Auweia Herr Schröder,wie war das mit 3900 Soldaten

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eröffnet am: 09.11.01 00:00 von: Kicky Anzahl Beiträge: 41
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09.11.01 00:00
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79561 Postings, 9170 Tage KickyAuweia Herr Schröder,wie war das mit 3900 Soldaten

Die Bundesregierung, unbeirrbar in Sachen Krieg, muss ihrem zögerlichen Zivilistenvolk noch viel erklären
Von unserer Berliner Redaktion
Wir gehen, weil wir müssen! Das war die Version des Bundeskanzlers zum bevorstehenden Auslandseinsatz der Bundeswehr gegen den Terrorismus. Die kommen, weil sie wollen! Das war der Eindruck, den US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld später auf einer Pressekonferenz in Washington vermittelte. Insofern war es alles andere als überflüssig, dass am Tag darauf die Bundesregierung eine Erklärung Rumsfelds verbreitete, in der es hieß, seine und des Kanzlers Einlassungen lägen ganz auf einer Linie. Das so klar zu sehen, bedurfte es in der Tat einer gewissen Hilfestellung.
Und zwar einer aufwendigen. Gleich nachdem Rumsfeld in den deutschen Abendnachrichten mit der munteren Feststellung zu hören gewesen war, die Amerikaner hätten nicht gefordert, sondern die Deutschen offeriert, "was nach ihrer Meinung für sie zuträglich war", rief der außenpolitische Kanzlerberater Michael Steiner bei seiner Washingtoner "Counterpartnerin" Condoleezza Rice an und verlangte eine Klarstellung. Darauf veröffentlichte der Pentagon-Chef ein Statement, sein Land habe sehr wohl um militärische Hilfe gebeten, allerdings "keine spezifische Anzahl Soldaten angefordert". In der Tat ist die einzige Zahl, die sich in der US-Wunschliste findet, die von "zunächst drei Transportflugzeugen".
Verbleibende Zweifel sollten Verteidigungsminister Rudolf Scharping und Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye am Mittwoch ausräumen. Vor der Bundespressekonferenz versuchten sie, den peinlichen Argwohn zu zerstreuen, die Bundesrepublik drängle mehr zum Krieg, als dass sie dazu aufgefordert worden wäre. Nach "sehr intensiven Erörterungen" beider Seiten auf politischer und militärischer Ebene hätten die USA am Montag schriftlich "fünf Fähigkeitsbereiche nachgefragt" und darauf positiven Bescheid erhalten, erklärte Scharping. Wenn nun anderes vermutet werde, habe das mit "einem Kommunikationsproblem" in der US-Regierung beziehungsweise mit Rumsfelds "missverständlichen Äußerungen" zu tun, ergänzte Heye und ließ eine undiplomatische Portion Ingrimm durchblicken.
Verständlich. Aus Sicht von Gerhard Schröder und seiner Regierung handelt es sich um eine besonders ärgerliche Panne. Der unbekümmerte Rumsfeld hat den Kanzler, der nach den Worten eines hohen Militärs die "Tabuschwellen im Halbjahresrhythmus überschreitet", just an der Stelle erwischt, wo er ohnehin argumentativ wacklig erscheint: Seit Wochen bereitet Schröder sein zögerndes Zivilistenvolk mit dem Argument auf den Ernst- und Beistandsfall vor, dieser sei unvermeidlich. Nichts kann er so wenig gebrauchen wie den Verdacht, was er als die Notwendigkeit verkaufe, einer Nachfrage zu entsprechen, sei in Wahrheit die Lust, mit einem Angebot durchzudringen.
