Ich traue mich kaum das zu zeigen. Aber alle die Mut haben schauen hier mal rein.
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neuester Beitrag: 25.04.21 00:21
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eröffnet am: | 05.05.00 10:27 von: | Marius | Anzahl Beiträge: | 30 |
neuester Beitrag: | 25.04.21 00:21 von: | Manuelaxrqfa | Leser gesamt: | 13956 |
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Marius : Ich traue mich kaum das zu zeigen. Aber alle die Mut haben schauen hier mal rein.
http://www.finance-city.de/Boerse/elliottwaves/
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fosca : Re: Ich traue mich kaum das zu zeigen. Aber alle die Mut haben schauen hier mal rein.
1929 "tobte" noch der so genannte Manchaster Kapitalismus.
Mit anderen Worten, der Staat griff nicht in das Wirtschafts-
system ein. Damals (1929)ueberlegte man, ob man das System Kapitalismus
aufgeben sollte (was wie ich finde nicht das Schlechteste waere).
Heraus kam die soziale Marktwirtschaft. Aus dieser Sicht sollte
man sich eigentlich freuen, wenn mit Zinsschritten durch den
Staat eingegriffen wird. Sicherlich ein Thema ueber das man dicke Buecher
schreiben koennte. Im Detail wird das hier wohl kaum jemanden interessieren.
Nachdenklich werde ich eigentlich nur, wenn ich sehe, wieviel Bloedsinn
es im Netz gibt und das manch einer diesen Bloedsinn als "Lehrgrundlage"
sieht.
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Die im folgenden Beitrag gemachten Aussagen wiederholen sich teilweise auf den anderen Seiten, s. auch Crash 1929, Crash 2000, Deflation, Langfristanalyse Dow Jones , 9 Wellenebenen beim Dow Jones . Trotzdem versuche ich hier, ein wenig zusammenzufassen.
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Einen Crash kann man nicht vorhersagen, jedenfalls nicht zeitlich genau.
Man kann aber - und die Elliott-Wellen-Analyse ist dabei ein ausgezeichnetes (wahrscheinlich das einzige)Hilfsmittel - frühzeitig erkennen, wenn es richtig gefährlich wird. Und man kann das mögliche, sogar wahrscheinliche Ausmaß eines Crashs, oder besser: einer Baisse, abschätzen. Denn im Gegensatz zu anderen Methoden, vor allem der "fundamental" argumentierenden, beschäftigt man sich bei den Elliott-Wellen zwangsläufig mit der Geschichte und mit sehr langfristigen Zyklen.
Die Gläubigen einer "New Era" verdrehen bei jeder Warnung und jedem Verweis auf 1929 die Augen, doch die meisten haben keine Kenntnisse darüber, was in den 20er Jahren wirklich geschah. Auch 1929 gab es (wenige) Warner, einer von Ihnen Roger Babson, der im September 1929 schrieb:
"Schönes Wetter kann nicht ewig andauern. Die Wirtschaftszyklus gelten auch heute noch, wie früher. Das Federal Reserve System hat die Banken gestärkt, aber es hat nicht die Natur der Menschen verändert. Die Leute machen Schulden und spekulieren wie nie zuvor in unserer Geschichte. Früher oder später wird der Crash kommen und er kann schrecklich werden. Weise sind die Investoren, die jetzt ihre Schulden loswerden und ihre Segel einholen. Das
heißt nicht, alles zu verkaufen, aber es heißt, die Schulden zurückzuzahlen und nicht mehr auf Kredit zu spekulieren."
Die Ökonomen sehen in der Regel nur die Gegenwart und die nahe zurückliegende Vergangenheit. Aus den aktuellen Daten leiten sie ihre Analysen für die Zukunft ab. Das erklärt auch, warum alle auf die "nächsten Zahlen" warten, denn die könnten ja wieder mehr Aufschluss über die Zukunft bringen. Ist das Bruttosozialprodukt des letzten Quartals beispielsweise stärker gestiegen als im Quartal davor, ist für die meisten Analysten die Welt in bester Ordnung und sie sehen sich bestätigt, diesen "Trend" in alle Ewigkeit fortzuschreiben.
Mit Aktien- oder anderen Prognosen ist es genauso. Sind die Aktien lange genug gestiegen, "werden sie auch weiter steigen". Mit steigenden Aktien schrauben die "Gurus" wie Ralph Alcampora oder Abby Cohen ihre Erwartungen
nach oben, nachdem ihre letzte Prognose viel zu früh überschritten wurde. Niemand äußert gern pessimistische Aussichten, denn das will in der derzeitigen Phase keiner hören. Andererseits hat KEINER Ende der 70-er Jahre
steigende Aktien prognostiziert. Da wäre es aber angebracht gewesen. Ich korrigiere mich: Einer hat doch, nämlich Robert Prechter, Elliott-Spezialist, hat für die kommende 5. Welle einen Dow Jones von etwa 3.700 in den nächsten Jahren prognostiziert. Diese Prognose fiel in eine regelrecht depressive Aktienstimmung, nachdem der Dow Jones bei damals etwa 800 Punkten über 16 Jahre lang nicht einmal sein Hoch von 1962 wieder erreicht hatte. Seine Prognose wurde selbstverständlich als Utopie abgetan - sie war es auch, denn es sind ja sogar 11.750 Punkte geworden.
Ein Kollaps an der Wall Street und eine folgende Wirtschaftsdepression sind für die nahe Zukunft sehr wahrscheinlich. Die Geschichte lehrt jedoch, dass Warnungen in einer Euphorie weitgehend auf taube Ohren stoßen.
So war es immer und so wird es auch diesmal sein. Und die Geschichte wird sich daher wiederholen, weil die Masse aus der Vergangenheit nicht gelernt hat und es nie tun wird.
Vielleicht können aber einige doch etwas lernen, auch wenn sie den Lauf der Dinge nicht verändern können.
Alle Aktienmarkt-Crashs waren von der Mehrheit nicht erwartet, besonders nicht von Ökonomen. Das ist die erste Lektion aus der Geschichte.
"In ein paar Monaten erwarte ich die Aktien sehr viel höher als heute", sagte Amerikas angesehener und berühmter Wirtschaftsprofessor Irving Fisher 14 Tage vor dem ebenfalls berühmten 29. Oktober 1929.
"Eine schwere Depression wie 1920-21 ist jenseits aller Möglichkeiten". Das war das Ergebnis einer Studie der Harvard Economic Society wenige Tage nach dem initialen Crash. Nach fortwährenden optimistischen Prognosen in
der Folgezeit hat der frühere brain trust 1932 seine Tätigkeit eingestellt.
Somit haben die beiden damals führenden Institutionen keinen Crash kommen sehen und auch die Depression, während sie sich immer weiter entwickelte, ignoriert und verneint. Und sie waren davon offenbar auch überzeugt:
Irving Fisher hat durch die Baisse etwa 150 Mio Dollar (nach heutigem Wert) verloren.
Ein Finanzkollaps geschieht nie, wenn die Zeiten schlecht sind. Dies ist eine weitere Lektion der Geschichte.
Vor einem Kollaps sagen Ökonomen und Analysten, es sei die beste aller Welten für Wirtschaft und Gesellschaft.
Die makroökonomischen Daten sehen ja auch vor einem Crash gut aus - vordergründig betrachtet. Die USA befindet sich bereits seit 9 Jahren im Aufschwung, die Produktivität steigt, die Unternehmensgewinne auch, die Zinsen (noch)sind niedrig, die Inflation auch, die Arbeitslosenquote sinkt und vor allem - die Aktien steigen. Sie sind auch der Hauptgrund für das historisch hohe "consumer confidence", das Verbrauchervertrauen. Dies wiederum lässt die zuversichtlichen, sorglosen Verbraucher nicht ans Sparen denken, sondern sie geben mehr aus als sie einnehmen. Sie machen sogar Schulden in der sicheren Annahme, alles wird nur noch besser und das Zurückzahlen ist kein Problem.
Für alles werden immer mehr Kredite aufgenommen, für Autos, Häuser, usw.; die Hauskredite haben auch noch nie so eine hohe Quote im Vergleich zum Kaufpreis gehabt. Es werden sogar - und das ist die Krönung des Ganzen -
Kredite aufgenommen, um damit Aktien zu kaufen, und zwar mehr als je zuvor. Die Zuflüsse in Aktienfonds steigen seit Jahren an. Das einzige mit Aktien verbundene Risiko wird noch darin gesehen, keine oder nicht genug zu haben.
Die allgemeine Zuversicht ist ansteckend. Jeder wird immer zuversichtlicher, jeder macht Kredite, auch der Staat (wenn auch die USA angeblich in vielen Jahren schuldenfrei sein will).
Und wehe, einer warnt in dieser euphorischen Stimmung vor den gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Fehlentwicklungen oder gar den Übertreibungen an der Aktienbörse!
"Das kann man nicht mit früher vergleichen!", "Heute ist alles anders!", "Das Internet ist die Zukunft!", usw.
