Die Zinsplattform Raisin ist stark gewachsen. Gründer Tamaz Georgadze hat sich nun vor einiger Zeit einen prominenten Beistand geholt: Ex-Bundesbank-Chef Axel Weber. Mit dessen Expertise will er weiter expandieren – Börsengang nicht ausgeschlossen. Ein Doppel-Interview. Es ist eine Entscheidung mit Symbolkraft: Erstmals seit 2019 hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen gesenkt – um 0,25 Prozentpunkte. Das teilte die Notenbank am Donnerstag nach der Juni-Zinssitzung des EZB-Rates in Frankfurt mit. Damit bestätigten sich Prognosen, die unter anderem der frühere Bundesbankchef Axel Weber im Mai abgegeben hatte. Er glaube nicht, sagte Weber im Interview mit Capital, dass die Zinsen massiv fallen. „Bestenfalls sehen wir in diesem Jahr einen Rückgang von weniger als einem Prozentpunkt. Wenn überhaupt, in den USA dreht die Debatte ja schon wieder in die andere Richtung.“ Insofern sei dies auch „kein Gegenwind“ für das Fintech Raisin, so Weber. Der Ex-Banker ist seit letztem Jahr als Beirats-Vorsitzender bei der Berliner Zinsplattform engagiert, die in Deutschland vor allem unter der Marke Weltsparen bekannt ist. Auf der Plattform können Anleger die Konditionen von Fest- und Tagesgeldangeboten bei verschiedenen Banken vergleichen und ihr Geld entsprechend anlegen. Das Fintech zählt aufgrund der stark gestiegenen Zinsen zu den großen Profiteuren der Branche. Die verwalteten Kundengelder explodierten und liegen nun bei mehr als 50 Milliarden Euro. Nach dem jüngsten Zinsentscheid steht nun die Frage im Raum, wie es für das Fintech nach den großen Zuwächsen weitergeht. Die Firma steht gut da: Erwartungen an eine neue Finanzspritze aus Investorenhand zu Wachstumszwecken erteilt Raisin-Gründer Tamaz Georgadze im Gespräch mit Capital jedenfalls eine Absage: „Wir sind seit anderthalb Jahren profitabel, daher brauchen wir auch kein neues Funding“, sagte Georgadze mit Verweis auf eine Runde im vergangenen Jahr. Angesprochen auf die Spekulationen um einen baldigen Börsengang reagierte der Gründer indes weniger eindeutig. „Man muss das Schicksal in der eigenen Hand halten“, so Georgadze. Konkret sei zwar nichts in Planung, auch habe das Fintech keine Investmentbank beauftragt. Man sei also noch weit entfernt von einem Börsengang. "Aber natürlich überlegen wir mittelfristig alle Optionen." Lest das gesamte Interview bei Capital+
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