Das heißt so viel wie Börsenwert plus Nettofinanzverschuldung
Bei RIB also für 2015
MarketCap 450 Mio € minus 140 Mio nettocash = 310 Mio €
Das ist er EV
Jetzt noch durch das erwartete Ebitda
EV 310 Mio € / 31 Mio € Ebitda = 10,0
Der Vorteil der Methode ist, dass halt die wichtigsten Bilanzkennzahlen (Finanzen) enthalten sind und sich bei denkbarem anorganischen Wachstum nichts großartig an der kennzahl ändert, da ja auf der einen Seite Umsatz/Gewinn hinzukommt, aber auf der anderen Seite Cash abgeht bzw. Kredite hinzukommen. Am EV/Ebitda ändert sich dadurch meist nicht viel, es sei denn Kaufpreis für die zugekauften Unternehmen sind deutlich zu teuer oder sehr günstig. Und natürlich ist die EV-Betrachtung ohnehin sinnvoller als reine Ebitda-Multiplen oder reines KGV. Gerade bei vielen Bluechips finden sich beispielsweise oft niedrige KGVs oder KBVs, aber bei genauem Hinschauen fällt meistens auf, dass diese Werte eine sehr hohe Verschuldung aufweisen. Das ist bei Dax Unternehmen aufgrund der Marktstellung zwar unproblematisch, aber natürlich muss man es bei der Bewertung der Aktie einfliessen lassen. Das EV/Ebitda ist da eine sehr sinnvolle Größe, operative Stärke und Bilanz dem Börsenwert gegenüberzustellen.
RIB wirkte auf mich auch lange Zeit sehr teuer, weil ich nur aufs KGV13 geschaut hatte, aber wenn man 2014 und 2015 jeweils 25% Umsatzwachstum unterstellt (ohne Zukäufe) und den hohen Cashbestand einfliessen lässt, wirkt RIB alles andere als teuer. Wirklich billig ist man zwar auch nicht, aber Unternehmen dieser Größe und Wachstumsstärke findet man nicht mehr günstiger.
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