Der folgende Artikel, von dem wir Auszüge in Deutsch an dieser Stelle veröffentlichen, ist in Thailand leider nicht verfügbar. Zum wiederholten Male wird die Druckausgabe des Economist in Thailand nicht vertrieben. Die Distributoren in Thailand haben sich entschlossen, die Ausgabe nicht zu verteilen. Die Zeitung scheint keine Rücksicht mehr auf Zensurgesetze oder Lèse Majèsté zu nehmen, und zu schreiben, was der Economist als die Wahrheit ansieht. Wir werden sehen, ob sich unter dem Eindruck der massiv verstärkten Verfolgung wg. Lèse Majèsté, auch andere Zeitungen zu einer solchen kompromisslosen Politik werden durchringen können.
The Economist: Mitten in Ländern mit großer Armut, ist Thailand vorsichtig damit, Flüchtlingen großzügig willkommen zu heißen. Thailand fürchtet, dass sonst Millionen über die Grenzen angelockt werden könnten, ganz besonders aus Myanmar / Burma, einem bevölkerungsreichen Land, mit einer gespenstischen Schreckensherrschaft. Aber es gibt keine Entschuldigung für Thailands erschreckend gefühlloses Vorgehen in der Behandlung von ungefähr 1000 Flüchtlinge vom Stamm der Rohingyas, einer muslimischen Minderheit aus Myanmar / Burma: Sie schlugen sie, und zwangen sie, ohne ausreichende Versorgung, wieder auf hohe See zurück. Ca. 650 Überlebende wurden in Indonesien und Indien an die Strände gespült, hunderte dürften ertrunken sein. In dieser Woche ging Thailand der Bitte der UN Flüchtlingsagentur, 126 überlebenden Rohingyas besuchen zu dürfen, noch aus dem Weg. Flüchtlinge, die Thailand kürzlich in seinem Gewahrsam hatte, und die vermutlich auch auf See ausgesetzt worden waren.
Die Schuld triff die Armee, die Quelle von vielen anderem Ärger in Thailand. Die Rohingya Operation wurde von der ISOC überwacht, einer Armee Einheit, die gebildet wurde, um kommunistische Aufständische während des kalten Krieges zu bekämpfen, und dessen Macht durch die von dem Militär eingesetzten Regierung, die das Land während 15 Monate nach dem Coup von 2006 regierte, wieder restauriert worden war.
Die Dementis der Armee waren durch Fotos als unglaubwürdig entlarvt worden, die von der CNN veröffentlicht wurden, und die Soldaten zeigt, die Boote, gefüllt mit Rohingyas, auf hohe See ziehen, um sie dann dort ihrem Schicksal zu überlassen.
Thailands neuer, frischer, in Oxford ausgebildeter Premierminister, Abhisit Vejjajiva, sagt, dass die Regierung die Beschuldigungen gegen die Armee untersuchen wolle. Aber tatsächlich hatte die Armee Mr. Abhisit an die Macht gebracht, als ihr Boss die Abspaltung eines Teils der ehemaligen Koalition, die durch Verbündete von Thaksin Shinawatra, dem Premierminister, den die Armee 2006 aus dem Amt zwang, organisierte. Die Abhängigkeit Abhisits von den Generälen bedeutet, dass es unwahrscheinlich ist, dass er irgendwelche Missstände wirklich aufdecken kann. Der Colonel, der das "Verklappen" der Flüchtlinge auf See organisierte, wird auch beschuldigt, eine Gräueltat an Muslims in Thailand unruhigen Süden im Jahr 2004 begangen zu haben. Amnesty International, eine Menschenrechtsgruppe, beschuldigt die thailändische Armee, verdächtigte aufständische Muslims systematisch zu foltern.
