und genau das ist der Punkt. Denn wenn man dann "glauben" als positiv benennt ist die logische Konsequenz, dass es um so positiver ist, je weniger Beweise es für etwas gibt. Je weiter sich die Realität (bzw. empirische Faktenlage) von den Postulaten einer Religion unterscheidet, desto "stärker im Glauben" bin ich, wenn ich trotzdem Glaube, was mir die Religion sagt. Religion erzieht zu Irrationalität.
Um bei dem Thema zu bleiben: Ich hab das bis vor kurzem auch so gesehen, dass die Frage der Existenz oder Nichtexistenz eines Gottes keine wissenschaftliche Fragestellung ist, weil sich diese Existenz nicht widerlegen lässt (Gott könnte ja vor 5 min alles so erschaffen haben, inklusive möglicher "Beweise" gegen ihn). Dann hab ich aber einen Vortrag von Richard Dawkins gesehen, in dem der sich etwas näher mit diesem Thema auseinandersetzt. Seiner Ansicht nach ist die Frage durchaus wissenschaftlich, weil sich zumindest für die Existenz Belege sammeln lassen könnten. Ich würde also inzwischen dazu neigen, diese Frage wissenschaftlich zu betrachten.
Eines noch dazu, dass wir Atheisten (oder eher Positivisten) uns in religiöse Belange nicht einzumischen haben: Ich werde in dem Augenblick die Religionen in Ruhe lassen, in denen sie sich nur um sich selbst kümmern und in meinen Augen keinen gesellschaftlichen Schaden mehr anrichten. Das heißt in Deutschland: sich z.B. nicht in öffentliche Belange einmischen (Beispiele für Einmischung: Sexualmoral, Stammzellenforschung, Urknalltheorie, Kreationismus etc).
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