Krawall eine neue Dimension angenommen: Es geht nicht mehr allein um das Misstrauen zwischen Franzosen unterschiedlicher Herkunft. Die Randalierenden rechnen auch ab mit denen aus den eigenen Reihen, die den Durchbruch in die bürgerliche Gesellschaft geschafft haben. Die Verlierer bestrafen die Sieger.

Vergangene Woche brannte in Aulnay das Renault-Autohaus ab. Die, die dort ihr Brot verdienten, sind nun so arbeitslos wie die Täter selber. Der republikanische Grundsatz der "Egalité", der Gleichheit, bekommt eine neue Bedeutung.

"Schon vor einem halben Jahr haben einige Typen meinen Laden demoliert", erzählt Fleischer Belkacem. Dabei krachten sie mit einem geklauten Wagen frontal in das Geschäft. Geklaut wurde nichts. Jüngst drohten ihm Jugendliche: "In der nächsten Nacht ist dein Geschäft dran."

Die Bewohner von Aulnay beginnen, sich zu wehren. Am Samstag versammeln sich 500 Demonstranten zu einem Schweigemarsch durch die 80 000-Einwohner-Stadt, direkt vorbei an der berüchtigten "Cité de 1000/1000" mit seinen zehnstöckigen Mietskasernen. Soziale Brennpunkte wie dieser sind es, von denen im ganzen Land die Gewalttätigkeiten ausgehen. Hier in Aulnay brannten Jugendliche vergangene Woche das Begegnungszentrum nieder.

Bürgermeister Gérard Gaudron und die Stadträte tragen ihre blau-weiß-roten Schärpen. "Wir weichen nicht der Gewalt", ruft Gaudron in die Menge. Applaus. Jemand stimmt die Marseillaise an.

Drumherum bietet sich ein Szenario wie nach einem Bürgerkrieg. An der Straße des 8. Mai, an der auch die Fleischerei von Gri Belkacem liegt, räumen Männer die Trümmer eines ausgebrannten Ladens weg. Alle hundert Meter steht ein ausgebranntes Autowrack. Keine Telefonzelle hat noch eine einzige intakte Glasscheibe. Der Geruch verbrannten Kunststoffs liegt in der Luft.

1,90 Meter, kräftige Oberarme: Ange Andongui sieht nicht so aus, als könnte ihn so leicht etwas umhauen. Andongui ist Sozialarbeiter in Aulnay. Einige Meter von der Fleischerei Gri Belkacems entfernt mustern Polizisten eine Gruppe Jugendliche. Es dämmert. Eine blonde Frau presst ihre Einkaufstüte fest an sich und huscht an den Polizisten vorbei.

"Letztes Jahr haben wir hier einen 15-Jährigen beerdigt, den ein Gleichaltriger erstochen hatte", erzählt Andongui, "da ist es mir lieber, sie zünden Autos an." Seit Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen bei den Präsidentschaftswahlen 2002 überraschend in die zweite Runde einzog, hätten die Vorstädte "aus der Politik nur noch repressive Äußerungen" vernommen. Für die Gewalt habe nur "der Auslöser gefehlt".

Ein Stück weiter auf der Straße des 8. Mai sitzen Medhi, 29, und Mohammed, 33, auf dem Rand einer Mauer mit ihren Kumpels. Sie tragen Trainingsjacken, Jogginghosen und um den Hals Handys. Sie sind in Frankreich geboren und haben französische Pässe.

Medhi hat sogar in der französischen Armee gedient. Als geachteter Staatsbürger fühlt er sich deshalb nicht. "Wenn die Polizei bei einer Kontrolle meine Papiere sehen will, sagen die Beamten nie ,Guten TagŽ. Sie machen immer sofort riesiges Theater und drohen", erzählt er. Die Stimmung im Viertel sei auf dem Nullpunkt: "Alle hier haben Angst. Auch die Jugendlichen."

Medhi und Mohammed fühlen sich schon jetzt als die Verlierer der Gewaltwelle. "Die Leute aus den Vorstädten werden noch mehr geächtet werden, als dies jetzt schon der Fall ist", sagt Medhi. "Der Einzige, der von dem Chaos hier profitieren wird, ist der Rechtsextremistenanführer Le Pen."

