Ich sehe es so :
MBT Hat sicher keine Probleme jeden Monat eine Helia Linie zu bauen. Im Gegenteil - sie könnten wahrscheinlich mit der derzeigen Belegschaft in Hohenstein deutlich mehr Linien baun, wenn man sich mal ansieht, was da in den letzten Jahren pro Jahr an PERC-Anlagen rausgegangen ist (allein 30+GW an Maias stehen da draussen - also im Schnitt dürften das so um die 2-3GW/anno gewesen sein ...) Wie auch immer man den Vergleich jetzt zieht :
- Wenn man sich die Langfristplanung von MBT ansieht - dann geben sie im Zellbereich ab 2023 im Endeffekt einen Zubau von 1.4GW an - das sind nach meiner Lesart 12 Linien (also 1 pro Monat)
- Die Zelltester kommen von Pasan (Tochter in Neuchatel in der Schweiz) und wenn di bei 8000wph mal 4 Tester pro Jahr bauen - dann sind die sicher - wenn man mal auf die Zahlen sieht, die die noch in 2018 geliefert haben - nicht wirklich überlastet ...
- Wafertester - also Eingangsqual-Check - hat Hohenstein von Zülpich (Hennecke) übernommen - aber auch die können 8000wph und somit defakto gut 4 Linien abdecken - 4 von denen pro Jahr zu bauen wird Hohenstein auch nicht überfordern - wenn man sich mal ansieht, was die 60 Mann, die bei Hennecke entlassen wurden noch 2018 zusammengezimmert haben an Umsatz
Meine Erwartungshaltung ist - dass da drei Bauplätze existieren in Hohenstein - einer für die Helia PECVD - auf der man ganz in Ruhe eine PECVD Maschine pro Monat zusammenschraubt - das dürfen 10 FTE durchaus gebacken kriegen (all in - sprich Beschaffung, ...) - dann das gleiche für die Helia PVD - nur die macht anstelle der 2140wph der Helia PECVD gut 3000 wph - sprich bei 4 Linien könnten 3 Helia PVD reichen - sprich bei 12 Linien braucht man nur 9 Helia PVD - sprich : die 10 Jungs die das zusammenschrauben und organisieren könnten gut und gerne in den restlichen 3 Monaten Wafertester zusammenschrauben. Seien wir nicht knauserig und ein Springerteam dazu für externe Maia/... (PERC) Aufträge / Perovskit-Tandem-Aufdampfmaschinen für Oxfod PV / Krankenstände und falls es irgendwo hängt - ggf. als 2 Schicht ... - wenn die so 20-40mio Umsatz machen bei 30-40% Rohamarge - dann wäre das gut - aber die Frage ist ob man da dann mehr als 10-20 Mann zum zusammenschrauben braucht ...
Dann sind das 30-40 Mann - dann nochmal Engineering on top - für Weiterentwicklung - dann sind wir bei 100 Mann - vielleicht 150 Mann - wenn man es generös ausstattet - Personalkosten 10-15mio bie 0.1mio/mann (derzeitiger stand) - also ca. 25% dessen was da momentan (2020) an Personalkosten durchrauscht ...
In Hohenstein sind aber noch 370-380 FTE - wenn ich das richtig im Kopf habe aus dem letzten HJ-Bericht ...
Sprich da ist noch deutlich room to manouver - insofern würde ich die Frage so sehen (nur meine subjektive Meinung !) :
1. Ja, MBT könnte imho auch deutlich mehr Anlagen produzieren in Hohenstein - sowohl von der Manpower als auch von der Fläche - nicht zuletzt wenn die Test-HJT-Anlage duch Linien in Thalheim substiuiert wird und massiv Fläche in der mehr als 1ha grossen Halle frei wird.
