Geschäftsbericht und Unklarheiten - Vonovia 2022

Guten Morgen zusammen,

der Einblick in die Geschäftszahlen, hat mir so manch kritischen Blick gegeben.
Was mir absolutes Kopfzerbrechen bereitet sind folgende Punkte:

Jahresfehlbetrag:
Hier haben wir -10 Mrd., die ergeben sich durch folgende Punkte:

"Abschreibungen auf Finanzanlagen"
- Mit -9,1 Mrd. ein (2021 = 0€)
- Handelt es sich hier um Beteiligungen und die Wertberichtungen an den Wertpapieren?

"Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen"
- Mit -0,92 Mrd. Euro (2021 = 0,05 Mrd) auch ein
- nach Definition, "drückt" man hier seinen Gewinn an andere Unternehmen ab, also:
An wen drückt hier Vonovia fast 1 Mrd. Euro ab? Und wieso?

Handelt es sich bei diesen 2 Punkten um "einmalige Effekte"? Vonovia hat dazu kein einziges Wort verloren, weder im Lagebericht, noch im Jahresbericht, was mir wirklich sauer aufstößt.

Dazu kommt:

Kapitalrücklagen:
- Hier hat man, wegen dem hohen Fehlbetrag, 10 Mrd. entnommen, er hat sich von 15 Mrd. auf 5 Mrd. reduziert, wenn hier noch so ein Jahr kommen sollte, hat man absolut KEINE Kapitalrücklagen mehr.
Gewinnrücklagen:
- Diese haben sich von 15 Mrd., auf 25 Mrd. erhöht. Ich frage mich hier, wie das möglich ist, da man ja keinen Gewinn generiert hat.

Hat hier jemand eine Meinung dazu, bzw. Informationen/Wissen?
Ich würde mich freuen, wenn hierzu eine Diskussion entstehen würde, da ich vor den Zahlen dabei war, eigentlich nachzukaufen.


Viele Grüße,
Fabian

 

Der Verlust betrifft die Vonovia SE, da die Deutsche Wohnen dort als Beteiligung bilanziert wird und mit dem Börsenwert zu bilanzieren ist. Da dieser deutlich nach unten korrigiert hat in 2022, ist diese Abschreibung zu Stand gekommen und das EK der Vonovia SE deutlich zurückgegangen.

Im Konzernabschluss spielt das aber keine Rolle, da dort die Beteiligungen herauskonsolidiert werden und in den Aktiva die aktuellen Werte des Immobilienportfolios (nicht der Börsenwert einer Beteiligung) bilanziert werden. Dies ist weitgehend stabil, deshalb hier keine Abschreibung und auch kein EK-Abgang.  

Die anderen Themen entstehen auch aus dem o.g. Thema. Die Tochtergesellschaft erwirtschaften in 2022 ein negatives Ergebnis aufgrund von Bewertungseffekten. Da EAVs bestehen, wird der Verlust durch die Vonovia SE übernommen.
Wenn ich du wäre, würde ich mein Augenmerk auf den Konzernabschluss und mich nicht mit Vonovia SE als Holdinggesellschaft befassen richten.  

Danke für den Einblick. Dass die Bewertungen korrigiert werden ist mir klar, jedoch kommt mir die Entnahme aus den Kapitalrücklagen, die dann in die Gewinnrücklagen fliessen sollen, sehr komisch vor, ist das gängige Praxis? Habe ich persönlich so noch nicht gesehen. Man will ja den Jahresfehlbetrag decken und braucht dazu das Geld, oder?



 

Danke für den Einblick. Dass die Bewertungen korrigiert werden ist mir klar, jedoch kommt mir die Entnahme aus den Kapitalrücklagen, die dann in die Gewinnrücklagen fliessen sollen, sehr komisch vor, ist das gängige Praxis? Habe ich persönlich so noch nicht gesehen. Man will ja den Jahresfehlbetrag decken und braucht dazu das Geld, oder?



 

Wie Carsten schon schrieb:

Du sprichst vom Einzelabschluss der SE.

Die Buchungen dort, die Dir Sorge bereiten, sind eher "technischer" Natur.

Um zu sehen, wie es Vonovia wirtschaftlich geht, musst Du den Konzernabschluss anschauen.

Der Jahresfehlbetrag beruht auf Abschreibungen, die nicht cashwirksam sind. Dafür fliesst kein Geld ab. Es wird lediglich in der Bilanz verarbeitet.

So wie auch die Bewertungsgewinne aus den Vorjahren nicht den cash-Bestand erhöht haben.

Und warum braucht es dafür einen neuen thread?  

https://www.ariva.de/news/...len-so-stark-wie-seit-16-jahren-10602698

 

 

zwar schon 1 Woche alt, aber lesenswert:

https://www.pfandbrief.de/site/dam/...20_%2520DE_Broschuere_final.pdf

 

danke, lordslowhand, für den link. die wohnungspreise am markt stehen also wieder auf höhe von ende 2021.

wenn ich das jetzt mit dem aktienkurs von vonovia vergleiche, dann schlägt mein schnäppchenradar heftig aus...