Quelle: Handelsblatt.com

handelsblatt.com

 

07.11.05 13:48

18298 Postings, 8488 Tage börsenfüxlein....


Frankreich: Polizei meldet Todesopfer bei Unruhen


Montag, 7. November 2005, 13.31 Uhr
Bei den Unruhen in Frankreich hat es nach Angaben der Polizei ein erstes Todesopfer gegeben. Ein Mann, der von den Randalierern verprügelt wurde, sei seinen Verletzungen erlegen. Es ist der erste Todesfall sei Beginn der Unruhen in den französischen Vorstädten vor elf Tagen. Der Mann wollte einen brennenden Mülleimer löschen, als er attackiert wurde. Mit mehr als 1.400 in Brand gesteckten Fahrzeugen und 395 Festnahmen erreichten die Ausschreitungen in der Nacht zum Montag einen neuen Höhepunkt.


 

07.11.05 14:47

18298 Postings, 8488 Tage börsenfüxlein....

laut Associated Press gabs gestern Nacht Ausschreitungen in 300 französischen Städten !

Rioting Spreads to 300 Towns in France

PARIS (AP) -- Rioting by French youths spread to 300 towns overnight and a man hurt in the violence died of his wounds, the first fatality in 11 days of unrest that has shocked the country, police said Monday.

As urban unrest spread to neighboring Belgium and possibly Germany, the French government faced growing criticism for its inability to stop the violence, despite massive police deployment and continued calls for calm.

On Sunday night, vandals burned more than 1,400 vehicles, and clashes around the country left 36 police injured, setting a new high for overnight arson and violence since rioting started Oct. 27, Michel Gaudin told a news conference.

Australia, Austria, Britain, Germany and Hungary advised their citizens to exercise care in France, joining the United States and Russia in warning tourists to stay away from violence-hit areas.
 
Alain Rahmouni, a national police spokesman, said the man who was beaten died at a hospital from injuries sustained in the attack, but he had no immediate details of the victim's age or his attacker.

The man was caught by surprise by an attacker after rushing out of his apartment building to put out a trash can fire, Rahmouni said.

Apparent copycat attacks spread outside France for the first time, with five cars torched outside Brussels' main train station, police in the Belgian capital said.

The mayhem started as an outburst of anger in suburban Paris housing projects and has fanned out nationwide among disaffected youths, mostly of Muslim or African origin, to become France's worst civil unrest in over a decade.

Doland reports it appears no public buildings are exempt from the rioters' destruction. (refeed)
 
Attacks overnight Sunday to Monday were reported in 274 towns, and police made 395 arrests, Gaudin said.

"This spread, with a sort of shock wave spreading across the country, shows up in the number of towns affected," Gaudin said, noting that the violence appeared to be sliding away from its flash point in the Parisian suburbs and worsening elsewhere.

It was the first time police had been injured by weapons' fire and there were signs that rioters were deliberately seeking out clashes with police, officials said.

Among the injured police, 10 were hurt by youths firing fine-grain birdshot in a late-night clash in the southern Paris suburb of Grigny, national police spokesman Patrick Hamon said. Two were hospitalized, but their lives were not considered in danger. One was wounded in the neck, the other in the legs.

The unrest began Oct. 27 in the low-income Paris suburb of Clichy-sous-Bois, after the deaths of two teenagers of Mauritanian and Tunisian origin. The youths were accidentally electrocuted as they hid from police in a power substation. They apparently thought they were being chased.

All told, 4,700 cars have been burned in France since the rioting began and 1,200 suspects were detained at least temporarily, Gaudin said.

The growing violence is forcing France to confront long-simmering anger in its suburbs, where many Africans and their French-born children live on society's margins, struggling with high unemployment, racial discrimination and despair - fertile terrain for crime of all sorts as well as for Muslim extremists offering frustrated youths a way out.

France, with some 5 million Muslims, has the largest Islamic population in Western Europe.

President Jacques Chirac, whose government is under intense pressure to halt the violence, promised stern punishment for those behind the attacks, making his first public comments Sunday since the riots started.

"The law must have the last word," Chirac said Sunday after a security meeting with top ministers. France is determined "to be stronger than those who want to sow violence or fear, and they will be arrested, judged and punished."

France's biggest Muslim fundamentalist organization, the Union for Islamic Organizations of France, issued a fatwa, or religious decree. It forbade all those "who seek divine grace from taking part in any action that blindly strikes private or public property or can harm others."