2. Wenn man sich die derzeitige Planung und das geschehen ansieht - dann sieht es so aus : - in 2019 haben sie 600MW (6 Linien) bei REC abgeliefert - in 2020 haben sie eine Linie an Oxford PV abgeliefert ( in H1 und diese soll laut Pressemeldugen ca. 100MW HJT-Zellen machen - die dann mit TandemPerovskit ca. 125MW pro Linie bringen) und stellen 4 Linien (400MW) in Thalheim auf - -> interessante Frag ist : Brändle sprach zuletzt in 2019 von 600MW für REC als Folgeauftrag (bevor die Story vorbei war) - das wären nach meiner Zählart 6 Linien statt 5 (vielleicht irre ich mich da und der Nenn-Output wird bei REC anders gezählt) - dann wäre die Frage - die vielleicht mal beantwortet werden kann - ob MBT sich da nicht in Thalheim (oder wo sonst ?) eine Test-Linie hinstellt - die dann unabhängig von den 4 produktiven Linien läuft (anstelle der in Hohenstein) -> insgesamt ist zumindest meine Lesart - die Langläufer bei der Bestellung von Komponenten müssten schon bei MBT im Lager liegen - ansonsten hätten sie nie kurzfristig an REC liefern können - und diese Komponenten verbauen sie jetzt bestmöglich in Thalheim (statt bei REC) - und da wäre die Frage - warum sind das nur 400MW und nicht (bei Abzug der Linie bei Oxford PV ) nicht 500MW oder 600MW
-> defakto kann man aber aus dem Umsatz und den 400MW in diesem Jahr auch schliessen - dass die Jungs und Mädels in Hohenstein jetzt wegen dieses Aufwands in der Produktion massiv ins Schwitzen gekommen sein sollten ...
-> wenn man in 2021 auf 1.4GW Zelle ausbaut - also um 800MW dann wird das letztlich auch nicht bedeuten, dass sie nun jeden Monat eine Maschinen abliefern - also eigentlich auch nicht Vollast - aber gute Auslastung und wenn dann etwas Kurzarbeit hinzukommt - dann ist ja auch gut ...
-> Im Endeffekt darf man sich aber Fragen, was machen die Jungs in Hohenstein in 2022 bevor es dann vielleicht in 2023 wieder langsam losgeht - damit in 2024 zusätzliche Kapazität in Thalheim laut Roadmap bereitsteht - hier kommt ein wenig meine Spekulation um Oxford PV und/oder bspw. Enel ins Spiel - schaun wir mal ....
-> Am Ende sind gibt es noch zwei weitere Fragen : 1. Braucht MBT di komplette Hallenfläche in Hohenstein für diese reduzierte Produktion ? (nachdem man ggf. auch die Test-HJT-Linie abgbaut hat) Wenn nein - was machen sie mit der Halle ? (allein da könnte man ja gut und gerne 8 weitere HJT-Linien unterbringen ...) 2. Es gibt 370+ Mitarbeiter in Hohenstein von denen nach meiner Lesart ca. 100-150 für das Kerngeschäft und ggf. dann 50+ ? für Zentralaufgaben (Verkauf sitzt derzeit in Hohenstein) gebraucht werden - was macht der Rest - klar Prozessingenieure könnten nach Thalheim gehen bspw. - einige der Schichten/Aufbauteams könnten auch nach Thalheim gehen )(aber wenn die Produktion hochautomatisiert ist - was braucht man dann um 4 Zelllinien mit 4-6 Schichten zu fahren 50 Mann ? - Bilder vom Aufbauteam gibt es bei REC - das sind auch eher ein paar Dutzend - also könnte man meinen, dass in Thalheim vielleicht um die 100 Mann aus Hohenstein Arbeit finden könnten) - was bleibt dann da übrig - gibt es da nochmal eine Konso - die Tatsache, dass hier in einem Artikel Rückstellungen angekündigt wurden von Häner deutet darauf hin ... 3. Die Modulproduktion dürfte relativ skalierbar sein - denn der Kopf sitzt mit ein paar Dutzend Mann in Thun - die Maschinen kommen in guten Teilen seit dem Outsourcing der Produktion von Mondragon aus Spanien (right ?) - d.h. da muss man nur bei Mondragon mit entsprechendem Vorlauf auf dem Bux-Button drücken und dann muss Thun organisieren, dass es in Freiberg korrekt gestellt und geramped wird - ein paar qualifizierteJungs und Mädels die den Laden zu Laufen birngen und am Laufen halten - der Rest dürften vielleicht 100 Mann sein (ggf. zu gutem Teil Leiharbeiter und/oder ein Kernteam aus Hohenstein)- das da Logistik und verbleibende Wartungs-/Monitoring und händische Arbeiten erledigt ... Bei der Modulproduktion sehe ich auch nicht die Kapitalintensität wie bei der Zelle - ca. 20mio pro GW würde ich schätzen (für die Anlagen) - wichtig ist, dass man ggf. an der richtigen Stelle weitere Modulproduktion aufbaut - was von Partnern ggf. abhängt - Italien bspw. Enel - Frankreich könnte mit Engie oder EDF interessant werden - Spanien Iberdrola - Portugal würde mir bspw. aus Repower-Zeiten Martifer einfallen - oder ein paar Versorger dort - viielleicht ähnliches in anderen Ländern dann wie den USA/Mexico(MIttelamerika) oder Australien - also eher ein industriepolitisches Spiel ...
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