Daytrader out of Hell
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Al grüßt
Daytrader out of Hell
Folge 1
Das geheime Tagebuch eines (zukünftigen) Börsensüchtigen!
20.Dezember 1999
Liebes Tagebuch,
du kannst Dir gar nicht vorstellen, was gestern Abend passiert ist.
An der Uni war mal wieder eine Innenarchitekten-Party. Eigentlich hatte ich gar keine Lust. Habe mich dann aber doch aufgerafft und bin kurz vorbeigegangen. Neben ein paar anderen Jungs aus dem E-Technik Kurs habe ich dann noch Jochen getroffen. Der war ganz happy. Jochen schmeisst jetzt das Studium! Und zwar will er in 12 Monaten seine erste Million mit Aktien gemacht haben. Es soll ganz einfach sein, er hat es mir vorgerechnet. In dieser Woche sind es 2.750.- DM Gewinn, die er gemacht hat. Auf das Jahr würde es dann passen mit der Mio.
Mein Argument, er hätte da wohl falsch gerechnet, da es doch irgendwie weniger als 365 Börsentage im Jahr sind ließ er nicht gelten. 'Schliesslich arbeite ich mit dem Internet und das funktioniert immer!' so Jochen dazu. Tja, was soll ich sagen, vom Internet und der Börse hab ich keinen Schimmer.
21.Dezember 1999
Liebes Tagebuch,
eben habe ich nochmal mit Jochen telefoniert. Leider war es dann gerade 'zur Kasse' und ich sollte ihn später nochmal anrufen, er habe jetzt keine Zeit. Er müsse 'noch schnell mit ein paar Realnetworks rumzocken und dann die Freimakler in Berlin abziehen'. Als ich auflegte überlegte ich kurz, was er eigentlich gesagt hat und auf welchem Planeten ich mich befinde. OK, kurz noch auf meiner Dorfbank angerufen, wollte mich erkundigen wann Börsenschluss ist und wann man dann seinen Kumpel anrufen könne. Ein Bankazubi murmelte was von 16.00 Uhr.
So, endlich vier und ich greife wieder zum Hörer. Auf der anderen Seite plärrt mir nur Jochen entgegen 'Was willst du schon wieder? Ruf mich gefälligst nach Börsenschluss an!' und aufgelegt.
Aber es war doch Schluss (heul)! Nochmal ein Anruf bei meiner Bank, 'Tja haha, die haben ja die Handelszeiten geändert, Börsenschluss ist jetzt erst um 17.30 Uhr. Sorry, für den Fehler.' OK, denke ich mir. Die Assis! Um auf Nummer sicher zu gehen rufe ich erst um 18.00 Uhr an, da wird diese dämliche Börse wohl dicht haben. Solange übe ich schonmal Laufband schauen auf n-tv.
18.05 Uhr: Nächster Versuch bei Jochen. 'Hallo Jochen, also wie ist das nun mit...' frage ich. 'Mann du Vollidiot! Doch nicht zur Handelzeit in den USA! Ruf danach an' schallte mir Jochen entgegen.
Ich gebs für heute auf! Aber morgen, ja morgen wird Jochen bestimmt Zeit haben!
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Diese Woche findet am LEERstuhl ein Workshop statt (groan!).
Einer der Teilnehmer stolpert gerade kurzsichtig an meiner Bürotüre vorbei.
"Excuse me!" sagt er höflich.
Ich tue so, als ob ich gerade dabei wäre, das Paradoxon der Quantenmechanik zu lösen, und antworte nicht.
"Sorry to disturb you!" sagt er etwas lauter. Ein ekelhaft hartnäckiger Bursche. Wahrscheinlich Amerikaner.
"Häh?" sage ich überrascht und gucke zuerst unter den Schreibtisch, dann hinter das Display und dann zur Türe.
"Oh", sage ich, "what gibts?"
"I'm sorry to disturb you", wiederholt der Bursche, ein schmächtiges Männlein mit X-Beinen und Hornbrille. "I was looking for the restrooms..."
Ich starre ihn an.
"Und? Ich meine: And?"
Der Workshop-Teilnehmer windet sich vor Peinlichkeit. Bekanntlich haben Amerikaner erhebliche Hemmschwellen, was ihre naturgegebenen Stoffwechsel-Endprodukte und die damit verbundenen sanitären Einrichtungen angeht.
"Well", versucht er es aufs Neue. "I'd like to wash my hands. Don't you have any restrooms on this floor?"
"Rest-Rooms?" frage ich in einem Tonfall, als hätte er ein Space-Shuttle verlangt.
"Um... yes. Restrooms..."
"On the floor?!"
"On THIS floor... of the building, I mean..."
"No. I do not believe so", sage ich kopfschüttelnd.
"Uh... pardon?"
"We do not have any rooms to rest in this building", sage ich mit grauenhaft bayerischem Akzent. "Only offices. But you can rest here if you want to."
Damit deute ich einladend auf meinen alten Besuchersessel. Der Workshopler schaut mich an wie ein Mofa. Ein Mofa am Amazonas. Ein Mofa, daß am Amazonas ein Atom-U-Boot trifft... usw. Ihr wißt, was ich meine.
Er schaut links und rechts den Gang hinunter. Kein Mensch zu sehen. Er stellt sich noch ein wenig x-beiniger hin und versucht es nochmal:
"But I... umm... I think you don't... I mean: this is not a rest room here... I'm looking for a... for a..." Plötzlich kommt ihm die Erleuchtung:
"... I'm looking for a zero zero!"
Ich starre ihn an, wie wenn er mir gerade erläutert hätte, die Freiheitsstatue sei im Urlaub am Chiemsee.
"A zero zero", echoe ich skeptisch.
"Exactly", sagt er erleichtert.