Arsonists burned two schools and a bus in the central city of Saint-Etienne and its suburbs, and two people were injured in the bus attack. Churches were set ablaze in northern Lens and southern Sete, he said.

In Colombes in suburban Paris, youths pelted a bus with rocks, sending a 13-month-old child to the hospital with a head injury, Hamon said, while a daycare center was burned in Saint-Maurice, another Paris suburb.

Much of the youths' anger has focused on law-and-order Interior Minister Nicolas Sarkozy, whose reference to the troublemakers as "scum" appeared to inflame passions.

füx  

07.11.05 15:04

16333 Postings, 7011 Tage quantasDie Ausschreitungen erreichen neuen Höhepunkt

Ausschreitungen in Frankreich erreichen neuen Höhepunkt
Die anhaltenden Krawalle in Frankreich haben ein erstes Todesopfer gefordert. Ein 61-jähriger Mann ist gestorben, nachdem er bei den Unruhen zusammengeschlagen worden war. Mit mehr als 1400 in Brand gesteckten Fahrzeugen und 395 Festnahmen haben die Ausschreitungen in der Nacht auf heute einen neuen Höhepunkt erreicht. Auf Polizeibeamte wurden gezielte Schüsse abgegeben.

(ap/sda) Nach den Krawallen im Grossraum Paris ist ein 61-jähriger Mann an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Wie sein bei derselben Gelegenheit verletzter Nachbar berichtete, hatten beide Männer vor ihrem Haus in Stains im Département Seine-Saint-Denis diskutiert, als sie von einem vermummten Unbekannten angesprochen wurden. «Als wir geantwortet haben, dass wir über unsere Autos reden, hat er Jean-Jacques einen Fausthieb verpasst, und der ist hintenüber gefallen.» Die Witwe des Opfers und der Nachbar wurden am Montag von Innenminister Sarkozy empfangen.

Schockwelle breitet sich aus
Landesweit steckten Randalierer in der Nacht auf Montag auch Kirchen, Schulen und eine Kindertagesstätte in Brand, wie die Polizei bilanzierte. In Colombes bei Paris wurde ein 13 Monate altes Kleinkind verletzt. «Wir erleben eine Art Schockwelle, die sich im Land ausbreitet», sagte Polizeichef Michel Gaudin nach der elften Nacht mit Ausschreitungen in Folge.

In die Provinz ausgeweitet
Die Unruhen hätten sich vom Grossraum Paris in die Provinz ausgebreitet. Insgesamt gingen laut seinen Angaben 1408 Autos in Flammen auf. Die offenbar schwersten Ausschreitungen gab es wieder in den Pariser Vorstädten wie Grigny, doch zu Unruhen kam es auch in den Ballungszentrum Toulouse, Lyon, Grenoble, Nizza, Avignon, Strassburg, Belfort oder Rennes.

In Grigny südlich von Paris wurden bei Zusammenstössen mit rund 250 bis 300 Jugendlichen zehn Polizisten verletzt, zwei von ihnen schwer. Offenbar hätten Randalierer Schüsse aus Schrot- oder Jagdgewehren abgefeuert, sagte Hamon. Zwei Polizisten wurden in den Nacken und die Beine getroffen, schwebten jedoch nicht in Lebensgefahr.

Angst vor tödlichen Schüssen
«Die Krawallmacher versuchen ganz klar, einen Beamten zu erschiessen», sagte ein verletzter Polizist dem Radio «France-Info». «Früher oder später wird es ein Drama geben.» In Fleury-Mérogis, Sagigny und Evry brannten Schulen. In Trappes südwestlich von Paris versuchten Aufrührer, das Finanzamt in Brand zu stecken.


Im Grossraum Saint-Etienne setzten Jugendliche mehr als 50 Autos und Lastwagen in Brand, in Toulouse wurden 37 Fahrzeuge angezündet. Im nordfranzösischen Lens und in Sète am Mittelmeer wurden Kirchen angezündet, wie Hamon erklärte.

Sozialwohnung in Brand gesteckt
In Strassburg stahlen Jugendliche ein Auto, rasten damit in ein Haus mit Sozialwohnungen und zündeten dann das Gebäude sowie das Fahrzeug an. «Wir hören auf, wenn Sarkozy zurücktritt», sagte der 17-jährige Fahrer. Der Innenminister hatte randalierende Jugendliche als «Gesindel» bezeichnet.

