Der Kurs steigt, weil Investoren in die Aktie investieren und nicht unmittelbar weil die Verkaufszahlen gut sind, sondern vielmehr weil das Delta bzw. Wachstum hoch ist. Doch es ist absehbar, dass das hohe Wachstum der letzten Jahre nicht mehr zu halten sein wird, andernfalls müsste der Gewinn im nächsten Jahr auf 50mrd.$ steigen. D.h. über kurz oder lang wird die Wachstumsdynamik nachlassen und sich der Kurs ähnlich wie bei Microsoft entwickeln. Und wie ich ja schon mal schrieb, damit der Apple-Kurs um weitere 10% steigt, bedarf es fast 60mrd.$ bereitwilliges Kapital, was sich dann immer weiter erhöht. Apple hat heute schon eine Marktkapitalisierung, welche höher als der Haushalt so manches Industrieland liegt. Wenn Apple um 100% steigt, beträgt der Marktwert 1,2bio$ ! Wenn Apple um 200% steigen soll, beträgt der Marktwert 1,8bio$ ! Welcher langfristig orientierte Anleger verspürt da noch große Kursfantasien?
Anbei sei zu sagen, dass Microsoft weit mehr als nur Software zu bieten hat und gerade in den Jahren der Konsoliderung und Stagnation sein Geschäft immer weiter ausgebaut hatte, sei es XBOX oder auch so manche Peripherie oder auch eine Erweiterung professioneller Softwareanwendungen.
Des Weiteren war 2000/2001 die Übertreibung in Folge des hohen Anteils an privater Klein- und mittelgroßer Anleger deutlich höher. Damals betrug der Anteil an kleinen Privatanlegern wie Hinz und Kunz bei 15%, Heute liegt es irgendwo um die 2 bis 3%. Auch weltweit ist dieser Trend zu beobachten, dass immer weniger Kleinanleger im Markt aktiv sind bzw. die Großen einfach so hoch kapitalisiert sind, dass der Anteil eben entsprechend größer wird. D.h. die Umverteilung des Kapitals kann man selbst an den Börsen erkennen. Daraus resultiert meiner Meinung nach u.a. auch die niedrigere Bewertung, weil die Großen eben nicht so schnell einem Hype verfallen, die genau wissen, dass wenn sie zu spät ein- und aussteigen, sie die großen Verlierer sein werden. Und es ist eben schon ein Unterschied ob man eine Mio.€ oder 10T€ verliert.
Ein KGV von 20 war damals fair und normal, heute ist es eine satte Überbewertung von mind. 30%.
Daran wird sich meiner Meinung nach auch nix ändern, die KGVs werden weiter pruzeln, solange der Anteil an kleinen und mittelgroßen Privatanlegern bzw. die Zahl der Anlegermasse so gering bleibt. Und da sind wir wieder beim globalen Problem der Umverteilung des Kapitals / Geldes, die eine Börse mittlerweile zum Spielplatz der Eliten gemacht hat.
Also ich für meinen Teil habe ich ja wiegesagt von diesem Spielplatz aus diesem Grund verabschiedet, diskutiere aber gern darüber ;-)
Und ich bin kein Apple-Hasser aber auch kein Apple-Fan, sondern lediglich ein Normalo Konsument der die Vor- aber auch Nachteile bei Apple-Produkten sowie der Aktie sieht. Ich wiederhole mich da gern, die Produkte von apple sind funktional, modisch und ergonomisch absolut Top, keine Frage, doch für die deutlich höheren Preise gegenüber der Konkurrenz und der "Kultisierung" einer Marke stelle ich große Anforderungen, u.a. eben dass Apple mehr für soziale Verantwortung und Fairness tut, dass Apple die Perfektion seiner Produkte statt das Massenprodukt sucht. Eine Harley Davidson hat für mich 1000mal mehr Kult als Apple, weil Harley eben gegen den Trend anderer Hersteller seine Produktion weiterhin in den USA bestreitet und weiterhin die Erfahrungswerte seiner jahrzehnte angehörigen Mitarbeiter nutzt und enorm hohe Qualitätsanforderungen stellt bzw. die meisten Arbeitsschritte in maschninell unterstützter Handarbeit gehen. Die Liebe zur Perfektion, zum Detail wird hier groß geschrieben und jeder der eine Harley einmal gefahren ist, weiß dass er auch noch in 30 Jahren mit Derselbigen wird fahren können und es eben kein Wegwerfprodukt ist. Es wäre sicherlich unfair dies auf technische Produkte zu beziehen, da dort die Entwicklung nunmal schneller von statten geht, doch das ist es was ich bei dem ganzen Hype u m Apple nicht verstehen kann, dass man nicht das Gesamtpaket betrachtet und man ein Produkt zum Kult erklärt, welches bei Weitem nicht die Qualitätsanforderungen von Premium erfüllt und zudem unter fragwürdigen Bedingungen nahezu ohne sozialer Verantwortung hergestellt wird und sich diesbezüglich nicht von der deutlich billigeren Konkurrenz positiv absetzt.
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