Börse Online von heute:
Telegate gegen die Deutsche Telekom heißt das Duell am 2. März 2011 um 10 Uhr. Wie wir in Erfahrung bringen konnten, hat das Oberlandesgericht Düsseldorf die mündliche Verhandlung in den Datenkostenrückforderungsklagen von Telegate gegen die Deutsche Telekom auf diesen Tag gelegt. Der nahende Gerichtstermin bringt neue Fantasie für den Aktienkurs des Auskunftsdienstleisters. Denn es geht in dem Verfahren um bis zu 105 Mio. Euro. Diese Summe könnte das Gericht Telegate maximal zusprechen. Die Chancen auf einen Erfolg sind nach einem Urteil der Bundesnetzagentur im September 2010 gewaltig gestiegen. Die Behörde urteilte, dass die Telekom dem Gesamtmarkt nicht mehr als 1,65 Mio. Euro pro Jahr für die Bereitstellung von Auskunftsdaten berechnen darf. Da eine – für Telegate positive – Grundsatz- und Richtungsentscheidung durch den Bundesgerichtshof bereits vorliegt, geht es in der mündlichen Verhandlung vor dem OLG jetzt nur noch um die genaue Rückforderungshöhe. „Die dazugehörigen Berechnungsmodi sind zwischen den Parteien umstritten und werden völlig unterschiedlich eingeschätzt“, teilt uns ein Telegate-Sprecher mit. Eine Entscheidung indes dürfte an diesem Tag noch nicht fallen, voraussichtlich aber im Jahresverlauf 2011. Wir erwarten, dass Telegate bei der endgültigen Entscheidung der Maximalbetrag von 105 Mio. Euro zugesprochen wird. Abzüglich Steuern blieben rund 70 Mio. Euro übrig. Davon wiederum wäre eine bereits erfolgte Vorauszahlung durch die Deutsche Telekom in Höhe von 12 Mio. Euro abzuziehen. Die verbleibenden 58 Mio. Euro würden dem Unternehmen aber voll zufließen und den ohnehin schon üppigen Cashbestand auf einen Schlag mehr als verdoppeln. Inklusive der erwarteten Datenkostenrückzahlung wären rund zwei Drittel des Telegate-Börsenwerts von aktuell rund 160 Mio. Euro durch liquide Mittel unterlegt. Bei einem Erfolg der Klage gehen wir davon aus, dass ein großer Teil des Geldes in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Anteilseigner fließen würde. Damit noch nicht genug: Sollte Telegate in der Datenkostenrückforderung Erfolg haben, steigen die Chancen in der ebenfalls laufenden Schadenersatzklage gegen die Deutsche Telekom im Volumen von bis zu 140 Mio. Euro. Insgesamt beläuft sich der Betrag, um den es für Telegate geht, also auf fast 250 Mio. Euro. Für weitere Fantasie ist also gesorgt. Wie es operativ um den Konzern bestellt ist, können Sie in unserem BO Research 18/2010 nachlesen, das wir Ihnen hier zum Download anbieten.
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