Chipaktien mit neuer Fantasie Dass der Halbleitermarkt im laufenden und kommenden Jahr wächst, ist nicht Neues. Hellhörig können Anleger in Chip-Aktien aber werden, wenn Branchenbeobachter ihre ohnehin schon positiven Schätzungen weiter anheben. Genau das hat am Dienstag die WSTS (World Semiconductor Trade Statistics) getan. Statt mit einem weltweiten Wachstum der Chipbranche auf 157 Milliarden US-Dollar soll der Sektor nun auf 161 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr wachsen. Statt einem Zuwachs von 11,5 Prozent erwartet die WSTS damit eine 14,2prozentige Steigerung bei Verkäufen im Halbleiter-Sektor.
Je näher das Jahresende 2003 rückt, desto positiver scheinen die Vorhersagen der Agenturen zu werden. Der Branchenverband Semiconductor Industry Association (SIA) hatte zur Jahremitte lediglich eine Umsatzsteigerung von rund zehn Prozent prognostiziert.
Auch in der längeren Perspektive scheinen die Zeiten für Halbleiter-Produzenten wie Infineon oder Intel rosiger auszusehen. Im kommenden Jahr rechnet die WSTS nun mit einer Steigerung von 19,4 Prozent auf 192 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2005 sollen weitere 12,6 Prozent Umsatzsteigerung drin sein. Der dann erwartete weltweite Chipumsatz von 216 Milliarden US-Dollar, sollte nach früheren Prognosen der SIA nicht einmal im Jahr 2006 erreichbar sein. Asien führt die Entwicklung an Wachstumstreiber für die Chip-Industrie ist nach übereinstimmenden Einschätzungen der Experten der asiatische Raum. In Japan erwartet zum Beispiel die WSTS einen Umsatzanstieg von 22,5 Prozent noch im laufenden Jahr, die Region Asien/Pazifik soll um 18,2 Prozent wachsen. Und auch 2004 liegen die beiden Gebiete mit 19,2 bzw. 22,7 Prozent an der Spitze der Entwicklung. Aber auch in Europa soll das Geschäft mit Halbleitern bereits in diesem Jahr kräftig in Schwung kommen. Wachstumsprognose 2003: 12,8 Prozent.
Für Halbleiter-Aktien enthält die neue WSTS-Statisik damit gleich mehrere Bestätigungen. Der Markt wächst deutlicher als bisher angenommen. Und er wächst dort, wo etwa Infineon mit neuen Kooperationen und Investitionen auf Kundschaft warten – in Asien und insbesondere China.
AB
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