Dabei - die Lust gibt es. Wenn das Kabinett dieser Tage über deutsche Militäroptionen nachdenkt, wird es dem einen oder anderen in der Runde ob des "Überschwangs der Konvertiten" blümerant. Politiker mit reich dokumentierter pazifistischer Vergangenheit präsentierten sich auf einmal als schneidige Sandkasten-Strategen. Der Verteidigungsminister, immerhin sachzuständig, finde sich geradezu als Bremser gefordert. "Rudolf, die Taube."
Der Militarismus-Verdacht ist nur einer der Punkte des Zweifels am Schröderschen Beistandspaket. Dubios scheint vielen auch das Verfahren mit seiner einjährigen parlamentarischen Schonfrist. Bundestagsabstimmungen über Militäreinsätze soll es bis September 2002 nicht mehr geben müssen. "Wir müssen das Parlament etwas freier machen von ständiger Beschlussfassung über solche Themen", umschreibt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Wilhelm Schmidt die Absicht.
Eigentlich sollte die Entlastung erst später, in Form eines "Entsendegesetzes", vollzogen werden, das der Regierung mehr Freiraum für Militäreinsätze gäbe. Im Gegenzug würden die zuständigen Ausschüsse vor und während konkreter Einsätze verstärkt informiert und das Parlament erhielte die Möglichkeit, per Beschluss jederzeit die entsandten Soldaten zurückzuholen. Einzelne SPD-Außenpolitiker und der Kanzler wollten eine solche Neuregelung möglichst bald, die SPD-Fraktion hatte unter Hinweis auf Akzeptanzprobleme in der Partei einstweilen abgeblockt.
Jetzt, meint Geschäftsführer Schmidt, sei ein Entsendegesetz für den Rest der Legislaturperiode erst recht ausgeschlossen, "weil es als Ermächtigungsgesetz diskreditiert werden würde". Stattdessen versucht man schon einmal einzuüben, ob und wie die Reduzierung des Parlaments auf die Funktion der Notbremse praktisch funktioniert. Fraktionschef Peter Struck hat eine Woche Zeit, Wackelkandidaten in der Fraktion zu bearbeiten. Die üblichen Folterinstrumente - keine Wiedernominierung im Wahlkreis - sollen dabei in der Schublade bleiben. Falls die "eigene" rot-grüne Mehrheit nicht erreicht wird, was in der SPD-Spitze jetzt durchaus schon einkalkuliert wurde, müsse man sich eben zusammensetzen. "Ich lasse ausdrücklich offen, ob das zum politischen Knackpunkt werden muss", signalisiert Schmidt den Grünen, denen Struck zuletzt noch mit dem Ende der Koalition gedroht hatte.
Beim kleinen Koalitionspartner selbst herrscht dennoch Verunsicherung - vor allem über sich selbst. 40 bis 50 Prozent der Abgeordneten wissen noch nicht, wie sie nächste Woche bei der Entscheidung im Plenum letztlich abstimmen wollen. Letztlich wird aus Koalitionsräson wohl nur ein Dutzend Nein sagen. Aber der Zweifel hat sich über den linken Parteiflügel hinaus tief in die Reihen der Realos gefressen. Daran konnte auch das lange Plädoyer von Außenminister Joschka Fischer nichts ändern, der am Dienstag die Seinen in der Fraktion auf Bündniskurs einzustimmen versuchte. Nach einer Telefonkonferenz des Bundesvorstandes mit den Landesspitzen gab es in Berlin besorgte Mienen: "Die Lage ist äußerst ernst." So seien im mitgliederstärksten Landesverband Nordrhein-Westfalen, der auf dem kommenden Parteitag ein Viertel der Delegierten stellen wird, mittlerweile beide Vorsitzenden gegen eine Beteiligung der Bundeswehr.
http://www.frankfurterrundschau.de/fr/spezial/terror/index.htm
 
