Gemessen am Verhältnis von Marktkapitalisierung zum objektivierten Unternehmenswert ist Aurelius derzeit massiv unterbewertet. Der im Forum vielzitierte NAV entspricht nicht dem objektivierten Unternehmenswert der AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA, da in dem von Aurelius ermittelten NAV lediglich der Wert der Beteiligungen, nicht aber der Firmenwert der Holding abgebildet ist. Aurelius ist aber bekanntermaßen keine reine Holdinggesellschaft, sondern treibt mit ihren Unternehmensberatern und Restrukturierungsspezialisten aktiv die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle der Beteiligungen voran. Der Wert des hochqualifizierten Mitarbeiterstamms und des Know Hows im Bereich Beteiligungserwerb, - fortentwicklung / -optimierung und -veräußerung sind im NAV nicht erfasst.
Der nach IDW S1 ermittelte objektivierte Unternehmenswert von Aurelius dürfte m.E. aktuell bei 40 bis 50 EUR je Aktie liegen, nicht beim NAV von 34 EUR.
Die Analysten behandelt Aurelius seit jeher wie eine reine Holding ohne eigenen Geschäftsbetrieb und richten ihr Bewertungskalkül am NAV der Beteiligungen aus, inkl. eines marktüblichen Holdingabschlags von 20% bis 30%.
Diese Herangehensweise wird dem Geschäftsmodell eines aktiven Investors wie Aurelius in keinster Weise gerecht, da der originäre Firmenwert der Holdinggesellschaft nicht nur negiert, sondern sogar in einen Badwill namens "Holdingabschlag" umgedeutet wird.
Jedem Kleinaktionär hier im Forum sollte klar sein, dass die Großaktionäre Dirk Markus und Gert Purkert sich des "wahren" Wertes von Aurelius ganz klar bewusst sind und alles dafür tun werden, diesen für sich zu heben.
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn hier im Forum behauptet wird, Dirk Markus sei bei Aurelius nicht mehr verantwortlich tätig...
Dr. Dirk Markus ist Verwaltungsratsvorsitzender und Hauptaktionär!
Wenn hier jemand behauptet, Aurelius arbeite gegen die eigenen Aktionäre... dann arbeitet Dr. Markus also gegen sich selbst??? Mit Sicherheit nicht!
Aurelius hat ganz offensichtlich kein Interesse mehr an uns Kleinaktionären. Die Kürzung der Dividende und Ausgestaltung des Aktienrückkaufsprogramms zeigen das mehr als deutlich!
Aurelius hat das aktuell laufende Rückkaufprogramm von 30 MIO EUR offenbar auf ca. 500.000 EUR wöchentlich gedeckelt. Mit diesem Tempo würde das Rückkaufprogramm ganze 60 Wochen lang laufen. Man achtet offenbar peinlich genau darauf, den Aktienkurs nicht positiv zu beeinflussen und nimmt daher auch nicht an der Xetra Schlussauktion teil.
Das alles macht nur Sinn, wenn man die Kleinaktionäre systematisch zermürben möchte und zum Jahresende einen "echten" Börsenexit inklusive eines Übernahmeangebots vorbereitet.
Wenn man das unliebsame Preisschild des Börsenkurses tatsächlich los werden möchte, muss es auf ein Übernahmeangebot mit nachfolgendem Squeeze Out hinauslaufen. Denn solange man tausende Kleinaktionäre an Bord hat, kann man nicht verhindern, dass die Aktie auch nach Ausscheiden aus dem m:access auf Antrag eines Spezialisten weiter an der Börse gehandelt wird. Und solange Aurelius eine der beliebtesten Freiverkehrsaktien ist, ist es für die Börse bzw. einzelne Händler selbstredend betriebswirtschaftlich hochattraktiv, sich die mit regem Börsenhandel verbundenen Provisionen zu sichern, indem die Aktie auch nach Beendigung der Notiz in München an einer anderen Regionalbörse sowie auf Tradegate und außerbörslich über Lang und Schwarz sowie Baader Bank handelbar bleibt.
