Das gesamte Finanzsystem Russlands unterliegt den gleichen Spielregeln, wie das seiner erklärten Feinde. Damit ist das vergleichsweise wirtschaftlich schwache Russland den Spekulationen seiner Gegner gegen den russischen Rubel relativ hilflos ausgeliefert. Die russische Elite spricht sich zwar gegen den USD aus, verrechnet aber alles und jedes in dieser Währung. Da müssen dann sogar russische Fähren (die zwischen russischen Häfen verkehren) ihre Liegegebühren in den Häfen in USD bezahlen. Bei derzeitigen Wechselkursen des Rubel vs USD ruinös für die Betreiber der Fähren. Russland hat nicht verstanden, dass es mit seinen engen Partnern einen Weg finden muss, die Spekulationen der Großbanken auf dem FOREX-Markt zu unterwandern. Mit anderen Worten: Wenn es Russland nicht schafft, mit seinen engen Handelspartnern Wechselkurse zwischen ihren Landeswährungen zu vereinbaren, die einem standardisierten Warenkorb (Preise für Grundnahrungsmittel; Mieten; Strom; Kommunikation; Wasser/Abwasser; technische Haushaltsgüter; Möbel etc.) entsprechen und jedes Vierteljahr automatisch angepasst werden, dann wird Russland riesige Schwierigkeiten bekommen. Umgekehrt-> schaffen sie es, dann ist der USD schwer angeschlagen. Putin hat m.M.n. nicht erkannt, dass die Währungsspekulation der Wall Street und die Kapitalabwanderung der in Russland erzielten Profite ins Ausland für Russland lebensbedrohlich sind. Sonst würde er sich nicht täglich mit anderen Nebenkriegsschauplätzen befassen. Putin und seiner Nationalbankchefin Nabiullina werden wohl derzeit bei Rubelkursen von >80 vs USD die Augen hoffentlich etwas geöffnet.
Nabiullina hat übrigens eine beabsichtigte Teilnahme am Weltwirtschaftsgipfel und eine für Freitag dort angesagte Rede abgesagt.
Das hat mit normalen Wirtschaftsfaktoren nichts mehr gemein. Hier der Chart USD vs RUB
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Angehängte Grafik:
rub_usd.gif (verkleinert auf 77%)