Die Argumente sind zwar vordergründig stichhaltig, aber: GENAUSO WAR ES 1929. Auch damals sprach man von einer "new era" und davon, dass die alten Aktienbewertungsmaßstäbe nicht mehr gelten. Die guten Zeiten werden
unendlich in die Zukunft extrapoliert und jeder, der das nicht so sieht, wird als Crashprophet (=Dummkopf)bezeichnet.
Das sind die Rahmenbedingungen, in denen eine Baisse beginnt, wenn es nicht mehr besser sein kann. Das ist dann die Phase, in denen einzelne Aktien oder Bereiche von Aktien plötzlich kometenhaft steigen, weil in ihnen "die
Zukunft" steckt, eine Zukunft, die noch viel rosiger ist als die schon rosige Gegenwart. (1929 waren die Radio- und Autowerte, die die "Neue Ära" darstellten, in den 50-er und 60-er Jahren waren es mal die Biotechnologiewerte,mal die "tronics" mit allem was ein "silicon" oder "tronics" im Namen hatte. Und heute sind die .com's.) Solche völligen Übertreibungen gedeihen auf einem Boden, der sowieso schon von Zuversicht geprägt ist. Und nur in solchen Zeiten kann ein Präsident, der sich des Meineids schuldig gemacht hat, mit einer Verwarnung davon kommen.
Das sind die Gründe, warum eine Baisse von der Masse nicht für möglich gehalten wird und, wenn sie dann kommt,auch von den Ökonomen als völlig überraschend und "unvorhersehbar" angesehen wird und die meisten "auf dem
falschen Fuß erwischt", möglichst mit hohen (kreditfinanzierten) Aktienbeständen oder in einer Situation, in der die vermeintlichen Aktiengewinne bereits ausgegeben sind, bevor sie realisiert wurden.
Die schleichenden Fehlentwicklungen, die sich über Jahre hinziehen, werden nicht mehr wahrgenommen und als "normal" angesehen (wie z. B. die strukturelle Arbeitslosigkeit in Europa, die nicht mehr mit konventionellen
Mitteln zu lösenden Rentenprobleme, die Verschuldung in allen Bereichen, die Ausweitung der Geldmenge, die ungleichmäßige Einkommensverteilung, ...).
Der Beginn jeder Baisse geht einher mit einem hoch verschuldeten privaten Sektor, zeigt die Geschichte. Schulden sind ein Zeichen von Zuversicht und Vertrauen (das die Japaner nach 9 Jahren Depression nicht mehr haben, die
Sparquote dort beträgt nie zuvor gesehene 20 % - in den zuversichtlichen USA waren es kürzlich ebenfalls nie gesehene minus 0,2 % - bevor die Statistiken "korrigiert" wurden). Zuversicht und Vertrauen, die Schulden
zurückzahlen zu können - und bei den Gläubigern das Vertrauen, ihr Geld zurückzubekommen. Niedrige Zinsen (der Preis für Geld) sind ebenfalls ein Zeichen für Vertrauen. Übermäßige Verschuldung ist daher ein Zeichen von
übermäßigem Vertrauen und im späten Stadium von Euphorie. Es ist im Nachhinein so einfach, diese Übertreibungen als irrational zu analysieren, aber wenn alle drin stecken, ist es unmöglich. Bereits im November 1996 wurde der Fall erwähnt (Wall Street Journal), dass eine Bank einem Hauskäufer den Kaufpreis zu 100 % finanziert hat, einem Käufer, der kein geregeltes Einkommen hatte, gerade geschieden war und dessen voriges Haus zwangsversteigert worden war. Man hat es als in dieser Phase als "etwas zu großes Vertrauen der Bank" bezeichnet, aber in späteren Phasen wird es rückblickend sicher anders genannt. Vielleicht "irrational exuberance".
Die Erfahrung zeigt, dass die Euphorie kurz vor einem Crash "rasend" wird. Ein KGV von 1.900 wie kürzlich bei Yahoo! ist so ein Beispiel von vielen. 1989 argumentierten die Analysten, in Japan seien "die Bilanzierungssysteme
anders", und das rechtfertige durchaus einen Nikkei von 39.000 Punkten und KGVs von 50 und mehr. Psychologen nennen diese allgemeine Verdrängung von Warnzeichen sowie die Rationalisierung von riskanten Engagements
"kognitive Dissonanz". Wir wollen es nicht sehen, wir wollen es nicht wissen, wir rechtfertigen das eigentlich Unrechtfertigbare.
Euphorie führt zu Sorglosigkeit. In USA beträgt die Dividendenrendite der S&P500-Aktien unter 1,5 % - nur halb so viel wie 1929 vor dem Crash. Und außerdem nur ein Viertel dessen, was man heute für die viel weniger riskanten US-Treasuries kassieren kann. Aktienkäufer kaufen heute Aktien, weil sie sicher sind, sie später an jemand anderen teurer wieder zu verkaufen ("greater fool theory").
Und wieder lehrt die Geschichte, dass dies die Endphase der Hausse ist.
Die meisten werden verlieren. Über 90 % des Geldes, das zur Zeit in Aktienfonds steckt, ist innerhalb der letzten 5 Jahre in diese Fonds geflossen, frisches Geld also, das noch keine Baisse, keinen Crash, nur Mini-Korrekturen erlebt hat. Jeder Rückgang freut doch heute die Anleger, weil sie noch einmal die Gelegenheit bekommen "billig nachzukaufen". Was aber, wenn es diesmal gar keine Korrektur ist, sondern eine lange Baisse? Und nach eine Hausse kommt eine Baisse, das wird niemand bestreiten. War das eine Hausse seit 1982? Und ob!
Die steigende Verschuldung, die bereits deutlich höher ist als 1929 (gemessen am BSP), schafft eine anfällige und fragile Wirtschaft. Ein Kartenhaus, bei dem nur ein kleiner Baustein zusammenbrechen muss. LTCM in 1998 wäre ein ausreichender Anlass gewesen, aber die Konsequenzen wurden gerade noch durch die spektakuläre Rettungsmaßnahme erstickt. Selbst die Deutsche Bank, die an LTCM gar nicht beteiligt war, hat einen dreistelligen
Millionenbetrag zur Verfügung gestellt. Warum wohl?
Durch die Rettung von LTCM sind die Probleme aber nicht beseitigt, sondern nur verschoben. Die Party geht nämlich ungehemmt weiter, nach dem Motto: "Wir werden ja aufgefangen." - bis es nicht mehr geht.
Noch ein paar Fakten für die, die immer wieder sagen "Heute ist es anders": 1920 hatten die USA einen Budgetüberschuss und einen Leistungsbilanzüberschuss. Heute (abgesehen von den letzten Monaten) ein Budgetdefizit und ein Rekord-Handelsbilanzdefizit. In den 20er Jahren waren die USA der Welt größter Gläubiger, heute sind sie der Welt größter
Schuldner. Wenn die ewigen Optimisten das mit "heute ist alles anders" meinen, haben sie in der Tat recht.
Wenn die Euphorie in Pessimismus umschlägt, wird die Verschuldung, die bis dahin mit Optimismus und Zuversicht gerechtfertigt wurde, als gefährlich angesehen. Gläubiger versuchen dann, ihre Gelder einzutreiben, denn die
Zuversicht einer späteren Rückzahlung ist plötzlich weg. Zinsen für nicht einwandfreie Schuldner schießen in die Höhe (Beispiel Asienkrise, Russlandkrise).
So war es, und so wird es sein.
Mit dem Ende der Euphorie beginnt die Rückforderung (und Liquidation!) von Schulden, die Geldmenge sinkt, Deflation beginnt. Bankrotte verstärken diese Entwicklung. Aus allgemeiner Sorge wird mehr gespart und weniger
konsumiert. Die Preise fallen und schon deswegen wird Konsum aufgeschoben. Eine Spirale nach unten beginnt und beschleunigt sich. Am Ende dieses Prozesses liegt die Wirtschaft regelrecht am Boden. Von Schulden will niemand etwas wissen, und es gibt auch fast keine mehr. Entweder sind sie zurückgezahlt worden oder wurden uneinbringbar.
Erst dann kann ein Aufschwung beginnen - ohne die Last der Schulden.
In Japan betragen die Gesamtschulden heute noch ein Mehrfaches des BSP, weil der Staat durch zahlreiche (erfolglose) Konjunkturprogramme und Banken-Rettungsversuche die notwendige Bereinigung verhindert bzw.
hinausgezögert hat. Am Ende wird es nicht anders gehen. Japan ist daher noch lange nicht "über dem Berg", besonders weil andere Länder (z. B. China und Südamerika) erst am Anfang der bisher verdeckten Probleme stehen.