Sarkozy erklärte, die Polizei müsse wieder für Recht und Ordnung sorgen. «Wir werden uns die Zeit nehmen, die wir brauchen, aber die Ordnung muss wieder hergestellt werden.» Zuvor hatte Premierminister Dominique de Villepin Schnellverfahren gegen Randalierer angekündigt. Seine Regierung werde keine «gesetzlosen Zonen» zulassen und alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.

Harter Kurs
Auch Staatspräsident Jacques Chirac steckte in seiner ersten öffentlichen Ansprache zu den Unruhen am Sonntagabend einen harten Kurs ab. Diejenigen, die Gewalt und Angst säten, würden «verhaftet, abgeurteilt und bestraft».

Nach den USA und Russland forderte auch Regierung in Australien ihre Bürger zu besonderer Vorsicht bei Reisen nach Frankreich auf.
 

07.11.05 15:16

16333 Postings, 7011 Tage quantasEs gibt nur eine Lösung gegen dieses Gesindel

und das ist eine ganz harte Haltung des
Staates, damit so schnell wie möglich die Ruhe einkehrt.

Diese primitivste Art von Staats-Verdrossenheit ist in keiner Art
und Weise zu akzeptieren, oder sympathiehalber zu tolerieren.

Das ist heller Wahnsinn was die da abziehen und jetzt die ersten
unschuldigen Todesopfer dieses unheilvollen Gesindels.  

07.11.05 15:22
1

42128 Postings, 9095 Tage satyrJa die harte Haltung-Hatten wir schon-Erst waren

es ein paar Jugendliche die ein paar Autos angezündet haben.
Und dann die harte Haltung und es brennt das halbe Land.
Und nun wieder die Keule und was brennt dann?
der Rest des Landes?
denken Bilanz war noch nie deine Stärke.  

07.11.05 15:25

16600 Postings, 8009 Tage MadChartWie würdest Du's denn machen, satyr?

Lass mich raten:

Wahrscheinlich würdest Du ein paar Sozialpädagogen hinschicken, damit die mit den fehlgeleiteten und der Gewaltbereitschaft anheimgefallenen Jugendlichen mal in aller Ruhe über ihre Probleme reden...  

07.11.05 15:27

14308 Postings, 7899 Tage WALDYGenau Satyr!

Kohl und Schröder sitzen, umringt von Schaulustigen, am Ufer des Rheines und angeln. Fängt Kohl einen Fisch und
möchte den auch gleich mittels Schlag aug den Kopf töten. Unmutiges Gemurmel der Schaulustigen: "Mörder, Vielfraß,
Buh,..." Kohl wird es mulmig und er wirft den Fisch wieder ins Wasser. Plötzlich fängt Schröder einen Fisch, zieht ihn raus,
legt ihn in seinen Schoß und beginnt den Fisch zu streicheln. Anerkennendes Getuschel. "Ja Gerhard,"
fragt Kohl, "was
machst du denn da?" Antwortet Schröder: "Siehste, den Leuten gefällt's und tot geht der Fisch so auch."





---------------MfG-Waldy

 

07.11.05 15:28

16333 Postings, 7011 Tage quantasRecht und Ordnung

06. November 2005 Das Fortdauern der gewalttätigen Unruhen in den französischen „banlieues” macht erschrecken.


Einerseits muß man fragen, was in einer Gesellschaft falsch gelaufen ist, um solcherart Übergriffe auf Hab und Gut, ja auch auf Menschen anzustoßen; andererseits ist die Frage erlaubt, ob nicht nach dem ersten Aufkeimen der Unruhe nach dem Tod zweier Jugendlicher auch Leute auf diesen Zug aufgesprungen sind, deren Motivation - um es zurückhaltend auszudrücken - nicht primär sozial, sondern aggressionsfördernd orientiert ist. Da wurden offenkundig Hemmschwellen überschritten.

Unter dem Druck der Straße

Der französische Innenminister Sarkozy, der Jacques Chirac als Nachfolger beerben will, hat durch einige Äußerungen, die dem Zorn entsprangen, nicht politischer Rationalität, zusätzliche Erregung bei manchen Bewohnern der Vorstädte hervorgerufen. Das war unklug. Aber seine Taktik, zunächst einmal Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, bevor man die Probleme anpackt, ist richtig. Dafür hat er keinen Tadel verdient.

