Lebenstraum Weltumradlung
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Natürlich könnte man auch an einem solchen Tag wie heute biken doch in knapp 4.000 m Höhe macht dies keinen sonderlichen spaß und Black Beauty wäre vermutlich nicht wieder zu erkennen. Der Vorteil von diesem abermaligen ungewollten Ruhetag ist die Tatsache, dass ich zumindest ein wenig einen Eindruck vom harten, entbehrungsreichen Leben der Indios in einem kleinen Bergdorf der Anden bekomme.
http://www.pitopia.de/pictures/standard/j/...o/33/josecito_953933.jpg
http://www.wildost.de/images/product_images/...s/52_1_Peru-Dorf-1.jpg
http://p1.pkcdn.com/peru-auf-dem-dorf_277544.jpg
Den Kindern scheint dies wenig auszumachen, einige spielen draußen in Sandalen, natürlich ohne Socken.
Es ist jetzt 15.00 und es regnet immer noch..... und soeben habe ich zu Mittag bzw. Abend gegessen und nochmals das Höhenprofil des reise Know Hows studiert. Dabei konnte ich erfreut feststellen, dass ich bereits gestern auf den ca. 4.000m hohen Cruzccasa Pass war. Ich habe somit gestern knappe 2.000 Hm bewältigt....
Bis zum 4.100m hoch gelegenen Huayllaccasa Pass sind es noch gute 20km mit max. 500 Hm, falls es dazwischen nicht noch einige ups and downs gibt, und danach geht es ja für ca. 40km hinab nach Andahuaylas. So wie es derzeit ausschaut bezweifle ich jedoch meine morgige Ankunft dort.
Nachdem ich heute Nacht ca. 10h durchgeschlafen habe, habe ich heute Mittag derer zwei noch draufgelegt. So gesehen hat mir das abermalige Nichtstun gut getan auch wenn ich derzeit das Gefühl habe "nicht vom Fleck" zu kommen.
Gruß Welti
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http://static.panoramio.com/photos/large/97621477.jpg
http://www.andahuaylasperu.com/fotos/...panoramica-de-andahuaylas.jpg
Der heutige Tag begann alles andere als verheißungsvoll, denn als ich kurz nach 6.00 mal aus dem Fenster blickte regnete es abermals. Ich legte mich nochmals auf`s Ohr und dachte darüber nach eine weitere Nacht hier in Kishuara zu verbringen.
Zwei Stunden später stand ich dann auf und war eigentlich fest entschlossen doch aufzubrechen. Es wurde nun ein wenig heller, auch hatte der Nieselregen aufgehört. Ich packte meine 7 Sachen, wollte Black Beauty beladen und musste feststellen, dass das Hinterrad fast platt war. Bei der Kontrolle konnte ich gleich zwei Löcher feststellen, konnte jedoch nur einen Fremdkörper, ein kleines Drahtstück, im Mantel ausfindig machen.
Nachdem ich den "Schaden" behoben hatte verabschiedete ich mich von der netten, 5 köpfigen Familie, stärkte mich mit einem Reisgericht im Restaurant um gegen 10.00 aufzubrechen. Die ersten 2km waren eine reine Schlammschlacht doch nach Erreichen der Hauptstraße wurden die Bedingungen zunehmend besser. Auch wenn ich nicht die besten Verhältnisse vorfand war es ein schönes Naturschauspiel mit ansehen zu können, wie der Wind die Wolken die Berghänge hinauftrieb.
Die ganze Zeit über ging es stets bergauf und nach 22km und 2h22`Fahrzeit erreichte ich den 4.100m hohen Huayllaccasa Paß. Der ganze Tagesabschnitt war von einer herrlichen Landschaft geprägt. Der größte Teil der Fläche wird für die Landwirtschaft genutzt, ein Feld reihte sich nach dem anderen. Mal erschienen sie in einem farbenträchtigen gelb, kurz vor der Ernte stehendes Getreide, mal dominierte das Braun der umgepflügten Äcker. Die Bestellung bzw. das Ernten der Felder erfolgt in der Regel in größeren Gruppen. So traf ich z.B. eine 20 köpfige Gruppe die in ca. 4.000m Höhe gerade mit der Kartoffelernte beschäftigt waren. Es war eine äußerst fröhliche Gruppe und ich durfte gar zum Nulltarif fotografieren. Wieder einmal musste ich feststellen, dass ich hier in Peru wohl die bisher freundlichsten Menschen in SA angetroffen habe.
http://www.nationalgeographic.de/thumbnails/...rnte-in-peru-13355.jpg
http://www.mission-21.org/typo3temp/pics/5ff66186c7.jpg
Der erste Teil der fast 40km langen Abfahrt hatte es dann in sich, und auf den ersten 10km sah man nicht wo das Vorderrad eintauchte. Zunehmend wurde der Belag dann immer besser und kurz vor Andahuayallas war dann erst einmal eine Grobwäsche bei Black Beauty angesagt. Mittlerweile hatte sich der Himmel wieder verfinstert und so hatte ich doch recht wenig Zeit für die famose Landschaft sowie den Leuten am Straßenrand.
Beim Check der E-Mails ließ mir Tini über Julia mitteilen, dass meine Dias abermals gut geworden sind. Tini hatte mir ebenfalls ein ausführliches geschrieben. Hannah und Marius waren über den Vizeweltmeister sehr traurig, Jutta und Thomas sind für 10 Tage in den Urlaub gefahren, Mutti und Papa fliegen!!! nächste Woche erstmalig in ihrem Leben nach Kanada zu Christa, Peter besichtigt derzeit einige Kliniken und mein Kontostand beträgt derzeit noch 4.000 Euro.
Morgen werde ich den Daheimgebliebenen eine E-Mail schreiben sowie einen Stadtbummel machen.
Gruß Welti
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Heute Vormittag saß ich dann für ca. 3!!! Stunden im Internet Shop, habe den Eltern eine ausführliche E-Mail geschrieben und zudem die BZ gelesen.
Das Wetter war eigentlich gut und es regnete nur für kurze Zeit am Nachmittag. Für morgen hoffe ich ebenfalls auf gutes Wetter und möchte versuchen Chincheros zu erreichen und falls möglich Ayacucho in zwei weiteren Fahrtagen. Der zweite Fahrtag von Chincheros nach Ocros müsste hierbei der einfachste sein. Wie viele Höhenmeter es hinunter zum Rio Chumbao geht weiß ich nicht, ohne dieses Gefälle sind es immerhin mindestens 3.700 Höhenmeter....
Nachdem ich gestern doch ein wenig "abgestürzt" bin werde ich heute Abend recht früh schlafen gehen um morgen ausgeruht an den Start gehen zu können. Jetzt schreibe ich jedoch erst noch den Uhlern eine Karte, und zwar dem Alfred und Elisabeth.
Gruß Welti
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Als erstes wollte ich ein Restaurant aufsuchen um in aller Ruhe mein Feierabendbier trinken zu können und dabei Tagebuch zu schreiben. Restaurant gibt es derer drei und zwei davon öffnen erst gegen 18.00. Das bereits geöffnete hat kein Bier und extrem laute Musik ist zu hören. Nebenan gibt es zwar Bier zu kaufen, jedoch keine Sitzgelegenheit..... Nun schlürfe und schreibe ich in einem kleinen Laden um später dann ab 18.00 meinen Hunger stillen zu können.
10 km vor dem Ort gab es ein wesentlich größeres Restaurant doch wollte ich bis Chincheros radeln um mir die 3 Tagesvariante nach Ayacucho offen zu halten.
Heute Morgen hatte es gegen 6.00 abermals geregnet, doch bereits wenig später taten sich die ersten Lücken in der Wolkendecke auf und entschloss mich für den Aufbruch. Zum Glück waren es lediglich 6km Abfahrt hinab zum Rio Chumbao wobei ich schätzungsweise 150 Höhenmeter verlor. Unten im Tal lag der Ort Talavera und dort stärkte ich mich mit einem großen Stück Kuchen sowie 2 Kaffees. Die war mal wieder die einzige Nahrung, welche ich während des Fahrtages zu mir nahm. Vielleicht war auch dies der Grund dafür, dass ich mich heute nicht ganz so fit fühlte wie sonst.