Übrigens: Behaupten nicht die Optimisten, die Zentralbanken wüssten heute, Depressionen zu vermeiden? Die japanische Notenbank hat die Zinsen auf nahezu Null gesenkt, es gibt also praktisch kostenlosen Kredit. Trotzdem
sinkt das BSP immer noch. Die Leute wollen keinen Kredit, denn Kredit ist etwas gefährliches. Sie sparen lieber - besagte 20 % ihres Einkommens. Die Amerikaner sind noch in der Phase davor, in der Kredite ein Zeichen von
Zuversicht sind.
Hat Keynes uns nicht gelehrt, dass eine expansive Fiskalpolitik der Schlüssel zur Vermeidung von Krisen und der Weg aus Depressionen ist?
Wall Street ist in ihrem finalen Stadium des Super-Bull-Market. Der kommende Kollaps wird ein weltweiter, denn die alle Aktienmärkte sind eng mit dem Schicksal der Wall Street verbunden. Selbst Märkte in einem ganz anderen
Zyklus werden, wenn auch gemildert, getroffen.
Aber viele Aktienmärkte sind in der gleichen Phase wie die Wall Street: Westeuropa, Kanada, Australien und andere.
Die kommende Baisse wird nicht nur eine Korrektur, sondern "ganz nebenbei" eine schwere Wirtschaftsdepression.
Das ist erschreckend real. Ich brauch erst einmal nen Kaffee!!
argus
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schaut euch mal die Diskussionen an, die u.a. von ocjm zu diesem Thema im Herbst letzten Jahres ausgelöst wurden. Auch da wurde immer wieder auf die Elliottwaves und sonstige Katastrophenszenarios verwiesen. Das ging soweit, daß sensible Gemüter wie ich "vorsichtshalber" mal ein paar Aktien wie z.B. SAP (!!!!) verkauft haben. Das Ende vom Lied war eine der schönsten Hausses aller Zeiten und ich habe den SAP-Kursen nur noch hinterhergewunken.....
Ich bin durchaus auch der Meinung, daß viele Firmen massiv überbewertet sind, dies wird mit Sicherheit demnächst der Markt "von alleine" regeln. Aber nun laßt euch doch bitte nicht in regelmäßigen Abständen von irgendwelchen apokalyptischen Visionen verrückt machen.
Gruß,
kalahari
P.S.: Sollte der Markt irgendwann doch um die vorausgesagten 95% einbrechen, werde ich an die Verfasser der Analysen eine schriftliche Entschuldigung schicken und unsere personifizierte Johannes-Offenbarung (ocjm) zu einem Versöhnungsbier einladen (falls ich mir das dann noch leisten kann.....). :-)
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Und es klingt sehr pessimistisch obwohl man hierbei nicht viel schön reden kann, aber ich denke solche Analysen haben wenn auch in kleiner Form in den letzten wochen gehabt.Und die Erwartungen wurden erfühlt.
Ein Grund mehr solches zu schreiben und die Öffentlichkeit zu warnen.
Aber ich habe das Gefühl das bei jedem Aufschwung der sich andeutet sofort Argumente gegen diesen von diversen Analysten solange geprädigt werden bis diese irgendwann zutreffen.
Steigt der Markt dann kommt die Warnung nach unten, fällt der Markt dann heisst es "jetzt günstig einsteigen".
Ich denke sowohl die Anleger als auch die Experte sind wie der Markt jetzt dabei sich einzupendeln.
Aber es ist immer positiv beide Seiten der Münze zu betrachten!!!
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Ich glaube, jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden, und richtig gefährlich wird es erst, wenn meine Oma sich für Aktien interessiert !
Bitte response.
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Schue : Re: Ich traue mich kaum das zu zeigen. Aber alle die Mut haben schauen hier mal rein.
Ich denke schon, daß heute vieles anders ist, die Wirtschaft hat sich verändert, viele neue Technologien sind hinzugekommen, die es früher nicht einmal gab. Ich sehe es als falsch an, einfach derartig verschiedene System wie die wallstreet von 1920 und die von 200 zu Vergleichen... Falsch, weil wir doch alle schonmal erlebt haben, daß gleiche Indikatoren nicht gleiche Folgen haben müssen...
Aber auch wenn es sich um keinekognitive Dissonanz handelt, so besteht eine ganz andere Gefahr: Die Gefahr der menschlichen Art (Ok, ihr dürft kurz lachen). Nein, aber mal im Ernst, hier sehe ich die eigendliche Gefahr. Solche Aussagen wie: Wenn es steigt, muß es fallen... Im Grunde sind das Bauernweisheiten. Aber viele Menschen glauben daran. Je länger die Kurse steigen, desto großer wird die Angst vor dem erwarteten Absturz. Es ist, als wenn man im Dunkeln vorwärts geht und auf den Abgrund wartet. Mit jedem schritt den man macht, steigt die Wahrscheinlichkeit, daß es der letzte ist. Und je weiter man vorwärts kommt, desto kleiner werden die Schritte werden.
Momentan ist die Euphorie so groß, daß sie die Angst überschattet, aber wie lange bleibt das so? Bleiben wir nochmal kurz beim Beispiel. Es gibt keinen Beweis, daß es einen Abgrund gibt. Wir glauben das nur, aber allein dieser Glaube macht uns zu schaffen...
Ich meine, warum _muß_ die Wirtschaft abstürzen? Sicher, sie kann nicht ewig steigen, aber kann sie nicht auch einfach abflachen, einen Level erreichen und dann mehr oder weniger halten? Warum muß es denn gleich der totale Niedergang der Weltwirtschaft sein?
Es ist die Psyche, die das bewirkt... Die Angst um das liebe Geld, die Schulden durch all die Kredite. Es ist das Prinzip der self-fulfilling-prophecy, die sich selbsterfüllende Prophezeihung. Die ewige Verallgemeinerung: (Bsp: Aol hat eine Firma aufgekauft und ist gefallen, Vodafone hat Mannesmann gekauft und ist gefallen, also fallen alle Aktienkurse der Firmen, die andere aufkaufen...)
Ich kann nicht beurteilen, was von der aktuellen Wirtschaft zu halten ist, mir fehlen Wissen und Übersicht. Aber ich befürchte, darauf kommt es gar nicht so sehr an. Wenn nur genug Leute endlich an den Absturz glauben, dann wird er auch kommen...
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die meisten .COM Firmen haben keines.
Ich jedenfals schaue wieder öfter auf stetig steigende Gewinne und ein nicht zu hohes KGV.
Lest euch mal den Artikel duch. Was pasiert wohl bei einem etwas größeren Kursrückgang. Mir wird schwindelig wenn ich denke das die ganzen Spekulationskredite zurückgezahlt werden müssen und kein erspartes mehr da ist weil alles bereits verkonsumiert ist. Wo sollen die neuen Aktieninvestitionen herkommen. Der Konsum würde auch zurückgehen und die Gewinne würden gleichziehen.
Ich will hier nicht Schwarzmahlen, aber von der Hand wischen kann man auch nicht alles.
> Von Kurt Richebächer
>
>
> Börsen-Zeitung, 19.10.1999
>
> Im Lichte der Daten, an denen die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes
> heute hauptsächlich gemessen wird, liegt die amerikanische Wirtschaft seit
> mindestens vier Jahren unter strahlendem Sonnenschein. Das reale
> Sozialprodukt erhöhte sich in dieser Zeit im jährlichen Durchschnitt um
> 3,6% bei gleichzeitiger Zunahme der Beschäftigung um insgesamt fast sieben
> Millionen oder 1,3% jährlich. Was den Glauben an einen tief greifenden
> Paradigmenwechsel in der amerikanischen Wirtschaft aber vor allem schürte,
> war die Tatsache, dass bei hohem Wachstum gleichzeitig die Inflationsraten
> für Konsumenten- und Produzentenpreise fielen. Das war für viele
> normalerweise unvorstellbar.
>
> Schnell hatte man die passende Erklärung parat: Im internationalen
> Vergleich liege die amerikanische Wirtschaft insbesondere aus zwei Gründen
> weit an der Spitze: Erstens hat sie einen großen Vorsprung in der
> Entwicklung und Anwendung der neuen Informationstechnologie, und zweitens
> habe das von Wall Street gesetzte Leitbild vom Shareholder Value in
> Corporate America gesammelte Management-Energien freigesetzt, die zu
> gründlichen Verbesserungen in den Gewinnen und im Produktionsfortschritt
> geführt haben.
>
> Shareholder Value über alles
>
> Auf eine kurze Formel gebracht: Die ausdrückliche Verpflichtung des
> Managements, unter allen Umständen und in erster Linie den Shareholder
> Value zu maximieren, wird als die wirksamste Methode betrachtet, die
> Leistung in der Wirtschaft zum Besten der Allgemeinheit zu maximieren.
> Stichwort und Schlagwort: Corporate Restructuring. Indem sich dieses
> Leistungsprinzip inzwischen über die gesamte amerikanische Wirtschaft
> ausgebreitet hat, sei letzten Endes der gegenwärtige, lange
> wirtschaftliche Aufschwung mit all seinen hervorragenden Eigenschaften
> zustande gekommen. Aus dieser Sicht werden andere Länder inzwischen
> weitgehend daran gemessen, inwieweit sie die angeblich bewährten
> amerikanischen Methoden übernommen haben.
