Bravo Birgit, gut analysiert

Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 01.09.04 22:42
eröffnet am: 01.09.04 22:37 von: DoppelID Anzahl Beiträge: 3
neuester Beitrag: 01.09.04 22:42 von: DoppelID Leser gesamt: 3530
davon Heute: 2
bewertet mit 0 Sternen

01.09.04 22:37

167 Postings, 8149 Tage DoppelIDBravo Birgit, gut analysiert

"Bis Peking wird es nicht mehr reichen"


Birgit Fischer (r.) holte Gold und Silber in Athen
Leipzig - Birgit Fischer hat nur drei Tage nach dem Ende der Spiele in Athen das deutsche Sportsystem aufs Schärfste kritisiert.

Nach Ansicht der achtmaligen Kanu-Olympiasiegerin sind die Verwässerung des Leistungsgedankens an Sportschulen und schlechte Betreuung in den Vereinen Ursachen für unzureichende Leistungen.

"Sie rauchen und kiffen"

"In der DDR flog der runter, der nichts draufhatte. Das war konsequent. Und heute? Da sind in einer Klasse höchstens zehn Prozent Leistungssportler", sagte die 42-jährige Fischer der "Sport-Bild" zum Thema Sportschulen.

"Mein Sohn war auf einer solchen Eliteschule des Sports. Die stehen auf dem Schulhof, rauchen und kiffen. Die Nicht-Leistungssportler ziehen die anderen mit runter."

Keine Aussicht auf Besserung bis Peking

Nach Meinung Fischers werden in den vielen Vereinen hierzulande trotz zahlreicher guter Sportstätten viel zu wenige Kinder an den Sport herangeführt. "Da fängt es im Prinzip an: Wir haben einen Haufen arbeitsloser Lehrer, aber in den Vereinen fehlt es an Betreuung", erklärte Fischer.

Aussicht auf Besserung bis zu den Sommerspielen 2008 sieht die deutsche Rekord-Olympiasiegerin nicht: "Bis Peking wird es nicht mehr reichen. Wir haben das Ding über lange Zeit in die Tonne getreten, nun müssen wir genauso lange wieder aufbauen."

Einige Sportler-Kollegen haben sich nach Ansicht von Fischer auch durch Medientermine vom Training abhalten lassen. Man müsse knallhart entscheiden, was wichtiger sei: Leistung oder ein Auftritt in der Zeitung.

Kritik an Jan Ullrich

Den Wirbel um Schwimmerin Franziska van Almsick bezeichnete Fischer als "gemachte Story". Der enttäuschende Radprofi Jan Ullrich mit seinen "tausend Beratern" mache simple Sachen falsch.

"Sein ständig schwankendes Gewicht ist leistungsabträglich, dann das Bild von ihm in den Medien. Da frage ich sich: Was sind das für Berater?"

 

01.09.04 22:38

167 Postings, 8149 Tage DoppelIDNickel nimmt seinen Hut

Nickel nimmt seinen Hut


Rüdiger Nickels war im DLV für den Leistungssport verantwortlich
München - Rüdiger Nickel ist von seinem Amt als Vize-Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zurückgetreten.

Der 59-jährige Hanauer zog damit die Konsequenzen aus indiskutablen deutschen Abschneiden bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen.

Nickel wird am Donnerstag auch seine Demission aus dem Vorstand des Bereichs Leistungssport im Deutschen Sportbund (DSB) bekanntgeben. Vor Olympia hatte bereits DLV-Cheftrainer Bernd Schubert seinen Rückzug erklärt.

Nickel wie Rudi Völler

"Der wesentliche Grund ist, dass irgendjemand die Verantwortung für das Abschneiden in Griechenland zu übernehmen hat", sagte Nickel am Mittwoch: "Das ist bei uns in Hanau so üblich - das ist wie bei Rudi Völler."

Die Entscheidung habe er getroffen, um den Weg für einen Neuanfang freizumachen: "Vielleicht kommt jemand mit völlig neuen Vorstellungen, der es schafft, die Leichtathletik wieder dahin zu kriegen, wo sie hingehört - in die erste Reihe."

Kein Schuldeingeständnis

DLV-Präsident Clemens Prokop bedauerte in einer DLV-Pressemitteilung den Schritt Nickels, kündigte aber gleichzeitig an, kurzfristig einen Ersatz finden zu wollen: "Ich hoffe, in den nächsten Tagen einen überzeugenden Nachfolger benennen zu können."

Die Ursache für die Talfahrt der olympischen Kernsportart in Deutschland sieht Nickel weder bei sich noch bei Bernd Schubert. "Wir können nicht umsetzen, was wir gerne wollen, weil zu viele Faktoren eine Rolle spielen, die nicht beeinflussbar sind", sagte Nickel in Anspielung auf die teilweise problematische Zusammenarbeit mit Managern und Heimtrainern.

"Meine persönliche Entscheidung"

Eine Lösung fanden die Verantwortlichen bislang nicht. "Ein Patentrezept gibt es in der jetzigen Zeit nicht", meinte der Hanauer Rechtsanwalt, der seine in elf Jahren als DLV-Vizepräsident "allmählich gereifte Entscheidung" so kurzfristig bekannt gab, "damit es meine persönliche Entscheidung bleibt".

Bei der letzten Team-Zusammenkunft in Athen war Nickel aus dem Kreis der Mannschaft das Vertrauen ausgesprochen worden. "Auch nicht durch Andeutungen", so Nickel, sei er zum Rücktritt bewegt worden.

Der Hesse, dienstältestes Präsidiumsmitglied im DLV, hatte seine Tätigkeit für den Verband vor 25 Jahren im Jugendbereich begonnen. Er war ab 1990 der erste Anti-Doping-Beauftragte des Verbandes, bevor er 1993 unter Präsident Helmut Digel in die Position des Sportwartes wechselte.


 

01.09.04 22:42

167 Postings, 8149 Tage DoppelIDBirgit Fischer bekommt 500 € Sporthilfe

pro Monat, ihre Mutter schmeißt den Haushalt während der Wettkämpfe.

Jede Medaille kostet 8,1 Millionen Euro


In Athen holte Deutschland 14 Mal Gold
München - Teuer, teuer! Einen stolzen Preis hat die Bundesregierung für die 48 Medaillen deutscher Athleten bei den Olympischen Spielen in Athen bezahlen müssen.

Pro Medaille hat der Bund in den letzten vier Jahren Fördergelder von rund 8,1 Millionen Euro investiert. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital in seiner neuesten Ausgabe.

684 Mio. Euro fließen in den Sport

Die Gesamtfördersumme der Regierung für den Spitzensport belief sich für diesen Zeitraum - ohne die Zuschüsse für die Fußball-WM 2006 - auf einen Betrag von 684 Millionen Euro. (Finden Sie den Ball: Jetzt Ballpoint spielen!)

Demgegenüber steht eine Ausbeute von insgesamt 84 Medaillen. 48 davon bei den Spielen in Athen, 36 bei den Winterspielen 2002 in Salt Lake City.

2000 noch mehr Geld investiert

Sogar noch teurer waren die Plaketten bei den Spielen im Jahr 2000 in Sydney (56 Medaillen) und 1998 in Nagano (29).

Für diesen Zeitraum wurden gemessen an der Gesamtfördersumme pro Medaille 8,2 Millionen Euro ausgegeben. Effizienter hingegen fiel die Förderung für die Spiele 1996 von Atlanta (65) und 1994 in Lillehammer (24) aus.

Damals benötigte man "lediglich" 7,8 Millionen Euro pro Medaille.



 

   Antwort einfügen - nach oben