Es folgte ein 42km langer Anstieg auf den 4.150m hohen Pso. Soracchocha und nach 5h16`Fahrzeit, was einem Schnitt von 9,2 km/h entsprach, erreichte ich die Passhöhe. Die Landschaft war nicht ganz so spektakulär wie zuletzt, die Leute jedoch mindestens so freundlich. Was auch interessant ist sind die Vegetationsunterschiede innerhalb der 2000 Höhenmetern. Derzeit überwiegt "oben" das afrikanische Steppengras während es unten, je weiter ich nach Norden vorrücke immer wärmer und grüner zu werden scheint. So ab 3.500 Hm tauchen die ersten Kakteen auf, unten wimmelt es nur so von ihnen.
Heute bin ich übrigens zwei mal kontrolliert worden und musste gar meinen Ausweis vorzeigen. In den 80er Jahren soll das Umgebung um Ayacucho herum Sperrgebiet gewesen sein und wurde von Terroristen beherrscht.
Morgen geht es nun erst einmal für ca. 800 Hm hinab zum Rio Pampas und danach beginnt der 2.400 Höhenmeter lange Anstieg zum 4.400m hoch gelegenen Pso. Huamina. Auf halber Strecke möchte ich eventuell im 3.251m hoch gelegenen Ocros übernachten, vermutlich gibt es dort jedoch keine offizielle. Vielleicht fahre ich ja auch "as far as possible" um am folgenden Tag Ayacuchu zu erreichen.
Vorhin hat es übrigens mal wieder richtig geschüttet, morgen soll das Wetter jedoch gut sein.
Gruß Welti
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Qcros selbst hatte ich vor ca. 1 Std. erreicht und zum Glück habe ich mich zum Bleiben entschieden. Kurzfristig hatte ich mit dem Gedanken gespielt doch weiterzufahren, denn so hätte ich die Möglichkeit gehabt Ayacucho bereits morgen zu erreichen. Bis dorthin dürften es noch ca. 110km!!!! sein, und sollten die die Straßenverhältnisse ähnlich schlecht sein wie zuletzt dürfte dieses Unterfangen unmöglich sein.
Nachdem es während der Nacht heftig geregnet hatte war es heute morgen fast wolkenlos. Bevor ich losfuhr unterhielt ich mich noch kurz mit dem älteren Hotelier und er spendierte mir 2 Kaffees. Bisher wurde in Bolivien bzw. Peru immer cash verlangt, er wollte kein Geld.
Bis zur Rio Pampa Brücke waren es 31km wobei ich auf den ersten 650 von 800 Hm mit einem Schnitt von ca. 15km!! hinabrollte. Es war richtig steil doch aufgrund der Straßenverhältnisse konnte ich es nicht wie gewohnt laufen lassen. Ich war wirklich froh diesen Abschnitt talwärts zu fahren denn so konnte ich mich auch auf das Radeln entsprechend konzentrieren. Die Zeiten 15 km waren landschaftlich gesehen wieder vom Allerfeinsten. Ich folgte dem äußerst breiten Rio Cincheros? und entlang der Strecke gab es jede Menge kleinerer Siedlungen. Angebaut wurden hauptsächlich Zuckerrohr und Bananenstauden, es herrschten mal wieder asiatische Verhältnisse.
http://www.tierra-inca.com/album/photos/view.php?lg=es&id=3096
Egal wo ich radle erscheint mir das Land äußerst fruchtbar und in den flachen Regionen des Landes war ich ja noch gar nicht - in Peru dürfte eigentlich keiner hungern müssen.....
Eine weitere Kontrollstation in Rio Pampa konnte ich unkontrolliert passieren. Der Polizist meinte nur, dass es bis Ocros noch 20 km wären worauf ich ungläubig den Kopf schüttelte. Nach meinen Informationen hätten es noch mindestens 30, evtl. gar 40km sein müssen.
Auf dem nächsten 30km ging es fast nur noch bergauf und der Anstieg selbst fiel mir doch leichter als der gestrige. Ich denke, dass dies hauptsächlich an der herrlichen Landschaft lag und diese mich beflügelte. Vorbei ging es an zahlreichen Kakteen und zuletzt säumte ein gelb blühender Strauch den Wegesrand.
11km vor Ocros stärkte ich mich mit einer Suppe, Hühnchen mit Reis sowie Gemüse. So gut wie dort habe ich schon lange nicht mehr gegessen und es war richtig fein. Das letzte Teilstück war dann recht einfach, auch waren einige ebenen Teilstücke dabei. Das Spektakuläre bei diesem Teilstück waren dann auch die teilweise steilen Abgründe an denen die Straße vorbeiführte.
Sollten meine erhaltenen Informationen stimmen müssten es noch ca. 50km bis zum 4.400 Hm hohen Paso Huamino sein. Hier vom Ort aus kann man die Strecke gut erkennen, es wird ein langer Anstieg.... viele der Kilometer sollen recht eben sein und ich hoffe nur, dass ich keinen Gegenwind haben werde. Sollte es windig sein müsste ich eigentlich Gegenwind haben.
Gruß Welti
3
Der heutige Tag hatte es ganz schön in sich, war wohl einer der härtesten seit Tourbeginn. Zum Glück war das Wetter heute gut, auch hatte ich des Öfteren leichten Rückenwind.
Nach herrlich schlafreicher Nacht bin ich kurz nach 6.00 losgefahren, so früh wie schon lange nicht mehr. Wie von mir fast vermutet war der stressigste Teile des Tages der zu Beginn. Nach genau einer Stunde Fahrzeit hatte ich noch keine 7 km bewältigt, nach drei waren es immerhin "schon" derer 22,1. Ich erreichte irgendeine Passhöhe welche ich von Ocros aus sehen konnte und schätzte diese auf ca. 4.000 Hm. Meine Taktik für den Anstieg war eine Stunde treten, danach eine Trinkpause einlegen sowie eine Banane essen. Ich fühlte mich nicht 100% fit, irgendwie fehlte die gewohnte Power und war sichtlich froh die Passhöhe erreicht zu haben. Den Anstieg selbst empfand ich dann nicht so spektakulär wie die vorangegangenen, vermutlich lag es mit dem ständigen Blickkontakt zu Ocros.
Bis zum Pso. Toctoccasa (4.251Hm / Km 70) war es ein ständiges up and down zwischen 4.000 - 4.400 Hm (Pso. Huamino / Km 51). ich bewegte mich entlang einer Hochebene und die Vegetation war anders als auf den anderen Pässen. Das "afrikanische" Gras war noch grün, sonst sah ich es ja in dem leuchtenden gelb. Zum Glück waren die Verhältnisse einigermaßen gut sodass ich auf diesen 50km trotz platter Beine noch ordentlich vorankam. Da es Nacht dort oben mit Sicherheit "schweinekalt" sein würde wollte ich eine Nächtigung im Zelt vermeiden. Mit Zeit zogen recht dunkle Wolken am Horizont auf und zum Glück kreuzten diese nicht meinen Weg. Einmal jedoch fuhr ich auf nasser Straße und dort muss es zuvor ordentlich geregnet haben.
Größtenteils hatte ich heute freie Sicht, doch die runden Hügel sowie Täler rissen mich nicht gerade vom Hocker, schneebedeckte Berge konnte ich keine mehr ausmachen.
Mit dem heutigen tag ist es meiner Meinung nach Zeit die Anden zu verlassen. Bis zu Pucallpa ist es zwar noch ein weiter Weg doch so langsam aber sicher freue ich mich auf die Ebene, den Amazonas sowie seinen Zuflüssen.