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15 Postings ausgeblendet.

09.11.01 11:08

2729 Postings, 9207 Tage AlpetWas stellt ihr es eigentlich immer so hin,

als ob Krieg die große Erfüllung aller Beteiligten wäre.

Wir schaffen es nicht, in unseren Familien, Städten und Ländern ohne Gewalt auszukommen, warum soll es auf internationaler Ebene, wo viel stärker Gegensätze aufeinander treffen (Kultur, Wohlstand, Religion,...) möglich sein.

Es wird immer Situationen geben, bei denen Diplomatie nicht zum Erfolg führt, bei denen auch Gewalt als letztes Mittel eingesetzt werden muß.

Zur Rolle Deutschlands: Für mich ist es nicht akzeptabel, dass ein Land, welches Anspruch erhebt in der internationalen Politik mehr Gewicht zu bekommen, andere den Müll wegkehren läßt. Als suveräner Staat sollten wird doch in der Lage sein, zu einen bestimmten Teil auch militärisch zu Konfliktlösungen beizutragen.

alpet  

09.11.01 11:27

25196 Postings, 8808 Tage modDer Krieg

.. und der vernunftsbestimmte Mensch ..

<img

"Wollt ihr den Totalen Krieg ?"..."JA"
Publikum von Joseph Goebbels am 18.2.1943 im Sportpalast in Berlin  

09.11.01 11:36

25196 Postings, 8808 Tage modUnsere Vorfahren

in der Zeit von 1933 bis 1945 waren mehrheitlich

 F A N A T I K E R.

Wie wollt Ihr dem Terrorismus Einhalt bieten?

Durch Verhandlungen?  

09.11.01 11:41

25196 Postings, 8808 Tage moddas waren auch "Weltterroristen"

Folge: ca 55 Mio Tote

<img

"Wollt ihr den Totalen Krieg ???"
Joseph Goebbels am 18.2.1943 im Sportpalast in Berlin

http://www.nrw2000.de/ausstellung/ns/totaler_krieg.htm  

09.11.01 11:46

25196 Postings, 8808 Tage modDie "Taliban" und bin Laden

von gestern:

"Goebbels Sportpalastrede am 18.2.1943

Meine deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen!
Parteigenossen und Parteigenossinnen!

[...] Ihr [...]. meine Zuhörer, repräsentiert in diesem Augenblick die Nation. Und an euch möchte ich zehn Fragen richten, die ihr mir mit dem deutschen Volke vor der ganzen Welt, insbesondere aber vor unseren Feinden, die uns auch in ihrem Rundfunk zuhören, beantworten sollt.

Die Engländer behaupten, das deutsche Volk habe den Glauben an den Sieg verloren. Ich frage euch: Glaubt ihr mit dem Führer und mit uns an den endgültigen totalen Sieg des deutschen Volkes? Ich frage euch: Seid ihr entschlossen, dem Führer in der Erkämpfung des Sieges durch dick und dünn und unter Aufnahme auch der schwersten persönlichen Belastungen zu folgen?

Zweitens: Die Engländer behaupten, das deutsche Volk ist des Kampfes müde. Ich frage euch: Seid ihr bereit mit dem Führer als Phalanx der Heimat hinter der kämpfenden Wehrmacht stehend diesen Kampf mit wilder Entschlossenheit und unbeirrt durch alle Schicksalsfügungen fortzusetzen, bis der Sieg in unseren Händen ist?

Drittens: Die Engländer behaupten, das deutsche Volk hat keine Lust mehr, sich der überhand nehmenden Kriegsarbeit, die die Regierung von ihm fordert, zu unterziehen. Ich frage euch: Seid ihr und ist das deutsche Volk entschlossen, wenn der Führer es befiehlt, zehn, zwölf, und wenn nötig, vierzehn und sechzehn Stunden täglich zu arbeiten und das Letzte herzugeben für den Sieg?

Viertens: Die Engländer behaupten, das deutsche Volk wehrt sich gegen die totalen Kriegsmaßnahmen der Regierung. Es will nicht den totalen Krieg, sondern die Kapitulation. Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, total und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können?

Fünftens: Die Engländer behaupten, das deutsche Volk hat sein Vertrauen zum Führer verloren. Ich frage euch: Ist euer vertrauen zum Führer heute größer, gläubiger und unerschütterlicher denn je? Ist eure Bereitschaft, ihm auf allen seinen Wegen zu folgen und alles zu tun, was nötig ist, um den Krieg siegreich zu Ende zu führen, eine absolute und uneingeschränkte?

Ich frage euch sechstens: Seid ihr bereit, von nun ab eure ganze Kraft einzusetzen und der Ostfront die Menschen und Waffen zur Verfügung zu stellen, die sie braucht, um dem Bolschewismus den tödlichen Schlag zu versetzen?

Ich frage euch siebtens: Gelobt ihr mit heiligem Eid der Front, daß die Heimat mit starker Moral hinter ihr steht und ihr alles gegen wird, was sie nötig hat, um den Sieg zu erkämpfen?"

http://www.ikg.rt.bw.schule.de/virkla/mume/3reich/...anda/propred.htm
 

09.11.01 11:57

25196 Postings, 8808 Tage mod3.900

Berufs- und Zeitsoldaten, die nur ihren Job machen

.. und noch nicht einmal kämpfen müssen!


Deutschland, ein  ...................
 

09.11.01 12:06

25196 Postings, 8808 Tage modFreunden in der

Not hilft man doch sicherlich oder?