>
> Hausse zieht blinden Glauben nach sich
>
> Es passt alles wunderschön zusammen. Doch vor allem haben wohl die
> endlosen hohen Kursgewinne an Wall Street für eine allgemein hohe
> Bereitschaft gesorgt, diesen und anderen wohlklingenden Erklärungen fast
> blinden Glauben zu schenken. Zu einer ersten Diskussion über die Ursachen
> der Aktienhausse und der glänzenden Performance der amerikanischen
> Wirtschaft in den letzten Jahren ist es nie gekommen. Die wenigen
> kritischen Stimmen, die sich meldeten, wurden nicht widerlegt, sondern
> einfach überhört. Was spricht gegen diesen Glauben an ein
> Wirtschaftswunder in Amerika? Erstens die Tatsache, dass die angeblich
> schlüssigen Beweise in Wahrheit alles andere als schlüssig sind, und
> zweitens die vorliegenden monetären Daten, die klar und deutlich besagen,
> dass Herr Greenspan über die unmäßigste Kreditinflation präsidierte, die
> es je in der Welt gegeben hat. Das nämlich ist der Stoff, aus dem
> regelmäßig Bubbles entstehen.
>
> Bis auf den heutigen Tag ist stets und ständig zu hören und zu lesen, eine
> "asset bubble", also eine Inflationsblase in Finanz- oder Sachanlagen, sei
> sehr schwer zu erkennen, bevor sie platzt. So Greenspan und viele andere
> in ständiger Wiederholung. Das ist einfach eine faule Entschuldigung für
> diejenigen, die nicht sehen wollen. Theoretische Erkenntnis wie
> geschichtliche Erfahrung geben in dieser Beziehung eine ebenso einfache
> wie klare Antwort: Entscheidendes Kriterium für eine inflatorische
> Entwicklung jeglicher Art ist die jeweils stattfindende Kreditexpansion,
> und zwar Kreditexpansion im Vergleich mit zwei volkswirtschaftlichen
> Aggregaten: erstens dem inländischen Sparaufkommen und zweitens dem
> Anstieg des nominalen Sozialprodukts, das die gesamtwirtschaftliche
> Aktivität misst. Noch in den achtziger Jahren gehörte diese Einsicht zu
> den Binsenweisheiten in der Nationalökonomie.
>
> Greenspan übergeht sinkende Ersparnis
>
> Die Kreditausweitung der letzten Jahre in den USA ist ohne Vergleich und
> Beispiel in der Geschichte, weil sie von einem völligen Kollaps der
> persönlichen Ersparnisbildung begleitet war. Es ist zur Norm geworden,
> dass die privaten Haushalte beständig mehr ausgeben, als sie verdienen.
> Fast ein Drittel des Anstiegs der Konsumausgaben in diesem Jahr ging auf
> das Konto sinkender Ersparnis. In seinen zahlreichen Reden hat Herr
> Greenspan nicht einmal auch nur ein einziges Wort über die Tatsachen
> verloren. Zum Vergleich sei bemerkt, dass Japan in seinen Bubble-Jahren
> der späten achtziger Jahre eine persönliche Sparquote von 12 bis 13%
> hatte, nach vorher 15 bis 16%.
>
> Ein nicht weniger tolles Bild bietet sich beim Vergleich der laufenden
> Kreditexpansion mit dem gleichzeitigen Anstieg des nominalen
> Sozialprodukts. Dieses stieg im vergangenen Jahr um 400 Mrd. Dollar und in
> der ersten Hälfte dieses Jahres um 200 Mrd. Dollar. Dem stand eine
> Kreditaufnahme des privaten nicht-finanziellen Sektors, also von
> Konsumenten und Unternehmen zusammen, von 995 Mrd. Dollar beziehungsweise
> 532 Mrd. Dollar gegenüber. Auf einen Dollar Anstieg des Sozialprodukts kam
> von deren Seite damit rund 2,5 Dollar Neuverschuldung. Wohlgemerkt, dies
> ist alles private Verschuldung, denn die Regierung macht in ihrem Haushalt
> einen Überschuss.
>
> Schuldenberge gebären Blasen
>
> Daneben ist aber die explosionsartig zunehmende Kreditaufnahme eines
> dritten Sektors in Betracht zu ziehen, und zwar des Finanzsektors. Er
> borgte im vergangenen Jahr 1,068 Mrd. Dollar und 557 Mrd. in der ersten
> Hälfte dieses Jahres. Das ergibt in der Terminologie des Federal Reserve
> "net flows through the credit markets" von 2120 Mrd. Dollar im Jahre 1998
> und von 1080 Mrd. Dollar in der ersten Hälfte des Jahres. (Nebenbei
> bemerkt, die jüngsten Zahlen sind nicht auf Jahresrate hochgerechnet).
>
> Um die Brisanz der Inflationsblase in den amerikanischen Finanzmärkten zu
> verstehen, ist es notwenig, sich die Brisanz der Schuldenblase vor Augen
> zu führen, aus der jede Bubble letztlich hervorgeht. In den vergangenen
> viereinhalb Jahren bis Mitte 1999 hat die Neuverschuldung in den
> amerikanischen Kreditmärkten insgesamt um mehr als 7200 Mrd. Dollar oder
> um 40% auf 24428 Mrd. Dollar zugenommen. Das sind 363% des derzeitigen
> jährlichen Sozialprodukts. Von dieser Gesamtverschuldung entfielen 25% auf
> die privaten Haushalte, 24% auf Unternehmen, 15% auf die Regierung und 29%
> auf den finanziellen Sektor.
>
> Im Rückblick erscheint es sonnenklar, dass das amerikanischen Kreditsystem
> vor allem von 1997 auf 1998 vollkommen außer Kontrolle geraten ist. Die
> Neuverschuldung des privaten nicht-finanziellen Sektors, also der
> Konsumenten und Unternehmen, schnellte von einem Jahr zum anderen um 41%
> und die des finanziellen Sektors um sage und schreibe 64% in die Höhe.
> Obwohl dies wirklich ein ungeheuerlicher Sprung war, nahm ihn niemand zur
> Kenntnis, denn Kreditzahlen sind für Alan Greenspan und Wall Street
> grundsätzlich ohne Interesse. Das einzige, was sie im monetären Bereich
> aber auch nur gelegentlich beachten, sind die Geldmengen. Immerhin
> beschleunigte sich das Wachstum der Geldmenge M3 auf 11%, nach 9% im
> Vorjahr. Doch auch das erschien irrelevant angesichts sinkender
> Inflationsraten.
>
> Für die meisten ausländischen Betrachter ist es ein Rätsel, was die
> explosionsartige Zunahme der Kreditaufnahme des finanziellen Sektors in
> den USA zu bedeuten hat. Es handelt sich in der Hauptsache um so genannte
> "non-bank financial intermediaries", die sekurisierte Hypotheken und alle
> Arten von Konsumkrediten kaufen und finanzieren. Die Verbindlichkeiten der
> größten Institute in dieser Gruppe sind "Federal government-related" und
> genießen infolgedessen Staatsgarantie, die ihre Refinanzierung erleichtert
> und verbilligt. Hauptsächliche Refinanzierungsquelle sind der
> amerikanische und der internationale Geldmarkt, die sie mit
> verschiedenartigen kurz- und mittelfristigen Instrumenten anzapfen.
> Letztlich wurden sie zur unerschöpflichen Quelle für den unersättlichen
> Konsumkredit.
>
> Kaum jemandem scheint klar zu sein, dass sich hier inflatorische
> Kreditschöpfung reinsten Wassers in phantastischen Ausmaßen abspielt. Im
> Unterschied aber zur Kreditgewährung der Banken findet in diesem Falle
> keinerlei Geldschöpfung in Gestalt einer gleichzeitigen Vermehrung der
> Bankeinlagen, sondern eine Beschleunigung der Geldumlaufsgeschwindigkeit
> statt. Was diese Institute über die Geldmärkte von ihren Kreditgebern
> ausleihen, um damit Kreditpapiere zu kaufen, sind letzten Endes bestehende
> Bankeinlagen, das heißt bestehende Kassenbestände von Unternehmen und
> institutionellen Anlegern. Die unsichtbare monetäre Expansionswirkung
> findet durch schnelleren Umschlag der Einlagen statt.
>
> Man führe sich vor Augen, dass die Käufe dieser Institute von
> "sekuritisierten" Krediten von 550 Mrd. Dollar im Jahre 1996 auf mehr als
> 1000 Mrd. Dollar im Jahre 1998 zugenommen haben. Diese Summen, um nicht zu
> sagen Unsummen, lassen keinen Zweifel daran, dass diese Institute bei der
> Bildung der großen amerikanischen Kredit- und Finanzblase in den letzten
> beiden Jahren direkt und indirekt eine absolut entscheidende Rolle
> gespielt haben.
