ftd.de, Mi, 24.10.2001, 20:17 American Airlines Mutter mit Rekordverlust
Die Mutter der weltgrößten Fluggesellschaft American Airlines, AMR, hat nach den Terroristenattacken vom 11. September für das 3. Quartal einen Rekordverlust verbucht.
Das Geschäft hatte allerdings schon vorher unter der schlechten Konjunktur, dem teuren Flugtreibstoff und der Flaute bei Geschäftsreisen gelitten. "Die Attacken und ihre Folgen haben das Flugaufkommen weiter geschwächt und hatten enorme Auswirkungen auf unsere Finanzleistungen", sagte AMR-Konzernchef Don Carty am Mittwoch. "Wir befinden uns mitten in der schlimmsten Finanzkrise der Branchengeschichte", betonte er. Die Extrakosten wegen der Terroristenattacken beziffert AMR mit 397 Mio. $, denen aber Finanzhilfen der US-Regierung von 508 Mio. $ gegenüberstehen.
AMR mit Sitz in Fort Worth (Texas) wies für das 3. Quartal rote Zahlen von 414 Mio. $ aus gegenüber einem Gewinn von 313 Mio. $ ein Jahr zuvor. Vor Sonderposten fielen operative Verluste von 525 Mio. $ an. Der Umsatz schrumpfte um 8,4 Prozent auf 4,8 Mrd. $. In den ersten neun Monaten dieses Jahres betrug der Umsatz 15,2 Mrd. $, plus 2,1 Prozent. Es fiel ein Verlust von 964 Mio. $ an, gegenüber einem Gewinn von 766 Mio. $ in der entsprechenden Vorjahreszeit.
Flüge mit halbvollen Maschinen
Washington hatte nach den Flugzeugentführungen, der Zerstörung des World Trade Centers und dem Angriff auf das Pentagon ein mehrtägiges Flugverbot verhängt. Die Gesellschaften flogen anschließend mit halb vollen Maschinen. Bis heute hat sich das Flugaufkommen noch nicht normalisiert. Die US-Regierung und der Kongress hatten insgesamt 15 Mrd. $ an Finanzhilfen und Kreditgarantien für die amerikanischen Fluggesellschaften bewilligt. American Airlines reduzierte im Gefolge der Terroristenattacken das
Flugangebot um 20 Prozent und entließ 20.000 Beschäftigte.
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