MME: Nach "Girls Camp" Flop wieder dick im Geschäft (CFO-Interview) 11:00 10.02.04
"Schmeckt nicht, gibt's nicht", heisst das neueste erfrischende TV-Format der börsenotierten MME. Die Hamburger machen wieder Laune - dank derzeit sehr erfolgreicher Formate hauptsächlich den Zuschauern, aber ?nebenbei? auch Aktionären, die frühzeitig die Wiederbelebung von MME erkannt haben. Denn für den Produzenten von Fernsehserien und -formaten läuft es derzeit gut wie lange nicht.
So hat etwa die von MME produzierte Einrichtungsshow "Einsatz in 4 Wänden " am 22. Januar mit einem Marktanteil von 30,5% einen neuen Rekord bei RTL aufgestellt. Zwar kann sich MME nicht über eine direkte Erfolgsbeteiligung freuen, doch die Belohnung für diese gelungene Serie liess nicht lange auf sich warten. Wie Finanzvorstand Gerhard Schneider im Gespräch mit BLUeBULL today verrät, folgt den bisherigen 50 Folgen ein Folgeauftrag über weitere 120 Folgen. Doch damit noch nicht genug: ?Ab 1. März werden wir auf VOX die tägliche Kochsendung ?Schmeckt nicht, gibt?s nicht? produzieren und ?Sunday Night Classics? wird fortgesetzt.?
Doch auch MME hat schwierige Zeiten hinter sich. CFO Schneider: ?Als das 2001 von uns produzierte ?Girls Camp? nicht gut gelaufen ist, war dies -verbunden mit der Krise in der gesamten Branche - eine schwierige Zeit ?. Derzeit fühlt sich MME jedoch sehr wohl als unabhängiger Produzent, der für beide grossen privaten Sendergruppen sowie für die öffentlich-rechtlichen Sender produziert. ?Man merkt bei Projektgesprächen mit den Sendern, dass wir einen sehr guten Ruf in der Branche haben?, so der Finanzchef im BLUeBULL today ? Interview.
Der Branche selbst geht es augenscheinlich wieder besser: ?Man merkt, dass 2004 die Sender wieder mehr Geld für ihr Programm und vor allem auch für neue Formate ausgeben.? In den Zahlen zum vierten Quartal dürfte sich der Aufschwung dank der dort erstmals wirksamen Formate wie ?Unsere Besten? und ?Sunday Night Classics? (beide ZDF) sowie ?Einsatz in vier Wänden? (RTL) deutlich bemerkbar machen. ?Wir dürften im vierten Quartal rund 7 Mio. Euro Umsatz erzielt haben?, so Schneider. Auf die Frage, inwieweit man in den Jahresplanungen (Umsatz 17 Mio. und Vorsteuerergebnis von bis zu 1 Mio. Euro) liege, konnte Schneider noch keine genauen Angaben machen. Die Aussage: ?Das vierte Quartal lief gut, wir erwarten keine negativen Überraschungen?, beruhigt jedoch.
Doch das vierte Quartal war u.a. wegen der grossen ?Unsere Besten?-Show eine positive Ausnahme. Im ersten Quartal 2004 ist wieder ein leichter Umsatzrückgang zu erwarten. Darauf angesprochen erwiderte der MME Vorstand: ?Die ersten drei Monate 2004 werden entsprechend des Branchenzyklus ruhiger verlaufen?. Doch mit ?The Dome 29? , der ?Bravo Supershow? sowie der neuen täglichen Kochshow ?Schmeckt nicht, gibt?s nicht? dürfte das Quartal dennoch zufriedenstellend ausfallen. Für 2004 erwartet MME, Schneider zufolge, insgesamt ein Umsatzwachstum.
Freudig nach oben gestürmt ist mittlerweile die MME-Aktie. Seit Aufnahme in unsere Nebenwerteliste ?Unsere Besten? konnte die MME-Aktie bisher 105% zulegen. Doch die Marktkapitalisierung beläuft sich auf erst 21 Mio. Euro, wobei in diesem Jahr auf einen annähernd so hohen profitablen Umsatz gehofft werden kann. Gleichzeitig ist MME sehr komfortabel mit liquiden Mitteln versorgt, die Eigenkapitalquote liegt bei über 70%.
Sicherlich ist die Aktie schon steil gestiegen, kleinere Rückschläge sind nicht auszuschließen. Mittel- bis langfristig für den Aktienkurs entscheidend sind jedoch nur Fundamentaldaten und Unternehmensaussichten. Und hier gibt es weiterhin grünes Licht.
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