Unter den Sport-Events, die die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, rangieren Fußball-Weltmeisterschaften ganz weit oben. Einen Monat lang dreht sich dieses Jahr alles um das runde Leder – nicht nur bei den Fans. Viele Internet-Unternehmen werden versuchen, sich von den Werbe-Etats ein Stück abzuschneiden. Um Gewinn zu machen, reicht das aber wohl nicht.
Einige Internet-Unternehmen bezeichnen die WM in Japan und Südkorea schon als die ersten Internet-Weltmeisterschaften, da Millionen von Fans auf den entsprechenden Seiten erwartet werden, um sich Spielstände, Statistiken und Berichte anzuschauen. Nachrichten-Provider planen darüber hinaus, aktuelle Neuigkeiten via Handy bzw. SMS zu liefern. Seit der letzten WM in Frankreich haben diese Text-Nachrichten enorm an Beliebtheit gewonnen.
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Internet-Seiten, die die Ereignisse in Asien begleiten, haben nach Experten-Ansicht vor allem einen großen Vorteil: die Zeitverschiebung. In Europa werden die Spiele zu Beginn des Arbeitstages und in den USA mitten in der Nacht übertragen. Was das Internet zu einem beliebten Medium machen soll, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Eines der größten Berichterstattungs-Teams wird die Nachrichten-Agentur Reuters vor Ort haben. Knapp 200 Mitarbeiter schickt das Unternehmen in und an die Stadien. Und auch einige relative Neulinge im Geschäft mit Sport-Nachrichten sind dabei. So bietet beispielsweise der deutsche Internet-Sevice-Anbieter T-Online Chats und Videos aus dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft an und die britische Freeserve hat sich einen Reuters Nachrichten-Feed eingekauft.
Dass das nicht unbedingt sprudelnde Gewinne bedeutet, macht das Beispiel von Quokka Sports klar. Das Unternehmen setzte sein Überleben auf die Berichterstattung zu den Olympischen Spielen 2000 in Sydney – und verlor. Die Kosten führten zu enormen Schulden und die wiederum zur Pleite nur wenige Monate später. Nun dient „Quokka“ als Erinnerung daran, dass schon der technische Aufwand zu groß ist, um allein durch Werbe-Einnahmen gedeckt zu werden. Daraus hat zum Beispiel der amerikanische Internet-Riese Yahoo seine Konsequenzen gezogen. Zusammen mit der FIFA (Fédération Internationale de Football Association) baut man die offizielle Web-Site für die WM, die in knapp zwei Wochen beginnt. Und nimmt Eintritts-Geld. Knapp 20 Dollar kostet es, sich Video-Highlights aller 64 Spiele anschauen zu können, die jeweils drei Stunden nach Abpfiff zu haben sind.
Der größte Teil der Einnahmen soll aber immer noch aus der Werbung kommen. Sponsoren-Deals auf der Yahoo / FIFA-Seite mit Firmen wie Anheuser Busch oder Motorola sollen angeblich bis zu einer Mio. Dollar kosten. Mit den in Europa so populären SMS (Short Message Service) will Sports.Com vor allem sein Geld verdienen. Dazu hat man sich mit dem zweitgrößten Mobilfunkbetreiber Frankreichs SFR zusammen getan und in Italien die Nummer eins TIM ins Boot geholt. Zusammen mit den auf 15 Millionen geschätzten Besuchen auf der Internetseite will das Unternehmen so den Breakeven erreichen. Um der Herausforderung technologisch gewachsen zu sein, hat man bei Dritten zusätzliche Server-Kapazitäten angemietet.
Denn dass ist eine der größten Gefahren: Sollte es bei, natürlich erwünscht hohen Zugriffsraten zu deutlicher Verlangsamung der Seite oder gar zu Ausfällen kommen, wandern die enttäuschten Fans ab – und kommen nicht wieder. Ein Preis, den sich kein Betreiber leisten kann.
Autor: Björn Junker (© wallstreet:online AG),19:02 20.05.2002
Lest Euch noch einmal den obigen Artikel durch Übrigens hat die NET AG nur noch 3 Monate Zeit den Aktienrückkauf zu starten cu Henrys
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