Wenn man aber davon überzeugt ist, dass die Börse den eigenen Unternehmenswert systematisch falsch darstellt, muss man die Börsennotiz komplett loswerden, was nur im Wege eines Übernahmeangebots mit anschließendem Squeeze Out möglich ist.
Vor dem Hintergrund eines beabsichtigten Übernahmeangebots durch ein Konsortium rund um die Großaktionäre Markus / Purkert hat man aktuell selbstredend kein Interesse an steigenden Aktienkursen.
Ein erfolgreiches Übernahmeangebot wird bei über 60% Streubesitz selbstredend nicht zum Durchschnittskurs der letzten 6 Monate möglich sein. Die Attraktivität des Übernahmeangebots wird in den Augen der meisten Kleinaktionäre sicherlich durch den Aufschlag zum bisherigen Börsenkurs bestimmt. Wenn man also einen möglichst niedrigen Übernahmepreis erreichen möchte, sollte der Aktienkurs im Vorfeld möglichst niedrig sein...
Wie gesagt... Dr. Dirk Markus als größter Einzelaktionär und Verwaltungsratsvorsitzender bestimmt maßgeblich die Geschäftspolitik von Aurelius!
Hierzu passt, dass ein mit 30 Mio EUR ausgestattetes Aktienrückkaufprogramm trotz historischer Tiefkurse nur auf Sparflamme ausgeführt wird. Es passt die am Markt unerwartete Dividendenkürzung - angeblich motiviert durch amerikanisches Value-Investing - ergänzt durch ein 26 Mio EUR Rückkaufsprogramm, das aber erst nach Ablauf des auf Sparflamme gesetzten 30 Mio EUR Rückkaufs beginnen soll... also beim aktuellen Rückkaufstempo irgendwann im Frühjahr 2024... Es passt auch der extrem konservative und vorsichtige Geschäftsausblick ohne jedweden Hinweis auf krisenbedingte Investitionschancen oder geplante Exits...
Was allerdings mit Sicherheit nicht passieren wird, ist dass Aurelius sein eigenes Geschäft sabotiert. Man wird - wie im übrigen auch in 2022 eindrucksvoll bewiesen - weiterhin außerordentlich erfolgreich wirtschaften. Nur eben nicht lautstark darüber berichten, wie es Aktionäre an der Börse üblicherweise gewohnt sind. Man wird sich bis zur Bekanntgabe des Übernahmeangebots schön bedeckt halten und in Zurückhaltung üben, freilich ohne die Aktionäre gezielt über die wahre Unternehmensentwicklung zu täuschen.
Bei vielen Aktionären dürfte der Verzicht auf intensive Kapitalmarktkommunikation die Verkaufsneigung befördern. Denn die meisten Aktionäre interessieren sich nicht wirklich für den inneren Wert des Unternehmens, sondern allein für den Aktienkurs und beurteilen den Erfolg eines Unternehmens nicht an der Entwicklung des Unternehmenswertes sondern an der Entwicklung des Aktienkurses. Informationsasymmetrien können dazu führen, dass die Entwicklung des Aktienkurses sich über einen langen Zeitraum komplett von der Entwicklung des Unternehmenswertes entkoppelt.
Der wahre Vermögenswert einer Aktie liegt indes im inneren Wert und nicht im Börsenkurs!
In Erwartung eines attraktiven Übernahmeangebots werde ich meine Aurelius Beteiligung trotz kurzfristig fehlender Kaufimpulse behalten, mich vom allgemein negativen Sentiment demnach nicht zu Zweifeln am inneren Wert der Aurelius Aktie verleiten lassen, und bei weiterer Kursschwäche ggf. gegen die Marktstimmung weiter aufstocken.
Es ist m.E. zu offensichtlich, was Aurelius hier seit Jahresanfang spielt...
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