"You mean", vergewissere ich mich, "a zero zero like in James Bond zero zero seven?"
"Well..."
"I am quite absolutely sure, that we don't have that here", sage ich kategorisch.
Der Amerikaner läuft rot an. Der akute Blasendruck treibt ihn zu ungeahnten kulturellen Exzessen. Er beugt sich weit in mein Büro und zischt:
"I'm looking for a place to pee. Piss. You understand? Urgent!!!"
"Oh", sage ich verstehend. "Like in a Eimer or something likely? The Hausmeisters on the Erdgeschoß have one, I think..."
Der Ami gibt auf und rennt mit eingeklemmten... hm... Unterleib den Gang hinunter.
Ein Workshop am LEERstuhl heißt nicht nur, daß andauernd die Kaffeemaschine leer ist und sich wildfremde Leute im Rechnerraum verirren, nein, es kann sogar so weit gehen, daß man von MIR verlangt, die Ergebnisse meiner wissenschaftlichen Arbeit zu demonstrieren! Der Chef hat gestern schon so etwas angedeutet:
"Hmm... äh... ja... Leisch... ähm... es wäre doch sehr... hmm... sehr wünschenswert... äh... schön wäre es, wenn... ähm... wenn Sie mal wieder etwas... hmm... ja... demonstrieren könnten...?"
Und tatsächlich höre ich so gegen drei, gerade als ich mich in die Cafete verdünnisieren will, den Chef mit einer Gruppe erschöpfter Workshopler den Gang herunterkommen:
"... und... äh... hier wird uns jetzt... Herr... äh... Herr Leisch seine neuesten... hrrrm... neuesten Arbeiten... ähm... demonstrieren..."
Wohl oder übel muß ich das Spielchen mitmachen. Ich fletsche mein Gebiß zu meinem freundlichsten Begrüßungsgrinsen, und nach den einleitenden Worten des Chefs, die die Besucher nun endgültig in heillose Verwirrung stürzen, weil der Chef keine Ahnung hat, was ich demonstrieren werde, beginne ich professionell mit meiner Demonstration:
(Anm.: Das folgende ist für Leute, die noch nie an einer deutschen Universität gearbeitet haben, vermutlich nur sehr schwer begreifbar. Zur Erleichterung bringe ich den Text ab hier in der deutschen Synchronfassung)
"Meine Herren (es sind wirklich keine Damen dabei!)! Sie haben sicherlich schon gehört, daß wir uns hier am LEERstuhl seit Jahren mit dem Büroarbeitsplatz der Zukunft beschäftigen."
Alle - auch der Chef - murmeln beifällig und nicken weise. Obwohl noch nie jemand an diesen Institut auch nur im Traum an so etwas gedacht hat.
"Das Ergebnis unserer Forschungen", fahre ich dramatisch fort, "die wir in enger Kooperation mit einer sehr großen amerikanischen Softwarefirma durchführen, sehen Sie hier vor sich!"
Ich deute demonstrativ auf einen normalen kleinen Konferenztisch, auf dem ich normalerweise meine Videoanlage aufgebaut habe.
"Das ist unser Prototyp MSDesk 0.2, der virtuelle Schreibtisch der Zukunft!"
Die Workshopler beäugen interessiert den Konferenztisch. An dem Tisch ist überhaupt nichts Auffälliges zu sehen, außer daß ich kurz vorher ein Netzkabel in eines der hohlen Beine gestopft habe.
"Ich werde den MSDesk 0.2 jetzt einschalten und seine Features kurz demonstrieren", sage ich und stecke das freie Ende des Netzkabels in eine Steckdose. Etwas, was Strom braucht, um zu funktionieren, wirkt doch gleich viel realer!
"Bis der MSDesk bootet, kann ich Ihnen kurz das Revolutionäre an diesem Ansatz erläutern. Wie Sie sehen können, haben wir sämtliche Hardwarekomponenten vollständig in die Möbelstruktur integriert. Und nun kommt unser Highlight: sämtliche Aus- und Eingabe-Interaktionen werden durch direkte Einstrahlung in den hinteren Großhirnlappen, Area 24, 26 und 28 bewerkstelligt. Die dazu notwendigen EE-Emittoren wurden in die vier Hohlprofile des Plattenrahmens eingebaut. Das bedeutet: wir brauchen keinen Schirm zur Ausgabe, weil das erzeugte Bild direkt auf die neuronalen Rezeptoren der Hirnrinde projiziert wird."
Die Besucher schauen mich an wie eine Gruppe Maulwürfe, die zum ersten Mal das Matterhorn erblicken. Einer öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber ich lasse mich nicht gerne unterbrechen.
"Dem Benutzer scheint es daher so", fahre ich unerbittlich fort, "als ob die ganze Tischoberfläche ein einziger riesiger Bildschirm wäre. Die Eingaben an das Gerät erfolgen nur mit den bloßen Fingern, eine mechanische Maus ist nicht mehr nötig. Auch die Tastatur wird virtuell im Gehirn simuliert und der Benutzer bewegt nur seine Finger an die Stellen, wo er die Tasten zu sehen scheint. Wir hoffen natürlich in Zukunft auch den Tastsinn des Benutzers entsprechend manipulieren zu können, so daß die Interaktion noch realer wirkt.... Ah, jetzt ist das System gebootet! Wenn Sie sich bitte dicht hinter mir gruppieren möchten, damit Sie sich alle innerhalb der Reichweite der EE-Emittoren befinden... Danke! Sie sehen, daß wir uns vorerst der existierenden Office-Suite unseres Industriepartners bedienen. Sehen Sie her: ich bewege jetzt einfach den Finger auf eine Anwendung und öffne diese mit einfachem Senken des Fingers... Na bitte!"
Natürlich sieht niemand etwas anderes als die graue, etwas schmutzige Oberfläche des Konferenztisches, auf der ich mit meinen Fingern herumfahre.
