Deutschland zu verlassen, weil man dann dort keine Steuern mehr bezahle, ist schon deshalb falsch, weil die Grundaussage nicht stimmt. Man zahlt nämlich wegen des Außensteuergesetzes und / oder wegen der Regelungen zur beschränkten Steuerpflicht immer noch Steuern, wenn auch meistens in geringerem Umfang.
Diese Vorstellung zeigt zweitens eine ganz üble Sklavenhaltermentalität, die den Menschen als ein ausnutzbares Objekt seines Eigentümers betrachtet:
Der Sklavenhalter hat den flüchtigen Sklaven mit der Begründung einzufangen und zu bestrafen versucht, dass dessen Flucht für ihn einen materielllen Verlust bedeutete. Schließlich hatte er ja eine Menge Geld bei dessen Kauf investiert.
Die DDR hatte den flüchtigen Bürger mit der Begründung einzufangen, zu bestrafen, ggfs. auch zu erschießen versucht, dass seine Flucht einen materiellen Verlust bedeutete. Schließlich hatte sie ja eine Menge Geld in seine Ausbildung investiert.
Und einige Leute meinen nun, flüchtige Deutsche, die im Ausland ihre Steuern zahlen, solle man bestrafen und dürfe man beschimpfen, weil ihre Flucht einen materiellen Verlust bedeute. Man solle sie sogar für die Einkünfte Steuern an Deutschland zahlen lassen, die sie gar nicht in Deutschland erzielt haben.
Da wir gerade bei Ärschen sind: Die Leute, die das fordern, sind die wirklichen Ärsche. Sklavenhalter im Denken und wahrscheinlich wären sie auch Sklavenhalter im Tun, wenn sie es denn jemals könnten.
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