mögliche Anlegerfallen Börsenaltmeister André Kostolany hat es einst so formuliert: "Börse ist Psychologie." Wenn es um das liebe Geld geht, ist das logische Denken oft ausgeschaltet. Emotionen regieren und machen sowohl dem Profi als auch dem Privatanleger häufig einen Strich durch die Rechnung. Dabei tappen Anleger immer wieder in die selben Psychofallen.
Die häufigsten Psychofallen 1. Den Kursen hinterherlaufen
Das ist einer der häufigsten Fehler. Die Anleger sehen einer Aufwärtsbewegung zu lange zu und steigen erst relativ spät ein, weil sie Angst haben, etwas zu versäumen. Im umgekehrten Fall steigen diese Anleger erst nahe den Tiefkursen wieder aus, wenn schon richtige „Ausverkaufspanik“ herrscht. Viele schließen sich auch gerne der Meinung der Masse an („Rudelverhalten“) oder lassen sich von selbsternannten „Gurus“ leiten. Aber wenn der Zyklus dreht, sind diese genau so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen sind.
2. Übertriebene Gier
Beim Thema Geld schaltet bei vielen Menschen der gesunde Menschenverstand aus. Anleger lassen sich von hohen Gewinn-Chancen blenden. Dabei übersehen sie das damit verbundene Risiko. Ein rationales Überlegen gibt es nicht. Das führt zu hochspekulativen Trades und hohen Kapitaleinsätzen. Oft wird alles nur auf „eine Karte“ gesetzt.
3. Übertriebene Angst
Bei großen Kursschwankungen, insbesondere bei fallenden Kursen, kommt der Anleger in eine Stresssituation. Er fühlt sich hilflos und ausgeliefert. Das führt oft zu panikartigen Reaktionen. Eine sachliche Überlegung vor der Handelsentscheidung unterbleibt zumeist.
4. Selbstüberschätzung
„Der schlimmste Feind des Investors ist wahrscheinlich er selbst“, hat schon Benjamin Graham, der Begründer der Aktienanalyse gesagt. Der Anleger ist von seinen Erfolgen dermaßen überzeugt, dass er Ratschläge und Warnhinweise ignoriert. Er ist überzeugt davon, es besser zu wissen. Ein Abwägen von Pro und Contra unterbleibt.
5. Kontrollillusion
Der Anleger glaubt, die Börse „unter Kontrolle“ zu haben. Das erweist sich in der Regel als Trugschluss. Es gibt unendlich viele Einflussfaktoren, die nicht vorhersehbar sind. Vor allem nach einem längeren Kursanstieg bekommen viele Anleger das Gefühl, dass sie alles im Griff haben. Sie werden unvorsichtig und riskieren zu viel.
5. Fixierung auf den Einstandspreis
Verluste werden nicht geduldet. Jedes Engagement muss Gewinn bringen. Das führt dazu, dass Verlustpositionen zu lange behalten und Gewinne zu schnell realisiert werden. Oft wird auch versucht, Verluste mit der „Brechstange“ aufzuholen, indem bei gefallenen Kursen nachgekauft und auf eine Erholung der Kurse spekuliert wird.
7. Festhalten an (Fehl-)Entscheidungen
Bei Fehlinvestments gesteht sich der Anleger ungern ein, dass er falsch liegt. Er hängt emotional an seiner Entscheidung und will sie ständig rechtfertigen. Positive Meldungen werden stärker gewichtet und kritiklos für bare Münze genommen. Informationen, die vergangene Aktionen infrage stellen, werden ignoriert. Alle machen Fehler an der Börse. Es ist falsch, sie zu verdrängen. Man muss sie akzeptieren, analysieren und daraus lernen.
8. Vorschnelles Handeln und Spekulieren ohne Plan
Entscheidungen werden häufig ohne gründliches Überlegen „aus dem Bauch heraus“ getroffen. Es wird überstürzt ge- bzw. verkauft. Die Anleger machen sich keinen Plan für den Ein- bzw. Ausstieg.
mfg ath
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