Bevor einer des Besucher seine Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen kann, brabbele ich schon wieder munter weiter:
"Natürlich haben wir auch schon begonnen, Versuchsreihen mit verschiedenen Benutzern durchzuführen. Dabei hat sich leider ergeben, daß bei einem erheblichen Anteil der Bevölkerung anscheinend die Kapazitäten der Großhirnrinde dermaßen begrenzt sind, daß die Area 24 die projizierten Bilder nicht aufnehmen kann..."
Der Chef, der bisher mit steigender Verwirrung gelauscht hat, öffnet den Mund, um etwas zu sagen:
"Aber... ähm..."
"Die ersten Auswertungen", fahre ich ernst fort, "scheinen darauf hinzuweisen, daß genau bei diesen Leuten auch der IQ UNTERDURCHSCHNITTLICH NIEDRIG ist..."
Der Chef klappt den Mund rasch wieder zu. Die Workshopler mustern sich verstohlen untereinander. Keiner wagt etwas zu sagen. Ich fuchtele wie wild mit allen 10 Fingern auf der leeren Tischfläche herum.
"Da!" sage ich laut, und alle zucken zusammen. "Haben Sie gesehen?"
Ich drehe mich um und fixiere den Workshopler, der mir am nächsten steht.
Er bekommt zwei rote Flecken am Hals und beteuert hastig:
"Wirklich ganz außerordentlich beeindruckend... äh..." Dann simuliert er einen plötzlichen Asthmaanfall und verschwindet aus meinem Büro.
Der Chef beugt sich über meine Schulter und starrt konzentriert auf die graue Tischfläche. Auf seiner Stirne sehe ich ganz feine Schweißperlen glitzern.
"Können... ähm... können Sie das... hrrrm... das eben nochmal...?"
Die verbliebenen Besucher recken die Hälse und halten den Atem an. Ich fuchtele wieder wild mit allen zehn Fingern.
"Fertig", sage ich. "Natürlich braucht man für die virtuelle Tastatur noch ein wenig Übung... aber das kommt schnell, wenn man sich täglich damit beschäftigt."
"Ah...ja, natürlich", sagt der Chef und richtet sich wieder auf. "Wirklich sehr... äh.... anschaulich... hmm... äh... nicht wahr?"
Letzteres ist an unsere Gäste gerichtet, welche alle bereitwillig beteuern, wie außerordentlich sie von der Demonstration beeindruckt sind. Einer von ihnen, ein hagerer Ire mit feuerroten Ziegenbart, versteigt sich sogar zu einer kleinen, improvisierten Fantasie über die goldene Zukunft der Bürokommunikation, verhaspelt sich aber nach dem dritten Satz, verstummt und läuft so rot an wie sein Bart. Die anderen starren ihn fassungslos an.
Der Chef unterbricht das peinliche Schweigen:
"Nun... ähm... ja... noch Fragen?"
Niemand hat welche.
"Ja... ähm... ich denke... hmm... daß wir uns jetzt einen... einen...
Dings... einen Kaffee verdient haben..."
Alle verlassen erleichtert und fluchtartig mein Büro, nicht ohne sich vorher noch einzeln für die großartige Demo zu bedanken.
Ich rücke den MSDesk 0.2 wieder in die Ecke und baue meine Videoanlage wieder auf.
Später, beim Cocktail-Empfang, höre ich, wie einer der Workshopler dem Vertreter von Microsoft begeistert von MSDesk 0.2 berichtet. Der Microsoft-Sklave lächelt nur unverbindlich. Schließlich ist auch kaum zu erwarten, daß er über die Vorgänge in der eigenen Forschungsabteilung Bescheid weiß. Der Chef guckt peinlich berührt und versucht mit aller Macht wegzuhören. Bin gespannt, ob er mich nochmal zu einer Demo verdonnert...
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DaLuigi : Spitzenklasse !!!! Du solltest eine Seite im Börsenmagazin reserviert bekommen (-: o.T.
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DaLuigi : Grade nach diesem heutigen Tag, würde mir eine neue Folge gut tun (-: (-: (-: o.T.
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goa-head : ECHT SPITZE so kann börse auch an tagen wie diesen einen zum lachen bringen o.T.
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Männer wollen Geld und Macht...lieber aber Geld!
Liebes Tagebuch!
Heute soll es endlich soweit sein. Nachdem ich alle Erotikseiten im Internet kenne und auch kleinere technische Probleme beseitigt hatte, konnte ich nun endlich mein Ziel weiter verfolgen. Ein Buch übers Internet bestellen!
Zuvor folgte aber noch eine kleine Debatte mit meinem Vater bezüglich der letzten Telefonrechnung. Er hatte doch tatsächlich entdeckt, dass diese 0190er Nummern etwas teurer sind. Nun ja, ich fand die Endsumme von 2179,30 DM auch etwas hoch und konnte es so direkt auch nicht erklären. Eines wusste ich aber sicher: Ich hatte KEINE EINZIGE Erotikhotline angerufen, dazu gibt es ja schließlich das Internet.
Mein Hinweis, dass ich mit Aktien bald Millionär wäre und ihm dann seine popeligen 2000.- DM zurückzahlen würde, konnte ihn nicht wirklich beruhigen.
Ich verzog mich in mein Zimmer um ungestört surfen zu können. Na dann wollen wir mal: www.amazon.de. Wollen doch mal sehen, was es so an Börseneinsteigerliteratur gibt. Die Seite öffnet sich und ich sehe viele Bücher bereits auf der Startseite. Die will ich aber alle nicht haben, vielleicht später mal. Die Suchfunktion schluckt ohne grossen Aufwand meine Suchanfrage 'Börse Einsteiger'.