>
> Kreditpyramide führt zu Illiquidität
>
> Eine der Folgen dieser Entwicklung ist natürlich, dass Kreditschöpfung und
> Geldschöpfung in den USA wie nie zuvor auseinander klaffen. In der Wirkung
> auf Wirtschaft und Märkte besteht keinerlei Unterschied zur
> Kreditschöpfung der Banken, die mit Geldvermehrung verbunden ist. Wohl
> aber wird das Finanzsystem auf längere Sicht zwangsläufig illiquider,
> indem im Verhältnis zur Geldmenge eine immer größere Kreditpyramide
> entsteht. Ebenso sollte klar sein, dass die Bewegungen der Geldmengen
> unter diesen veränderten institutionellen Bedingungen ein völlig
> unzulänglicher Maßstab für die Geldpolitik geworden sind.
>
> Womit wir zur wichtigsten Frage überhaupt in diesem Zusammenhang kommen:
> Was genau war und ist die entscheidende treibende Kraft hinter dem langen
> Boom der amerikanischen Wirtschaft und der stürmischen Hausse des
> Aktienmarktes gewesen? War es die Kreditblase, die wir beschrieben haben?
> Oder ist es der berühmte Paradigmenwechsel in der Wirtschaft als Folge von
> High Tech und Corporate Restructuring, den Wall Street und Herr Greenspan
> beschwören? Halten wir als erstes nochmals fest: Die Kreditexpansion, die
> in den letzten Jahren in den USA stattgefunden hat, ist ohne Beispiel in
> der Geschichte. Sie stellt alle bisherigen Bubble-Erfahrungen in den
> Schatten. Ebenfalls einmalig in der Geschichte ist es, dass alle Welt,
> nicht nur unabhängige Beobachter und Kommentatoren, sondern vor allem auch
> die verantwortlichen Geldpolitiker, über die entfesselten Kreditfluten
> einfach hinwegsehen. Sie werden nicht einmal zur Kenntnis genommen.
>
> Dazu sei festgestellt, dass sich die Fed in den zwanziger Jahren über den
> haussierenden Aktienmarkt bereits anfangs 1928 Sorgen zu machen begann und
> von da an bemüht war, ihn durch Zinserhöhungen frühzeitig zu bremsen. Erst
> recht aber wäre in der damaligen Fed niemand auf die Idee gekommen, die
> Aktienhausse gar mit den großen Errungenschaften der industriellen
> Revolution zu rechtfertigen, wie Greenspan es immer wieder mit Bezug auf
> Computer- und Informationstechnologie getan hat. Wall Street schwärmte
> zwar von einer neuen Ära, niemand aber in der Fed. Dabei erzielte die
> Industrie mit einer damaligen neuen Technologie, die primär die
> Produktionsanlagen verbesserte, ungleich höhere, messbare
> Produktivitätsgewinne als es heute mit der neuen Informationstechnologie
> geschieht.
>
> Kein Verständnis für Mises und Hajek
>
> Die Meinungsverschiedenheiten über die wirtschaftliche und finanzielle
> Entwicklung in den USA gehen letztlich jedoch weit über die Frage hinaus,
> ob die Aktienhausse der letzten Jahre eine inflatorische Bubble darstellt
> oder aber einen tief greifenden Paradigmenwechsel in der Wirtschaft
> widerspiegelt. Anhaltende, größere Inflationsblasen in den Sach- und
> Finanzanlagen haben erfahrungsgemäß die unangenehme Eigenschaft, dass sie
> je nach Dauer und Ausmaß mehr oder weniger starke Verwerfungen in der
> ganzen Wirtschaft bewirken, die langwierige und schmerzvolle
> Anpassungsprozesse nach sich ziehen, nachdem die Bubble geplatzt ist.
>
> Das ist allerdings eine Erkenntnis der Österreichischen Schule (Mises,
> Hayek), wofür die große Mehrheit der amerikanischen Nationalökonomen kein
> Verständnis hat. In der gängigen amerikanischen Wirtschaftsgeschichte
> hatte die Depression der dreißiger Jahre absolut nichts mit den
> wirtschaftlichen und finanziellen Auswüchsen der späten achtziger Jahre zu
> tun. Schuld war allein eine zu restriktive Geldpolitik der Fed, nachdem
> die Aktienblase geplatzt war. Im gleichen Sinne werden die anhaltenden
> wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Japan allein einer falschen
> Geldpolitik in der Gegenwart, nicht aber den wirtschaftlichen und
> finanziellen Auswüchsen und Verzerrungen aus den vorangegangenen
> Bubble-Jahren zugeschrieben.
>
> BoJ mit selben Trivialitäten bombardiert
>
> Für diesen Gedanken, für einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung könne es
> zuerst eines möglicherweise langwierigen und schmerzvollen
> Anpassungsprozesses bedürfen, haben in Amerika weder Politiker noch
> Nationalökonomen etwas übrig. Jede wirtschaftliche Stockung ist ihrer
> Ansicht nach leicht und schnell zu beheben, indem die Notenbank einfach
> "Geld druckt". Das einzige, was ihnen dabei in den Sinn kommt, sind
> massive Offenmarkt-Käufe der Notenbank von Staatspapieren. Mit dieser
> simplizistischen Forderung wird die japanische Notenbank von maßgebenden
> amerikanischen Nationalökonomen seit Monaten bombardiert.
>
> Dummes Zeug
>
> Zurück zur Ausgangsfrage: Bubble oder neue Ära in den USA? Wie gesagt, die
> übliche Behauptung, eine Anlagen-Bubble sei schwer zu erkennen, bevor sie
> platzt, ist dummes Zeug. Entscheidendes und spielend leicht erkennbares
> Kriterium ist, wie gesagt, die jeweils laufende Kreditexpansion.
> Typisches, ins Auge springendes Kennzeichen jeder Inflationsblase in Sach-
> oder Finanzanlagen ist eine Kreditexpansion, die das Sozialproduktwachstum
> deutlich übersteigt. Es mag manchmal Grenzfälle geben, aber die
> gegenwärtige Entwicklung in den USA ist kein Grenzfall, sondern der
> extremste Fall, den es in dieser Hinsicht je gegeben hat, womit die
> Aktienhausse der vergangenen Jahre als besonders schlimme Inflationsblase
> oder Bubble qualifiziert ist.
>
> Aber solche Bubbles finden nicht im luftleeren Raum statt. Wie gesagt, in
> aller Regel führt die inflatorische Kreditvermehrung direkt und indirekt
> zu mehr oder weniger starken Verzerrungen in den Strukturen der
> Wirtschaft. Aus der "asset bubble" wird auf diese Weise die "bubble
> economy". Im Falle Japans bewirkte die Bubble der späten achtziger Jahre
> im Aktien- und Immobilienmarkt einen Investitionsboom ohnegleichen in
> Industrieanlagen und kommerziellen Bauten. Selbst nach zehn Jahren haben
> die japanischen Unternehmen noch mit den damaligen massiven Fehl- und
> Überinvestitionen zu kämpfen. Von völlig anderer Art sind die
> Bubble-Auswirkungen der vergangenen Jahre auf die Wirtschaft in den USA.
> Auf dem Weg über die gewaltigen "wealth effects" des haussierenden
> Aktienmarktes zugunsten der privaten Haushalte ist vor allem der Konsum
> überstimuliert worden, übrigens ähnlich wie schon in den zwanziger Jahren,
> als in den USA der Konsumkredit erfunden wurde.
>
> Wahrzeichen Handelsbilanzdefizit
>
>
> Doch Herr Greenspan und die meisten amerikanischen Volkswirte sind außer
> Stande, in der maßlosen Kreditvermehrung, dem Zusammenbruch der privaten
> Ersparnisbildung sowie dem explodierenden Handelsbilanzdefizit bedenkliche
> Ungleichgewichte zu sehen, die auf die Dauer nicht haltbar sind. Das
> riesige Defizit im Außenhandel wird ganz im Gegenteil als das Wahrzeichen
> einer vor Kraft strotzenden Wirtschaft gesehen und hingestellt.
> Handelsbilanzüberschüsse werden verächtlich als Zeichen wirtschaftlicher
> Schwäche abgetan. Dass Volkswirtschaften mit starkem Wachstum dank hoher
> innerer Ersparnisbildung in der Regel starke Handels- und Zahlungsbilanzen
> aufweisen, ist ihnen völlig unbekannt.