Die 40km lange Abfahrt vom Paso Toctoccasa nach Ayacucho hatte es dann mal wieder in sich, äußerste Konzentration war angesagt. Während dieser ist ein Teil meines Gepäckträgers gebrochen, der defekt konnte jedoch mittels Kabelbinder repariert werden. Kurz vor Erreichen des Etappenzieles habe ich Black Beauty in einen Bewässerungskanal gestellt und dank der starken Strömung war das Reinigen des Rades kein Problem.
Bei der Hotelsuch habe ich dann gleich beim ersten Versuch eingewilligt, allerdings erst, als der Hotelier den Preis für 3 Nächte von 30 Soles auf 25 gesenkt hatte.
Gruß Welti
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Auf den letzten 259km habe ich stolze 4.100Hm bewältigt, teilweise unter schwierigsten Straßenverhältnissen. Während dieser Tage habe ich es auf knappe 22 Stunden reiner Fahrzeit gebracht.
Auf den 596 km von Cusco hierher nach Ayacucho waren ca. 9.400 Höhenmeter zu bewältigen, ich hätte somit den Mt. Everest beradeln können..... Vermutlich waren die vielen Regentage der letzten Zeit sogar gut für mich denn so hatte ich genügend Ruhetage und konnte mich entsprechend erholen.
Nachdem ich heute Morgen bereits Wäsche gewaschen habe werde ich heute nichts mehr tun, vermutlich noch ein wenig um die Plaza herumstreunern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ayacucho_(Peru)
und einigen Bildern der Stadt
http://farm4.static.flickr.com/3357/3502683634_beb0e63411.jpg
http://www.turismoperu.com/web/12172806/fotos/ayacucho-catedral.jpg
http://4.bp.blogspot.com/-ljQ9QvSqSNc/UFqRQSsGDyI/...+del+Triunfo.jpg
http://cde.peru21.pe/ima/0/0/0/4/4/44062.jpg
Gruß Welti
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Wie schon vermutet habe ich gestern nicht viel gemacht. Das interessanteste war wohl der nette Plausch mit einer Peruanerin sowie deren Tochter. Im Gegensatz zu den anderen Ländern hier in SA scheinen die Peruaner wirklich Interesse an meinen Reiseberichten zu haben.
Heute Morgen widmete ich mich dann erst einmal Black Beauty zu. Zuerst wurde die Kette gereinigt und dann widmete ich mich dem gebrochenen Gepäckträger. Eine der beiden oberen Befestigungsstellen haben den Strapazen nicht stattgehalten sprich sie ist ausgerissen. Nun habe ich den Gepäckträger an den beiden weiter unten befindlichen montiert doch ist dies nicht die beste Lösung, da er nun nicht mehr waagerecht ist. Die zwei Befestigungsschienen am Sattel sind ebenfalls beschädigt, zeigen Risse auf und entstanden vielleicht erst aufgrund des Weiterradelns.
Im Moment sieht das ganze ja noch recht stabil aus, doch die nächsten Tage werden zeigen ob es den Belastungen der Anden standhält. Auf alle Fälle werde ich versuchen irgendwo eine Schweißwerkstatt zu finden die mir das abgebrochene Stück evtl. an den Rahmen schweißt, falls überhaupt möglich.
Ob ich morgen nun weiterfahre weiß ich noch nicht, eigentlich möchte ich schon. Ganz klar ist mir die Routenwahl noch nicht, denn die einzelnen Karten zeigen unterschiedliche Streckenverläufe auf. Eines ist klar, die in meiner SA-Karte eingezeichnete Hauptstraße nach Huancavelica werde ich nicht folgen, mein Weg führte über Huanta und ??????
Nach einem Monat Peru Aufenthalt habe ich heute mal wieder Kassensturz gemacht. Lag ich nach 18 Tagen noch bei einem Schnitt von 61 Soles/Tag so habe ich den Schnitt inzwischen auf 50 Soles drücken können. In den letzten 12 Tagen habe ich somit gerade einmal 400 Soles ausgegeben.
So, das waren die Statistiken der Geldausgaben und jetzt folgen einige Infos über die Stadt (FP + RKH) sowie Umgebung.
Die Stadt selbst zählt gute 100.000 Einwohner und Einfahrt war genauso staubig und stressig wie die nach Cusco. Ich frage mich nun, wie es wohl in Lima zugehen würde..... Es ist eine typische Kolonialstadt mit 33 Kirchen, die von außen betrachtet jedoch nicht ganz so pompös erscheinen wie viele andere die ich bisher gesehen habe. Zwischen den Jahren 1982 bis Anfang der 90er Jahre hatte die Guerillagruppe Sendero Luminoso hier ihr Hauptbetätigungsfeld weshalb der Reise Know How von einem Besuch dieser Gegend in der 95er Ausgabe noch abriet.
nicht weit von hier fand am 9. Dezember 1824 die entscheidende Schlacht gegen die Spanier statt. Diese brachte das Ende der spanischen Herrschaft über Peru. Früher hieß die Stadt Huamanga, sie wurde jedoch durch Simon Bolivar in die Stadt des Blutes (Ayacucho) umbenannt.
Gruß Welti
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Heute morgen fühlte ich mich dann deutlich wohler entschloss mich dennoch für einen weiteren Ruhetag. Dieser bescherte mir dann das 2. Treffen mit dem holländischen Bikerpärchen, welches ich das erste mal in La Paz getroffen hatte. Die beiden waren bestens über meinen Wegverlauf informiert, denn oftmals wurde ihnen von dem Deutschen Cyclist berichtet. "Schweren Herzens" gaben sie zu, dass sie von Anahuaylas nach Ayacucho fur eine kurze Zeit ein wenig geschummelt und einen Lift für diesen Abschnitt genommen hatten. Die beiden hatten sich übrigens über eine Anzeige kennengelernt, ich hatte ja auch eine vor beginn meiner Reise aufgesetzt, und sie scheint mir die fittere zu sein. Ich erzählte ihnen von meinen Amazonasplänen und habe ihnen damit wohl einen "Floh" ins Ohr gesetzt.
Sie berichteten mir von einem weiteren Bikerpärchen, welches kurz vor Cusco absichtlich von 2 Autos angefahren und dann per Pistole zur Kasse gebeten wurden. Vielen Dank lieber Gott, dass du mich bisher vor einer solchen Situation bewahrt hast. Die Diebe hatten es zum Glück nur auf das Geld abgesehen, die Habseligkeiten interessierte sie nicht.
Sollte das Wetter morgen gut sein, heute Nacht hatte es abermals für gut 1 Stunde geregnet, werde ich voraussichtlich die 1/2 Tagesetappe nach Huanta (ca. 50km) in Angriff nehmen. Sollte ich mich dort fit fühlen werde ich vielleicht auch weiter nach Mayon (2.200m) oder gar die Rampe hinauf nach Churcampa radeln. Im Moment tendiere ich jedoch für die kürzere Variante.
Gruß Weltumradler
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Nach unruhiger Nacht bin ich gegen 6.30 aufgestanden, ich musste ständig an die Daheimgebliebenen, die Firma, dem EHC sowie ans Angeln denken, um eine Stunde später loszufahren.
Die ersten 16km waren trotz Abfahrens die schlimmsten des Tages und vielleich ein kleiner Vorgeschmack was mich auf dem Weg nach Huancayo erwartet. Die Straße selbst war gar nicht so schlecht, aufgrund des starken Autoverkehrs wurde ich jedoch regelrecht eingestaubt. Der Sand knirschte mal wieder zwischen den Zähnen, von der Landschaft sah ich oftmals nichts. gute war, dass es ab und zu asphaltierte Abschnitte gab auf denn ich mich erholen konnte.