So, das erste klingt doch gut, 'Wie böse Menschen nie bei Ihnen einsteigen!', ein Ratgeber der Kripo Düsseldorf bzgl. des Eigenheimschutzes. Was soll der mit der Börse zu tun haben? Andere Suchanfrage: 'Millionär in 1 Jahr'... Hmmm, da kam überhaupt nix mit Börse und reich werden. Eher so Bücher mit 'F1, Bildband zu Schumis Unfall'. Ich grenze die Suche etwas ein: 'Millionär'. Na also, 'Wie wird man Millionär' springt mir entgegen. Aber leider steht garnix dabei und ein Bild finde ich auch nicht. Trotzdem folge ich dem Link zu weiteren Büchern. Eines fällt mir recht schnell ins Auge: 'Der Weg zur finanziellen Freiheit. In sieben Jahren die erste Million.' Sieben Jahre ist relativ lang... Ist das Buch so dick oder dauert es wirklich sieben Jahre? Egal, ich werde einfach schneller lesen und dann schaffe ich das auch in einem Jahr!
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DaLuigi : Bei uns wird schon die nächste Folge erwartet ca. 15 Daytrader Fans (-: (-: o.T.
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http://www.phonetik.uni-muenchen.de/Mitarb/Bastard/bofh.html
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Folge 13
Her mit meinem Buch!
9.3.2000
Liebes Tagebuch,
tja, ich warte immernoch auf die Lieferung von Amazon, dem Buchhändler aus dem Internet. Meine Mutter hat ja schon gemeint 'Junge, ein Buch über dieses E-Mail, das ist doch nichts, das kannst du ja zum Beispiel nicht mit in die Badewanne nehmen. Kauf das doch lieber in der Buchhandlung...'. Tja, aber das kann ja jeder! Ich will 'hip' sein und da geht man doch nicht zu irgendeinem Einzelhändler, sondern man kauft im Web ein. Nur, warum dauert das so lange?
Immerhin habe ich schon drei E-Mails von Amazon bekommen. Zuerst eine Bestätigung, dass meine Bestellung auch wirklich eingegangen ist. Kurz danach eine Bestätigung über den Versand der Bestätigung. Und zwei Tage später, also heute, eine Mail, aus der der Versand der Ware hervorging. Nur warum kommt nix?
10.3.2000
Liebes Tagebuch
Endlich, da ist mein Buch, damit werde ich nun endlich mindestens so reich wie dieser Gordon Gecko aus dem Wallstreet-Film. Und wenn das nicht klappt, dann eben so reich wie der Buchautor
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DaLuigi : Ah, jetzt wieder von Al Bundy !! Geht es auch mit AkteX weiter ?? Es sollten mehr ..
wir warten mit ungeduld auf weitere folgen !! (-: (-:
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Batped : WIEDER DA !!! Daytrader out of Hell...Folge 14 Gehen Sie sofort über Kohlen!
11.3.2000
Liebes Tagebuch
Irgendwie ist das mit dem Buch ja auch nicht so wie ich mir das vorgestellt habe. Die geben mir echt keine konkreten Tips, die reden nur soviel von innerer Einstellung und Überzeugung sowie dem Glauben an sich selbst und positives Denken und so Zeug. Dann soll man mal auf Kohlen laufen, nur wegen der Motivation...aua! Das ist mir alles irgendwie zu esoterisch.
Ich müßt‘ doch echt mal wieder den Jochen anrufen. Vielleicht hat der gerade einen coolen Link auf Lager wie man Kohle machen kann. Mit Infineon, da war doch was. Die Werbung mit dem kleinen Mädchen: Never stop thinking, oder so. Mal sehen, was mein Infodealer Jochen dazu meint. Und wenn die richtig abgehen, dann komm ich meiner ersten Million schon etwas näher. Schließlich ist die erste die schwierigste!
13.03.2000
Liebes Tagebuch
Das war ein harter Schlag heute. Bevor überhaupt dazu kam Jochen anzurufen, hab ich mal den Fernseher eingeschaltet. N-TV um up to date zu sein. Da sagten sie doch glatt Infineon sind schon doppelt so teuer wie der Ausgabepreis. Ich, alles stehen und liegen lassen, ans Telefon gespurtet und Jochen angerufen. Ich sagte: „Jochen, ich brauch sofort 200 von diesen Infineon Aktien zum Ausgabepreis! Wo krieg ich die her? Hast du die Telefonnummer von Infineon?“ Von Jochen kam nur zurück: „ Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Ich hab meine 250.“ Da war ich platt! Ich wollte auch welche haben, die haben doch noch bestimmt welche rumliegen, die können doch nicht alle weg sein! Und die Bild hat noch geschrieben, man müsse diese Interferon Aktie haben. Oder Interfinnland oder wie die nun heissen.
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15.03.2000
Liebes Tagebuch,
Heute Morgen rief mich Jochen an, und fragt mich ob ich den Robert T-Online kenne.
Hmm, von dem hatte ich noch nichts gehört. Jochen meinte dann, das sei die neue Volksaktie, und da ich Infineon ja verpasst habe, wäre das meine nächste Chance.
Also, ich wollte ja ganz früh dran sein, und nur nicht den Termin verpassen und rief bei T-Online an um 250 T-Online Aktien zu bestellen. Aber das ist ja wirklich schwieriger als ich dachte, die Sache mit den Aktien. Jetzt sagten die mir doch, sie würden gar keine verkaufen und schon gar nicht jetzt, weil die Zeichnungsfrist hätte noch gar nicht begonnen. Zurücklegen lassen konnte ich mir auch keine. Dann fragte mich die Dame, und die hatte wirklich eine nette Stimme, ob ich den schon ein Depot hätte, denn ohne Depot könne ich keine Aktien kaufen. Ein Depot, ja verdammt, wo krieg ich denn ein Depot her? Vor allem was ist ein Depot überhaupt? Da war doch die Consors Werbung. Die erzählen doch immermal was von einem Depot.
