Der Weltklimarat der Vereinten Nationen hat sich am Freitag in Brüssel auf einen Bericht zur Erderwärmung geeinigt. Der Report solle in einigen Stunden veröffentlicht werden, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Rajendra K. Pachauri nach einer Marathonsitzung, die die ganze Nacht über gedauert hatte. Die Sitzung des Rates sei nun beendet. Der Vorsitzende äußerte sich zunächst nicht zum Inhalt des Berichts. Nach Angaben aus Delegationskreisen wurden kritische Passagen gestrichen. Die Fachleute aus 130 Ländern hätten dem Drängen der USA und Chinas nachgegeben. Ein Abschnitt zu erwarteten Klimaschäden in Nordamerika komme nicht mehr vor. Im Entwurf hatte es zunächst geheißen, als Folge der Erderwärmung werde es auf dem Kontinent unter anderem Wirbelstürme, Trockenheit, Überflutungen und Brände geben. Dieser Passus sei auf Druck der USA gestrichen worden, berichteten Delegierte. China habe in den Verhandlungen darauf bestanden, eine Textstelle zu entfernen, wonach gewisse Schäden mit "sehr hoher Wahrscheinlichkeit" eintreten würden. Anwesende Wissenschaftler seien daraufhin aufgestanden und hätten einen Erhalt dieses Hinweises verlangt. Daraufhin wurde eine Kompromissformel gesucht. Auch verschiedene Grafiken wurden nach Darstellung von Sitzungsteilnehmern aus dem Dokument entfernt. Eine stellte den Temperaturanstieg auf Grundlage verschiedener Annahmen dar, eine andere die erwarteten regionalen Auswirkungen in Afrika. Die Konferenz ging den gesamten Text am Freitag Satz für Satz durch. "Eine Mischung aus Diplomatie und Kinderei" "Es läuft extrem langsam", hatte der Leiter der deutschen Delegation, Umweltstaatssekretär Michael Müller, kritisiert. Besonders den USA gelinge es mit "Wortklauberei und lächerlichen Einwänden", die Formulierungen des Berichts abzuschwächen. "Das ist unerträglich." Es gehe besonders um die Feststellung, ob der Klimawandel vom Menschen zu verantworten oder ein Naturprozess sei. "Das läuft hier ab in einer Mischung aus Diplomatie und Kinderei", sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Mit Blick auf den Gipfel der führenden Industrieländer und Russland (G8) im Juni in Heiligendamm lasse das Ganze wenig Gutes erahnen. "Heiligendamm wird die Weichen stellen", sagte Müller. "Ich befürchte aber, dass es bei ehrenwerten Zielformulierungen bleiben wird." Auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als derzeitige Vorsitzende der G8 kämen schwierige Verhandlungen zu. "Das wird keine einfache Aufgabe." Merkel will, dass sich die Teilnehmer der Gipfelrunde - darunter Schwellenländer wie China und Indien - grundsätzlich verpflichten, ein Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll zu vereinbaren. Darin hatten sich die Unterzeichner auf eine Reduzierung der Treibhausgase geeinigt. Müller ist zu dem Schluss gekommen, dass der Klimawandel in Deutschland jede dritte Tier- und Pflanzenart auslöschen könnte. Bei einer ungebremsten Erderwärmung seien zudem ganze Landstriche in Gefahr, überflutet zu werden. "Wenn der Extremfall eintritt, sind Länder wie Holland oder Bangladesch, die unter dem Meeresspiegel liegen, nicht mehr zu retten." Auch Hamburg und die Nordseeküste wären erheblich betroffen. In Deutschland dürften Hitzewellen zunehmen und damit auch die Ausbreitung von Infekten und Seuchen. Deutsche haben Angst Viele Bundesbürger sind besorgt über den Klimawandel. 85 Prozent halten die Bedrohung der Menschheit durch den Klimawandel für sehr groß (38 Prozent) oder groß (47 Prozent). 12 Prozent halten die Bedrohung für weniger groß und nur 2 Prozent sehen überhaupt keine Bedrohung. Das ergab eine aktuelle forsa-Umfrage für n-tv. Die Anhänger der Grünen stufen mit 78 Prozent die Bedrohung der Menschheit durch den Klimawandel als sehr groß ein. Nur rund ein Viertel der Bundesbürger (26 Prozent) glaubt daran, dass das Problem des Klimawandels noch aufgehalten werden kann. 71 Prozent meinen den Angaben zu Folge, das Problem sei nicht mehr zu lösen, der globale Klimawandel könne vom Menschen nicht mehr aufgehalten werden. An diesem Punkt zeigten sich die Befragten jeglicher politischer Couleur mehrheitlich skeptisch. Quelle:ntv
tja da liegts wohl an den gewissenhaften Wissenschaftlern die ganze Wahrheit ans Licht zu bringen
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