"Unten" bei Huari querte ich den Rio Cachi und dort wimmelte es nur so von Sandflies, wohl ein kleiner Vorgeschmack was mich spätestens/hoffentlich in 2 Wochen erwartet. Zu meiner Überraschung war die Straße danach vollkommen asphaltiert, teilweise sogar in einem guten Zustand.
http://static.panoramio.com/photos/large/36999273.jpg
Es folgte ein ca. 10km langer Anstieg welche im 2. bzw. 3. gang befahren werden konnte, zahlreiche Kakteen säumten den Straßenrand. Die Gegend wirkte recht steinig, dennoch konnte die "Talebene" für den Ackerbau benutzt werden und war herrlich grün. Bei diesem Anstieg bekam ich des Öfteren einen Hustenanfall und dies verdeutlicht, dass ich immer noch nicht fit bin. Komischerweise war es kein richtiger Reiz, ich fing einfach an zu husten. Hätte ich was gegessen, hätte ich wohl brechen müssen ohne dass es mir schlecht war. Es scheint wirklich gut zu sein, dass ich die ursprünglich geplante Tagesetappe nach Churcampa nun gesplittet habe. Auf dem Weg dorthin erwartet mich immerhin eine Rampe von 1000 Hm.
Nach der Passhöhe ging es noch für eine Weile leicht bergauf/bergab und ich hatte schöne Aussichten auf das Tal des Rio Carhimayo.
Hinab rollte ich nun nach Huanta und deren Plaza mit den vielen Palmen gefiel mir besonders gut. die Hotel scheinen Einheits-/Gringopreise zu haben und jedes verlangte 10 Soles pro Nacht. Eine solch kalte Dusche hatte ich schon lange nicht mehr, der Kopf brummte.....
http://2.bp.blogspot.com/-fBvlnsRPB5U/TsZ-h0TOilI/...Huanta-verde.jpg
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Erstmals in Peru hatte ich das Gefühl, dass das Hotelpersonal der ersten drei besuchten unfreundlich mir gegenüber war. Beim 4., dem etwas abseits gelegenen habe ich dann zugeschlagen, der Preis war jedoch der gleiche.
Heute Nachmittag werde ich wohl ein wenig Zeitungen lesen. Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen. Auf dem Markt habe ich mir vorhin eine Baseballmütze gekauft, an das Tragen derer muss ich mich wohl erst noch gewöhnen. Als Sonnenschutz scheint sie etwas zu taugen, sodass ich zukünftig mit weniger verbrannter Nase unterwegs sein werde.
Gruß Welti
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Erst während meiner Kaffeepause im 30km entfernten Mayoc, von Huanta aus gesehen, klärte sich dieser Irrtum auf. Die Leute in Ayacucho konnten mir über den Straßenzustand keine Auskunft geben und während des heutigen Tages kam ich gar nicht auf die Idee danach zu fragen. Bei der Ortseinfahrt nach Mayoc kam ich in eine Polizeikontrolle welche neben einem Bierstand!!! aufgebaut war und teilte den Leuten mit, dass ich noch die 1000 Hm hinauf nach Churcampa fahren wolle..., wie schnell sich die Sachen doch ändern.
Wie üblich fuhr ich heute morgen gegen 7.00 los und richtig erfreut war ich über den guten Straßenzustand der Offroad. Ich konnte es wirklich gut laufen lassen und nach 21km überquerte ich den Rio Mantaro das erste mal. Ich dachte bereits in Mayoc zu sein - man sollte sich die Karten vor Start einer Tagestour halt doch besser studieren. Nach wie vor gibt es keine Hinweisschilder am Straßenrand, in den seltensten Fälle steht eines bei den Ortseinfahrten.
Was mich heute zu Beginn des Tages am meisten beeindruckt hat war die Dichtheit der einzelnen Kakteenarten. An manchen Stellen hätte man richtig Schwierigkeiten gehabt die Straße zu verlassen. Ebenso bemerkenswert war der wolkenlose Himmel, dementsprechend warm war es heute.
Durch meine Krankheit, vielleicht hatte ich ja doch einen Sonnenstich, habe ich gleich an drei Stellen meiner Lippe eines Herpesausschlag bekommen, den heftigsten seit beginn meiner Tour. Die untere Lippe ist etwa auf einem Drittel der Fläche betroffen, ich hoffe, dass dies in 3-4 Tagen wieder verheilt ist.
Von Mayoc nach Esmeralda folgte ich dann ständig dem Rio Mantaro und zwar flussabwärts. Es war ein ständiges Auf und Ab in einer herrlichen Flusslandschaft. Die Berge zeigten mal wieder Farbe und das Rot war herrlich anzusehen während im Einzugsgebietes des Rios das Grün dominierte.
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Die Straße war teilweise in den Fels gemeißelt und so war es gut, dass ich schwindelfrei war.
Die Leute waren mal wieder freundlich zu mir und trotz des geringen Autoverkehrs, so 8-10 Autos pro Stunde, bot man mir zwei mal einen Lift an.
Hier in Anco wurde ich dann empfangen wie schon lange nicht mehr. 2 hoffnungslos betrunkene Indiofrauen fielen mir bei der Hospedaje um den Hals, wollten mit mir tanzen und sichtlich mehr.... Es waren die ersten Frauen, die ich in einem solchen Zustand sah, sonst trinken (öffentlich) nur die Männer. Die Frauen waren eigentlich gut drauf doch zog ich es vor eine andere Bleibe aufzusuchen. Bei einem 2 Sterne Hotel wurde ich dann fündig. Es gibt zwar dort keine Zimmer und so schlafe ich auf dem Boden zwischen Kartoffeln.
Morgen möchte ich nun ins schätzungsweise 75km entfernte Izcuchaca fahren und gemäß der Aussage von zwei Bustouristen, welche hier aufgrund einer Buspanne festsitzen, soll die Strecke ständig leicht ansteigend sein.
Gruß Welti
2
Ursprünglich wollte ich ja gegen 6.30 losfahren, und als ich soweit war sah ich einen Teil des Schlauches aus dem Mantel "gucken". Black Beauty wurde entladen, die Luft aus dem Reifen gelassen und die Innenseite des Mantels mit ein wenig Tape verstärkt. Diese provisorische Reparatur hielt des Belastungen des heutigen Tages stand.
Eine halbe Stunde später ging es dann los und auf den ersten Kilometern ging es doch recht häufig steil bergauf / bergab. Nach 3,5km stellte ich dann fest, dass der Deckel der Trinkflasche fehlte, war dies der erste Diebstahl hier in SA?!!! Es war vielleicht das kleine Mädchen welche den Verschluss während meiner Reparatur abgeschraubt hatte. Ich hatte keine Lust zum zurückfahren und warf die alte Flasche weg.....
Das Einschlafen gestaltete sich als schwierig, danach habe ich so gut wie durchgeschlafen. Manchmal kläffte der Köter der mich sichtlich nicht leiden konnte, mal holte die ältere Schwester irgendwelche Gewürze aus dem Raum und zuletzt wurde das Domizil der beiden Töchter nach draußen verlegt. Die beiden hatten auf dem kalten Steinboden sichtlich gefroren.
Nach gut einer Stunde radeln machte ich meine "Bananenpause" und während dieser traf ich Lee wieder, den ich zuvor das erste mal in Ayacucho zusammen mit dem holländischen Bikerpärchen getroffen hatte, wir beschlossen gemeinsam weiterzuradeln. Hinunter scheine ich es besser laufen lassen zu können während er bergwärts stärker unterwegs ist, allerdings dürfte er auch ca. 10km weniger Gepäck haben.
Das Landschaftsbild wurde heute abermals vom dunkelblauem Himmel sowie des teilweise engen Tales, Canyons des Rio Mantaro bestimmt. Manchmal bahnte der Fluss seinen Weg zwischen zweier Felsspalten, Steilhängen, diese Teilstrecke wäre wohl ein Paradies für Wildwasserfahrer gewesen.
Nach 47km erreichten wir einen Ort wo wir gemeinsam und gemütlich für ca. 1 Stunde zu Mittag aßen. Der zweite Tagesabschnitt war dann einfacher zu fahren als der erste und nach 4-5km stellte ich fest, dass der Tacho nicht mehr funktionierte. Der Gegenkontakt, welcher an der Speiche befestigt ist, war um 180 Grad gedreht, irgendjemand musste an diesem wohl herumgespielt haben.