Gerade der demokratische Rechtsstaat und die Zivilgesellschaft können nur funktionieren, wenn die hohen Güter von Recht und Ordnung akzeptiert werden. Mit der Friedhofsruhe der Diktaturen hat das nichts gemein. Unter dem Druck der Straße können die Schwierigkeiten, die es in Frankreich gibt, nicht angegangen, geschweige denn gelöst werden.

Große Unehrlichkeiten

Seit einer Woche hört man nun allenthalben die üblichen, einer popularisierten, damit vereinfachten Gesellschaftswissenschaft entstammenden Thesen, die Unruhestifter bedürften einer „Perspektive”, beruflich, sozial und menschlich. Wer wollte solche Trivialitäten leugnen? Aber wer soll diese Perspektiven gewähren? Arbeitsplätze werden nicht vom Politiker Sarkozy vergeben, sondern von der Wirtschaft, den Unternehmern. Deren Anforderungen berühren alle Fragen der Integration von Migranten.

Zu den großen Unehrlichkeiten der europäischen Politik und des intellektuellen Diskurses gehört sei langem, daß über multikulturelle Fragen nur in einer Richtung mahnend geredet werden darf - der aufnehmenden (im Zweifel anonymen) „Gesellschaft”. Wer die kulturellen Unterschiede thematisiert und von den Migranten fordert, sie möchten sich stärker anpassen, gilt als nationalistischer Unmensch, dem „Offenheit” fehlt.


F.A.Z., 07.11.2005

 

07.11.05 15:31
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42940 Postings, 8461 Tage Dr.UdoBroemmeZüri brennt!

Interessanter Dokumentarfilm über die schweizerischenJugendkrawalle in den Achtzigern.

Die Achtziger Bewegung
Mit Krawallszenen in Zürich, Bern, Basel und in anderen Schweizer Städten nahmen 1980 die Jugendunruhen ihren Anfang. Die Öffentlichkeit rieb sich verwundert die Augen und blickte staunend auf eine neu entstandene soziale Bewegung, deren Protest sowohl durch Gewalttätigkeit erschreckte als auch durch frische Unkonventionalität verblüffte. Die Forderungen der Jugendlichen nach Räumen für eine "alternative", seltbstimmte Kultur schienen damals anmassend und utopisch zugleich; die Thematisierung von Missständen und Problemen wie Drogenelend, Wohnungsnot, Überwachungsapparat fand wenig Resonanz. Dies sollte sich rasch ändern. Die Achtziger Bewegung nahm viele Themen vorweg, die die politische Auseinandersetzung in der Schweiz bis heute prägen.


Never argue with an idiot -- they drag you down to their level, then beat you with experience.  

07.11.05 15:33

42128 Postings, 9095 Tage satyrMad Das Kind ist in den Brunnen gefallen ,Fehler

wurden gemacht-schnelle Lösumgen wird es nicht geben.
Aber Gewalt wird sicher nicht die Lösung sein.
Es ist so wer im sozialen Bereich spart bekommt irgendwann die Rechnung.
Wer den Respekt vor den Menschen egal welcher Hautfarbe verliert,
bekommt irgendwann die Rechnung.
Im Moment wäre Chirac gefragt und zwar dort wo es brennt und seine
Aufgeabe wäre es den Menschen Hoffnung zu geben.
Und dann sollte man den Worten Taten folgen lassen,sonst wird das
Problem auf die lange Bank geschoben.  

07.11.05 15:36

8659 Postings, 8279 Tage all time highWer sagts denn, jetzt gehts los

http://www.bild.t-online.de/BTO/index.html

Wurde ja auch zeit, bis die BILD sich eingelinkt hat.


mfg
ath

Damit auc der letzte von den krawallen höhrt u. evtl. mitmachen kann.  

07.11.05 15:36

13436 Postings, 8766 Tage blindfishganz genau, satyr!! so ist es...

auch an dr.broemme's posting ist das nochmals verdeutlicht!  

07.11.05 15:37
1

2590 Postings, 7080 Tage brokeboydas reicht!

null verständnis. es soll mir auch keiner mit sog. soziale gründen kommen - diese leute bekommen durchweg stütze. wer schulen, kindergärten und fabriken anzündet vergeht sich am volk. wer normale bürger erschlägt und mit schrot um sich schiesst hat jedes verständnis verspielt.
die franzosen sollten in den banlieus eine ausgangssperre ab 21 uhr einführen - wenn einer dieser deppen eine kugel fängt, hat er halt pech gehabt zudem findet sich jeder nichteuropäer, der ab dann durch noch unterwegs ist und dafür keinen triftigen grund hat, tags drauf in zentralafrika mit 1 flasche vittel und einem halben baguette als abschiedsgruss auf einem verlassenen flughafen.  