.. ich ja  

09.11.01 12:15

25196 Postings, 8808 Tage modDer Mensch, das vernunftsbestimmte Wesen

Ein Beispiel dazu aus Deutschland

Bitte Lautsprecher anstellen!

http://www.nrw2000.de/ausstellung/media/sportpalast.ram  

09.11.01 12:23

1361 Postings, 8857 Tage avantgardeIrgendwie typisch Deutsch

Nachdem ich nach langer Zeit mal wieder einen politischen Thread hier gelesen habe, ist dieser mal wieder einer, bei dem ich meinen Senf durchaus auch darbringen möchte.

Irgendwie kommt mir dieses ganze Gelaber typisch Deutsch vor. Wäre heute der 12.Sept. gleichen Jahres dann würden wir wohl eher handeln als labern, aber nach und nach setzt sich wieder die Angst vor der eigenen Verantwortung durch, und fein nacheinander klemmen mehr und mehr Menschen den Schwanz wieder ein und denken sich:..."Ach die Amis machen das da doch ganz toll, warum brauchen die denn überhaupt unsere Hilfe".

Außerdem ist es toll zu beobachten, daß, sobald es um Einsatz in Krisengebieten geht, immer das dritte Reich, oder in Darknights fall sogar der Deutsch Französische Krieg, herbeigeholt werden, um zu warnen und alles Elend dieser Welt zu bejammern und  mit der damaligen Zeit in Zusammenhang zu bringen.

Mal ehrlich. Wer von Euch hat am 11. Sept. über diplomatische Lösungen mit dem potentiellen Gegner nachgedacht? Haben wir nicht alle nur gehofft, daß die Amis nicht blind zurückschlagen? Gerne waren wir doch bereit, uns in den Dienst einer anderen Nation zu stellen, um den Schutz vor derartigen Angriffen zu erhöhen. Und nun, kaum 2 Monate später, erleben wir, wie sich die Deutschen wieder aus Ihrer Verantwortung ziehen und sich leise aber bestimmt vom Acker machen. Sicher werden wir in den nächsetn Wochen eine dramatisch ansteigende Zahl an Desserteuren in der Bundeswehr bemerken, so wie seinerzeit zu beginn des Golf Krieges.

"Der Mensch hat sich entwickelt: Vom Homo Habilis über den Homo Saphiens zum Homo Jammerlappen" (Dieter Nuhr).


In diesem Sinne
 

09.11.01 12:28

25196 Postings, 8808 Tage mod@avantgarde

Vielleicht hast Du nicht intensiv genug gelesen. Verständlich!

"Nur wer die Vergangenheit und die Gegenwart kennt, kann die Zukunft bewältigen!" Goethe

Sonst liegen wir auf gleicher Wellenlänge.
Missverständnis?

MfG
mod  

09.11.01 12:30

9161 Postings, 9176 Tage hjw2hab auch so meine Verständnisprobleme..?? o.T.

09.11.01 12:39

25196 Postings, 8808 Tage modLieber hjw

Es gibt leider nicht - wie wir alle wissen - nur die

e i n e  Wahrheit,

aber "wehret den Anfängen"!

Hiermit meine ich den heutigen Terrorismus, den ich mit den wahnsinnigen Nazi-Schwerstverbrechern vergleiche.

Ähnliches hatten wir auch schon bei uns.

Wenn die westliche Welt nicht jetzt entschieden handelt, dann ....

MfG
mod  

09.11.01 12:52

9161 Postings, 9176 Tage hjw2mod..

dachte schon, dass du ne Geschlechtsumwandelung hinter dich
gebracht hast..*g*
Nordallianz und Taliban..sehe keinen Unterschied..
mfg
hjw
 

09.11.01 12:54

25196 Postings, 8808 Tage mod@hjw, stimmt! o.T.

09.11.01 12:59

1361 Postings, 8857 Tage avantgardeAlso vom Verständnis her geht es...

Ich habe Dich auch nicht persönlich angreifen wollen MOD, aber die Frage, die sich mir stellt ist, was sollten wir denn aus der Vergangenheit und der Gegenwart lernen. Ist es das Stillhalten bei terroristischen Anschlägen, ist es die Erkenntnis der endlosen, nicht aufhaltbaren Gewaltspirale? - oder vielleicht doch nur die Tatsache, daß sich alles irgendwann einmal im laufe der Zeit wiederholen wird...

In meinem Statement habe ich versucht zu erläutern, daß ich enttäuscht darüber bin, daß es in Deutschland nur noch Maulhelden zu geben scheint, die bei den ersten Anzeichen einer "in Pflicht nahme" das Weite suchen.

