26.02.2004 09:35
Bei Infineon tickt eine Zeitbombe Infineon-Aktionäre können sich am Donnerstag zwar über Kursgewinne beim Chip-Hersteller freuen. Doch neben einer noch immer schwächelnden Konjunktur droht eine weitere Gefahr: Die Patentklage durch den US-Konzern Rambus.
Rambus sitzt Infineon-Chef Ulrich Schumacher weiter im Nacken Fast waren sie schon in Vergessenheit geraten: Die Milliardenforderungen des US-Unternehmens Rambus. Doch die langjährigen Anstrengungen von Rambus, Lizenzgebühren von den weltgrößten Chip-Herstellern einzutreiben, könnten sich womöglich bald auszahlen. Nach einer aktuellen Studie der Privatbank Merck, Finck & Co steigen die Chancen, dass Rambus solche Lizenzgebühren erhalten könnte.
Rambus behauptet, dass sich mehrere führende Speicherchip-Hersteller einer Technologie bedienen, die das US-Unternehmen durch Patente geschützt hat. Ein US-Richter, der mit der Klage von Rambus gegen die Chip-Produzenten befasst ist, hat sich nun zugunsten des US-Unternehmens geäußert. Rambus habe eine "legitime geschäftliche Begründung" für seine Klage gegen Infineon, Micron Technologies und den koreanischen Chip-Hersteller Hynix. Erfolg in Europa, aber Fragezeichen in den USA
Sollte Rambus mit seiner Klage erfolgreich sein, könnte Infineon zumindest auf dem wichtigen US-Markt der Patentrechtsverletzung schuldig gesprochen werden. Die Lizenzgebühren, die Rambus seit mehr als drei Jahren einfordert, türmen sich derweil in Milliardenhöhe auf.
Infineon und seine Konkurrenten hatten noch vor wenigen Tagen einen Erfolg gegen Rambus in Europa verbucht. Mitte Februar hatte das Europäische Patentamt ein Patentrecht von Rambus für Speicherchip-Technologien in mehreren europäischen Märkten widerrufen. Einer entsprechenden Beschwerde von Infineon, Micron und Hynix war damit entsprochen worden.
Das Risiko, doch noch hohe Lizenzgebühren an Rambus zahlen zu müssen, ist aber in den USA nun gestiegen. So sehen es zumindest die Experten von Merck, Finck & Co. Infineon, so die Analysten in ihrer Studie, habe bislang keinerlei Rückstellungen für möglicherweise anstehende Zahlen gebildet. Ihre Einstufung der Infineon-Aktie will die Bank jetzt überprüfen.
*** PS Der Wert ist eher ein "Paradies" für Trader, nicht anders handle ich mit der Aktie und ob die Meldung: "HB"/Infineon: Steigende Chip-Nachfrage sorgt für Lieferengpässe" ein Grund für eine Long-Position ist - schwer einzuschätzen. Der Aufwärtstrend ist laut Schumacher umso bemerkenswerter, da der Absatz von Speicherchips im 1. Quartal nach Weihnachten traditionell schwach sei; allerdings ist Schumacher ja bekannt für seine "Worthülsen".
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