07.11.05 15:38
1

16333 Postings, 7011 Tage quantassatyr


Bevor Du anderen das Denken absprichst, solltest Du
einmal Deine marxistische-, leninistische-, trotzkistische-,  stalinistische-, Ideologie überdenken.

Sympathie für dieses Gesindel ist völlig irrational
und entbehrt jedem gesunden Menschenverstand.

salute qunatas  

07.11.05 15:38

13436 Postings, 8766 Tage blindfish"super", broke...

mit DEM posting weiß man auch gleich, warum du dich "boy" genannt hast...  

07.11.05 15:41

13436 Postings, 8766 Tage blindfish@quantas...

stimme dir da nicht zu! natürlich gibt es "gesindel", die auf den zug in frankreich für ihre eigennützigen ziele aufspringen, aber die probleme lassen sich nicht einfach wegbomben! da müssen intelligentere lösungen her...  

07.11.05 15:42

13436 Postings, 8766 Tage blindfish"das", nicht "die" natürlich... o. T.

07.11.05 15:42
1

12382 Postings, 7565 Tage .Juergenwer sind denn die randalierer?

das sind doch in der mehrzahl emigranten
die einen grund suchen um randale chaos und gewalt zu praktizieren

und dieser gruppe jetzt finanzhilfen zugestehen ist der falsche zeitpunkt
und wäre ja noch eine belohnung und bestätigung ihres vandalismus.

erst mit einem militäreinsatz knallhart durchgreifen unf für ruhe sorgen
die kriminellen gewalttäter sofort aus dem land
oder ins gefängnis werfen!

und erst dann sinvolle hilfen + maßnahmen für die friedlichen bewohner einleiten.  

07.11.05 15:44

42128 Postings, 9095 Tage satyrBilanz mach dich nicht wieder lächerlich-

denk mal etwas nach bevor du postest.  

07.11.05 15:45

4971 Postings, 8720 Tage Apfelbaumpflanzer@Juergen:

"Die kriminellen gewalttäter sofort aus dem land..."

Wohin denn? Das sind französische Staatsbürger.

Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

07.11.05 15:47

12382 Postings, 7565 Tage .Juergen@apfelbaumpflanzer

deshalb hab ich doch geschrieben oder ins gefängnis

gruß jürgen  

07.11.05 15:48

2590 Postings, 7080 Tage brokeboy@blind

... hättest wohl lieber ne gebremste staatsraison, hmm? wir waren ja auch nicht nett zu unseren minoritäten, jaja. die hören auch von selbst wieder auf, was?

babe: frag doch mal die schwarzafrikaner, die gern friedlich in europa leben und arbeiten möchten, ob sie es für klug halten dort so eine unsäglich scheisse anzuzetteln. und frag sie auch, diese aktionen ihrem ruf zuträglich sind.
auf einen mob, der friedliche bürger und ihren besitz bedroht muss man reagieren.

wenn diese zwei zweifelhaften holzköpfe die vor den cops davongerannt sind, blöd genug waren sich selbst zu grillen kann man der polizei ja wohl nicht ernsthaft einen vorwurf machen.

das hier ist eine ganz andere geschichte als rodney king und die ausschreitungen in l.a.  

07.11.05 15:48

16333 Postings, 7011 Tage quantasZüri brennt


Ja Doc kannst schön mit dem Finger auf andere zeigen.
Habe damit kein Problem.
Nur das ist wieder so ein Kulti-Film einens Möchte-Gern Linken,
der sich damit nur profilieren wollte.
Im übrigen hatten diese Proteste in keinster Art und Weise die Dimmensionen,
die Frankreich derzeit erlebt.

Dann eine Frage, was hatten diese Ereignisse mit den jetzigen in Frankreich zu tun?
Billigst Du etwa eine solche Gewaltbereitschaft dieses Gesindels, die selbst vor
Toten nicht zurückschrecken?



 

07.11.05 15:54

1163 Postings, 6946 Tage blueanarkiMilitär?

Kurzfristig scheint es mir das sinnvollste zu sein, mit dem Militär gegen die Ranadlierer vorzugehen.  

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