Die schlimmen Gescheh`nisse im dritten Reich sind mir ebenfalls in der Schule zur Genüge eingetrichtert worden, seinerzeit leider resultierend in einem großen Loch an Geographischem Wissen, da unsere Lehrer das Fach Weltkunde mit "die Geschichte des Dritten Reiches" verwechselten *seufz.

Ich glaube aber das der Vergleich, den Du MOD angeführt hast, etwas hinkt. Betrachten wir das erhebliche Ausmaß vom 11. September, so handelt es sich hierbei doch eindeutig um einen ZeitPUNKT terroristischen Handelns. Das dritte Reich jedoch ist ein aus wirtschaftlichen und politischen Miseren geprägter ZeitRAUM, der in selbiger Form heute nur schwer zu wiederholen wäre und der aus seiner tragischen Rolle zu einem dunklen Fleck in der Geschichte eines Landes wurde.


Avantgarde

 

09.11.01 13:03

25196 Postings, 8808 Tage mod@Avantgarde

FANATISMUS als

Massenphänomen,

damals wie heute.


Nicht der Mensch, das vernunftsbegabte Wesen,

mit dem man nur Verhandeln müßte,

damit er einsichtichtig wird.

 

09.11.01 13:05

79561 Postings, 9170 Tage Kickyder Mensch ändert sich nur schwer,schon Brecht

sagte,dass es leicht sei zu fordern,dass die Gesellschaft sich ändere,aber schwer,sich selber zu ändern,(nicht wahr boomer,achnein rosch,ach iwo woodyw und jetzt mod!)das gilt natürlich auch für die Fähigkeit Konflikte auf anderem Weg als mit Gewalt zu lösen.  

09.11.01 13:11

25196 Postings, 8808 Tage mod@Kicky

BERTOLT BRECHT

Über "Das Ding an sich"


1
Die Frage nach dem Ding an sich wird gestellt in einer Zeit, wo auf Grund der ökonomisch-gesellschaftlichen Entwicklung die Verwertung aller Dinge in Angriff genommen wird. Die Frage aber zielte nicht nur ab auf die Auffindung neuer Brauchbarkeiten an den Dingen, sondern bezeichnete auch den Widerspruch zu einer Betrachtung der Dinge nur nach Verwertbarkeit hin: Die Dinge sind nicht nur für uns, sondern auch für sich. Allerdings sind sie auch in diesem absoluten Zustand noch verwertbar....

2
Man darf nicht vergessen, daß das Besitzgefühl eine ungeheure Rolle zu spielen begann. Der feudale Besitz war eine Folge der Macht. Jetzt wurde die Macht eine Folge des Besitzes. Sogar Wissen war Macht, weil es Besitz war oder werden konnte. Der diesen Satz aufstellte, BACON, definierte ausdrücklich das Wissen als "zu verwerten wissen". Die Menschen nahmen sich nicht mehr nur von den Dingen, was sie brauchten, sondern ein Ding besitzend, suchten sie neue Brauchbarkeiten an ihm ausfindig zu machen. Es war jetzt auch zu verwerten, was andere brauchten. Das Ding wurde ungeheuer gedrängt, möglichst viel herzugeben.

3
Das Ding als Ware wiederum wurde ungewohnt undurchsichtig, um so mehr, als auch der Mensch selber als Arbeitskraft Ware wurde, so daß der substantive Charakter des Dinges zu schwinden begann. Es entstanden dem Betrachtenden Dinge, welche eigentlich Verhältnisse waren, und Beziehungen zwischen Menschen oder Dingen nahmen Dingcharakter an. Heute kann überhaupt kein Ding mehr genannt werden von der Art, wie KANT es behandelte: Anderes als das KANTsche Ding ist unkennbar.

4
Die Dinge sind für sich nicht erkennbar, weil sie für sich auch nicht existieren können.

5
Der Baum erkennt den Menschen mindestens so weit, als er die Kohlensäure erkennt.

6
Zur Erkenntnis des Baums gehört für den Menschen die Benutzung des Sauerstoffs. Der Begriff des Erkennens muß also weiter gefaßt werden.