>
> Beispielloses Nebeneinander
>
> Um es zu wiederholen und zu unterstreichen: Amerika ist der extremste Fall
> von "asset bubble" und "bubble economy", den es je gegeben hat. Das hat
> seinen Grund in dem beispiellosen Nebeneinander von völlig
> unkontrollierter Kreditexpansion und völligem Zusammenbruch privater
> Ersparnisbildung. Es bedeutet, dass die amerikanischen Märkte letztlich
> von zwei ungewöhnlichen und unsicheren Finanzierungsquellen abhängen. Das
> eine ist pures finanzielles Leverage, also kreditfinanzierte Anlagen, und
> das andere sind Auslandskäufe. Wobei das finanzielle Leverage bekanntlich
> in großem Umfang durch Refinanzierung in niedrig verzinslichen
> ausländischen Währungen stattgefunden hat, in Yen, Euro und Schweizer
> Franken. Hat die amerikanische Wirtschaft aber in puncto Ertragskraft und
> Produktivität erheblich gewonnen, wie Wall Street unter Berufung auf
> Hightech und Shareholder-Value-Primat zu behaupten pflegt? Darüber muss es
> doch objektive und unbestreitbare Statistiken geben. Ja, es gibt sie, aber
> ...
>
> Gewinnentwicklung gibt nichts her
>
> Was die Gewinne betrifft, so haben es die Analysten geschafft, mit
> verschiedenen Vergleichskniffen den anhaltenden Eindruck eines besonderen
> Gewinnbooms in diesem Aufschwung zu erwecken. In der Tat war dies in den
> Jahren 1993/94 der Fall, nicht aber aus Gründen erhöhten
> Produktivitätsfortschritts, sondern als Folge scharfer Zinssenkungen. In
> den folgenden Jahren setzte sich der Gewinnanstieg zwar fort, aber mit
> stark rückläufiger Tendenz. Vom 3. Quartal 1997 bis zum 1. Quartal 1999
> herrschte dann Gewinnstagnation. Erst im zweiten Quartal dieses Jahres kam
> es zu neuem Gewinnanstieg (siehe Chart 1 und 2).
>
> Kurz gesagt, in der Gewinnentwicklung der vergangenen Jahre gibt es
> nichts, absolut nichts, was zu euphorischem Gerede von Paradigmenwechsel
> und neuer Ära in der Wirtschaft berechtigt. Eher haben sich die Gewinne in
> diesem Aufschwung unterdurchschnittlich entwickelt, obwohl zwei
> außergewöhnliche, stark Gewinn steigernde Einflüsse zur Wirkung kamen:
> massive Verwendung von Stock Options und hohe Kursgewinne der
> Pensionsfonds im Aktienmarkt.
>
> Stock-Options 1 Billion Dollar schwer
>
> Es wird geschätzt, dass die ausstehenden Stock-Options heute einen
> Marktwert von etwa einer Billion Dollar haben. Im Grunde sind es
> Gehaltszahlungen, die aber nicht als Kosten in die
> Gewinn-und-Verlust-Rechnung eingehen. Was sodann die Kursgewinne der
> Pensionsfonds betrifft, so haben sie die Unternehmensgewinne dadurch
> erhöht, indem sie den Unternehmen die sonst notwendigen erheblichen
> Einzahlungen zur Fundierung der Pensionsverpflichtungen ersparen. Nicht
> wenige Unternehmen gehen allerdings noch weiter und kassieren einen Teil
> der Kursgewinne für eigene Rechnung.
>
> Manipulation ist oberste Pflicht
>
> Im Übrigen ist es ein offenes Geheimnis, dass zahlreiche Unternehmen jeden
> Buchhaltungstrick ausnutzen, um ihre Gewinne zu verschönern. Zu den
> wenigen, die dies offen kritisieren, gehört Warren Buffet, Amerikas
> meistbewunderter Investor, der sich kürzlich wie folgt äußerte: "Eine
> wachsende Zahl sonst hochgradiger Manager - die man gerne als Vater seiner
> Kinder oder als Treuhänder seines Nachlasses sähe - sind zur Ansicht
> gekommen, dass es völlig legitim ist, die Gewinne zu manipulieren, um die
> Wünsche von Wall Street zu befriedigen. Viele Manager halten solche
> Manipulationen in der Tat nicht nur für zulässig, sondern für ihre
> Pflicht." Es sollte klar sein, was letztlich hinter dieser merkwürdigen
> Einstellung steht: die allgemeine Besessenheit gegenüber der erklärten
> Notwendigkeit, den Shareholder Value unablässig zu steigern.
>
> Und was hat es mit der viel gerühmten Steigerung des
> Produktivitätsfortschritts in der amerikanischen Wirtschaft auf sich?
> Jawohl, sie hat sich in den letzten Jahren praktisch verdoppelt, von 1%
> auf gut 2% jährlich. Ohne viel zu fragen wurde diese Verbesserung von
> vornherein dem gestärkten Computereinsatz und selbstverständlich dem um
> sich greifenden Corporate Restructuring zugeschrieben.
>
> Computer verfälschen Statistik
>
> In der Wirklichkeit hatte diese Verbesserung der Produktivität einen ganz
> anderen, und zwar einen rein statistischen Grund. Entscheidend war
> letztlich eine Umstellung in der Statistischen Bemessung der
> Computerinvestitionen der Unternehmen. Da die Leistungskraft der Computer
> bei zudem rapide fallenden Preisen exponentiell zunahm, kamen die
> amtlichen Statistiker auf den Gedanken, für die Bemessung dieser
> Investitionen einen Index zu entwickeln, der die beiden Vorgänge im
> Computerbereich - höhere Leistung zu sinkenden Preisen - erfassen und
> widerspiegeln sollte. Er fand die Bezeichnung "hedonischer" Preisindex.
>
> Dieser Index wird nun seit Ende 1955 (Anmerkung: muss wahrscheinlich "1995" heißen)
> angewendet. Es waren sicherlich
> vernünftige Überlegungen, die zu dieser Umstellung in der
> gesamtwirtschaftlichen Statistik führten, aber das schließliche Ergebnis
> ist grotesk. Mit der Leistungskraft der Computer explodierten - in der
> Statistik - die Investitionen der Unternehmen, was dann seinerseits in
> entsprechendem Ausmaß das reale Sozialproduktwachstum erhöhte. Dazu eine
> Kostprobe: Im vergangenen Jahr erhöhte sich das reale Sozialprodukt der
> USA - gerechnet in so genannten "chained" Dollars - um 282 Mrd. Dollar
> beziehungsweise um 3,9%. Alle Welt bestaunte diese hohe Wachstumsrate. Den
> wenigsten war klar, dass davon 137 Mrd. Dollar oder 48% auf das Konto der
> auf diese Weise berechneten Computerinvestitionen der Unternehmen gingen.
> Die tatsächlichen Mehrausgaben der Unternehmen hatten dagegen lediglich 14
> Mrd. Dollar betragen. Im ersten Halbjahr 1999 kam der Computeranteil auf
> volle 81 Mrd. Dollar oder 65% innerhalb eines Sozialproduktzuwachses von
> 125 Mrd. Dollar. Glatte zwei Drittel des Anstiegs des Sozialprodukts
> errechnete sich aus Ausgaben, die nicht stattgefunden haben. Im Grunde
> sind es statistische Phantomdollars.
>
> Doch zwangsläufig hatten diese statistischen Umstellungen noch eine
> weitere bedeutsame Folge. Indem sie das Sozialproduktwachstum erhöhten,
> stieg in gleichem Maße der gesamtwirtschaftliche
> Produktivitätsfortschritt. Da die amerikanische Sozialproduktstatistik die
> Computerinvestitionen der Unternehmen separat ausweist, konnte jeder
> allerdings mit Leichtigkeit nachrechnen, dass die für die Gesamtwirtschaft
> ausgewiesene Produktivitätsverbesserung in Wirklichkeit nicht überwiegend
> auf gewaltige Produktivitätssprünge im Computersektor selbst zurückgeht,
> auf den gerade 1% des Sozialprodukts in den USA entfällt, das hieß
> letztlich auf besagte statistische Umstellung. Wer jedoch hatte ein
> Interesse daran, dies offen zu legen? Niemand, leider nämlich hätte es den
> einzigen Anhaltspunkt für den Paradigmenwechsel in der amerikanischen
> Wirtschaft widerlegt.
>
> Immerhin, vor einigen Monaten veröffentlichte ein führender akademischer
> Experte in Produktivitätsfragen, Prof. Robert J. Gordon, Northwestern
> University, eine umfassendere Studie über genau diese Frage - mit
> vernichtendem Urteil über die angeblichen großen Produktionsgewinne in der
> neuen Ära.
>
> Vernichtendes Urteil zur Produktivität
>
> Die Studie gipfelte in der Feststellung, das Bild der wirtschaftlichen
> Entwicklung in den USA werde durch die besondere Art der statistischen
> Erfassung des Computersektors völlig verzerrt. In den 99% der Wirtschaft
> außerhalb der Computerindustrie habe keinerlei Produktivitätsverbesserung
> stattgefunden, so dass für eine "new-economy"-Revolution nicht der
> geringste Raum bleibt. Die Explosion in der Herstellung und Nutzung von
> Computern hatte außerhalb der Computerindustrie, die auf 1% des
> Sozialprodukts entfällt, keinerlei messbare Produktivitätswirkungen. Im
> Gegenteil habe sich ansonsten das Produktivitätswachstum eher etwas
> verlangsamt. Wörtlich: "When stripped of computers, the productivity
> performance of the durable manufacturing sector is abysmal, with no
> revival at all and a further slowdown in 1955-99 (Anmerkung: Muss wahrscheinlich
"1995-99" heißen) compared to 1970-95."