Also schau ich heute Abend mal im Internet bei Consors nach.
17.03.2000
Liebes Tagebuch
Hab‘ heute bei Consors angerufen, die war echt nett da die Frau, sie sagte doch sie schicke mir die Unterlagen umgehend zu. Als ich fragte, wie lang’s wohl dauern wird, sagte sie eher ein bißchen länger, weil doch zur Zeit so viele ein Depot wollen. Jetzt hab‘ ich schon wieder Angst zu spät zu kommen und vom Aktienboom nichts abzubekommen.
19.03.
Liebes Tagebuch
Mein erster Gedanke nach dem Aufwachen gilt Consors; ist es denn heute soweit, kommt mein Depot? Also mein erster Gang, noch bevor ich zur Toilette geh`, zum Briefkasten. Aber, es ist nichts drin von Consors, nur der Kfz-Steuerbescheid vom Finanzamt und eine Rechnung vom Otto-Versand. Mist, wollt‘ ich diese doch von meinen ersten Aktiengewinnen bezahlen.
22.03.
Liebes Tagebuch
Heute war der Tag des Herrn, gehe ich doch heute morgen zum Briefkasten, und was finde ich, Post von Consors. Aber ist ja wieder typisch deutsch dieser ganze Papierkrieg, jetzt muss ich das depot erst schriftlich beantragen, Mann o Mann, die haben wohl noch nie was von E-Business gehört. Aber egal, ich fülle das komplette Formular aus, doch was find ich anbei, eine Bestätigung dafür, dass ich auch wirklich lebe. Und noch krasser, dies soll ich von einem Postbeamten bestätigen lassen. Dann kam wieder die berühmte Frage: Wo ist mein Personalausweis, oder mein Pass? Da fiel mir ein mit Pass is nix mehr, der wurde bei 65C° und 150g Persil-Megapearls mitgewaschen und anschließend mit 1.200 Umdrehungen geschleudert. Sieht ziemlich verbogen aus, ich glaub‘ wenn ich den dem Postbeamten zeige, erklärt der mich für tot. Aber mein Perser(Personalausweis)? Ich denk‘ ich schau in meiner “Schublade“ bei den Kondomen nach, da müßte doch auch mein Führerschein und meine EC-Karte liegen. Ja, es geht eben nichts über ein gutes Gedächtnis und ein gewisses Gefühl für Ordnung. Und jetzt auf zur Post. Da steh‘ ich dann schon 10 Minuten in der Schlange, weil vor mir ein ausländischer Mitbürger, türkischer Herkunft, dem deutschen Beamten nicht verständlich machen kann, dass er nur 10 Briefmarken braucht. Da schau ich mir aus Langeweile meinen Personalausweis an und seh‘ der ist schon seit Januar nicht mehr gültig. Ich kriege voll die Panik und denk oh Gott bis der verlängert ist, ist der Aktienboom vorbei. Jetzt habe ich nur noch eine Chance, ich halte dem Beamten, einfach den alten Ausweis unter die Nase und tu so als ob nichts wäre. Hab‘ ich echt ultra clever gemacht, der hat nix gemerkt, der gute Beamte und mir bestätigt, dass ich lebe. Ja, jetzt kann’s echt nicht mehr lange dauern, bis zu meinen ersten Spekulationsgewinnen.
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Ich sitze so unbedarft in meinem megabequemen Drehrücklehnstuhl.
Eben noch sprang mich die Headline unserer wichtigsten Tageszeitung an. Die BILD-Zeitung wusste wieder alles. Ich wusste gar nichts. BILD wusste alles und vor allem, dass
viele viele Aktien mir verdammt viel Kohle reinfahren werden. Null Risiko. BILD weiss Bescheid !
Und gerade diese komischen Aktien mit diesen unaussprechlichen Namen werden am meisten gewinnen. So komplizierte Aktien wie ARABACLONE, TECHNITEL, MORPHOCOM und andere verdächtige Kumpanen, da muß man ran. Wenn ich die nicht habe, dann geht die Welt unter. Meine Freundin hat mir eh schon den Sparvertrag aufgekündigt. Und 1000% ist bei Biotech gar nichts. Die mach ich doch mal eben bis zum zweiten Frühstück.
Also, Maschine an. Schutzhelmchen auf. Turbo starten. Mein gepflegt unrasiertes Kinn nachdenklich kratzen. Ich bin drin !
Rein bei Comdefekt und her mit der Orderei. Ich schlage erbarmungslos zu. 2000 Stück sollen es schon sein. Darunter ist doch alles nur Kleinkram für Warmduscher und Sauna-Untensitzer. Es soll sich ja auch lohnen.
Ich kaufe also gleich bestens im Xetra diese Super-Empfehlung Technidrome. Alle kaufen die ! Nur ich bin zu blöd. Komisch, im Xetra ist so wenig Umsatz. Da steht was wie Bid / Ask von 10 zu 15. Was das wohl heißt ? Habe ich noch nie gehört. Was soll's. Meine bald hundertjährige Börsenweisheit sagt mir, dass so etwas wohl nicht so wichtig sein kann.
Die Eieruhr läuft.
Tick tick..... tick tick .... 3580 ticks später.
Nach nur 59,8 Minuten hab' ich sie. Kurs 15 E, ist doch alles klar. Muß jeder haben.
Nun muß ich nur noch den ganzen Tag verdammt aufpassen, ob die BILD auch recht hat. Aber da mache ich mir, weltgewandt wie ich bin, keinerlei Sorgen. BILD hat immer recht.
10:00 Uhr, alles klar.