7
Erkenntnistheorie muß vor allem Sprachkritik sein.

8
Das Leben selber ist ein Erkennensprozeß. Ich erkenne einen Baum, indem ich selber lebe.


LITERATUR: Bertolt Brecht, Gesamtausgabe, Bd.20, Frankfurt/Main
 

09.11.01 13:14

79561 Postings, 9170 Tage Kickymod manchmal biste ja richtig gut,aber

manchmal einfach nur schnell mit www.google.de und das ist dann oft am Thema vorbei und wirkt eher geschwätzig,Du machst ganze Threads damit kaputt,und daran erkenn ich Dich auch.Nix für ungut,kommste zu Stox Party nach Berlin?  

09.11.01 13:23

25196 Postings, 8808 Tage mod@kicky

.. zur Info:

Brecht war (Lieblings)-Abitur-Thema

Philosophie Dauerhobby.

MfG  

09.11.01 13:40

25196 Postings, 8808 Tage mod@kicky, eine aktuelle eMail an mich:

..., did you see this:
>
> I arrived in ....... (Home of ......... University one block
> from Best Western) and went to dinner at Best Western.  About 85-
> 100 people were in the Restaurant.  I'm at a table for about five
> minutes when this group comes in (about 20 people).  They have
> anti-war picket signs with them.  It appears that two of these
> demonstrators are professors.
>
> They all sat at a large round table behind me and begin to talk
> very loudly about U.S. atrocities in Afghanistan.  One of the
> `professors' stands up and gives a brief talk about how the "U.S.
> is famous for atrocities," and Afghanistan will be no different."
> One of the students asked a question about Viet Nam POW's.  The
> professor makes a comment about how that was only US propaganda
> about poor treatment of POW's.
>
> OK.  I'm really mad now, and I jump up and go over to their table.
> (In retrospect, over the entrance to the Restaurant was a huge
> American Flag.  On each table is an American Flag and a small hand
> painted sign "United We Stand.")
>
> I excuse myself and ask the Professor if I can ask him a question.
> He says, "yes."  I said that he appears to be of age to have
> served in Viet      Nam, and asked him if he had served.  His
> answer was, "No, I defended this Campus and told the truth to the
> students. I then asked if he remembered what he was doing on
> February 16, 1969.  When he answered, "Of course not.  That was
> too long ago."  I responded, "Really?  I remember what I was
> doing. That was the second day of my capture, and I had been
> standing in a bamboo cage for 24 hours with water up to my chest."
> I then said, "Sir, your comments about how POW's in Nam were
> treated are a lie, and I personally say to you that you are a
> ******* liar, as you never were there.  I was a POW, and they did
> not treat our POWs humanly.  The only other person I have ever
> heard make the statements like you have is Jane Fonda.  Is she
> telling the truth and not me?"  He stood up and after about 10
> seconds said, "Jane is a great patriot, and I cannot   visualize
> her lying."
>
> With that, I reached over and grabbed the small American Flag and
> United We Stand sign and said, "I'm taking these back to my table
> where they'll be appreciated."  No one said a word to me as I
> started to walk back.  However after a few seconds, people started
> standing up and applauding all around the restaurant.  Two men got
> up from a table across the room and walked over to me.  The first
> identified himself as former U.S. Marine Lieutenant F..., and the
> other man was former Gunnery Sergeant G......
>
> In a loud voice after introducing himself and the Gunnery
> Sergeanti, Lt. F..... said they were former Marine Guards at a U.S.
> Embassy.  He then said, "We are over at this table to defend the
> U.S. Flag from all foes, both foreign and domestic."  They then
> sat down and asked their Waitress to bring their meals over to the
> table.  A few more minutes went by with loud comments from the
> `anti-war' table.  All of a sudden, "Gunny" Sergeant G......
> stood up and in a loud voice said "All of you heard what the
> President said the other night.  You are either with the United
> States or you are with the terrorists."  He then said, "Please
> stand and join me in singing God Bless America."  As he started
> singing, people all around the restaurant stood up and joined in.
>
> Several of the students at the anti-war table also stood up half
> way through the song and joined in.  Both Professors and the
> majority of the students remained seated and refused to sing.  At
> the end there was a great ovation.
>
> The Manager came up to my table.  (He and his staff came out from
> the kitchen and sang.)  He thanked me for what I started and then
> went over to the anti-war table and asked them to leave.  "I will
> pay for what you have had so far but I cannot in good conscience
> serve you.  Get out now!!"
>
> One of the Professors then made a remark, "Well, we are not going
> to pay one dime for how shabbily we have been treated."  As they
> were leaving, one customer stood up and said, "Manager, here is $5
> towards their bill.  Anyone else willing to chip in to get this
> scum out of here?"  All over the restaurant, people stood up
> reaching for their wallets and saying, "I'll chip in."
>
> The Manager, in tears, said, "My family is from Poland, I am now a
> citizen and am so proud of what I see tonight."  He started crying
> and  a couple of the waitresses helped him into the kitchen.
>
> The two Marines and I were there for about another 20 minutes and
> finished our meal.  The Hostess came up and showed us more than
> $100 that all the other tables had told their waitresses to give
> towards our bill.  I thanked her but said I could not take the
> money.  Lt. F....... suggested donating it in the Restaurant's name
> to the New York Relief Fund, so I guess that's what will happen.
>
> I just can't believe how Americans are coming together now.  Just
> thought you would like to hear how the rest of the country is
> reacting to what happened!!!  

