Habe gestern zu 11,90 in den sell-off abgestochen. Die Marktkapitalisierung liegt bei unter 2 Mrd. Das Unternehmen macht einen Umsatz von 11 Mrd. und hatte zuletzt eine Ebit-Marge von 15%. dieser wert wird nicht mehr erreichbar sein, denn auch die Stahlindustrie hatte ihre Hochkunjunktur. Alleine die getätigte Böhler Akquisition hat mehr gekostet als der gesamte Börsenwert des Konzerns. Die Eigenmittel liegen deutlich über dem Börsen wert, was die Unterbewertung noch unterstreicht. Der Kurs reflektiert mehrere Verlustjahr, die es aber nicht geben wird. Der Titel ist für mich ein Langfristinvestment. Zu 11,90 habe ich mir zudem eine brutale Dividendenrendite eingekauft.
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Im Vergleich zum unmittelbaren Vorquartal (2. Quartal 2008/09) werden die Folgen der Konjunkturkrise im 3. Quartal 2008/09 erstmals sichtbar. So führten Mengen- und Preisrückgänge in nahezu allen Geschäftsfeldern zu einem Rückgang der Umsatzerlöse um 13,5 % von 3.231,2 Mio. EUR im 2. Quartal auf 2.793,9 Mio. EUR im 3. Quartal. Der Konjunkturverfall im 3. Quartal 2008/09 zeigt sich am deutlichsten beim unmittelbaren Vergleich des EBITDA zum 2. Quartal. Aus dem bereits beschriebenen Umsatzrückgang von 13,5 % resultiert im Quartalsvergleich beim EBITDA ein Rückgang um 39 % von 600,8 Mio. EUR auf 366,7 Mio. EUR. Trotz der markanten Verschärfung der Marktsituation konnte der Konzern für das 3. Quartal isoliert betrachtet dennoch eine EBITDA-Marge von immer noch 13,1 % ausweisen. Das EBIT reduzierte sich vom 2. Quartal 2008/09 auf das 3. Quartal 2008/09 um 54,1 % von 427,9 Mio. EUR auf 196,2 Mio. EUR. Aufgrund des Abwertungsbedarfs infolge des globalen Preisverfalls sowohl beim Vormaterial als auch bei den Legierungen war das EBIT stärker rückläufig als das EBITDA.
Deutlich schlechteres wirtschaftliches Umfeld War die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2008/09 in der Industrie noch von einer insgesamt stabil hohen Nachfrage aus allen wesentlichen Abnehmerbranchen gekennzeichnet, haben sich die nach dem vergangenen Sommer erstmals spürbaren Abschwächungstendenzen im weiteren Verlauf zu einer im Hinblick auf Dramatik, Geschwindigkeit und Dimension in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte einmaligen weltweiten Krise entwickelt. Der massive Einbruch der globalen Finanzmärkte und die darauf folgende katastrophale Entwicklung an den Börsen hat die bis zum Sommer 2008 nicht nur intakte, sondern auf weiteres Wachstum ausgerichtete weltweite Realwirtschaft in eine in den Auswirkungen nicht abschätzbare Abwärtsspirale versetzt. Binnen weniger Wochen wurden so gut wie alle Kundenbranchen von dieser Rezession erfasst und mittlerweile hat die Krise auch die als Treiber des Weltwirtschaftswachstums der vergangenen Jahre fungierenden Schwellenländer erreicht.
Das bisher nicht gekannte Ausmaß und die Intensität des Abschwungs zeigt auch Auswirkungen auf das bewusst breit gewählte Produkt- und Marktportfolio des voestalpine-Konzerns. Nur in zwei wesentliche Kundenbranchen hat sich die Konjunktur auch im 3. Quartal 2008/09 – und damit über den gesamten Zeitraum der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2008/09 – weitgehend stabil entwickelt. Es ist dies zum einen der Energiebereich (Erdöl-/Erdgasförderung, Kraftwerks- und Turbinenbau sowie Solar- und Heiztechnik), der für alle fünf Divisionen der Gruppe, insbesondere die Segmente Grobblech und Gießerei (Division Stahl), Spezialstähle, Schweißzusatzwerkstoffe und Turbinenschaufeln (Division Edelstahl), Spezialprofile (Division Profilform) und Nahtlosrohre (Division Bahnsysteme) relevant ist. Der zweite sich bisher aufgrund praktisch weltweit forcierter öffentlicher Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur weitgehend stabil entwickelnde Sektor ist die Schienen- und Weichentechnik der Division Bahnsysteme.
In den übrigen großen Abnehmersegmenten – allen voran dem Automobil- und Nutzfahrzeugbau, der Bau- und Bauzulieferindustrie, der Hausgeräteindustrie sowie dem Maschinenbau – waren im Laufe des 3. Quartals 2008/09 auch die Unternehmen des voestalpine-Konzerns mit durchwegs starken Auftragseinbrüchen sowie einem generell fallenden Preisniveau konfrontiert.