Der Kurs ist glatt bei 15 E. Umsatz 2000 Stück. So ein Schnäppchen macht man nicht jeden Tag ! Ich bin doch nicht blöd !
11:00 Uhr: Kurs bei 10 E im Xetra.
Eine leichte Schwäche scheint sich anzudeuten.
Mein Putzmeister-Kumpel Luigi trödelt vorbei. "He Luigi, alles senkrecht bei der Mafia ? Sach ma'. Du hast doch vorgestern schon diese Technidrom gekauft. Was hast'n bezahlt ?" Hahaha, denke ich mir. Der Luigi ist doch eh zu blöd. Der läßt sich doch von jedem gleich über den Tisch ziehen ! "Ja weiste Due, ich abbe bezahlt 3 Euro. Hab nur, ehh, 3000 Stücke gekaufte, eh weiste due. Aber in Frankfurte jetzte schon 8 E Kurs, he" Das gibt mir doch etwas zu denken. Na ja, auch ein Luigi kann man Glück im Leben haben. Und Kollegen mit Putzlappen als Handwerkszeug habe ich sowieso noch nie über den Weg getraut. Und das diese Südländer vom Geld keine Ahnung haben, das weiss doch jeder.
Vielleicht sollte ich mir mal die anderen Handelsplätze ansehen. Mein Informer bringt unglaubliche Zahlen. 8,00 in Frankfurt und 7,50 in München? Die bei Comdefekt machen eh dauernd Fehler. Nicht mal Kurse können die richtig anzeigen. Ich bleib also erst mal ganz locker und drehe mir ein kleines Zigarettchen (Schwarzer Krauser, man gönnt sich ja sonst nichts.) Die werden schon sehen, was sie davon haben.
11:30 Uhr: Mein Telefon glüht.
Bei meiner Bank ist keiner zu erreichen. Schlafen die schon wieder ? Wahrscheinlich wollen alle wie verrückt Biotech-Aktien kaufen. Da sind die Jungs eben ein bisschen im Stress. So was muss man halt einplanen.
12:00 Uhr: Kurs bei 8 E.
Endlich geht jemand ran.
Frage an den Anlageberater: "was'n da los? Spinnen die bei Comdefekt, oder warum zeigen die wieder falsche Kurse an ? Ihr habt doch echt keine Ahnung von eurem Job. Guckt mich an, euren Job mache ich hier doch nebenbei !"
Verdammt, er legt einfach grußlos auf. Das war klar. Kaum sagt man mal die Wahrheit, schon sind die Jungs eingeschnappt.
15:00 Uhr: Ich rufe nochmal an.
So geht das doch nicht.
"Also Maestro, was liegt denn nun an bei euch ?"
"Habt ihr eure Kurse jetzt im Griff, oder was ?"
Er weiß von nichts. Zumindest merkt er noch an, dass die Amis es schon richten werden.
Ich solle doch so kurz nach halb vier mal im Internet nachgucken.
15:50 Uhr: Ami-Kurs bei 6,80 $.
Ok, kein Problem. Kurs-Umrechnung hab ich doch schon im Krabbelalter im Schlaf beherrscht. Das 1 $ so 2 DM sind, weiss doch jeder. Also bin ich jetzt bei 13,60.
Also noch alles im grünen Bereich.
17:30 Uhr: Kurs bei 5 E.
Wie kann das sein. Ich hatte doch vorhin noch 13,60 eruiert !
Ich habe die volle Panik im Programm.
Rufe alle meinen guten Zocker-Kollegen im Haus an.
Keiner weiss was genaues.
Was ist überhaupt Sache ?
Was ist eigentlich Blechiclone? Kenn wir nich, ham wir nich, fahren sie weiter.
17:47 Uhr : Unsere Gebäude-Fachputzkraft aktiviert den Nevertheless-alarm.
No coming back ?
Unsere Gebäude-Spezial-Raumservicekraft Luigi schlurft wieder mal vorbei und haut mich an " eh Alterr, wann merkt ihr mal was in der Ei-Ti ?".
Wieso wir ? Was ist wo los ? Wieso weiß er was, was ich nicht weiß ?
Es düdelt ganz verdächtig in seiner Hosentasche. Ach ja, WAP-Handy. Auch Luigi ist DRIN.
Luigi checkt cool die Lage: "ja, ja, ja. Technidrome ? Ganz klar. Nein, nicht warten, jetzt einsteigen, 4,80 Limit. Bin doch kein Looser. Groß drin. Alles klar. Ciao"
Meine klammen Finger hämmern auf die Tastatur. Meine Biotech-Stasis bröckelt so langsam wieder ab. Der Zuckerspiegel stürzt ab. Das grosse Zittern fängt wieder an. Oder fehlt mir heute nur das zehnte Bier ?
Ich greife in meine Notfallschublade, dritte von oben links, um das weitere Überleben der Menschheit zu sichern. Glitsch ! Eine amorphe Massse tropft von meinen Fingern. Ah, endlich gefunden. Mein Brötchen, das seit 6 Wochen in der Schublade vor sich hinlebt, kommt zu neuen Ehren. Das lassen wir also erst einmal bleiben. Vielleicht esse ich es ja doch erst morgen früh. Jedes armes Brötchen hat eine Galgenfrist verdient.
Wie war das noch im Notfall ? "Hilfe!, hört mich denn keiner ?"
Ganze 50% meines Depots sind heute über den, wie hieß er noch, ach Jordan, gegangen. Die schwerste Existenzkrise in meinem kurzen Leben. Luigi der Putzteufel grinst sich was.
