Luxemburg lenkt im Zinssteuer-Streit offenbar ein Kapitalerträge könnten ab 2004 an der Quelle besteuert werden
17 Dezember 2002 10:38
Luxemburg könnte für deutsche Bürger laut einem "Handelsblatt"-Bericht bald als Steuerschlupfloch wegfallen: Das Großherzogtum wolle die Kapitalerträge von EU-Ausländern ab 2004 voraussichtlich an der Quelle besteuern, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Brüsseler Diplomatenkreise. Der Steuersatz könnte danach bis zu 25 Prozent betragen. Zudem sei Luxemburg bereit, Steuerfahndern ab 2011 auf Anfrage Informationen über Bankkonten von EU-Ausländern zu liefern. Diese Vorschläge wolle Luxemburgs Ministerpräsident und Finanzminister Jean-Claude Juncker den EU-Finanzministern im Januar unterbreiten, hieß es.
Damit würde Juncker den Weg für die Verabschiedung der jahrelang umstrittenen EU-Zinssteuerrichtlinie freimachen. Ziel ist es, Schlupflöcher bei der Kapitalertragsbesteuerung in der EU zu schließen. Der Schritt wäre auch im Sinne der Bundesregierung: Diese hatte erst am Montag Pläne verkündet, wonach Steuerflüchtlinge, die ihr Geld aus dem Ausland zurückholen, straffrei ausgehen.
© 2002 AFP
|