Einzelhandel beklagt miese Geschäfte
Der deutsche Einzelhandel erwartet für das laufende Jahr ein Umsatzminus von einem halben Prozent. Die Entwicklung in den USA verschärft die Sorgen der Branche.
Im ersten Halbjahr seien die Geschäfte so schlecht gelaufen wie seit vier Jahren nicht mehr, teilte der Verband des Deutschen Einzelhandels (HDE) am Mittwoch mit. Der Umsatz sei real um 0,8 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 2000 gesunken. In absoluten Werten habe der Umsatz im ersten Halbjahr 356 Mrd. DM (182 Mrd. Euro) betragen. Das seien nur drei Mrd. mehr als im Vorjahreszeitraum. Ursprünglich hatte die Branche mit einem Plus von zwei Prozent gerechnet. Das wäre der höchste Zuwachs seit 1991 gewesen.
Privatverbrauch schrumpft
Laut HDE ist der Anteil des klassischen Einzelhandels am gesamten privaten Verbrauch auf 30,5 Prozent zurückgegangen. Im vergangenen Jahr waren es noch 31,2 Prozent. Nur zwei Fünftel der Betriebe hätten ihren Umsatz im ersten Halbjahr steigern können, das habe eine Umfrage unter den Mietgliedsunternehmen ergeben.
HDE-Präsident Hermann Franzen sagte, der Handel beobachte die wirtschaftliche Entwicklung in den USA mit Sorge. Verschärfe sich die Rezession, werde der deutsche Export einbrechen. Franzen forderte die Bundesregierung auf, auf die jetzt geplanten Steuererhöhungen und die nächste Stufe der Ökosteuer zu verzichten, um so die Binnennachfrage anzukurbeln.
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