Kein Dominospiel mehr
Es gab eine Zeit, nach der Verabschiedung der Verfassung von 1997, als Thailand so aussah, als könnte es eine Modell der Demokratie und des Pluralismus in der Region von Asien werden. Die Elite des Landes möchte immer noch, dass man es als progressiv und demokratisch ansieht, und als ernsthaften diplomatischen Faktor. Unglücklicherweise hat es in den vergangenen Jahren eine Rückwärtsbewegung gegeben. Diese begann mit den Missbräuchen von Mr. Thaksin, gefolgt vom Coup der Armee von 2006, und dann durch die stillschweigende Unterstützung, die Königin Sirikit, einige Generäle und die Democrat Party von Mr. Abhisit, den gewalttätigen Anti-Thaksin Demonstranten gaben, dessen glühender Anhänger der Außenminister von Mr. Abhisit ist.
Darüber hinaus, während Soldaten ungestraft bleiben und monarchistische Gewalttäter einer milden Behandlung sicher sein können, wird das anachronistische Lèse Majèsté Gesetz des Landes rigoros durchgesetzt. Amerika und seine Alliierten habe lange Zeit die Augen geschlossen vor solchen Flecken auf Thailands weißer Weste, weil König Bhumibol und seine Armee überzeugte anti-kommunistische Verbündete waren. In Erinnerung an diese Geschichte, richtet die USA im nächsten Monat die jährlichen Kriegsspiele mit regionalen Verbündeten in Thailand ab. Eine Quelle des Prestiges für Thailands Generäle. Aber der kalte Krieg ist längst vorbei. Präsident Barack Obama sollte dafür sorgen, dass die Spiele woanders stattfinden, bis die thailändische Armee gezähmt ist. Das wird die Generäle an ihrer weichen Stelle treffen: ihrem Selbstwertgefühl, während es einen geringen Schaden für Amerikas Interessen oder Thailands Menschen bedeutet.
Was der Economist dabei übersieht, ist die Tatsache, dass sich die Militärs längst darauf eingestellt haben und intensive Kontakte zu China pflegen. Es gibt mit Sicherheit einen Masterplan, die Rolle der USA durch China abzulösen. Denn China ist gerne bereit den Platz der USA einzunehmen, und damit auch sein Erfolgsmodell eines diktatorischen, autoritären Einparteiensystems mit wirtschaftlicher Liberalität, zu verbreiten.
Aber das perverse an der ganzen Angelegenheit ist vielleicht, dass hier Menschen wie Tiere behandelt werden, obwohl Thailand gerade den billigen, illegalen und oft beklagten Arbeitern, einen großen Teil des Wohlstandes zu verdanken hat. Millionen von billigen Arbeitern arbeiten auf Gummiplantagen, als illegale Hausmädchen oder als Fabriksklaven, besonders in den Grenzgebieten zu Burma / Myanmar. (Wir berichteten darüber.) Und nicht umsonst wurde während der vom Militär dominierten Verwaltung im Jahr 2007 ein neues Gesetz gegen illegale Arbeiter verabschiedet, das zwar drastischere Strafen für diese enthielt, sowie eine Sondersteuer für die legalen ausländischen Arbeitnehmer (durch die die Kosten für die Abschiebung von unerwünschten illegalen Arbeitnehmern finanziert werden soll) , aber gleichzeitig die Strafen für ArbeitGEBER reduzierte! Nach den neuen Regeln muss nun kein Arbeitgeber, der illegale Arbeitnehmer beschäftigt, befürchten, mit einer Gefängnisstrafe (wie früher) belangt zu werden.
Und dann die riesigen Finanzmitteln, die vom Ausland zur Versorgung der thailändischen Flüchtlingslager nach Thailand fließen. Praktisch alle Flüchtlingslager des Landes werden von ausländischen Spenden finanziert. Was zu einer boomenden Wirtschaft im Umfeld der Lager führte.
Es gäbe noch viele Aspekte, Verdrehungen von Wahrheiten und Behauptung zu besprechen, aber das würde letztendlich den Rahmen dieses Artikels sprengen.
FreeThai
mit ausdrücklicher Genemigung von FreeThai
http://www.schoenes-thailand.de/news/politik/...en-the-economist.html
Thailand übersetzt: Land der Freien!
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