Stell Dir vor, Du borgst einem Freund 1000 Euro und statt ihn Dir zurückzugeben, bietet er Dir an, dass Du anstelle der Schuldenrückzahlung hinkünftig über sein komplettes Verhalten mitentscheiden darfst.
Wann stimmst Du zu? Wenn er zB auf dem Weg dazu ist, wieder gutes Geld zu verdienen, wirst Du auf Deinen Schulden beharren. Wenn er am Weg in die Privatinsolvenz ist, detto, weil dann schaut mehr heraus wenn Du wenigstens 20% der 1000 Euro bekommst. Glaubst Du aber, seine finanzielle Gebarung nur als Shareholder und nicht als Gläubiger positiv beinflussen zu können und danach in Form einer Gewinnausschüttung mehr als die 1000 Euro herauszuholen, dann wirst Du das machen, auch wenns eventuell sehr viel zeitlichen Einsatz bedeutet.
Aber wenn er eine hübsche Freundin (Frau/Tochter) hat, dann könntest Du ja zum Tausch sagen, weil Du dann ihre "Vorzüge" geniessen kannst.
Was ich meine: Wenn man als Gläubiger die Chance hat, zu seinem Geld zu kommen, dann bleibt man Gläubiger. Wenn man glaubt, langfristig mehr als Shareholder herauszubekommen, dann tauscht man seine Schulden gegen Anteile.
Aber manchmal tauscht man auch seine Schulden gegen Anteile, nur um Einfluss bei Dritten (Politikern?) zu bekommen.
Und von Seiten der Firma (also der anderen Aktionäre) ists umgekehrt: Wer will schon Einfluss abgeben und seine Freundin (Frau/Tochter) mit Dritten teilen? Das macht man nur, wenn man keine Chance hat, die Schulden auf andere Art zu bezahlen. Es sei denn, der Gläubiger ist eine so charismatische Gestalt (Institution), dass sie fürs Geschäfts sehr lohnend ist. Das findet man in der Politik, in Drittweltländern,in Russland etc. häufig: Man nimmt mit Freuden den Freund des örtlichen Diktators mit an Board, sonst hat man nicht den Funken einer Chance auf Geschäfte.
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