Bei einer der zahlreichen Abfahrten muss ich dann wohl einen größeren Stein übersehen haben, denn das hintere Rad war recht schnell platt, auch hatte ich 2 Löcher im Schlauch. Natürlich hatte ich die Suche nach einem weiteren Loch aufgegeben, nachdem ich das erste geflickt hatte. Es war schon ärgerlich, als ich nach Zusammenbau des Rades alles wieder auseinandernehmen musste. Zuerst dachte ich, dass der Flicken undicht war und musste dann jedoch feststellen, dass ich ein weiteres Loch hatte. Lee fuhr nun weiter nach Izcuchaca und ich erreichte den Ort erst kurz vor 17.00!!!
http://www.tierra-inca.com/album/photos/view.php?lg=es&id=10198
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Die Platten waren schon ein Rätsel für mich. Einen Schlag beim Downhill konnte ich nicht verspüren, ein kleines Drahtstück hingegen finden.
Morgen wollen Lee und ich nun gemeinsam nach Huancayo radeln um dann einen Ruhetag einzulegen.
Gruß Welti
1
Bis es soweit ist sollte ich jedoch noch die "Kühle" der Anden genießen. Heute war mal wieder Bilderbuchwetter angesagt und für mich ist es schon erstaunlich welche Kraft die Sonne in solch einer Höhe hat, und dies im südamerikanischen Winter.
Heute Morgen war es mächtig frisch und kurz nach 7.00 fuhren Lee und ich gemeinsam los. Das Radeln zu zweit ist doch ein anderes, ein schnelleres, zumindest für mich. Für mich ist es mal gut einen etwas älteren, schnelleren Radelpartner zu haben, auf Dauer wäre diese Teamwork jedoch nichts für mich. Wir fahren zwar keine Rennen, doch konzentriere ich mich mehr auf das radeln als auf die Landschaft.
Das interessanteste vom heutigen Tag sahen wir wohl gleich zu beginn des Abschnittes. An drei verschiedenen Stellen muss wohl äußerst kalkhaltiges Wasser den Berg hinunterfließen, denn wir sahen mehrere kleinere Kalksteingebilde. An einer Stelle schien der Kalk schön glatt geschliffen zu sein während er an einer anderen wild zerklüftet hinunterhing.
Nach 2h40`gönnten wir uns eine Pause, stärkten uns mit einer Coke um danach noch eine weitere Stunde bergauf zu radeln. Zu unserer gemeinsamen Überraschung war die Straße kurz vor Erreichen der Passhöhe asphaltiert und von dort ab wussten wir, dass das Gröbste des heutigen Tages hinter uns lag. die Höhe des Passes schätzte ich auf knappe 4.000m.
Die folgende Abfahrt konnte ich dann nicht genießen, da ich immer angst hatte, dass sich mein Mantel auflösen und ich somit stürzen würde.
Kurz vor Huancayo hatten wir dann noch einmal für 6-8km einen schlecht asphaltiertes Straßenstück zu meistern auf dem wir jede Menge Staub schlucken mussten. Im Ort selbst haben wir dann gleich im ersten Hotel für 2 Nächte gebucht, 10 Soles pro Nacht.
http://1.bp.blogspot.com/-WxmTkpuzLd0/T_sZu3mP9lI/...-de-huancayo.jpg
http://ivonne0306.galeon.com/huancayo.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Huancayo
So, jetzt gehe ich erst einmal ein Internet Cafe aufsuchen.
Gruß Welti
http://www.tageo.com/...amp;long=-75.017&name=Izcuchaca&tag=1
interessante NASA Aufnahme von den Anden sowie den Dschungel wie ich finde
2
Auch dieses Hotel ist wie fast alle hier in SA hellhörig und mein Zimmer liegt gegenüber den Toiletten. Obwohl das Hotel recht ausgebucht zu sein scheint wurden die Tois während der Nacht nicht benutzt. Beim Einschlafen hörte ich dann zum wiederholten male Musik der Gruppe Yoga, welche jeweils aus einem Brasilianer, Argentinier, Bilivianer, Chilenen, Puruaner sowie Venezuelaner besteht. Die Musik war mal wieder so laut dass in unmittelbarer Nähe wohl ein Fest stattgefunden haben muss, hier in Peru gibt es wohl täglich Feste zu feiern.... Die Gruppe selbst ist in SA wohl sehr populär, auch habe ich mir von derer Musik eine CD gekauft. Die Musik lief zum Glück nur bis Mitternacht und danach konnte ich gut schlafen.
Heute Morgen machte ich mich dann auf die Suche nach einem Radgeschäft um 2 Mäntel zu kaufen. In einem der besseren sah ich sogar zwei Continental Stollenreifen doch war ich nicht bereit 10 US$ pro Pneau zu bezahlen, auch bevorzuge ich jene mit weniger Profil, der Reibung wegen. Ich kaufe zwei "Chinesen" mit denen ich im Iran ja gute Erfahrung hatte, und musste bei der Montage dann feststellen, dass diese doch zu groß waren. 26" sind halt doch nicht 26" dachte ich mir. Der Umtausch gegen Bares war kein Problem und zuletzt kaufte ich mir dann doch zwei grobstellige Thais.
Mit dem vorderen, sich auflösenden Marathon Schwalbe bin ich somit 13.276km gefahren, diesen hatte ich ja seit Ushuaia drauf. Den hinteren fahre ich wohl seit Oruro und mit diesem Satz müsste ich nun Venezuela, vielleicht aber auch sogar Caracas erreichen.
Nachdem ich mich nun wieder richtig gut fühle bin ich ernsthaft am überlegen die 255km ins 4.3?? m hoch gelegene Cerro del Pasco in zwei stressigen Fahrtagen zurückzulegen. Mal sehen was Lee hierzu meint und wie morgen die Windverhältnisse sind.
Gruß Welti
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Heute Morgen sind wir dann kurz nach 7.00 gestartet und die Fahrt durch Huancayo war aufgrund der zahlreichen Ampeln ein wahres Stopp and Go. Die Abgase der Autos waren auch nicht schlecht sodass ich manchmal nur das Nötigste an Luft inhalierte.
Die grobstolligen Mäntel meldeten sich auch zu Wort, an diesen Pfeifton muss ich mich wohl erst noch gewöhnen. Trotz sichtlich größeren Rollwiderstand lässt es sich mit ihnen gut biken. Ich glaube, dass sie auch recht stabil sind und sollte ich die beiden an der brasilianischen/venezuelanischen Grenze tauschen könnte ich mit diesem Satz vielleicht sogar Caracas reichen.
Bis zum 48km entfernten Jauja hatten wir es ordentlich laufen lassen und einen Schnitt von 20 km/h. Zur Belohnung gab es eine Suppe mit Brötchen, eine Coke und zuletzt noch einen Kaffee. Der Ort selbst lag ca. 2km abseits der Hauptstraße weshalb wir heute einige mehr davon fuhren als ursprünglich geplant.
Oroya selbst ist eine Minenstadt und gehört zum Bergbauzentrum Perus. Laut dem Reise Know How gibt es hier ein Kupfer- und Bleischmelzwerk. Dementsprechend rußig war die Luft, es roch nach verfaulten Eiern und meine Augen brannten. Kurz vor dem Erreichen der Stadt fuhren wir an zwei riesigen Bleibergen vorbei welches per Lift zu den Schmelzöfen befördert wurde.
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Nachdem der heutige Tag nun doch anstrengender war als gedacht werden wir die 130 km, Lee meinte es wären 150km, nach Cerro des Pasco splitten und wollen dort in zwei Fahrtagen ankommen.
Gruß Welti
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Wie es dazu kam?