>
> Dieses vernichtende Urteil von Prof. Gordon erklärt einiges, insbesondere
> die enttäuschende Gewinnentwicklung. Zugleich drängt sich die Frage auf:
> Wo ist eigentlich der Boom, wenn die aufgeblähten Computerzahlen nicht
> wären? Für 99% der Wirtschaft verbliebe ein reales Wachstum von knapp 2%
> jährlich. Ein mehr als mageres Ergebnis, wenn man die riesige Kreditblase
> bedenkt. Trotzdem, der Boom existiert, aber er findet eben größtenteils
> außerhalb des Sozialprodukts in den Anlagemärkten statt: im Aktienmarkt,
> im Anleihemarkt, im Immobilienmarkt, während von dem nicht in Frage
> stehenden Konsumboom der größere Teil inzwischen durch das Riesenloch in
> der Handelsbilanz ins Ausland abfließt.
>
> Bubble oder neue Ära? Über die Antwort auf diese Frage kann nach diesen
> Ausführungen kein Zweifel bestehen. Die Revolution in der amerikanischen
> Wirtschaft hat nicht stattgefunden, weder durch die
> Informationstechnologie noch durch das Shareholder-Value-Primat. Und sie
> wird auch niemals stattfinden, denn beide sind von ihrer Natur her dazu
> nicht geeignet. Der Druck, unablässig höhere Gewinne auszuweisen, drängt
> die Unternehmen vor allem zu Kostensenkungen, dies aber auf Kosten von
> Neuinvestitionen, und das führt insgesamt zu sinkenden Gewinnen.
>
> Neue Technologie leider nur Wunder
>
> Und was ist mit der Prosperität, welche die neue Technologie hervorbringen
> soll? Es ist ein technisches Wunder, ohne Frage, nur leider ein Wunder,
> das nicht die notwendigen Eigenschaften besitzt, daraus ein
> wirtschaftliches Wunder zu schaffen. Ein Vergleich mit den
> wirtschaftlichen Auswirkungen der industriellen Technologie macht dies
> klar und deutlich. Die industrielle Technologie hatte sehr starke
> Produktivitätswirkungen, die Arbeitskräfte freisetzte. Aber aus der
> arbeits- und kapitalintensiven Herstellung der Anlagen und Maschinen
> dieser Technologie entstanden große neue Kapitalgüterindustrien, die den
> Menschen andere, neue Arbeit gaben. Es war ein wunderbares Zusammenspiel
> von Arbeitsteilung und Kapitalbildung, das die große Prosperität des
> industriellen Zeitalters hervorbrachte.
>
> Maßlose Konsumentenverschuldung
>
> Nichts davon gilt für die Informationstechnologie. Auch sie setzt
> Arbeitskräfte frei. Aber die Herstellung der Hightech-Ausrüstung ist mit
> minimalem Arbeits- und Materialeinsatz verbunden. Hightech ist vorzüglich
> geeignet, die Phantasie der Aktienanleger anzuregen, jedoch völlig
> ungeeignet, die Ausgaben- und Einkommensströme in der Wirtschaft zu
> vergrößern. Weder neue Technologien noch Shareholder-Value-Primat haben
> die amerikanische Wirtschaft in den letzten Jahren vorangetrieben, sondern
> es war ein ganz primitives Rezept: maßlose Konsumentenverschuldung.
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Boardmail an "Marius" |
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Ich selbst werde mein Depot nicht anrühren.
ASCLEPION (-2.6%)
BALLARD (-6.29%)
DAIMLER (-2.23%)
GMGC (-12.23%)
INFINEON (-6.08%)
INT.SURG.SYS. (2.38%)
DIV. FONDS (-4%)
GESAMT -7%
Bin gespannt, wieweit es noch abwärts geht???
Haltet durch!!
argus
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Boardmail an "argus" |
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IZ : Danke Marius, eine sehr interessante Seite mit Argumenten, die welche sind. o.T.
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Boardmail an "IZ" |
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Wachstum ist oft nur noch ueber Aquisition moeglich und der weltweite
Absatzmarkt ist mit dem Beginn des Imperialismus auch erschlossen.
Unternehmen werden dazu gezwungen immer schneller mit immer niedrigeren
Aufwand immer mehr zu protuzieren. Die Produkte muessen aber auch
abgesetzt werden. Bisher spekuliert man noch auf Maerkte wie China.
Es ist absolut logisch auffuehrbar, dass das System nicht Kapitalismus
nicht ueberlebensfaehig ist. Und das hat durchaus gute Seiten. Vielleicht
gilt dann endlich Humanismus statt Kapitalismus. Einen Markt wie China
zu erschliessen, obwohl jeder weiss, dass es das oekologische Aus waere.
Dieses Kostengequatsche bei der Einfuehrung alternativer Energien.
Es waere wunderbar, wenn der Mensch und die Menschlichkeit im Vordergrund
staenden und nicht das Geld.
Was wollte ich nun damit sagen. Zum einen, dass es noch lange nicht
soweit ist und somit Eure Untergangsszenarien noch weit entfernt sind.
Zum anderen, dass wenn es eines Tages dazu kommt, werdet Ihr nur davon
"profitieren". Nicht in Form von Geld, sondern gesellschaftlich und
geistig. Es wuerde nicht mehr Geld im Vordergrund stehen, sondern der
Mensch und seine Umwelt. Denn Geld ist doch nichts anderes, als von
Menschen geleistete, produktive Arbeit. Fuer solch eine Veraenderung
verliere ich gern mein Geld und lerne wieder das Leben zu geniessen.
Ich denke viele von Euch vergessen bei der Jagd nach dem Geld das
Leben.
Peace!
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Boardmail an "fosca" |
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Es heisst natuerlich produzieren und nicht protuzieren :))
und ...
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Boardmail an "fosca" |
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klingt ja sehr interessant was Du da vom Humanismus erzählst .
Ich denke, Du meinst den Sozialismus oder Kommunismus !?
Allerdings scheint der nicht zu funktionieren, was man an den ehemaligen Ostblockstaaten gesehen hat. Damit meine ich nicht, daß es dort falsch angefaßt wurde, nein, daß Problem liegt im Wesen des Menschen. Der ist nun mal leider egoistisch und bequem, was auch seine maßlose Geldgier erklärt. Der Kapitalismus ist eben deshalb so erfolgreich, weil er genau dieses Wesen am besten verkörpert. Um eine wirklich gerechte Welt entstehen zu lassen, muß sich zuerst der Mensch ändern, was ich aber im Ernst nicht glaube. Es gibt (leider) keine adäquate Alternative! Alles andere ist Augenwischerei und Träumerei !
MfG
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Boardmail an "hagen" |
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genau so, wie man ihn sozialisiert.
Marx hat nichts anderes getan, als den Kapitalismus zu analysieren.
Aufgrund dieser Analyse ist er zu seinen Schlussfolgerungen gelangt.
Viele der Begriffe, die von Marx gepraegt wurden, gehoeren heute
zum allgemeinen Sprachgebrauch. Sehr zu empfehlen ist im uebrigen
auch Hegel oder Feuerbach.
Sozialismus hat es nie gegeben. Von einem Bauerstaat in den Sozialismus
springen zu wollen ist unmoeglich. Die Verfahrensweise im Ostblock
erinnerte mich sehr an den Nationalsozialismus. Wenn Du Marx erwaehnst
und Dich vielleicht auch mit dem Kapital auseinander gesetzt hast, dann
sollte Dir klar sein, dass das System Kapitalismus nicht lebensfaehig
ist und dazu auch unmenschlich. Eine oekologische Katastrophe.
Bereits 1929 stand man davor, den Kap. abzuschaffen. Herausgekommen
ist die soziale Marktwirtschaft. Man hat also von Marx dazu gelernt.
An dem Grundgeruest hat sich nichts geaendert.
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Boardmail an "fosca" |
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Und wo Du es gerade erwähnst, die soziale Marktwirtschaft entstand nur als Gegenpol zum gerade entstandenen Kommunismus. Ab dann ging es den Menschen in den westlichen Staaten gut, stieg ihr Lebensstandard beständig. Sieh Dich heute mal um ! Überall werden die Löhne gedrückt, die Arbeitszeiten verlängert und die Menschen immer mehr in die Unternehmen eingebunden. Und hier in Deutschland geht's uns im Gegensatz zu den USA noch gut, was übrigends der Grund ist, warum sich die Leute drüben so stark verschulden. Im Grunde genommen geht's doch um das Überleben, egal auf welchem Niveau. Wir entwickeln uns in Richtung eines totalen Kapitalismus, und alle finden das gut. Vielleicht ist diese Euphorie auch als Kontraindikator zu werten, wer weiß das schon ...