Der alte Sack. Was macht der hier eigentlich ? Bin ich denn blöd ? Schufte redlich und verdiene mein bißchen Geld noch mit echter Arbeit. Laut BILD muß ich das gar nicht. Einfach nur jeden Tag ein kleines bißchen Biotech kaufen und schon bin ich, hoppladihopp, mindestens Millionär. Ist klar, warum alle BILD-Zeitungsleser einen Ferrari fahren. Hatte mich eh schon gefragt, warum immer mehr von diesen lauten roten Autos durch die Gegend fahren. Will ich auch nicht haben. Das Benzin ist jetzt schon viel zu teuer.
50% Miese !
Wie mache ich das meiner Freundin klar ? Mit dem für nächstes Wochenende avisierten Kurztrip nach Sylt wird es wohl die nächsten 10 Jahre nichts. Naja, Langenlonsheim-Baggersee ist doch auch schön. Wollte dort sowieso mal die Fauna näher studieren. Hat doch auch war mit BIO zu tun.
Kollege Michi trudelt rein. "He man, hast Du deinen Biotech-Schrott verkauft ? Man hört ja schlimme Sachen über dich !"
Ich verkaufe
Ok, den verlust hole ich doch morgen wieder schnell rein. Auch BILD kann sich mal irren.
Einfach morgen wieder BILD lesen, wieder einen Super-Tip holen und reich werden.
Tschüß EUER CHECKIT
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Also, viel Spaß beim schreiben der nächsten OH off-hell.
CHECKIT
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DaLuigi : Wann kommt denn endlich mal wieder eine neue Folge von dieser genialen Serie (-: o.T.
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Al grüßt
Dies ist der letzte Eintrag:
Folge 16
Was Manfred Krug kann, kann ich schon lange!
25.03.
Liebes Tagebuch
Endlich ist Post von Consors im Briefkasten, aber ist ja echt mega viel an Anleitung zum Lesen. Hab‘ mir dann echt den Stress gemacht und alles gelesen und was soll ich dir sagen, die Unterlagen waren nicht vollständig. Die schreiben sie würden mir irgendwelche Pin-Nummern getrennt von irgendwelchen Transaktionsnummern zusenden. Jetzt muss ich wieder bis nächste Woche warten, aber dann werde ich endlich reich! So wieder Bodo Schäfer im Buch...oder am Ende noch reicher!
28.03.
Liebes Tagebuch
So jetzt sind alle Nummern da. Also ruf ich gleich bei Consors an und bestelle mal eben diese T-Online Aktie. Da stand ja sogar in der Bild, das die klasse sei. Oder soll ich`s vielleicht über dieses e-commerce machen? Nein Telefon ist sicherer, außerdem war ja die Dame beim letzten Mal so nett. Doch was Sie heute sagte war gar nicht nett. T-Online können sie erst ab Montag zeichnen meinte die Gute Frau vom Team Lilablaugeprenkelt. Versteh ich zwar nicht warum, aber wenn Robert T-Online meint, na ja. Soll ich mir jetzt vorher noch paar andere Aktien kaufen, denn wenn die in der Zwischenzeit steigen hätt‘ ich ja eventuell sogar mehr Geld für die T-Onlines?
30.03.
Liebes Tagebuch
Konnte mich immer noch nicht entscheiden wegen den anderen Aktien, aber heute ist ja schon Donnerstag, da warte ich doch bis Montag und bestell mir dann gleich mrogens die Aktien von Robert (T-Online). Da bin ich dann der Erste und krieg bestimmt welche.
03.04.
Liebes Tagebuch
Heute morgen dachte ich noch das wird mein Tag, mein Einstieg in die internationale, pulsierende Finanzwelt. Doch wieder kam alles ganz anders als geplant. Nun mal von vorne. Rufe ich doch gleich morgens um 9.00 Uhr bei meiner Direktbank an...Konkurs oder wie die heissen. Wollte die T-Onlines bestellen. Sie meinte, das könne ich so nicht machen...das ginge nur übers Internet oder das Telefonbroking-System! Aha...na dann mal Internet...wozu habe ich denn den PC. Die Erotikseiten kenne ich alle schon, dann kann ich auch mal zu meiner Bank surfen.
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DaLuigi : Wir warten ungeduldig auf Folge 17, wäre doch jetzt ne gute Gelegenheit (-: o.T.
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Liebes Tagebuch,
zu meinem 30. Geburtstag hat mir meine Maus eine Woche mit einem Personal Trainer geschenkt.
Dabei bin ich ja noch Top in Form! Immerhin habe ich mit 20 ja Fußball, Kreisliga A, gespielt, aber ein bißchen
Bewegung wird ja auch ganz nett sein, zumal der nächste Sommer steht vor der Tür und Investment-Banking ist
anstrengend. Ich habe mit der Fitneß-Company telefoniert und einen Termin mit meinem Personal Trainer gebucht.
Ich habe mich für Linda entschieden, die, neben der Tätigkeit als Personal Trainer, Leiterin eines Aerobic-Kurses
ist und auch Modell steht für Bademoden.
Sie ist auch der Grund dafür, weshalb ich dies hier schreibe, denn sie hat mich gebeten, ein Tagebuch zu schreiben,
damit ich meine Fortschritte besser verfolgen kann. Montag geht's also los...
Montag
Ich bin um 06:00 Uhr aufgestanden. Das war schon ein bißchen schwer, so früh aufzustehen, aber als ich bei dem
Trainingscenter angekommen war, wurde es sehr viel leichter: Linda ist phantastisch! Sie ist blond, hat wunderschöne
blaue Augen und ein gewinnendes Lächeln.
Wir begannen mit einem Rundgang auf der Anlage.
Linda zeigte mir die Geräte und das erste, was ich machen durfte, war, auf dem Laufband zu laufen. Nach 5 Minuten
nahm sie meinen Puls und machte einen unruhigen Eindruck, weil dieser ihr zu hoch war.
Was sie nicht begriffen hatte war, daß ich ja nur ihretwegen einen solchen Puls hatte.