Nachdem Lee heute morgen verschlafen hatte, eigentlich wollten wir gegen 7.30 losfahren, gönnte ich mir erst einmal 2 Kaffees sowie ein Nudelfrühstück. Gegen 8.15 waren wir dann startklar, dem wohl spätesten Startpunkt seit langem, zumindest für mich. Was soll`s dachte ich mir, denn heute standen ja nur ca. 60km bzw. 200 Hm auf dem Programm. Es war ein nebeliger, trüber Wintertag wobei der Nebel vermutlich durch die Schlote verursacht wurde.
Heute Morgen war es dann doch wärmer als gedacht und schnell konnten die Handschuhe ausgezogen werden. Ein Hinweisschild am Ortsausgang zeigte dann 120km nach Cerro de Pasco an, zwei schöne, einfache Radeltage dachte ich mir. Bald querten wir den Rio Montero und von nun an ging es für ca. 30km bergauf. Wir folgten einem kleinen Bachlauf an dem zahlreiche Fischwirte kleinere Forellenzuchten hatten.
Lee fuhr die ganze Zeit über einige hundert Meter voraus, er fährt so 1-2 km/h schneller als ich. Auf der Passhöhe machte er dann eine Rast während ich es vorzog weiterzufahren. Weshalb ist einfach zu erklären. Ich bevorzuge nun mal das kontinuierliche Radeln mit wenig Pausen, außerdem war es auf der Passhöhe recht windig und schattig zudem.
Ein guter Rückenwind ließ mich schnell vorankommen und zuletzt ging es gar noch ein wenig hinab nach Junin (55km). Nachdem mich Lee wieder eingeholt hatte erreicht wir gemeinsam den Ort gegen 12.00. Dies war Lee dann doch zu früh zum pausieren und er wollte nach einer Mahlzeit weiterfahren. Dummerweise fuhr ich dann auch weiter ohne jedoch etwas gegessen zu haben. Ich rechnete noch mit ca. 70km, ein Polizist meinte zu Lee dass es noch 60 wären und wollte erst später zu Mittag essen. Wir verabschiedeten uns mit dem Gedanken, dass wir uns schon wieder treffen würden.
Mächtig dunkle Wolken schmückten von nun an den Himmel, ich kam insgesamt drei mal in einen Hagelschauer ohne jedoch richtig nass geworden zu sein. Vorbei ging es nun am Nationalpark Junin, einem Gebiet welches während der Regenzeit wohl größtenteils unter Wasser steht. Durch das schlechte Wetter konnte ich die Schönheiten des Gebietes nur bedingt wahrnehmen, meine ganze Konzentration galt den dunklen Wolken.
Nach 73 Kilometern gönnte ich mir dann meine Mittagspause um danach praktisch nonstop durzufahren. Anhalten musste ich dennoch einige male, denn das Radeln in 4.000 Höhe ist nach wie vor anstrengend für mich, auch wenn die Steigungen nicht sonderlich steil waren.
Cerro de Pasco liegt ca. 6km abseits der Hauptstraße und ich war froh recht schnell ein akzeptables Hotel für 10 Soles gefunden zu haben. Der Ort verdankt seine Existenz dem Abbau von Kupfer, Erz, Eisen und Blei.
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Sollte alles planmäßig verlaufen möchte ich morgen das 2.400m tiefer gelegene Huanuco erreichen und dort abermals einen Ruhetag einlegen.
Die heutige Nacht im 4.330m hoch gelegenen Cerro de Pasco ist wohl gleichzeitig meine letzte in den Anden, danach folgt kein Pass über 3.000m mehr. Ich denke, dass ich seit dem Erreichen von Bolivien genügend Hügel erklommen habe und daher folgt der Abschied von meinen geliebten Berge ohne Wehmut.
Wie bereits schon mal geschrieben freue ich mich nun trotz der Moskitos, dem schwülwarmen Wetter mit der hohen Luftfeuchtigkeit auf den Amazonas. Spätestens an Pucallpa beginnt dann ein neuer Abschnitt meiner Reise.
Gruß Welti
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Leider hat der heutige Tag nicht das gebracht was ich mir erhofft hatte. Zwar war es heute morgen nicht ganz so kalt wie ich befürchtet hatte, der Grund hierfür war wohl die abermalige starke Bewölkung.
Bei leichtem Schneefall fuhr ich los und hatte nach 7km die Paßhöhe erreicht und befand mich nun wieder auf der Hauptstraße. Von nun an ging es fast ständig leicht bergab doch aufgrund eines leichten Gegenwindes musste ich mehr treten als mir lieb war. Meinen ersten Stopp machte ich dann nach 1 Stunde, der Grund hierfür war wohl der, dass ich mich bei einem Kaffee aufwärmen wollte. Wieder einmal bestimmte das Wetter meinen Fahrrhythmus und alle 20-30km musste ich Schutz vor einem Regenschauer aufsuchen. Es wurde zunehmend wärmer doch vegetationsmäßig tat sich nicht all zu viel. Ehrlich gesagt hatte ich es mir tropischer vorgestellt, hier in Huanaco befinde ich mich ja immerhin noch in 1.900 m Höhe. Auch scheint der 100.000 Einwohner Ort moskitofrei zu sein und somit werde ich den heutigen und morgigen Tag hoffentlich genießen können. Für 8 Soles pro Nacht bin ich in einer äußerst einfachen Hospedaje untergekommen (kalte Dusche) doch waren die Leute sehr nett zu mir.
Beim heutigen Radeln musste ich übrigens häufig an Afrika denken......, noch schwanke ich ja zwischen Heimfliegen sowie einem Besuch des schwarzen Kontinentes. Ich denke schon, dass ich den afrikanischen Kontinent beradeln werde, sonst würde ich es wohl nie mehr tun und ich hätte Angst davor, dass nach einer gewissen Zeit eine innere Unruhe in mir aufkommen würde.
Gruß Welti
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Vielleicht lag es ja auch an der schönen Atmosphäre gestern Abend an der Plaza oder einfach nur an der angenehm warmen Luft. Zwar ist auf der Plaza im Gegensatz zu den meisten Städten hier in SA keine Kirche anzutreffen, dafür war gestern ein Clown unterwegs der alt und jung unterhielt. Es ging wohl um einen wohltätigen Zweck, eine Reihe von Rollstuhlfahrern war auch anzutreffen. Die Spielzeugverkäufer, welche ihre Ware an einer hohen Stange aufgehängt haben konnte ich anderenorts schon sehen, hier waren es jedoch besonders viele.
Kurz um, es ist eine schöne Stadt die mir gefällt und mich mit ihrer Hanglage, welche Stadt in Peru hat eigentlich keine?..., ein wenig an Potosi erinnert.
Gestern habe ich noch ein Mail von Tini gelesen und sie teilte mit, dass die Flüge bzw. das Buchen von Deutschland aus (Caracas, Cape Town sprich Johannesburg) teurer wäre als von Venezuela.
Mit 16.30 breite ich mich langsam aber sicher auf den heutigen Abend vor. Der Tag war trotz nichts tun ein schöner, vielleicht auch gerade deshalb und ich habe das milde Klima sichtlich genossen. Es war einfach ein schönes Gefühl mal wieder im T-Shirt rumlaufen zu können. Ich weiß wirklich nicht mehr, wann dies zuletzt der Fall war.
Heute Mittag habe ich dann mal wieder die Kette gereinigt sowie Black Beauty auf Vordermann gebracht.
Vorhin habe ich übrigens Lee wieder getroffen, schön dass wir uns noch einmal gesehen haben. Er ist kurz vor Cerro de Pasco von einem Hund gebissen worden und hat eine Fleischwunde am Fuß davongetragen. Es war bereits die 2. Bekanntschaft mit einem Straßenköter und das erste mal ist er beim Wandern gebissen worden. Heute Abend werden wir uns treffen und gemeinsam etwas essen gehen.