MfG
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Hasenfuß : Re: Ich traue mich kaum das zu zeigen. Aber alle die Mut haben schauen hier mal rein.
MfG
Hasenfuß
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Hakker : Re: Ich traue mich kaum das zu zeigen. Aber alle die Mut haben schauen hier mal rein.
Kurse!!Der Beitrag ist trotzdem sehr lehrreich!!!! Danke
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Boardmail an "Hakker" |
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dumm daher labern und humanistische Ideen verteufeln, besteht doch
Hoffnung. Es ist der Kampf zwischen Vernunft und Gier. Der Wert steckt
nicht im Geld, sondern in der Arbeitskraft des Menschen. Wenn man
ueberlegt, wieviel Wert brach liegt (Arbeitslose). Auch das ist
ein wuenschenswerter Zustand im Kapitalismus. Denn nur mit einem
grossen stehenden Heer von Arbeitslosen kann man Druck auf die
Arbeitenden ausueben.
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Boardmail an "fosca" |
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Oder Amazon.com: Mit jedem zuwachs von Umsatz steigt auch der Verlust.
Dann die Privatverschuldung der Ammis. Wenn da die Aktien mal über ein Jahr nicht mehr steigen sollten. kippt doch das ganze Schneeballsystem.
Und ob es dann noch bei einer normalen Korrektur bleibt(wie wir sie im Moment ja noch haben).
Noch sind fast alle Optimistisch für die nächsten Monate. Aber gerade das ist doch kein guter Boden für Kurssteigerungen. Was ist wenn wirklich der Pessimismuß durchschlägt. und die Ammis liber die Restgewinne realisieren um ihre Wertpapierkredite zu Tilgen.
Also ich sehe da bald eine Ähnlichkeit mit Japan. Was dort die Immobilien waren könnten in USA die .com's sein.
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Boardmail an "Sense" |
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Marius : Wer zu gierig ist, den bestraft die Börse. Von Gottfried Heller (Die Welt vom 15.05.)
Gottfried Heller war Partner vom vor kurzem verstorbenen Andre Kostolany.
Wer zu gierig ist, den bestraft die Börse
Kolumne
Von Gottfried Heller
Auch nach dem drastischen Kurseinbruch von etwa 30 Prozent seit März sind die High-Tech- und Internet-Werte immer noch absurd überbewertet. So werden die Kurse an der Nasdaq mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von fast 200 bewertet. Zählt man die Unternehmen, die rote Zahlen schreiben, hinzu, dann steigt das Kurs/Gewinn-Verhältnis sogar auf über 300. Ähnliche Zahlen ergeben sich für den Neuen Markt.
Zum Höhepunkt der wilden Spekulation Ende 1989 war der japanische Nikkei-Index etwa mit dem 80-fachen Gewinn bewertet. Dann platzte die Börsenblase. Der Nikkei verlor im Lauf von neun Jahren zwei Drittel seines Wertes und steht heute - nach einem Anstieg von gut 30 Prozent seit seinem Tiefpunkt - immer noch mehr als 50 Prozent unter seinem Höchstwert. Die Bewertung der japanischen Börse betrug vor dem großen Börsenknall etwa das vierfache der anderen Börsen. Die Bewertung der Nasdaq beträgt mehr als das sechsfache des Weltaktienindexes.
Die heutige wilde Spekulation in den Technologie- und Internet-Aktien ist nach Ansicht des amerikanischen Notenbankchefs Alan Greenspan nicht vom Spielcasino zu unterscheiden. Tatsächlich war wohl die Gelegenheit, aus der Gier und der Ignoranz der Aktienkäufer Geld zu machen, noch nie größer als heute. Kein Wunder, dass in dieser Goldgräberstimmung zunehmend auch Unternehmen an die Börse gebracht werden, die eher einem Luftschloss gleichen, bewohnt von Glücksrittern.
Doch einmal ganz abgesehen davon, ob die Börsendebütanten bona fide sind oder nicht, bleibt die Tatsache, dass selbst bei blendenden Zukunftsaussichten der Kauf einer mit dem 200-fachen Gewinn bewerteten Aktie eine höchst riskante und selten eine lohnende Spekulation ist. Um das zu beweisen, bedarf es keiner höheren Mathematik, es genügen die Grundrechenarten. Auch ein rasant wachsendes Unternehmen wird an der Börse über kurz oder lang auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, nach der Faustregel, dass das Kurs/Gewinn-Verhältnis nicht höher sein soll als das prozentuale Gewinnwachstum. Selbst ein Unternehmen mit einem Gewinnwachstum von 40 Prozent im Jahr müsste diese Leistung vier Jahre lang wiederholen, um dann auf die ihm angemessene Bewertung zu kommen - bei unverändertem Kurs! Sollte die Aktie auch nur um 15 Prozent pro Jahr steigen - bescheiden für ein Wachstumsunternehmen - müsste die Firma schon sieben Jahre lang jährlich den Gewinn um 40 Prozent steigern. In den meisten Fällen gelingt das nicht und dann bleibt nur die Anpassung des Börsenkurses - nach unten!
Das steht der Mehrzahl der überbewerteten Hoffnungswerte in den nächsten Jahren bevor. Und viele werden es gar nicht bis in die Gewinnzone schaffen und pleite gehen, einige vielleicht schon in diesem Jahr. Das bedeutet Totalverlust für die Geldgeber, die Aktionäre. Und die haben viel zu verlieren, denn in Deutschland - genauso wie in den USA - haben sie seit dem letzten Jahr ihr Geld vorwiegend in die aggressiven High-Tech-Fonds, die wie Pilze aus dem Boden schossen, investiert.
Dagegen haben sie die Fonds der Schwellenmärkte gemieden. Das waren die Börsenlieblinge Anfang der 90er Jahre. Aber dann kamen herbe Rückschläge. Die Anleger verkauften ihre Anteile. Das Fondsvermögen der Emerging Markets schrumpfte fast auf die Hälfte. Und auch heute denken einige Fondsgesellschaften mangels Anlegerinteresse daran, ihre Fonds zu schließen. Und dies, obwohl die Börsen der Schwellenländer im Jahr 1999 mit einem Anstieg von 90 Prozent den Index der Industrieländer um mehr als das doppelte geschlagen haben. Die Bewertung der Schwellenländer beträgt mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 25 nur etwa ein Zehntel der der Technopapiere an der Nasdaq. Die Unterbewertung der Schwellenbörsen zeigt sich auch darin, dass deren Anteil an der gesamten Börsenkapitalisierung der Welt nur elf Prozent ausmacht, obwohl ihr Anteil am Welt-Bruttosozialprodukt genau das Doppelte beträgt.
Ich erwarte, dass Fonds der Emerging Markets auf Sicht von zwei bis drei Jahren deutlich besser abschneiden werden als High-Tech-Fonds. Denn alte Börsenregeln gelten immer noch und eine davon lautet: Die günstigsten Kaufkurse bieten sich, wenn Pessimismus herrscht, die besten Verkaufskurse bei übertriebenem Optimismus.
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die Schlussvollgerungen die daraus gezogen werden sind meiner Meinung nach
völliger Unsinn.Würde mann nach den selben mathematischen Grundlagen behaupten, man könne die nächsten Zahlen beim Roulett vorhersagen würde man von jedermann ausgelacht.Faselt jemand aber von a,b,c Wellen und einem
Fibonachi Retracement wird er sofort ernst genommen.Währe die Theorie richtig,hätte der DAX im november bei 3300 Punkten stehen müssen.
Also keine Panik!!!!!!!
Alles halb so wild.
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Marius : Re: Ich traue mich kaum das zu zeigen. Aber alle die Mut haben schauen hier mal rein.
Viele machen Verlußte und das, obwohl sie einen großteil ihrer Gehälter "nur" mit Optionen bezahlen. Das kostet ihnen aber tatsächlich überhaubt kein Geld.
Was ist mit dem vergleich Eisenbahnen zu Internet. Es ist nicht das erste mal in der Börsen geschichte das man von der "new economy" spricht.
Ich glaube auch das Firmen die noch kein Gewinn machen ganz große Player werden können. Ballard ist meine absoluter Favorit. Aber die sind führend in ihrer Branche und haben cooperationen mit Daimler und Ford und und und... und es gibt nur wenige Hersteller.
Die Börsen sind aber überschwemmt mit Internetfirmen.
Also mein Fazit für mich ist: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Auch nicht für Internetfirmen.
Die Gefahr sehe ich darin das eine Korektur der überbewerteten Internetfirmen in Panik ausarten kann und die sicherlich gerechtfertigten etwas höher bewerteten AG's ,zb Cisco,Sun.... oder auch die Standardwerte mit runterreißt.
Aber ob jetzt oder in ein paar Jahren kann wohl keiner sagen.
Wünsche gute Geschäfte Marius
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Boardmail an "Marius" |
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