ich teile sie nicht. Die Neuerschliessung von weiteren Baugebieten ist, zumindest in unserer Region, weiter in vollem Gange. Und jemand wie ich (44 Jahre alt, unverheiratet, keine Kinder) hat faktisch keine Chance, einen Bauplatz zu bekommen, denn Paare mit Kindern werden bevorzugt - und die Wartelisten sind LANG. Meine Schwester und Ihr Mann haben z.B. mehrere Jahre auf eine Zusage gewartet, erst kürzlich haben sie die auch tatsächlich bekommen. Meine Freundin und ich brauchen jedenfalls garnicht daran DENKEN, neu zu bauen - keine Chance auf einen Bauplatz.
Im Moment sehe ich die ganze Pandemie jedenfalls lediglich als einen kurzen Break an, letztlich lassen sich die Prozesse nicht aufhalten. So oder so, die Nachfrage nach Wohnraum bricht ja durch dieses Ereignis nicht einfach weg. Und in unserer Gegend gibt es zahlreiche "Wiederholungstäter", die ältere Einfamilienhäuser kaufen, abreißen, durch 6 oder 8 Wohneinheiten ersetzen- und dann vermieten. Glaub mir sicher: DENEN geht finanziell die Puste niemals aus.
Vor dem Bezug der Häuser bin ich jedenfalls für die Installationsabnahmen zuständig und schaue den Installateuren "auf die Finger" (Thema Trinkwasserschutz). Dafür ist es erforderlich, dass die Installateure sämtliche Armaturen und sonstige Entnahmestellen installiert haben. Dabei ist es schon fast normal, dass die Leute schon in den Mietwohnungen einziehen, während ein Großteil der Bauten noch nicht mal fertiggestellt ist, ich sehe es jeden Tag. Der Wohnungsdruck ist einfach immens, auf den Bauten kann es nicht schnell genug gehen. Bauzeiten sind knapp kalkuliert und terminlich knallhart durchgetaktet. Unser Tiefbauer / Subunternehmen hat inzwischen über 500 Mitarbeiter und versinkt doch in Arbeit. Kenne da sogar jemanden, der auch schon mal nachts um 2 Uhr aufwacht und zur Firma fährt, um Rechnungen zu schreiben. Morgens erzählte er mir dann stolz, wie viel er doch geschafft hätte in der Nacht - ich hab ihm nur entgegnet, dass er einen an der Waffel hat. Zur Zeit liegt der übrigens mit einem Burnout und leichtem Herzkasper im Krankenhaus. Mal wieder.
|