Gruß Welti
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Gestern hatte ich noch ein Bier zusammen mit Lee getrunken und bei Bob Marley Musik war es ein schöner Abend. Obwohl wir ja nicht gerade viele km zusammen geradelt sind war ich doch froh ihn noch einmal getroffen zu haben. Zu meinen Afrikaplänen meinte er nur, dass ich dort auf alle Fälle noch radeln müsse.
Bis es soweit ist, ist es noch ein langer Weg und der heutige war der nach Tingo Maria, also jene ca. 20.000 Einwohner zählende Stadt welche gerade noch 700m hoch liegt und Hauptumschlagplatz für Kokain sein soll.
Gestartet bin ich heute kurz nach 7.00 und bereits heute morgen war es recht warm im 1.900m hoch gelegenen Huanuco. Wie vermutet war um diese Zeit auf den Straßen noch nicht viel los und so konnte ich Hunanaco recht stressfrei durchfahren. Nach einigen Kilometern passierte ich den Rio Huallaga das erste mal und ein Hinweisschild zeigte 120km nach Tinga Maria an. Danach ging es einige km bergab und hierbei konnte ich es gut laufen lassen. Die Berge schimmerten in den verschiedenen Rottönen während es im Flussbereich grünte.
Nach gut einer Stunde machte ich eine Rast, stärkte mit Käsebrötchen sowie 2 Kaffee`s, da ich wusste, dass nun gute 1.000 Hm anstehen würden.
Bei km 22,5 querte ich den Huallaga bei ca. 1.750 Hm das zweite mal und auf den nächsten 20km erfolgte der Anstieg zum 3.023m hoch gelegenen Carpish Pass, laut FP 2.750Hm. Heute war ich in wirklich guter Form und bis auf ein paar "Mandarinen Päuschen" fuhr ich praktisch durch. Halt, da war doch noch ein Platten der kurz vor der Passhöhe geflickt werden musste.
Es folgte ein ca. 1km langer Tunnel und dessen Durchfahrt war aufgrund der Dunkelheit wirklich gefährlich, ich war so gut wie blind. Mich überholte ein LKW und somit hatte ich zumindest vorübergehend ein wenig Licht. Nach dem Meistern dieses Hindernisses war es dann ein größtenteils easy ride auf guter Straße da es fast nur noch bergab ging.
Ich überholte etliche LKW`s und bald sah ich die ersten tropischen Bergwälder. Nicht nur die Vegetation wurde tropischer, nein mit jedem gefahrenen Kilometer wurde es zunehmend schwüler. Schon bald musste ich meinen Pullover ausziehen, später fuhr ich nur noch in T-Shirt und selbst dieses erschien mir zu viel Kleidung. Mal sehen wie ich erst "saften" werde wenn es mal wieder bergauf geht.
Unterwegs überholte ich dann eine Bikerin, die sich von ihrem freund mit dem Motorrad hat die Passhöhe hinaufziehen lassen. Sie passierten mich als ich mit den Flickarbeiten beschäftigt war.
Kurz vor Tingo Maria passierte ich die Cueva de la Paras, eine der Hauptattraktionen der Gegend. Angebaut wird hauptsächlich Zuckerrohr, Bananenstauden, Kokapflanze, kaffe und Tee sowie Gummi. Gleich im ersten Hotel habe ich dann für 10 Soles gebucht.
Laut dem Footprint sind es nach Pucallpa noch stolze 284km, der Bus soll hierfür ca. 12 Stunden brauchen. Sollten diese Angaben stimmen erscheint mir ein Erreichen in zwei Fahrtagen illusorisch, zumal die Strecke teilweise in einem schlechten Zustand sein soll. ich persönlich kalkuliere nun mit 3 Fahrtagen und möchte morgen das ca. 80-90km entfernte Aguaytia erreichen.
Gruß Welti
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Heute morgen bin ich bereits kurz nach 6.00 losgefahren. Das war auch gut so, sodass ich den langen Radeltag in vollen Zügen genießen konnte. Auf stolze 4!!!! Essens- bzw. Trinkpausen habe ich es gebracht und dabei jeweils nette Leute getroffen. Man merkt halt doch, dass man in dieser gegen so gut wie keine "Bleichgesichter" sieht, wieder einmal bewege ich mich abseits der üblichen Touristenorte.
Meine erste Pause gönnte ich mir bereits nach 16 km in Tulumayo. Der Ort selbst besteht aus lediglich 10 "Bretterbuden" und verdankt seine Existenz wohl dem Aufeinandertreffen zweier Hauptstraßen. Die eine kommt von Pucallpa, die andere von Tarapoto. Wie schon mal berichtet gilt das Huallaya Valley als Hauptanbaugebiet der Cocapflanze und daraus produzierte Kokain wird per LKW nach Pucallpa transportiert.
Es folgte nun ein 24km langer Anstieg hinauf zum 1.610m hohen La Divisoria Pass. Die Straße hatte mal wieder einen Naturbelag, vorbei ging es an bananen- und Teeplantagen. Vereinzelt wurden die Früchte sowie Kokablätter zum Trocknen auf der Straße ausgebreitet. Je höher ich kam desto nebeliger wurde es und nach 32km stärkte ich mich mit "holzig" schmeckenden Bananen. die Häuser der Einheimischen wurden zusehends einfachen und hatten oft nur einfache Holzfassaden. Nach genau 4h Fahrzeit erreicht ich die Passhöhe mit einem gefahrenen Schnitt von 9,9 km/h und die Straße wurde zunehmend schlechter.
Der Pass selbst war zumindest für heute eine Art Wetterscheide und es wurde nun richtig sonnig. Leider konnte ich es aufgrund der schlechten Verhältnisse nicht laufen lassen und rollte mit 12-14 km/h talwärts.
ich hatte nun den Durchbruch der blauen Cordillere geschafft und somit auch meinen letzten Pass der Anden gemeistert. Mit dem blauen Himmel wurde mir auch klar, in welch toller Gegend ich mich eigentlich befand. Immer wieder faszinierten mich die Geräusche des Waldes, ja ich befand mich teilweise im Dschungel. Noch ist das Zirpen der Grillen nicht ganz so laut wie z.B. in Malaysia, aber es ist da. Von den Bäumen hingen teilweise recht merkwürdige Gebilde herunter, es waren die Nester von Webervögeln.
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Obwohl ich mich sehr auf die Straße konzentrieren musste sah ich zahlreiche bunte Vögel. Auf den letzten 15km hatte ich dann wieder Asphalt unter den Pneus und erreichte Aguaytia kurz vor 17.00.
Bis Pucallpa sind es jetzt noch 160km sodass ich mit zwei fahrtagen rechne. Wie weit ich morgen fahren werde weiß ich nicht, eventuell lediglich ins ca. 50km entfernte San Alejandro. Bis dorthin soll es noch hügelig sein, danach easy......
Gruß Welti
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Vielleicht lag es auch am gestrigen Abend, der mir recht gut gefallen hat und ich vermutlich auch ein Bier zu viel getrunken habe. Obwohl ich in der Nähe einer Disco schlief, die Musik lief jedoch "nur" bis 4.00 konnte ich einigermaßen gut schlafen.
Kurz vor 7.00 war ich startklar und bevor es los ging stärkte ich mich mit einem Kaffee. Ich querte den Rio Agaytia auf einer über 500m langen Brücke und danach folgte mit 2-3km der längste Anstieg des heutigen Tages. Gut zu sehen war die Stelle, an der ich tags zuvor die blaue Cordilliere durchbrochen hatte.
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Je länger ich fuhr desto öfters sah ich kahle Stellen die mir einen guten Einblick in die Landschaft gewährten. Das meiste Gebiet befindet sich jedoch noch in einem natürlichen Zustand.
