Besatzung und Passagiere eines amerikanischen Passagierflugzeuges haben auf dem Flug von Miami nach Paris einen Mann überwältigt. Er wollte einen in seinem Schuh verborgenen Sprengsatz» zünden.
Nach dem Zwischenfall in der Luft wurde die Boeing 767 der American Airlines umgeleitet und landete in Boston. Die 185 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder blieben unverletzt. Das Passagierflugzeug wurde von zwei US-Kampfflugzeugen zum Bostoner Flughafen Logan eskortiert, wie die Behörden mittteilten. US-Präsident George W. Bush liess sich zwei Mal über die Lage unterrichten. Der mutmassliche Attentäter wurde festgenommen. Die Behörden prüfen nun, ob sein auf «Richard Reid» ausgestellter britischer Ausweis gefälscht war. Entgegen ersten Angaben ist der Mann nicht nahöstlicher Herkunft.
Der 1,93 grosse Passagier war am Samstag einer Flugbegleiterin aufgefallen, als er eine Zündschnur anzünden wollte, die aus einem seiner Schuhe herausragte. Sie versuchte ihn zu überwältigen. Der Mann leistete aber Widerstand und biss sie, wie Passagiere berichteten.
Mehrere Fluggäste eilten der Stewardess zur Hilfe, überwältigten den Mann und fesselten ihn mit ihren Gürteln. Zwei Ärzte an Bord verabreichten ihm Beruhigungsmittel.
Laut einer Sprecherin der Flughafenbehörde befand sich in dem Schuh möglicherweise ein Sprengsatz mit dem Sprengstoff C-4. Es habe sich um einen «improvisierten Sprengsatz» gehandelt.
Am 11. Dezember, drei Monate nach den Anschlägen von New York und Washington, hatte die US-Luftfahrtbehörde vor möglichen Flugzeugentführungen im Weihnachtsreiseverkehr nach Europa gewarnt. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass Attentäter Sprengsätze in ihren Schuhen verstecken könnten. Schon wenige Gramm C-4 könnten reichen, ein Passagierflugzeug zu zerstören, sagte damals ein Experte
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