Krebspille: Pharma GPC Biotech glaubt an Zulassung seiner Anti-Krebspille
14. Februar 2004 Die Anti-Krebspille Satraplatin besitzt sehr gute Chancen, in Amerika und Europa zugelassen zu werden. Das sagte der Vorstandschef von GPC Biotech, Bernd Seizinger, in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". In einigen Jahren erwarten GPC, unter anderem bei Prostatakrebs, damit mehr als 500 Millionen Dollar umzusetzen.
Das habe der Vorstand in den vergangenen Wochen vielen großen Investoren auch in Amerika erklärt. Die Story finde Anklang, wie hohe Börsenumsätze und Empfehlungen namhafter Analysten, auch von großen amerikanischen Banken, belegten, sagte Seizinger. Die Aktie war in den vergangenen Wochen extrem stark gestiegen. Derzeit ist das Medikament Satraplatin in Phase 3 der klinischen Entwicklung. Damit liegt die Zulassungswahrscheinlichkeit gemeinhin bei über 50 Prozent. Derzeit macht GPC noch Verlust. Die Gewinnschwelle sei für 2006 geplant. Die Börsen haben das schon vorweggenommen. Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 300 Millionen Euro ist die Aktie heute bereits für große Investoren interessant, obwohl der Umsatz nur ein Bruchteil dessen beträgt.
Herr Seizinger, warum ist GPC Biotech so rasant gestiegen?
Wir haben ein faszinierendes Medikament in der letzten Phase der Entwicklung, Satraplatin. Es besitzt sehr gute Chancen, in Amerika und Europa zugelassen zu werden. In einigen Jahren erwarten wir, unter anderem bei Prostatakrebs, damit mehr als 500 Millionen Dollar umzusetzen. Das haben wir in den vergangenen Wochen vielen großen Investoren auch in Amerika erklärt. Die Story findet Anklang, wie hohe Börsenumsätze und Empfehlungen namhafter Analysten, auch von großen amerikanischen Banken, belegen.
Wie wahrscheinlich ist eine Zulassung von Satraplatin?
Das Medikament ist in Phase 3 der klinischen Entwicklung. Damit liegt die Zulassungswahrscheinlichkeit gemeinhin bei über 50 Prozent. Hier ist sie höher, weil die noch zu nehmenden Hürden relativ gering sind. Wir haben bereits mit der amerikanischen Behörde FDA wie mit der europäischen Zulassungsbehörde EMEA genau abgesprochen, welche Daten für die Zulassung akzeptiert werden.
Wann wird es zugelassen?
Im Jahre 2006 wollen wir die Zulassung einreichen. Die Markteinführung wird für 2007 erwartet.
Wann läuft der Patentschutz aus?
Wir erwarten, daß Satraplatin mindestens bis 2013 geschützt ist.
Wann bringt Satraplatin die ersten Umsätze?
Voraussichtlich schon vor der Markteinführung, weil wir planen, bei Marketing und Vertrieb mit einem Partner aus der Pharmabranche zusammenzuarbeiten.
Haben Sie genug Geld bis 2007?
Wir verfügen über bare Mittel von mehr als 90 Millionen Euro. Das ist die mit Abstand stärkste Cash-Position eines Biotech-Unternehmens in Deutschland. Die Phase 3 bei Satraplatin kostet gute 30 Millionen Euro. Zudem könnten wir, etwa durch eine Partnerschaft für Satraplatin, unsere Cash-Position wieder signifikant ausbauen.
Wofür brauchen Sie das Cash?
Die Medikamentenentwicklung ist sehr kostenintensiv - vor allem die späte klinische Phase. Wir entwickeln zudem verschiedene weitere Medikamente in früheren Phasen und sind weiter an Einlizenzierungen interessiert. Geplant ist, in den nächsten zwei Jahren über eine breite klinische Pipeline mit mehreren Medikamenten zu verfügen.
Wann machen Sie Gewinn?
Wie bisher kommuniziert, erwarten wir den Break-even 2006. Wichtig ist uns jedoch: Wir wollen Werte für unsere Aktionäre aufbauen. Dafür brauchen wir eine breite Medikamentenpipeline. Mit den Mitteln, die wir durch Satraplatin erwirtschaften sollten, können wir noch mehr Produkte entwickeln und langfristig eventuell auch einen eigenen Außendienst aufbauen.
Bringt der Kursanstieg Vorteile?
Er ermöglicht auch mittel- bis langfristig wieder Übernahmen, weil wir die Aktie dafür einsetzen können. Außerdem hat unser Börsenwert nun eine kritische Größe überschritten. Mit rund 300 Millionen Euro sind wir für große institutionelle Investoren attraktiver geworden, weil die Aktie liquider geworden ist.
Bildmaterial: F.A.Z. Mfg N.P.
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