Die Lebensweise der Pruaner hier ähnelt doch sehr jener der Leute in Asien. So stehen z.B die Hütten nahe der Flussläufe auf Stelzen um sich vor Hochwassern zu schützen. Die leute hier in der ebene empfinde ich wesentlich zurückhaltender als jene in den Anden. Hier in San Alejandro stehe ich jedoch mal wieder im Mittelpunkt und bin von etlichen Kids und Älteren umgeben. Mein Tagebuch mit den eingeklebten Bilder erweist sich hierbei als "Eisbrecher" und die Leute betrachten diese gerne. Der Ort ist wohl einer der ärmsten in SA wo ich genächtigt habe, das Tagesessen kostet so z.B. lediglich 1,50 Soles, normalerweise schwanken die Preise zwischen 2,50 - 3,00.
Der Ort selbst lebt sichtlich vom Durchgangsverkehr. Jetzt während der heißen Mittagszeit spielt sich das Geschehen im Schatten der Restaurants, Geschäfte ab während auf der sonnigen Straße niemand zu sehen ist.
Bis Pucallpa sollen es noch ca. 40-50km sein und auf den ersten 40-50 sollen die Verhältnisse ähnlich sein wie heute. Eines ist sicher, der morgige Tag wird es ganz schön in sich haben.....
Gruß Welti
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Mit Pucallpa habe ich mal wieder ein Ziel erreicht, in den nächsten Tagen ja vielleicht sogar Wochen ist erst einmal relaxen angesagt. Wie vermutet hatte es der heutige Tag ganz schön in sich und bin wirklich froh Pucallpa erreicht zu haben. An die Hitze werde ich mich wohl nur schwer gewöhnen, die Luftfeuchtigkeit hält sich noch in Grenzen.
http://www.selvacentralperu.com/wp-content/...ds/2012/10/Pucallpa.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/...el_agricultor.jpg (Stadtbild)
http://gb.fotolibra.com/images/previews/485684-pucallpa-peru.jpeg (Armenviertel)
http://1.bp.blogspot.com/_7vXOMPnghrI/TEOieJOnj0I/...600/P1210149.JPG (Hafen am Ucuyali)
Obwohl, als ich heute morgen kurz nach 6.00!!! losgefahren bin sorgten Nebelschwaden für eine tolle, kühle Atmosphäre. Natürlich ging es gleich, nachdem ich die Brücke über den Fluss gequert hatte bergauf, natürlich begann ich dann auch gleich zu schwitzen. Hier im Flachland schwitze ich wohl um ein Vielfaches als z.B bei den langen Anstiegen in den Anden.
Heute war der Auto- LKW Verkehr wieder recht stark, es knirschte zwischen den Zähnen. Mich nervten die rücksichtslosen Fahrer, sodass ich des Öfteren lautstark fluchte. Heute Nacht bzw. Morgen war es recht laut in der Hospedaje wieder einmal bekam ich die Geräusche bzw. Stöhnen eines Pärchens mit...., so ist das halt hier.
Landschaftlich empfand ich es nicht mehr ganz so interessant wie an den Vortagen. je mehr ich mich Pucallpa näherte desto offener wurde die Landschaft. Das Augenfälligste war ein total gelb blühender Baum ohne jegliches grün.
Bei meiner Mittagspause traf ich mehrere LKW Fahrer in einem Restaurant und sie meinten, für den Weg von Pucallpa nach Tingo Maria ca. 14 Stunden zu brauchen. Sie erzählten mit von Überfällen von Terroristen auf LKW Fahrer weshalb sie jetzt immer mit mehreren LKW`s gemeinsam unterwegs wären. Wenig später traf ich sie nochmals an einem kleinen Teich, und diese Gelegenheit nutze ich zu einem Bad im kühlen Nass.
Die letzten 40km waren asphaltiert und endlich auch plano, sodass ich die 400`Einwohner zählende Stadt nach 7h32`Radelzeit gegen 15.30 erreichte.
Ich buchte in einem einfachen Hotel für 3 Nächte (8 Soles pro Nacht) und hoffe auch ohne Ventilator einigermaßen schlafen zu können. Heute müssten Mutti + Papa aus Canada zurückgekommen sein und somit werde ich sie morgen wohl anrufen.
Gruß Welti
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pucallpa
und hier eine Übersicht wo ich mich denn überhaupt befunden habe mit den Flüssen, welche später den Amazonas bilden.
http://headoverheels.org.uk/wp-content/uploads/2009/04/7.gif
Gruß Welti
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https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/...unio-Pucallpa.jpg
Heute Nacht war es dann doch recht warm in meinem Zimmer und ich musste mich mehrfach im bett umdrehen. Nach 23.00 wurde ich dann mehrfach durch das Schnarchen eines Zimmernachbarn geweckt, durch kräftiges Schlagen gegen die Holzwände konnte ich diesem jedoch zumindest kurzfristig Abhilfe schaffen.
So, jetzt werde ich mir wohl noch einen Mangosaft gönnen um dabei eine Liste zu erstellen welche Erledigungen ich hier vornehmen möchte.
Jetzt gegen 17.00 neigt sich der Tag dem Ende entgegen, es war ein äußerst interessanter Faulenzertag.
Nach dem Frühstück habe ich als erstes Black Beauty wieder einmal auf Hochglanz poliert, mit einem Besen...., um danach per Rikscha nach la Hoyada zu fahren. Laut der Footprint Ausgabe sollte hier die Anlegestelle der Boote sein, doch ich konnte keine sehen. Vielmehr sah ich einen großen Markt sowie viele Holzhütten. Ein kleines, übel nach Kloake riechendes Gewässer konnte ich sehen, sicher befand ich mich in einem Armenviertel Pucallpas.
Danach fuhr ich mit einer Rikscha zum Hafen um mir bei einer Travel Agency das Ticket nach Iquitos zu besorgen. Als ich den Hafen sah wurde mir erst einmal wieder klar wie naiv ich eigentlich war. Natürlich gab es dort keine Agency und ein ticket im voraus zu erwerben ist nicht nötig. Täglich verlassen Frachtschiffe Pucallpa und in zwei oder drei Tagen werde ich auf einem schon Platz finden. die Boote verlassen den Hafen nachmittags, nachdem sie be- bzw. entladen wurden.
Im Hafengelände fand ich dann einen Schweizer, der krampfhaft nach seinem Kumpel suchte. Ihm war sichtlich nicht wohl zumute die Reise mit den Booten eventuell alleine anzutreten. Ehrlich gesagt hatte ich mit wesentlich mehr Bleichgesichtern gerechnet, mir war es so jedenfalls auch recht.
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Das Hafengelände war dann eine Welt für sich, völlig anders als das zuvor gesehene in Pucallpa. Zahlreiche LKW`s warteten auf die Entlader, wohl Tagelöhner, um die Fracht auf eines der Schiffe zu hieven. Das alles ist eine äußerst schweißtreibende, staubige Angelegenheit, im Winter während der Regenzeit wohl schlammige. Dass selbst der Ucayali mit seinen Wassermassen unberechenbar ist zeigt die Tatsache, dass die Wohnhäuser auf 2-3m hohe Stelzen stehen. Am Tag der Abreise werde ich mich dort wohl nochmals einige Stunden aufhalten um dem regen Treiben zuzusehen.
Danach habe ich noch einige Besorgungen für die Bootsfahrt erledigt. So kaufte ich mir eine Hängematte in der auf den Schiffen geschlafen wird, eine Angelschnur sowie einige Haken. Ich möchte zumindest einen Piranhas auf die Schuppen legen.
Eigentlich wollte ich ja bereits übermorgen aufbrechen, aber vielleicht bleibe ich doch einen Tag länger mit einem Flusscollectivo ein wenig auf dem Ucayali rumzutuckern.
Den Freiburgern habe ich noch ein ausführliches E-Mail geschrieben, zuvor hatte ich vergeblich versucht die Eltern telefonisch zu erreichen.
Gruß Welti
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https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%ADo_Ucayali
Mit diesem Link bzw. der bereitgestellten Mappe erkennt man die "unendliche" Weite von Pucallpa nach Manaus. Ich freute mich riesig auf dieses 10 tägige Urwaldabenteuer......, auf wenn ich passiv auf verschiedenen Dampfern war.
Gruß Welti