braucht es immer eine "Story", ein Narrativ oder einen "Köder".
Das zurzeit von Wall Street-Medien quer Beet transportierte Narrativ lautet: "US-Regierung und US-Notenbank stimulieren die US-Wirtschaft mit mehreren Billionen Dollar, und irgendwie sucht dieses viele Geld - wie immer - den Weg in den Aktienmarkt."
Dieses seit 2009 strapazierte Narrativ "zieht" noch immer, freilich nicht unbedingt bei den hellsten Birnen unter den Marktakteuren.
Es ist dieses Narrativ, dass die Kleinanleger, vor allem Anfänger, die erst im März-2020-Crash eingestiegen sind, motiviert. Und sie sind seitdem ja nicht einmal schlecht damit gefahren. Wie ich vor einigen Tagen schrieb, kaufen sie teils nur einzelne Optionen auf FAANG-Werte, wobei sie im Daytrading ein- und aussteigen. Pure Zockerei aus Langeweile, teils mit Stimulus-Scheck-Geld von Trump.
Das Narrativ liefert somit die "Story", und die Kleinanleger liefern das Geld.
Bedenklich ist allerdings, dass Wall Street selbst auffallend wenig Bereitschaft zeigt, den ausgelutschten Dead Cat Bounce noch höher zu treiben. Das Narrativ wird trotzdem weiter bedient.
Dies deutet auf versteckte Distribution hin: Die "Großen" laden behutsam ihre Aktienbestände ab (im rasend schnellen "Truthahn-Absturz" von Feb/März war das unmöglich), und die Kleinanleger fungieren wie üblich als Bagholder bzw. (Kotz-)Beutelhalter.
Wenn auch diesmal an der Börse "alles wie immer" läuft, dürften den Kleinanlegern horrende Verluste bevorstehen. Oder hat schon einmal jemand - auch unter den alten Hasen - erlebt, dass Kleinanleger den dicken Reibach machen, während Wall Street an die Kleinen "draufzahlt"? ;-)
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