12.12.01 01:06

25196 Postings, 8808 Tage modHallooo Kicky, was macht POTSDAM? Gefällt es

Dir in Deinem neuen Zuhause?

Hoffe, es geht Dir gesundheitlich gut.

Alles Gute weiterhin!

Du fehlst hier!

Viele liebe Grüsse  

12.12.01 13:31

25196 Postings, 8808 Tage modOhne Kicky´s Infos = Kindergarden! o.T.

12.12.01 14:35

77 Postings, 9039 Tage Momoneytoll mod

ich bedanke mich für diese wirklich schöne und ehrliche story über unsere genialen helden und vorbilder. ich war den tränen nahe, als ich diese geschichte laß und konnte mir vor meinem inneren auge vorstellen, wie ich mit diesen überragenden menschen gemeinsam die hymne gesungen hätte.
diese geschichte hat diesen tag zu einem wertvollen tag gemacht und dafür danke ich dir
auch ich werde nun durch die kneipen ziehen und leute auffordern die amerikanische hymne mit mir zu singen und für die leute, die es nicht wollen das essen bezahlen.  

12.12.01 14:43

25196 Postings, 8808 Tage mod@momoney, eine kleine, bescheidene Hilfe:

Semantik -- Bedeutungslehre

Die Semantik befaßt sich mit dem Inhalt von Zeichen; genauer: mit dem Sinn und der Bedeutung von Zeichen:

Sinn (engl. `sense'):
Die Aspekte des Inhalts, die sich aus den Relationen der Wörter, Sätze usw. untereinander im System der Sprache ergibt. Für Sinn findet man manchmal den verwandten Begriff Intension (N.B.: hier mit s geschrieben, nicht mit t).
Bedeutung (engl. `reference'):
Die Aspekte des Inhalts, die sich aus den Relationen zwischen dem Zeichen und der Welt ergeben. Für Bedeutung findet man manchmal den Begriff Extension, Bezeichnetes, Signifikat, Bezug, signifié.

Der Sinn eines Zeichens definiert seine Interpretation in bezug auf Gegenständen, Ereignissen, Sachverhalten, usw. in der Welt.

Diese Unterscheidung geht auf Gottlob Frege zurück.



Frege: Sinn, Bedeutung, Vorstellung
In seinem Aufsatz ``Über Sinn und Bedeutung'' (1892) definierte der Sprachphilosoph und Mathematiker Frege folgendermaßen:


Es liegt nun nahe, mit einem Zeichen (Namen, Wortverbindung, Schriftzeichen), außer dem Bezeichneten, was die Bedeutung des Zeichens heißen möge, noch das verbunden zu denken, was ich den Sinn des Zeichens nennen möchte, worin die Art des Gegebenseins enthalten ist.
[...]

es würde die Bedeutung von ``Abendstern'' und ``Morgenstern'' dieselbe sein, aber nicht der Sinn.

[...]

Von der Bedeutung und dem Sinne eines Zeichens ist die mit ihm verknüpfte Vorstellung yu unterscheiden. Wenn die Bedeutung eines Zeichens ein sinnlich wahrnehmbarer Gegenstand ist, so ist meine Vorstellung davon ein aus Erinnerungen von Sinneseindrücken, die ich gehabt habe, und von Tätigkeiten, inneren sowohl wie äußeren, die ich ausgeübt habe, entstandenes inneres Bild. Dieses ist oft mit Gefühlen getränkt; die Deutlichkeit seiner einzelnen Teile ist verschieden und schwankend.

 

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