Der Aktionär Nr. 7/2000 Unterbewertet! Die Aktie des am Neuen Markt und an der Nasdaq notierten Unternehmens ist im Peer-Group-Vergleich ein Schnäppchen. Die Team Communications Group Inc. ist auf die Produktion und den Vertrieb von TV-Programmen fokussiert. Zu den Programm Highlights zählt die TV-Serie „Totall Recall 2070“, eine Weiterführung des gleichnamigen Kinoerfolges mit Arnold Schwarzenegger. Mittlerweile wurde die Serie in 75 Länder verkauft, unter anderem an Pro Sieben in Deutschland, Canal Plus in Frankreich und BskyB in Großbritannien. Eine zweite Staffel ist in Vorbereitung. Sehr erfolgreich läuft auch die Vermarktung der eigens produzierten Familienserie „Call of the Wild“. Bisher fristete die Aktie des Unternehmens eher ein Schattendasein an der Frankfurter Börse für Wachstumsunternehmen. Die Gründe waren vielschichtig. Zum einen scheuen scheinbar viele Anleger Aktien, die sowohl an der Nasdaq als auch am Neuen Markt gelistet sind. Außerdem reißt ein prognostiziertes Wachstum von durchschnittlich 30 Prozent per annum niemanden vom Hocker. Offenbar fehlte auch die Unterstützung von Seiten der Emissionsbanken und einer hauseigenen Investor Relations Abteilung. Seit Mitte Februar tingelt nun das Management-Team durch die Lande, um institutionellen Investoren eines besseren zu belehren und von den hervorragenden Perspektiven des Unternehmens zu überzeugen. Ein Schwerpunkt der Präsentation liegt darin, die neuen Planzahlen bekannt zu machen. Die Umsatzprognosen wurden für 2000 von 21 Millionen Euro auf 76 Millionen Euro und für 2001 von 27 Millionen Euro auf 99 Millionen Euro angehoben. Beim Gewinn pro Aktie erwartet man in den nächsten Jahren ebenfalls eine explosive Steigerung gegenüber den bisherigen Schätzungen. Die Planzahlen lauten: 93 Euroc-Cents für 20 und 1, 08 Euro für 2001. Obwohl sich die Aktie in den letzten Wochen bereits knapp verdoppelt hat, ist sie auf dem aktuellen Niveau immer noch ein Schnäppchen. Vergleichsunternehmen wie EM.TV, RTV und Senator Film weisen Umsatzmultiplen zwischen 6 (Senator) und 27 (EM.TV) auf, wohingegen Team aktuell lediglich mit dem 1,8-fachen des Umsatzes in 2001 bewertet wird. Wendet man sich dem „eingestaubten“ Bewertungskriterium des KGV zu, wird die Unterbewertung des TV-Produzenten noch eklatanter. Lediglich Senator mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 30 auf Basis der 2001-er Gewinne kann Team in dieser Kategorie einigermaßen das Wasser reichen; EM.TV hat einen KGV von 85, RTV Family sogar sagenhafte 150, Team wird dagegen derzeit am Neuen Markt mit einem vergleichsweise moderaten KGV von 12 gehandelt. Beachten Sie bitte, dass es sich hierbei quasi um eine Minimumschätzung handelt. Nach den Regeln der US-Börsenaufsicht SEC- denen Team wegen des Dual Listings unterliegt – darf vom Unternehmen nur der Ist-Zustand von Ende Februar 2000 publiziert werden. Es handelt sich also bei den Planzahlen um die konservativste aller Schätzungen. Unternehmensakquisitionen – in der Kriegskasse schlummern noch 30 Millionen Euro -, die Vermarktung der Filmarchive sowie neue Produktionen sind darin noch gar nicht berücksichtigt. Fazit: Die Aktie ist im Vergleich zur Peer Group (EM.TV, RTV, Senator Film, Brainpool) wie auch zum Gesamtmarkt absolut unterbewertet. Es sei nochmals erwähnt, dass die Planzahlen schon vertraglich abgesichert sind. Aus genannten Gründen sehen wir als erstes Kursziel 25 Euro.
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