Sie erregte mich schon ein bißchen, immerhin stand sie ja ganz in meiner Nähe mit ihrem hautengem Lycra-Outfit,
in dem man ihre Brustwarzen durchschimmern sehen kann...wow.
Aber ansonsten bin ich eh ja in Topform!
Danach machten wir Sit-Ups und Linda feuerte mich immer wieder zu Höchstleistungen an, obwohl mir mein Bauch
vom Einziehen schon seit unserem Treffen an der Rezeption weh tat.
Nach unserer Trainingseinheit schaute ich ihr noch bei ihrem Aerobic-Kurs zu und genoß die Geschmeidigkeit in
ihren Bewegungen.
Ich finde, sie macht diesen Job genauso gut wie den mit mir.
Dies wird eine PHANTASTISCHE Woche werden!
Dienstag
Ich brauchte heute Morgen zwei Kannen Kaffee, um aus dem Bett zu kommen, aber dann war ich endlich aus der
Tür und auf dem Weg zu dem Trainingscenter.
Linda zwang mich auf den Rücken zu legen und eine schwere Eisenstange in die Luft zu drücken, dann legte sie
auch noch Gewichte darauf! Auf dem Laufband fühlten sich meine Beine wie Spaghetti an, aber ich schaffte einen
ganzen Kilometer.
Das Lächeln, welches ich dann von Linda geschenkt bekam, wog aber alle Mühen wieder auf!
Ich fühle mich toll! Dies ist der zweite Tag in meinem neuen Leben!
Mittwoch
Ich habe heute morgen versucht die Zähne zu putzen, aber das geht nur, wenn ich mit dem Kopf auf der Zahnbürste
liege und den Mund hin und her bewege. Ich glaube, ich habe mir einen Muskelriß in den Brustmuskeln zugezogen.
Ich konnte auch Autofahren, wenn ich nicht gerade gelenkt oder gebremst habe. Heute habe ich auf dem
Behindertenparkplatz der Anlage geparkt.
Linda war heute etwas unsensibel und behauptete, daß meine Schreie die anderen Trainierenden stören würden.
Ich habe entdeckt, daß ihre Stimme etwas zu forsch ist für solch frühe Trainingseinheiten und wenn sie schreit,
bekommt ihre Stimme so einen nervigen nasalen Ton.
Ich bekam Schmerzen in der Brust als ich wieder auf das Laufband sollte und mußte daher auf den Stepper gehen.
Wer zum Teufel erfindet ein Gerät, welches eine Bewegung simuliert, die seit der Erfindung des Aufzugs überflüssig
geworden ist?
Linda sagte irgendwas davon, daß es mir helfen würde, in Form zu kommen und meine Lebensqualität steigern
solle.
Sie labert auch sonst viel Mist.
Donnerstag
Linda wartete mit ihren Vampirzähnen und mit einer Miene, die ein Lächeln darstellen sollte, aber ihre schmalen
Lippen sagten alles.
Dabei konnte ich nichts dafür, daß ich eine halbe Stunde verspätet war, immerhin habe ich 20 Minuten dafür gebraucht,
mir die Schuhe zuzuknoten!
Linda zwang mich, mit Hanteln zu trainieren.
Als sie mal wegschaute, nutzte ich die Chance und versteckte mich in der Herren-Umkleide.
Sie schickte Markus, um mich wieder heraus zu holen.
Zur Strafe setzte sie mich auf die Rudermaschine - ich habe sie versenkt.
Freitag
Ich hasse diese Dreck-Sau! Linda ist das widerwärtigste Wesen, welches jemals – JEMALS – das Licht dieser Welt
erblickt hat! Sie ist eine durchgeknallte, unerotische, frigide kleine Aerobic-Schlampe.
Wenn ich auch nur irgend einen Teil meines Körpers ohne diese furchtbaren Schmerzen bewegen könnte, ich
würde sie damit schlagen!
Linda wollte, daß ich mit meinem Trizeps arbeite. ICH HABE GAR KEINEN TRIZEPS! Was ist das?
Ich kann ihr gerne meinen kleinen Bruder zeigen...
Und wenn sie keine Dellen in ihrem Fußboden haben will, dann darf sie mir auch keine Hanteln geben – Oder andere
Gegenstände, die schwerer als ein Sandwich sind. (Ich bin überzeugt, daß sie das auf der Sadistenhochschule
gelernt haben, sie hat bestimmt mit Auszeichnung den Kurs 'Zufügen von Schmerzen' abgeschlossen)
Das Laufband hat mich abgeworfen und ich bin auf einem Ernährungsberater gelandet.
Ich wünschte mir, es wäre jemand weicheres gewesen.
Samstag
Linda hinterließ heute Morgen eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter, mit dieser ekeligen, forschen und
nasalen Stimme. Sie wunderte sich, warum ich nicht gekommen bin.
Als ich ihre Stimme hörte, hätte ich ja am liebsten den AB mit dem erst besten Gegenstand zerschlagen, aber ich
habe nicht einmal die Kraft, die Tasten auf der Fernbedienung zu drücken.
Ich habe ein finnisches TV-Programm angesehen, elf Stunden lang.
Sonntag
Ich bin mit dem Fahrdienst zur Kirche gefahren und habe Gott dafür gedankt, daß diese Woche vorbei ist. Ich habe
auch dafür gebetet, daß meine Freundin mir nächstes Jahr ein lustigeres Geschenk macht...
Eine Wurzelbehandlung - zum Beispiel - oder eine Darmspiegelung!
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Herdecke ist ein geographischer Glücksfall weil man es ohne viel Aufhebens per BAB in alle vier Himmelsrichtungen verlassen kann.
Herdecke ist ein geographischer Glücksfall weil man es ohne viel Aufhebens per BAB in alle vier Himmelsrichtungen verlassen kann.