Mitarbeiterstand leicht gesunken Zum 31. Dezember 2008 beschäftigte der voestalpine-Konzern 42.062 Mitarbeiter (ohne Lehrlinge und Leasing-Mitarbeiter). Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr (40.575) einem Anstieg um 3,7 % oder 1.487 Beschäftigte. Davon entfielen 312 Mitarbeiter auf die Akquisition des brasilianischen Unternehmens Meincol Distribuidora de Aços der Division Profilform, während die Zunahme um weitere 1.162 Beschäftigte in den anderen vier Divisionen vorrangig aus der guten Nachfrage in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres resultierte. Anders stellt sich die Situation hingegen im Vergleich mit dem unmittelbaren Vorquartal dar. Obwohl auf die Absatzeinbrüche auch im Personalbereich mit forcierten Einsparungsmaßnahmen wie einem konsequenten Abbau unverbrauchter Urlaubstage oder der Nutzung flexibler Zeitkontenmodelle reagiert wurde, waren in einzelnen Konzerngesellschaften auch Einschnitte im Bereich der Stammbelegschaft unvermeidlich. Der daraus resultierende Rückgang um 263 Mitarbeiter gegenüber dem 30. September 2008 (42.325) fiel mit 0,6 % jedoch vergleichsweise moderat aus, da der weitaus überwiegende Teil der Personalanpassung im 3. Quartal über den sukzessiven Abbau von konzernweit 1.412 Leasingmitarbeitern erfolgte. Die voestalpine-Gruppe bildete zum 31. Dezember 2008 weltweit 1.767 Lehrlinge aus, davon rund 30 % an internationalen Standorten. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr (1.638) einem Anstieg um 7,9 %.
Es ist festzuhalten, dass die bereits im 3. Quartal 2008/09 gesetzten Personalmaßnahmen nicht ausreichen werden, um den massiven Konjunktureinbruch abzufangen. Daher laufen derzeit umfangreiche Bemühungen an allen von der Krise betroffenen Standorten, um die Kapazitäten und damit auch den Belegschaftsstand der veränderten Auftragslage anzupassen. So mussten im laufenden (4.) Quartal 2008/09 trotz eines weiteren Abbaues von Leasingarbeitern und eines breiten Einsatzes der Kurzarbeit (zu der gegenwärtig konzernweit rund 7.600 Mitarbeiter angemeldet sind) auch die Stammbelegschaft um etwa 300 Mitarbeiter reduziert werden. Aufgrund der sich kontinuierlich verschärfenden gesamtwirtschaftlichen Situation muss in den nächsten Monaten mit weiteren Personalmaßnahmen gerechnet werden.
Rückläufige Investitionen in allen fünf Divisionen Die Investitionen des voestalpine-Konzerns beliefen sich in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2008/09 auf 750,6 Mio. EUR. Der Vergleichswert des Vorjahres (3.605,5 Mio. EUR) ist insofern wenig aussagekräftig, als er über 90 % des Aufwandes für die Akquisition der BÖHLER-UDDEHOLM AG enthält. Gegenüber den ersten 3 Quartalen des Vorjahres stellt sich die eigentliche Investitionstätigkeit in allen fünf Divisionen rückläufig dar. Dies ist zum einen daraufzurückzuführen, dass verschiedene Großprojekte zwischenzeitlich abgeschlossen wurden bzw. sich in einem weit fortgeschrittenem Stadium befinden, zum anderen wurden – als unmittelbare Reaktion auf den massiven Konjunktureinbruch – sowohl laufende als auch geplante Investitionsprojekte einer strengen Prüfung unterzogen und zum Teil redimensioniert, in ihrer Realisierung gestreckt oder auch verschoben. Hervorzuheben ist dabei, dass es sich um keinen generellen Investitionsstopp handelt, sondern jene Vorhaben konsequent weiterverfolgt werden, bei denen der weitere Ausbau der Technologie- und Qualitätsführerschaft des voestalpine-Konzerns im Vordergrund steht.
Ausblick für das Geschäftsjahr 2008/09 Aufgrund der seit Herbst 2008 sich kontinuierlich verschärfenden Abwärtstendenz der globalen Konjunktur zeichnet sich für den voestalpine-Konzern im Gesamtgeschäftsjahr 2008/09 ein zwar nach wie vor hohes, gegenüber dem Vorjahr – erstmals seit vielen Jahren – jedoch rückläufiges Ergebnis ab. Nach derzeitigem Stand ist – jeweils nach PPA – ein EBITDA in einer Größenordnung von rund 1,7 Mrd. EUR und ein operatives Ergebnis (EBIT) von etwa 1 Mrd. EUR zu erwarten.
Die wesentlichen Gründe für die absehbare Ergebnisabschwächung im 4. Quartal des Geschäftsjahres, von der – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – alle fünf Divisionen betroffen sein werden, liegen in einem massiven Einbruch der Nachfrage in praktisch allen Bereichen mit Ausnahme der Sektoren Eisenbahn-Infrastruktur und Energie verbunden mit einem deutlich gesunkenen Preisniveau in fast allen Produktgruppen. Zusätzlich ergebnisbelastend wirken sich die (noch) unverändert hohen Rohstoffkosten aus. Die Division Edelstahl ist darüber hinaus besonders von den bilanziellen Auswirkungen der zuletzt stark gesunkenen Preise für Legierungsmetalle betroffen.
Die aus heutiger Sicht nicht abschätzbare weitere Entwicklung der Märkte macht seriöse Ergebnisprognosen für das mit 1. April 2009 beginnende Geschäftsjahr 2009/10 derzeit unmöglich. Wir gehen aber selbst bei einer anhaltend negativen Marktentwicklung in jedem Fall auch für das kommende Geschäftsjahr von einem deutlich positiven operativen Ergebnis aus.
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